Pyrotechniker / Pyrotechnikerin
Ausbildung & Beruf
Feuerwerkskörper zünden und das Spiel des Feuers beobachten – nicht jeder kann von sich behaupten, das zum Beruf gemacht zu haben. Während du pyrotechnische Spezialeffekte planst und dabei deine kreative Ader auslebst, garantierst du als Pyrotechniker gleichzeitig, dass alles den gängigen Sicherheitsstandards entspricht.
Berufsbild Pyrotechniker / Pyrotechnikerin
Was macht ein Pyrotechniker (m/w/d)?
Als Pyrotechniker bzw. Pyrotechnikerin ist es dein Job, Feuerwerke sowie pyrotechnische Effekte in Innen- und Außenräumen zu gestalten. Dabei kannst du zum Beispiel für Film- oder Theaterproduktionen oder auch bei Bühnenveranstaltungen wie Konzerten beschäftigt sein.
Zu pyrotechnischen Effekten zählen zum Beispiel Feuerfontänen, Feuereffekte, Funkenregen, Sprengladungen oder auch Rauch und Nebel. In deiner Rolle als Pyrotechniker planst du diese sorgfältig. Dass du dabei auf Nummer sicher gehen und verantwortungsvoll agieren musst, ist klar. Sicherheitsbestimmungen und -vorschriften genau zu kennen, gehört also zu den wichtigsten Aufgaben im Beruf als Pyrotechnikerin.
Außerdem stimmst du dich mit Kunden ab und beziehst sowohl deren Wünsche als auch örtliche Gegebenheiten in die Planung mit ein. Du kümmerst dich um geeignete Materialien, wählst die richtigen Effekte aus und arbeitest Konzept und Programm aus.
Doch nicht nur die Ausarbeitung und Planung von Pyrotechnik ist Aufgabe von Pyrotechnikern, auch die Durchführung dieser gehört zum Job: Transport, Sicherheitseinweisung und die Auslösung der Pyrotechnik zählen hier zu den Tätigkeiten.
Wie sieht der Berufsalltag als Pyrotechniker aus?
Der berufliche Alltag als Pyrotechniker gestaltet sich sehr vielfältig: Du bist sowohl viel unterwegs, um Veranstaltungsstätten zu besichtigen und den Aufbau der Pyrotechnik zu planen, arbeitest aber auch vor dem Computer, um Konzepte auszufeilen und den genauen Ablauf und die ästhetische Struktur zu erstellen.
Während deiner Arbeit hast du außerdem mit verschiedenen Gerätschaften und Zubehör zu tun, beispielsweise mit Bombenkästen oder Schaltpulten, Zündanlagen oder Steuereinheiten.
Beachte, dass der Job als Pyrotechnikerin nicht immer ungefährlich ist: Du arbeitest beispielsweise in großen Höhen und außerdem mit entzündlichen Stoffen – die Unfallgefahr ist daher in diesem Beruf vergleichsweise hoch. Auch bist du in diesem Beruf häufig Lärm sowie Rauch, Staub etc. ausgesetzt.
In deinem beruflichen Alltag bist du sowohl kreativ-künstlerisch als auch handwerklich tätig. Dabei trägst du gleichzeitig auch große Verantwortung – denn du kontrollierst, ob und wo das Feuerwerk gezündet werden kann, und bist für die Sicherheit von Umstehenden verantwortlich.
Je nachdem, wann sich die Veranstaltungen ereignen, musst du dich auch auf Wochenendarbeit oder die Arbeit zu späten Zeiten einstellen – geregelte Zeiten hast du als Pyrotechnikerin also eher selten.
Wo arbeitet man als Pyrotechniker?
Genauso vielfältig wie dein beruflicher Alltag sehen auch deine Arbeitsorte als Pyrotechniker aus: Mal sitzt du im Büro, mal bewegst du dich auf Bühnen, mal bist du im Freien unterwegs, mal in geschlossenen Veranstaltungsstätten, wie beispielsweise in Theater- oder Konzertsälen.
