Schulbegleiter / Schulbegleiterin
Ausbildung & Beruf
Du möchtest dich darauf konzentrieren, Schülerinnen und Schülern mit Behinderung den Schulalltag zu erleichtern? Du willst nicht nur für deinen Schützling da sein, sondern gehst auch in organisatorischen Aufgaben auf, die bei der Integration auf dich zukommen? Dann ist Schulbegleiter genau die richtige Weiterbildung für dich!
Berufsbild Schulbegleiter / Schulbegleiterin
Was machen Schulbegleiter (m/w/d)?
Als Schulbegleiter bzw. Schulbegleiterin bist du die Unterstützung im Schulalltag für Kinder und Jugendliche mit körperlicher, seelischer oder geistiger Behinderung. Du hast in der Regel einen Schützling, den du auf dem Schulweg und in der Schule begleitest. Du übernimmst dabei nicht die Aufgaben der Lehrer, sondern hilfst dabei, die Aufgaben zu verstehen, die Materialien ein- und auszupacken, die Lernfreude zu erhalten und kommunizierst dabei eng mit Mitschülern, Lehrkräften, Eltern, aber auch Ämtern und Therapeuten.
Manchmal können auch therapeutische oder pflegerische Aufgaben auf dich zukommen – ganz abhängig vom Bedarf des Kindes, das du beim Schulbesuch begleitest. Das Ziel deiner Tätigkeit ist es, dem betreuten Schüler eine möglichst selbstständige Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen, damit er einen Schulabschluss erreichen kann. Nicht zuletzt musst du deine Arbeit dokumentieren, um Entwicklungsschritte festzuhalten.
Wo arbeiten Schulbegleiter?
Schulbegleiter arbeiten vorwiegend im schulischen Umfeld, also in Klassenräumen, Sporthallen, aber auch auf dem Pausenhof. Außerdem kann die Begleitung auf dem Schulweg zu deinen Aufgaben gehören, hier ist teils auch ein Führerschein erforderlich. Zusätzlich müssen Schulbegleiter sich mit Lehrkräften, Eltern und therapeutischem Personal abstimmen, arbeiten also auch in Besprechungs- oder Behandlungsräumen.
Als Schulbegleiter bist du zwar für einen Schüler zuständig, aber eher selten direkt bei den Eltern angestellt. Dein Arbeitgeber können soziale oder kirchliche Dienste sein, aber auch Organisationen der Behindertenhilfe, der Familien- und Jugendhilfe oder Wohlfahrtsverbände.
Ausbildung zum Schulbegleiter / zur Schulbegleiterin
Wie wird man Schulbegleiter?
Die Schulbegleiter-Ausbildung ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt, denn es handelt sich um keinen klassischen Ausbildungsberuf. Es gibt unterschiedliche Berufsausbildungen im sozialen und pädagogischen Bereich, die eine Grundlage für die Weiterbildung zum Schulbegleiter bilden können.
Die Berufsbezeichnung kann sich unterscheiden, gemeint ist aber immer die gleiche Tätigkeit. Wenn du den Beruf eines Schulbegleiters anstrebst, solltest du auch auf die Berufsbezeichnungen Integrationsassistenz, Integrationshelfer, Schulassistenz oder Schulhelfer achten.
Es gibt auch Schulbegleiter, die Integrationshelfer für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind. Hier sind teils andere Fähigkeiten gefragt.
Wer Schulbegleiter bzw. Schulbegleiterin werden möchte, kann mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einem Studienabschluss Weiterbildungen absolvieren und so das Berufsfeld der Schulbegleitung erschließen. Teilweise reicht eine entsprechende Ausbildung für die Bewerbung um eine Stelle bereits aus.
Wie läuft die Weiterbildung zum Schulbegleiter ab?
Abhängig vom Weiterbildungsanbieter ist eine Qualifizierung in Voll- oder Teilzeit möglich. Teils wird ein bestimmter Stundenumfang angegeben, dabei liegt das Minimum bei etwa 160 Stunden.
Weiterbildungen als Schulbegleitung werden meist von privaten Organisationen angeboten und sind kostenpflichtig. Es gibt aber unterschiedliche Fördermöglichkeiten, in deren Rahmen die Kosten für den Kurs übernommen werden.
Welche Fähigkeiten braucht eine Schulbegleitung?
Wer Schulbegleitung werden möchte, übernimmt Verantwortung für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Behinderungen. Du brauchst also Einfühlungsvermögen, um dich auf die Bedürfnisse des Schülers einzustellen. Gleichzeitig musst du motivieren und organisieren können, denn bei der Arbeit als Schulbegleiter ist es wichtig, die Ansprüche von Eltern, Lehrkräften und Therapeuten mit den Fähigkeiten des Schülers abzustimmen. Bei der Kommunikation mit Mitschülern des betreuten Schülers ist auch Aufgeschlossenheit wichtig.
Außerdem benötigst du pädagogische und psychologische Fachkompetenz, um konstruktiv mit deinem Schützling zu arbeiten. Schulbegleitungen erkennen Lernschwächen oder Auffälligkeiten frühzeitig, um dann die entsprechenden Fördermaßnahmen einzuleiten. Je nach Grad der Behinderung und der Bedürfnisse des Schulkinds kann es auch erforderlich sein, pflegerische Tätigkeiten durchzuführen – vor engem Körperkontakt solltest du nicht zurückschrecken.
Um eine Weiterbildung als Schulbegleitung machen zu können, wird in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein einschlägiges Studium vorausgesetzt. Diese Berufe sind eine optimale Grundlage:
- Erzieher
- Erzieher / Erzieherin Jugend- und Heimerziehung
- Sozialpädagogischer Assistent / Kinderpfleger
- Heilerziehungspfleger
- Soziale Arbeit (Studium)
- Heilpädagogik (Studium)
Bei einigen Bildungsanbietern sind die persönliche Eignung oder soziales Engagement wichtiger als der Schulabschluss und der bisherige Bildungsweg. Interessierte sollten über Deutschkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau verfügen sowie keine Einträge im polizeilichen Führungszeugnis aufweisen.
Der Beruf Schulbegleiter bzw. Schulbegleiterin eignet sich bestens für dich, wenn
- du gerne Verantwortung übernimmst
- du gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchtest
- dich belastende Situation und Tätigkeiten nicht abschrecken
- du dich für Pädagogik und Pflege interessierst
Ein anderer Beruf passt besser zu dir wenn,
- du dir eine Arbeit im Büro wünschst
- du ungern engen Kontakt zu Menschen hast
- du dich nicht gut in andere hineinversetzen kannst
- du nicht kommunikativ bist
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du deine Weiterbildung zum Schulbegleiter bzw. zur Schulbegleiterin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Elternberatung oder Jugendarbeit kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt - Erziehungswesen oder zum Arbeitserzieher. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Rehabilitations-, Sonderpädagogik
- Erziehungs-, Bildungswissenschaft
- Heilpädagogik
- Soziale Arbeit
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: "Schulbegleiterin schiebt Schülerin im Rollstuhl durch den Park" © Martin John Bowra - stock.adobe.com; „Arbeit im schulischen Umfeld" ©Viacheslav Iakobchuk - stock.adobe.com; „Kinder und Jugendliche im Schulalltag unterstützen" ©Tyler Olson - stock.adobe.com; „Fördermaßnahmen dokumentieren" ©DAVIDE-ANGELINI - stock.adobe.com; „Lernfreude der Schüler fördern" ©sepy - Fotolia; „Absprachen mit Lehrern und Eltern" ©micromonkey - stock.adobe.com