Schweißer / Schweißerin
Ausbildung & Beruf
Metall ist ein spannendes und vielseitiges Werkmaterial, das zahlreiche Einsatzmöglichkeiten bietet. Verbinden kann man es beispielsweise durch Schweißen. Was du tun musst, um Schweißer zu werden und welche Schweißverfahren es gibt, zeigen wir dir hier!
Berufsbild Schweißer / Schweißerin
Was macht ein Schweißer (m/w/d)?
Schweißerinnen und Schweißer (in Österreich: Universalschweißer, in der Schweiz: Schweisser) verbinden Metallteile mittels Schweißverfahren. Dabei montieren sie Anlagen- und Konstruktionsbauteile und nutzen eine Vielzahl an Geräten, Werkstoffen und Hilfsmitteln. Die Arbeit von Schweißern kann sich aber durchaus stark unterscheiden. Sie ist nicht nur vom Arbeitsort abhängig, an dem Schweißer arbeiten, sondern variiert auch durch die Verfahren.
Diese Schweißverfahren sind üblich:
- Gasschweißen
- Lichtbogenhandschweißen
- Wolframschutzgasschweißen
- Metallschutzgasschweißen (MIG-Schweißen, MAG-Schweißen)
Schweißer verbinden die Metallteile aber nicht nur, sondern überprüfen anschließend auch die Schweißnähte und behandeln sie nach. Das ist wichtig, damit es keine Risse gibt und die Übergänge gleichmäßig und dicht sind. Schließlich soll die Verbindung lange sicher halten. Heutzutage arbeiten Schweißer auch mit bestimmten Kunststoffen, nicht ausschließlich mit Metallen.
Wo arbeiten Schweißer?
Schweißer arbeiten oft in Schlossereien, an Rohren, aber auch bei Maschinen- oder Fahrzeugherstellern. Dabei sind sie nicht immer in Innenräumen tätig – gerade auf Baustellen arbeiten Schweißer unter freiem Himmel. Es gibt auch Schweißer, die Verbindungen unter Wasser herstellen.
Ausbildung zum Schweißer / zur Schweißerin
Wie werde ich Schweißer bzw. Schweißerin?
Schweißer ist kein regulärer Ausbildungsberuf mehr. Stattdessen handelt es sich um eine Weiterbildung, für die unterschiedliche Voraussetzungen und Bewerbungsfristen gelten können. In vielen Metallberufen gehört das Schweißen trotzdem zum Ausbildungs- und Arbeitsalltag. Wer darüber hinaus schweißen möchte, sollte eine DVS-Ausbildung zum Schweißer machen. DVS ist der „Deutsche Verband für Schweißen und verwandte Verfahren“. Eine Alternative zum Schweißer ist die Ausbildung zum Anlagenmechaniker oder zum Konstruktionsmechaniker.
Hier kannst du aus unterschiedlichen Lehrgängen wählen. Bei entsprechenden Vorkenntnissen ist es auch möglich, nur bestimmte Kursbereiche zu absolvieren. Am Ende erhältst du Lehrgangs- und Prüfungsbescheinigungen, die weltweit anerkannt sind.
Was lernt man in der Ausbildung zum Schweißer (m/w/d)?
Die Schweißer-Ausbildungen bestehen immer aus theoretischen und praktischen Modulen, sodass du dein neu erworbenes Wissen direkt anwenden kannst. Dies beispielhafte Inhalte in der Ausbildung:
- S wie Sicherheit: Beim Schweißen geht es mit hohen Temperaturen zu, vielleicht schweißt du auch unter besonderen Arbeitsbedingungen (z. B. unter Wasser). Du musst also lernen, wie sicheres Arbeiten auf Baustellen funktioniert und was du tun musst, damit keine Unfälle passieren.
- T wie Techniken: Du lernst, welche unterschiedlichen Schweißtechniken es gibt und wie die Schweißnähte vorbereitet werden.
- W wie Werkstoffe: Klar, beim Schweißen arbeitest du mit Metallen. Aber die unterschiedlichen Werkstoffe verhalten sich beim Schweißen oft unterschiedlich: Manche schrumpfen, andere verziehen sich… Die Schweißnähte müssen am Ende sicher und fest sein. Das gelingt nur, wenn du deine Materialien richtig einsetzt.
Wie läuft die Ausbildung zum Schweißer ab?