Festangestellte Pyrotechniker und Pyrotechnikerinnen arbeiten häufig bei Film- oder Fernsehproduktionen, bei verschiedenen Kulturstätten oder oftmals bei Firmen, die auf Pyrotechnik spezialisiert sind.
Ausbildung zum Pyrotechniker / zur Pyrotechnikerin
Wie werde ich Pyrotechniker?
Bei der Ausbildung zum Pyrotechniker handelt es sich um keine klassische duale Ausbildung. Stattdessen absolvierst du einen theoretischen Lehrgang, der in Vollzeit ca. 6 Tage dauert.
Um als Pyrotechniker arbeiten zu dürfen, musst du diese Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Außerdem musst du eine Erlaubnis oder einen Schein vorweisen können, um zu belegen, dass du für diesen Job befähigt bist.
Was lernt man in der Ausbildung zum Pyrotechniker?
Deine Weiterbildung zum Pyrotechniker findet primär schulisch statt – hier erwirbst du die wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten. Im Unterricht lernst du zum Beispiel, wie pyrotechnische Gegenstände wirken und aufgebaut sind, wie Feuerwerke geplant und entworfen werden oder welche Hilfsmittel benötigt werden.
Natürlich erlernst du auch das theoretische Know-how, zu dem rechtlichen Vorschriften oder die Geschichte der Pyrotechnik zählen. Außerdem wird dir beigebracht, welche Unfallgefahr besteht und wie du dich in solchen Fällen verhältst.
Im praktischen Abschnitt des Lehrgangs bist du dann beispielsweise bei der Durchführung von Feuerwerken beteiligt. Diese findet dann in der Regel auf Übungsplätzen statt.
Um einen erfolgreichen Start in den Werdegang zum Pyrotechniker bzw. zur Pyrotechnikerin hinzulegen, gibt es einige Voraussetzungen, die du bestenfalls mitbringen solltest.
- Chemie
- Physik
- Mathematik
- Verantwortungsbewusstsein
- Handwerkliches Geschick
- Ästhetisches Gespür
- Umfeld: Im Freien, Büro, Hallen, Bühnen
- Wechselnde Zeiten, Wochenendarbeit
- Dienstreisen
Welche Voraussetzungen muss ich für die Weiterbildung zum Pyrotechniker mitbringen? Um die Ausbildung zum Pyrotechniker bzw. zur Pyrotechnikerin absolvieren zu dürfen, musst du einige spezifische Anforderungen erfüllen. Beispielsweise musst du für die Teilnahme an spezifischen Grundlehrgängen beweisen, dass du bei mindestens 20 Feuerwerken und 15 pyrotechnischen Effekten mitgewirkt hast. Für den Grundlehrgang Bühnenfeuerwerk ist außerdem eine mindestens 1-jährige Beschäftigung an zum Beispiel Theaterstätten erforderlich.
Damit du den Befähigungsschein erhältst, musst du mindestens 21 Jahre alt sein und außerdem deine körperliche Eignung vorweisen können. Für die Verlängerung des Scheins musst du mindestens alle 5 Jahre einen Wiederholungslehrgang absolvieren.
Gute Noten in Chemie, Physik und Mathematik helfen dir außerdem bei der Weiterbildung zur Pyrotechnikerin. Chemie ist natürlich vor allem dann hilfreich, wenn es um die Zusammensetzung explosiver Stoffe und deren Wirkungsweisen geht. Mithilfe von Kenntnissen der Mathematik fällt es dir leichter, Zeiten zu berechnen und daran die Abläufe der Effekte zu bestimmen. Und Physik kannst du z. B. gut bei der Arbeit mit Zündanlagen gebrauchen.
Natürlich sind in dem Beruf als Pyrotechniker auch einige persönliche Anforderungen gefragt. Vor allem wichtig sind hier Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein – denn wie gesagt zählt dieser Beruf nicht zu den ungefährlichsten Jobs. Daneben solltest du auch handwerkliches Geschick haben und ein ästhetisches Gespür aufweisen.
