Medizinisch-technische/r Radiologieassistentin / Radiologieassistent (MTRA)
Ausbildung & Beruf
„So, einmal die Augen schließen, den Kopfhörer aufsetzen und dann stillhalten“, weist du deine Patientin an. Du überprüfst kurz ihre Haltung und kündigst an: „Gleich geht es los und in 20 Minuten hole ich Sie wieder heraus.“ Es, das ist die schmerzlose Untersuchung im Kernspintomographen, die du als Medizinisch-technischer Radiologieassistent bzw. Medizinisch-technische Radiologieassistentin durchführst. Die Bilder aus dem MRT stehen sofort zur Verfügung – dann übernimmt der Radiologe.
Beachte: Die Ausbildung zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten wurde reformiert und in diesem Zuge in Medizinischer Technologe für Radiologie umbenannt. Welche Änderungen es außerdem gab, kannst du im neuen Berufsbild nachlesen.
Berufsbild Medizinisch-technischer Radiologieassistent / Medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA)
Was macht ein Medizinisch-technischer Radiologieassistent (m/w/d)?
Medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA) fertigen Röntgenaufnahmen an und nutzen die Nuklearmedizin sowie verschiedene Verfahren der Tomographie, um Krankheiten, körperliche Veränderungen und Verletzungen im Körper zu entdecken. Die dafür erforderlichen Apparate stellen sie unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften ein. Auch die Strahlentherapie gehört zum Tätigkeitsbereich von MTRA, ebenso wie Laboruntersuchungen.
Teilweise injizierst du als Medizinisch-technischer Radiologieassistent bzw. Medizinisch-technische Radiologieassistentin auch Kontrastmittel in die Venen des Patienten oder legst Bleischürzen an.
Außerdem sorgen MTRA dafür, dass die Untersuchungsergebnisse anschließend dokumentiert und sachgerecht gelagert werden. Mittlerweile handelt es sich dabei oft um digitale Daten, die sowohl Ärzten als auch dem Patienten zur Verfügung gestellt werden können.
Wie sieht der Berufsalltag als Medizinisch-technischer Radiologieassistent aus?
MTRA sind an unterschiedlichen bildgebenden Verfahren rund um den menschlichen Körper beteiligt. Mit welchen Geräten und Krankheitsbildern du bei deiner Arbeit als Medizinisch-technischer Radiologieassistent konfrontiert wirst, hängt von deinem Arbeitgeber ab: In einigen Facharztpraxen führst du Röntgenuntersuchungen durch, in anderen bedienst du Kernspingeräte oder arbeitest mit Ultraschall oder Spezialkameras in der Nuklearmedizin.
Als Medizinisch-technischer Radiologieassistent bzw. Medizinisch-technische Radiologieassistentin erwarten dich oft neue Patienten, teilweise auch mit schweren Schicksalen. Hier musst du Einfühlungsvermögen beweisen, ohne dass deine Professionalität darunter leidet. So ist aber eben auch kein Arbeitstag wie der andere. Das macht den Beruf als MTRA spannend und abwechslungsreich.
Wichtig ist vor allem, dass du bei deiner Arbeit auf die Sicherheitsvorschriften achtest und schnell reagierst, wenn es Auffälligkeiten gibt. Du arbeitest immer in engem Kontakt mit den Ärzten, darfst aber viele Aufgaben auch selbstständig übernehmen.
Wo arbeitet man als Medizinisch-technischer Radiologieassistent?
Medizinisch-technische Radiologieassistentin bzw. Medizinisch-technischer Radiologieassistent ist ein technischer Beruf im Medizinbereich, daher ist dein Arbeitsumfeld größtenteils ein Krankenhaus oder eine Facharztpraxis für Radiologie oder Nuklearmedizin. Du arbeitest in Röntgen-, Untersuchungs- und Behandlungsräumen, aber teils auch in Büroräumen.
Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du MTRA wirst, was du als MTRA machst und wie viel Geld du verdienst. Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 02.12.2023
Ausbildung zum / zur Medizinisch-technischen Radiologieassistenten / Radiologieassistentin
Wie läuft die MTRA-Ausbildung ab?
Die Ausbildung zum MTRA ist eine schulische Ausbildung und findet daher in einer Berufsfachschule statt. In der Berufsfachschule wird dir theoretisches und praktisches Wissen vermittelt. Dieses wendest du in deiner praktischen Ausbildung im Krankenhaus an.
Am Ende deiner MTRA-Ausbildung wird eine Abschlussprüfung durchgeführt, die aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil besteht. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich Medizinisch-technischer Radiologieassistent nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten?
In der MTRA-Ausbildung sind die Physiologie (Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers) und die Immunologie (Krankheiten, körpereigene Abwehr) bedeutende Bereiche. Darüber hinaus wird ausführlich auf die Nuklearmedizin eingegangen und die Funktionsweise der Strahlentherapie aufgezeigt. Aber auch andere technische Geräte und deren Umgang (Elektrodiagnostik, Elektrokardiografie, Sonografie, Computertomografie) sind wichtige Bestandteile der Ausbildung als Medizinisch-technischer Radiologieassistent. Zusätzlich gehören allgemeinbildende Fächer zu den Lehrinhalten: Deutsch oder Wirtschafts- und Sozialkunde.
Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Chemie
- Physik
- Biologie
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Selbstorganisation
- Umfeld: Pflege, Krankenhaus
- Feste Zeiten
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Rechtlich ist für die MTRA-Ausbildung mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss oder eine andere abgeschlossene zehnjährige Schulbildung vorgeschrieben. Vor Ausbildungsbeginn muss eine gesundheitliche Eignung in Form einer ärztlichen Bescheinigung vorgelegt werden.
Gute Noten und Kenntnisse in Chemie und Biologie zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir z.B. bei chemischen Verfahren sowie bei biologischen Sachverhalten. Auch gute Kenntnisse in Physik können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise um physikalische Verfahren zu verstehen und anzuwenden. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten mitbringst. Neben einer guten Selbstorganisation ist in diesem Beruf vor allem eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise von Vorteil, zum Beispiel beim exakten Anfertigen von Röntgenaufnahmen. Zudem solltest du über Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein verfügen, z.B. bei sorgfältigen Durchführungen von Therapien, um die Patienten nicht zu gefährden.
Medizinisch-technische Radiologieassistentin bzw. Medizinisch-technischer Radiologieassistent ist ein technischer Beruf, daher ist dein Arbeitsumfeld größtenteils ein Krankenhaus oder eine Facharztpraxis für Radiologie. In der Regel hast du feste Arbeitszeiten und Dienstreisen stehen nur in Ausnahmefällen an.
Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In Krankenhäusern und Kliniken hast du Schichtarbeit und arbeitest auch nachts oder am Wochenende. Das Tragen von Schutzkleidung ist für dich Pflicht. In einer Facharztpraxis hast du in der Regel feste Arbeitszeiten. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient ein Medizinisch-technischer Radiologieassistent in der Ausbildung?
Bei der Ausbildung zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten/ zur Medizinisch-technischen Radiologieassistentin (MTRA) handelt es sich um eine schulische Ausbildung, die du an einer speziellen Berufsfachschule absolvierst. Im Gegensatz zu einer klassischen dualen Ausbildung ist bei einer schulischen Ausbildung oftmals keine Ausbildungsvergütung vorgesehen. Im Zuge der Modernisierung des Ausbildungsberufs ergab sich folgende Änderung: Als Medizinischer Technologe für Radiologie erhältst du nun eine Ausbildungsvergütung von bis zu 1.200 Euro.
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Radiologieassistent Gehaltsseite.
Die Ausbildung als MTRA passt zu dir, wenn
- du dich für Medizin interessierst
- du Spaß am Umgang mit technischen Geräten hast
- du Einfühlungsvermögen mitbringst
- du gut in Mathe und Physik bist
Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in ist nicht der richtige Beruf für dich, wenn
- du ungern Verantwortung übernimmst
- du nicht eigenständig arbeiten willst
- dich schwere Schicksale emotional belasten
- du keinen Körperkontakt zu Patienten aufnehmen willst
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Eine Tätigkeit im Bereich Gesundheit, Medizin & Pflege kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner MTRA-Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachradiologietechnologen oder zum Techniker für Medizintechnik. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Medizintechnik oder Medizin. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Strahlenschutz in der Medizin, medizinisch-technische Assistenz, medizinische Dokumentation oder Hygiene im Gesundheitsbereich kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachradiologietechnologen für radiologische Bildgebung und Intervention oder zum Fachradiologietechnologen für radiologische und neuroradiologische Bildgebung. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge als MTRA sind:
- Medizinische Technik
- Medizinische Physik
- Humanmedizin (Spezialisieung Radiologie)
In deinem Beruf als Medizinisch-technischer Radiologieassistent arbeitest du vorsichtig und sorgfältig – vor allem zum Wohle deiner Patienten, denn so kannst du die Strahlungsbelastung auf einem Minimum halten. Das ist aber natürlich auch nachhaltig, denn weniger Verbrauch an Seren, Strom und anderen Ressourcen ist gut für die Umwelt. Über zu wenig Arbeit kannst du dich als MTRA auch in Zukunft nicht beklagen. Eine älter werdende Gesellschaft ist fast unumgänglich auch mit einem höheren Maß an auftretenden Krankheiten verbunden und auch Unfälle lassen sich leider nicht immer vermeiden. So steht einer Karriere in der Medizintechnik nichts im Wege.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Junge Radiologieassistentin mit Patientin" © Zaiets Roman - stock.adobe.com; „Untersuchungsergebnisse dokumentieren" ©Monkey Business Images - shutterstock.com; „Rücksprache mit Ärzten halten" ©francescoridolfi.com - stock.adobe.com; „Behandlungspläne erstellen" ©Andrey Popov - stock.adobe.com; „Röntgenuntersuchungen vorbereiten" ©stokkete - stock.adobe.com; „Arbeitsplatz Krankenhaus" ©spotmatikphoto - stock.adobe.com