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Puppendoktor / Puppendoktorin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Puppendoktor

So, angekommen in der Puppenklinik verschaffst du dir erstmal ein Bild von dem verletzten Stofftier. Du entdeckst mehrere Risse am Arm und auch das Auge sitzt nur noch locker. Aber kein Problem – schließlich bist jetzt du als Puppendoktor da, um es wieder in die alte Form zurückzubringen. Du notierst dir kurz, welche Materialien du brauchst und schon geht es los in dein kleines Lager. Vielleicht hast du ja schon alles da.

Berufsbild Puppendoktor / Puppendoktorin

Was macht ein Puppendoktor (m/w/d)?

Als Puppendoktor ist es deine Aufgabe, Puppen und Teddys bzw. Kuscheltiere zu reparieren oder aufzuhübschen. Dabei können verschiedenste Aufgaben auf dich zukommen. Denn gerade bei Puppen gibt es verschiedenste Teile, die ausgetauscht oder repariert werden müssen. Mal verwendest du neue Teile, mal eine Reparatur der alten Teile. So kann es sein, dass du dich um Mechanismen, wie bewegende Augen oder Arme der Puppe, kümmerst. Darüber hinaus ersetzt du auch Kleidung oder Accessoires der Puppen.

Bei Kuscheltieren dagegen stehen meist weichere Materialien im Vordergrund. Oftmals geht es hier dann um Reparaturen der Naht. Zusätzlich dazu kümmerst du dich um das Tauschen des Stoffkörpers oder der Stoffhülle. Fallen angenähte Teile, beispielsweise Augen oder Ohren ab, nähst du diese wieder an.

Teil des Berufs ist natürlich auch die Kommunikation mit den Kunden. So besprichst du beispielsweise den Auftrag, berätst bei Wünschen oder informierst über die passende Pflege.

Wie sieht der Berufsalltag als Puppendoktor aus?

Je nach Spezialisierung, Arbeitsbereich und Kundenwünschen kann dein Arbeitsalltag als Puppendoktorin variieren. Zum Job als Puppendoktor gehört aber in jedem Fall das filigrane und präzise Arbeiten. Schließlich sollen die Stofftiere und Puppen nach deiner Arbeit wieder wie neu aussehen. Wichtig ist aber auch, dass du das Aussehen der geliebten Begleiter nicht zu stark veränderst. Du arbeitest dabei mit Nadel und Faden sowie Nähmaschinen. Zusätzlich dazu verwendest du aber auch Füllmaterial, Klebstoffe, Schraubenzieher oder Ersatzteile und Reinigungsmittel.

Bevor es meist aber an die Arbeit geht, steht noch die Vorbereitung an. Du kümmerst dich um die notwendigen Materialien, wählst passende Ersatzteile aus und bereitest die Werkzeuge und Geräte vor. Der nächste Schritt ist dann die Restauration der Puppe selbst.

Als Puppendoktor arbeitest du in der Regel nach Auftrag. Das heißt: Du besprichst dich mit dem Kunden über die anstehenden Arbeiten und informierst über Möglichkeiten der Puppenreparatur. Hier ist Kommunikationsstärke gefragt. Die Kommunikation mit dem Kunden kann dabei per Mail, telefonisch oder auch persönlich ablaufen.

Ein wichtiger Teil deiner Arbeit als Puppendoktor ist natürlich auch die Verwaltung. Hier stehen oftmals Aufgaben wie Dokumentation der Aufträge, Organisation der Materialien oder Buchführung an.

Puppendoktor repariert Teddy

Wo arbeiten Puppendoktoren?

Als Puppendoktorin können dich verschiedenste Arbeitsorte erwarten. Hast du einen eigenen Laden oder Atelier, verbringst du die meiste Zeit dort in der Werkstatt bzw. Puppenklinik. Aber natürlich kannst du auch von zu Hause arbeiten. Schließlich hast du als Puppendoktor auch die Möglichkeit, deine Dienstleistungen online anzubieten. Je nach Arbeitsbereich und Präferenz ist es darüber hinaus aber auch denkbar, auf Veranstaltungen, in Antiquitätengeschäften oder bei Spielzeugläden zu arbeiten.

Ausbildung zum Puppendoktor / zur Puppendoktorin

Wie läuft die Ausbildung zum Puppendoktor ab?

Das Wichtigste vorab: Es gibt keine geregelte Ausbildung zum Puppendoktor. Vielmehr lernst du die Tätigkeiten durch ein Praktikum oder eine Weiterbildung, beispielsweise zum Gestalter - Spielzeug, kennen. Nicht unbedingt notwendig, aber dennoch hilfreich sind auch abgeschlossene, verwandte Ausbildungen. Möglich sind zum Beispiel die dualen Ausbildungen zum Spielzeughersteller oder zum Holzspielzeugmacher. In Rahmen dieser Ausbildungen lernst du bereits viel über die Herstellung von verschiedenen Arten von Spielzeug. Mit diesem Vorwissen kannst du dich dann wiederum auf die Tätigkeit als Puppendoktor spezialisieren.

Eine duale Ausbildung findet abwechselnd in Berufsschule und Betrieb statt. In der Berufsschule lernst du dann die Theorie kennen. Im Betrieb dagegen werden dir wichtige Aufgaben, Methoden und Arbeitsschritte gezeigt. Hier lernst du vor allem die praktische Seite des Berufs kennen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Puppendoktor (m/w/d)?

