Schiffselektriker / Schiffselektrikerin
Ausbildung & Beruf
Puh, heute ist ganz schön starker Seegang, stellst du fest. Von deiner Arbeit als Schiffselektriker hält dich das natürlich dennoch nicht ab. Schließlich bist du es gewöhnt, auf dem Wasser zu arbeiten. Du kennst dich bestens mit allen möglichen elektrischen und elektronischen Maschinen an Bord aus und greifst bei Störungen natürlich direkt ein.
Berufsbild Schiffselektriker / Schiffselektrikerin
Was macht ein Schiffselektriker (m/w/d)?
Als Schiffselektriker bzw. Schiffselektrikerin ist es deine Hauptaufgabe, elektrische und elektronische Anlagen von Schiffen zu warten und instand zu setzen. Zu deinen Aufgaben gehört es dabei, verschiedenste Bordanlagen, beispielsweise Generatoren oder Stromverteiler, zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Du liest Stromlauf- oder Montagepläne, erstellst Programme und verlegst Kabel und Leitungen. Auch um Schutzmaßnahmen kümmerst du dich. Du prüfst beispielsweise Erdungen, installierst elektrische Schutzschalter oder sorgst für die automatische Abschaltung von Maschinen und Geräten.
Kommt es zu Störungen, kümmerst du dich zudem darum, diese zu beheben. Du analysierst zunächst, welche Anlagen und Geräte betroffen sind und behebst schließlich den Fehler. Darüber hinaus bedienst du auch Mess- und Prüfgeräte.
Wie sieht der Berufsalltag als Schiffselektriker aus?
Als Schiffselektriker kommen mitunter erschwerte Arbeitsbedingungen auf dich zu. So arbeitest du auf Schiffen und oftmals im Freien. Hier erwartet dich nicht nur Hitze, sondern auch Nässe, Feuchtigkeit und Kälte können auf dich zukommen. Darüber hinaus sind bei starkem Seegang auch Erschütterungen oder Vibrationen denkbar.
Einen Großteil deiner Arbeit verbringst du mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen, darunter zum Beispiel Generatoren, Transformatoren, Spannungsverteiler oder Schaltschränke. Dabei trägst du meist Schutzkleidung, beispielsweise Handschuhe oder Sicherheitsschuhe, um dich vor Unfällen zu sichern. Aber auch zu Lärm kann es während dieser Arbeit kommen. Daher gehört auch Gehörschutz zu deinem Job dazu.
Während der Arbeit spielen Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt eine große Rolle. Schließlich sorgst du als Schiffselektriker dafür, dass die verschiedenen elektrischen und elektronischen Anlagen auch über längere Reisen einwandfrei laufen. Das bedeutet gleichzeitig aber auch: Du bist häufig von zu Hause weg und brauchst eine große Bereitschaft, mobil zu sein.
Wo arbeiten Schiffselektriker?
Als Schiffselektriker warten Jobs vor allem bei Unternehmen der Schifffahrt, bei Reedereien sowie bei Boots- und Jachtbauunternehmen. Während der Arbeit befindest du dich vor allem auf Schiffen und auf Docks, aber auch die Arbeit in Werkhallen kann dazu gehören.
Ausbildung zum Schiffselektriker / zur Schiffselektrikerin
Wie läuft die Ausbildung zum Schiffselektriker ab?
Um als Schiffselektriker arbeiten zu können, brauchst du in der Regel eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung im Bereich Elektronik. Zur Auswahl stehen dabei beispielsweise:
Bei diesen dualen Ausbildungen befindest du dich abwechselnd in Berufsschule und Betrieb. Während in der Berufsschule vor allem die theoretische Seite des Berufs beleuchtet wird, geht es im Betrieb mehr um das praktische Knowhow.
Während der Ausbildung gehört es für dich als Azubi dazu, ein Berichtsheft zu schreiben. In diesem notierst du dann regelmäßig deine Aufgaben und Tätigkeiten. Nach 3,5 Jahren (oder 2 Jahren als Industrieelektriker) steht für dich dann die Abschlussprüfung an.
Was lernt man in der Ausbildung zum Schiffselektriker (m/w/d)?
Welche Inhalte dich genau während der Ausbildung erwarten, hängt natürlich davon ab, für welche Ausbildung du dich genau entscheidest. In der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik lernst du beispielsweise, wie man elektrische Funktionen und Systeme misst und analysiert, wie man elektrische Betriebsmittel montiert und anschließt oder wie man IT-Systeme konfiguriert und installiert. Als angehender Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik dagegen wird dir gezeigt, wie du technische Systeme analysiert, wie du Kunden richtig betreust oder wie du Netzwerke, Bauteile, Baugruppen und Geräte montierst und installierst.