Lehrgänge für Schweißer finden deutschlandweit statt. Der DSV hat Partner-Ausbildungsstätten im ganzen Bundesgebiet, sodass Interessierte fast überall einen Betrieb finden, in dem sie die Schweißer-Zusatzausbildung machen können.
Je nach Schweißverfahren dauern die Kurse unterschiedlich lang. Sie sind in Module aufgeteilt, die jeweils eine bestimmte Anzahl an Unterrichtsstunden umfassen. Durch die Module, die oft innerhalb weniger Tage abgeschlossen werden, kann die Ausbildung zum Schweißer berufsbegleitend absolviert werden.
Die Schweißer-Lehrgänge schließen mit einer Prüfung ab. Bei Bestehen erhältst du ein Zertifikat, das deine Qualifizierung bestätigt. Diese Zertifikate sind in der Regel nur begrenzt gültig. Danach musst du Auffrischungslehrgänge machen.
Wie viel verdient ein Schweißer in der Ausbildung?
Bei der Ausbildung zum Schweißer bzw. zur Schweißerin handelt es sich um eine Weiterbildung. Du erhältst daher keine Ausbildungsvergütung, sondern musst im Gegenteil mit Kosten für den Lehrgang rechnen.
Die Kosten variieren je nach Ausbildungsstelle und beinhalten oft Prüfungsgebühren und Lernmittel. Teils werden die Materialkosten gesondert berechnet. So kann die Schweißerausbildung mehrere tausend Euro kosten.
In verwandten Ausbildungsberufen, wie beispielsweise dem Anlagenmechaniker, erhältst du dagegen eine Vergütung. Diese liegt bei:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.018 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.093 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.178 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 1.259 Euro
Du möchtest gerne noch mehr über den Lohn als Anlagenmechaniker bzw. Anlagenmechanikerin erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite um.
Du bist geeignet für die Schweißer-Ausbildung, wenn
- du gern einen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
- du technisches Verständnis besitzt
- dir Lärm am Arbeitsplatz nichts ausmacht
- du sehr sorgfältig arbeiten kannst
Du bist eher weniger als Schweißer geeignet, wenn
- du zwei linke Hände hast
- du dich nicht für Technik interessierst
- du körperlich nicht fit bist
- du lieber einen Bürojob willst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Schweißer abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Hast du mindestens 3 Jahre als Schweißer gearbeitet, kannst du auch Schweißaufsicht werden. Auch das läuft über einen Lehrgang. Danach kannst du Schweißfachmann werden und dich sogar zum Schweißgüteprüfer weiterqualifizieren. Damit kannst du dann auch die Fertigungsprozesse überwachen.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, zum Beispiel in den Bereichen Schweißen, Blechbe- und -verarbeitung, Schlosserei, Stahl- und Metallbau oder Qualitätsprüfung.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Schweißwerkmeister, Industriemeister - Metall, Techniker - Maschinentechnik oder Schweißtechniker. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Typische Studiengänge für ausgebildete Schweißer sind:
- Werkstoffwissenschaft / Werkstofftechnik
- Maschinenbau
- Materialwissenschaft
Wie in vielen anderen Bereichen, nimmt auch in deinem Arbeitsalltag als Schweißer die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle ein. Verbesserte Systeme und Technologien erleichtern dir die Arbeit und verändern deine Arbeitsweise. Beispielsweise werden Maschinen künftig mittels Augmented Reality gesteuert und übernehmen immer ausgeklügeltere Industrieroboter ganze Produktionsschritte. Damit du dir gute Jobaussichten erhältst, ist es daher sehr wichtig, dass du über neue Entwicklungen auf dem Laufenden bleibst, ständig dazulernst und dich weiterbildest.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Schweißer bei der Arbeit" © bogdanhoda / Fotolia; „Mechaniker mit Schweißerhelm" © industrieblick / Fotolia; „Mechaniker mit Schweißerhelm" © maxhalanski / Fotolia, „Schweißroboter bedienen“ ©Jürgen Effner - stock.adobe.com, „Fertiges Bauteil prüfen“ ©Zivica Kerkez - stock.adobe.com, „CNC-Maschine programmieren“ ©Korn Vitthayanukarun - stock.adobe.com, „Schweißarbeit an Metallrohr durchführen“ ©Alina Vasilescu - Shutterstock.com, „Nötige Schweißarbeiten durchsprechen“ [email protected] - stock.adobe.com, „Stahlteile in Lagerhalle“ ©industrieblick - stock.adobe.com