Grundsätzlich musst du gar keine spezielle Ausbildung absolvieren, um als Puppendoktor zu arbeiten. Du hast auch die Möglichkeit, dir wichtiges Knowhow einfach selbst beizubringen und direkt durchzustarten. Sinnvoll ist es aber meist, den Weg über eine handwerkliche Ausbildung zu wählen.

Was genau du dann während der Ausbildung zum Puppendoktor lernst, hängt natürlich davon ab, für welchen Ausbildungsweg du dich entscheidest. Gehst du den klassischen Weg über eine duale Ausbildung, kannst du dir in den verwandten Ausbildungen zum Spielzeughersteller oder Holzspielzeugmacher bereits das handwerkliche Knowhow aneignen. Du lernst beispielsweise, wie du deine Arbeitsschritte vorbereiten und planen kannst, wie du verschiedene Maschinen bedienst, wie du Spielzeuge gestaltest oder wie du passende Werk- und Hilfsstoffe auswählst.

Puppendoktor: Voraussetzungen für die Ausbildung

Puppendoktor zu sein, hört sich für dich wie ein Traum an? Das muss es nicht bleiben. Wir zeigen dir, ob du für den Job gemacht bist.

Schulfächer
  • Mathe
  • Werken/Technik
  • Kunst
Stärken
  • Ruhige Hände
  • Handwerkliches Geschick
  • Organisationstalent
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Werkstatt, Atelier, mobil
  • Arbeiten nach Auftrag
  • Kommunikation mit Kunden

Da du keine bestimmte Ausbildung brauchst, um Puppendoktorin zu sein, gibt es auch keine richtigen Voraussetzungen. Möchtest du erstmal eine duale Ausbildung machen, um dir das Handwerkszeug anzueignen, brauchst du rein rechtlich auch keinen bestimmten Abschluss. Hilfreich ist es aber dennoch, wenn du gute Noten in Mathe, Werken und Technik sowie Kunst mitbringst.

Viel wichtiger sind aber deine persönlichen Stärken und Eigenschaften. Für den Beruf brauchst du an erster Stelle natürlich eine gewisse Leidenschaft für Puppen und Stofftiere. Darüber hinaus solltest du handwerkliches Geschick, Feinmotorik sowie Sorgfalt mitbringen. Wichtig ist aber auch, dass du dich selbst gut organisieren kannst.

Wie viel verdient ein Puppendoktor in der Ausbildung?

Entscheidest du dich zunächst für die Ausbildung zum Spielzeughersteller, kannst du in der Holz verarbeitenden Industrie mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 835 bis 1.060 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 920 bis 1.111 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 970 bis 1.170 Euro

Kurse oder Weiterbildungen zum Puppendoktor dagegen sind in der Regel nicht bezahlt. Vielmehr musst du oftmals mit Kosten rechnen.

Passt die Ausbildung zum Puppendoktor zu mir?

Puppendoktor zu werden, könnte genau das Richtige für dich sein, wenn

  • du dich für filigrane und handwerkliche Arbeiten interessierst
  • Kuscheltiere und Puppen dir immer noch am Herzen liegen
  • du gerne mit Kunden in Kontakt stehst
  • du dir einen außergewöhnlichen Job wünschst

Ein anderer Berufsweg ist vermutlich besser geeignet für dich, wenn

  • du eher ungeschickt bist
  • du dir einen klar definierten Beruf wünschst
  • du lieber im Büro arbeiten möchtest
  • Reparieren dir gar keinen Spaß macht

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was genau dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze im Bereich Handwerk ↓

Du weißt noch nicht genau, welchen Beruf du ergreifen willst, aber in Richtung Handwerk hört sich gut? Dann schau dir doch zum Beispiel diese verschiedenen Handwerksberufe genauer an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Puppendoktor kannst du auch ohne Ausbildung werden. Weiterbildungen schaden aber dennoch nicht. Welche Möglichkeiten dir hier bereitstehen, zeigen wir dir im Folgenden.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Puppendoktor / zur Puppendoktorin

Auch für dich als Puppendoktor ist es wichtig, neue Entwicklungen im handwerklichen Bereich mitzubekommen. Gibt es neue Methoden oder Geräte? Kannst du gewisse Verfahren oder Technologien gewinnbringend einsetzen? Schau dir doch beispielsweise neue Trends in Bereichen wie Kunststoffbearbeitung, Qualitätsprüfung oder Schneiderei genauer an.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Puppendoktorin

In Deutschland gibt es nur wenige Puppendoktoren, das heißt, du bist eher in einer Nische tätig. Dennoch gibt es aber viele Menschen, die sich für Sammlerstücke, antikes Spielzeug oder individuelle Reparaturen einer Puppe interessieren. Um auf dich aufmerksam zu machen, solltest du dich mit Online-Plattformen sowie sozialen Medien vertraut machen. So stellst du sicher, dass deine Zielgruppe auf dich aufmerksam wird und du genug Aufträge an Land ziehst.

Entscheidest du dich für den Beruf als Puppendoktorin, trägst du in gewisser Weise auch zu einer nachhaltigeren Welt bei. Schließlich sorgst du dafür, dass alte Dinge nicht weggeworfen werden, sondern durch deine Restauration ein neues Leben bekommen.

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Bildnachweis:

„Puppendoktor bei der Arbeit“ ©Elen Nika - stock.adobe.com

„Puppendoktorin repariert Kuscheltier“ ©hakase420 - stock.adobe.com