Kompetenzen, die du dir aneignen solltest, bevor du als Schiffselektriker tätig sein kannst, sind zusätzlich unter anderem:
- Bordelektronik von Schiffen
- Schiffselektrik
- Schiffsbetriebstechnik
- SPS-Programmierung
Damit du für die Tätigkeit als Schiffselektriker infrage kommst, solltest du natürlich bestimmte Fähigkeiten und Voraussetzungen mitbringen. Welche genau das sind, zeigen wir dir im Folgenden.
- Physik
- Mathe/Informatik
- Werken und Technik
- Technisches Verständnis
- Handwerkliches Geschick
- Selbstständige Arbeitsweise
- Umfeld: am Wasser, auf Schiffen
- Körperliche Arbeit
- Arbeit mit Maschinen und Geräten
Für den Job als Schiffselektrikerin brauchst du zum einen eine abgeschlossene Ausbildung im Bereich Elektronik, also zum Beispiel als Elektroniker für Betriebstechnik oder Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Für duale Ausbildungen wird in der Regel kein bestimmter Schulabschluss verlangt. Meist reicht dir der Hauptschulabschluss oder der Realschulabschluss. Zusätzlich zu deinem Schulabschluss solltest du zudem deine Seediensttauglichkeit nachweisen können. Hilfreich sind darüber hinaus gute Noten in Fächern wie Mathe, Physik, Werken und Technik sowie Informatik.
Wichtig sind neben den formalen Anforderungen natürlich auch deine persönlichen Stärken und Eigenschaften. An erster Stelle ist technisches Verständnis und handwerkliches Geschick gefragt. Zudem solltest du verantwortungsbewusst, sorgfältig und eigenständig arbeiten können.
Wie viel verdient eine Schiffselektrikerin in der Ausbildung?
Wie viel Geld du während der Ausbildung verdienen kannst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So wirken sich unter anderem der explizite Ausbildungsberuf, potenzielle Tarifverträge, dein Ausbildungsbetrieb sowie dein Standort auf die Höhe deiner Ausbildungsvergütung aus.
Entscheidest du dich beispielsweise für die Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik, kannst du im Schnitt mit folgendem Gehalt rechnen:
- im 1. Jahr: 999 Euro
- im 2. Jahr: 1.073 Euro
- im 3. Jahr: 1.158 Euro
- im 4. Jahr: 1.238 Euro
Beachte, dass dein Gehalt also sowohl höher als auch niedriger ausfallen kann.
Schiffselektriker zu werden, könnte genau das Richtige für dich sein, wenn
- du gerne auf Schiffen unterwegs bist
- du gerne mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen hantierst
- du kein Problem mit der Arbeit bei Hitze, Nässe und Kälte hast
- du dich auch bei Lärm konzentrieren kannst
Du solltest dich noch nach anderen Ausbildungen umsehen, wenn
- du schnell seekrank wirst
- du dich überhaupt nicht für Elektronik interessierst
- du ungern oft von zu Hause weg bist
- Schutzkleidung während der Arbeit für dich nicht infrage kommt
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Auch wenn du als Schiffselektriker schon einige Schritte hinter dir hast, geht immer noch mehr. Dir stehen verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten offen, um deine Kompetenzen zu erweitern. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir folgende 3 Formen:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Anpassungsweiterbildungen helfen dir dabei, beruflich auf dem neuesten Stand zu bleiben. Kennenlernen kannst du beispielsweise Entwicklungen in Bereichen wie Schiff-, Bootsbau und Meerestechnik, Wartung und Instandhaltung oder Elektrotechnik und Elektronik.
Mithilfe von Aufstiegsweiterbildungen dagegen kannst du deine Karriere ankurbeln. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Weiterbildung zum Elektrotechnikermeister, zum Industriemeister – Elektrotechnik oder zum Schiffsbetriebstechniker?
Aber auch der Weg über ein Studium kommt infrage. Passende Studiengänge sind:
- Schiffsbetriebstechnik
- Schiffbau
- Meerestechnik
- Energietechnik
Auch im Bereich der Elektronik entstehen im Zuge der Digitalisierung stetig neue Verfahren, Systeme und Technologien. Diese kannst du dir auch als Schiffselektrikerin zunutze machen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel der Einsatz von Wearable Technology. Sogenannte Datenbrillen können dir etwa dabei helfen, die Bordelektronik zu warten oder zu reparieren. Abseits davon wird auch der 3D-Druck in der Elektronik immer wichtiger – mithilfe von additiven Verfahren soll es künftig möglich sein, ganze Bauteile anzufertigen.
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Bildnachweis:
„Schiffselektriker bei der Arbeit“ ©Igor Kardasov - stock.adobe.com
„Schiffselektriker kontrolliert elektrische Systeme an Bord“ ©Thirawatana - stock.adobe.com