Wie viel verdient man als Pyrotechniker in der Ausbildung?
Während der theoretischen Ausbildung zum Pyrotechniker wird dir keine Vergütung bezahlt – allerdings geht sie ja auch nur 6 Tage lang.
Je nach konkretem Lehrgang können auch Kosten auf dich zukommen, zum Beispiel Lehrgangs- und Prüfungsgebühren oder Gebühren für Unterbringung und Lehrmaterial.
Ich habe in meinem ersten Lehrjahr schon mehr erlebt, als ich es mir vorher hätte vorstellen können. Bisher konnte ich schon bei vielen coolen Produktionen in ganz Deutschland dabei sein. Neben den Produktionen durchlaufe ich auch andere Bereiche im ZDF wie beispielweise Lichtlager, Studio, Bühne und sogar Fernsehgarten. Es gibt überall sehr viel Neues zu l...
Die Ausbildung bei M.A.Systems hat mir persönlich aus folgenden Gründen sehr gut gefallen: Zum einen ist der Job auch schon in der Ausbildung sehr abwechslungsreich. Vom Vorbereiten der Jobs und Materialien im Lager, über den Transport nach ganz Deutschland und darüber hinaus, den Aufbau von Messeständen, Bühnen, Licht- und Ton, sowie Videotechnik und Sonder...
Die Ausbildung zum Pyrotechniker eignet sich für dich, wenn
- du ein Gespür für Ästhetik hast
- du einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag anstrebst
- du handwerklich geschickt bist
- du keine Angst vor Pyroeffekten oder Explosionen hast
- du gerne beim Film, am Theater oder an ähnlichen Einrichtungen mitwirken möchtest
Eine andere Ausbildung passt vielleicht besser zu dir, wenn
- du nicht am Wochenende arbeiten möchtest
- du lieber einen geregelten Arbeitsalltag hast
- du Angst vor gefährlichen Situationen oder Höhenangst hast
- du keine Verantwortung tragen möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Der Job als Pyrotechniker oder Pyrotechnikerin kann bereits zu den eher spezialisierten Berufen gezählt werden. Dennoch kannst du dich natürlich trotzdem weiterbilden. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Formen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Anpassungsfortbildungen helfen dabei, dein Wissen up to date zu halten. So bist du immer auf dem neusten Stand, was deinen Beruf angeht. Für Pyrotechniker eignen sich zum Beispiel Anpassungsfortbildungen im Bereich Veranstaltungs- oder Bühnentechnik oder Gefahrenstoffe.
Mithilfe einer Aufstiegsfortbildung kannst du in Führungspositionen gelangen und so beruflich weiter aufsteigen. Vielleicht mit der Prüfung zum Meister für Veranstaltungstechnik?
Auch ein Studium ist immer ein guter Weg, um sich fortzubilden. Für Pyrotechnikerinnen kommt vielleicht ein Studiengang wie Sicherheitstechnik infrage.
Wie in fast jedem Beruf solltest du auch als Pyrotechniker darauf achten, die neusten Trends zu beobachten und mit der Digitalisierung zu gehen. Für dich kann das zum Beispiel bedeuten, dass du dich näher mit Drohnentechnik beschäftigst.
Natürlich gibt es für Pyrotechnikerinnen und -techniker auch die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und eine eigene Firma zu gründen oder einen Betrieb zu übernehmen.
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Bildnachweis: „Pyrotechniker“ © Yulia Buchatskaya - stock.adobe.com; „Vorbereitung auf die Bühnenshow“ © Batuhan Toker - stock.adobe.com; „Scheinwerfer“ © C.Castilla - stock.adobe.com; „Planerische Tätigkeiten im Büro“ © bnenin - stock.adobe.com; „Arbeit am Filmset“ © fabrus - stock.adobe.com