Segelmacher / Segelmacherin
Ausbildung & Beruf
Dein Kunde möchte bald auf die hohe See hinaus – aber davor bist erstmal du dran! Denn dem Boot fehlen noch die passenden Segel. Natürlich hast du als Segelmacher bereits die Anforderungen und Wünsche deines Kunden aufgenommen. Jetzt geht es erstmal an die Entwürfe, bevor du mit dem Zuschnitt beginnst. Also ab an den Computer und die CAD-Software!
Berufsbild Segelmacher / Segelmacherin
Was macht ein Segelmacher (m/w/d)?
Deine Hauptaufgabe als Segelmacher ist es, Segel für Schiffe und Boote herzustellen. Daneben können auch Sonnensegel, Planen, Zelte oder Markisen dazukommen. Zunächst prüfst du, welcher Segelschnitt und welches Tuch am besten zum Auftrag passt. Dazu besprichst du mit deinen Kunden genau, für welchen Anlass das Segel gebraucht wird.
Ist das geklärt, geht es an den Entwurf mithilfe von CAD-Software und schließlich an den Zuschnitt der Schnittteile. Sind die Segelteile dann per Hand oder mit Maschinen zugeschnitten, kümmerst du dich um das Zusammennähen oder Verbinden. Zudem bringst du Beschläge oder Ösen an.
Eine weitere Aufgabe in der Segelmacherei ist die Montage von Segeln. Dazu bist du selbst an Bord und auch oftmals in größeren Höhen unterwegs. Außerdem kümmerst du dich auch um die Reparatur von kaputten Segeln.
Wie sieht der Berufsalltag als Segelmacher aus?
Als Segelmacher kommen verschiedenste Arbeitsbedingungen auf dich zu. Denn du arbeitest nicht nur in der Werkstatt, sondern auch im Freien. Dabei gehört die Arbeit bei Rauch, Staub, im Wasser oder in Höhen sowie mit Chemikalien dazu. Außerdem besteht Unfall- oder Absturzgefahr, beispielsweise beim Montieren der Segel auf Schiffen. Oftmals trägst du während der Arbeit auch Schutzkleidung, wie zum Beispiel Handschuhe.
Im Arbeitsalltag arbeitest du mit verschiedenen Geräten und Maschinen, wie beispielsweise Nähmaschinen, Stanzmaschinen, Klebepistolen oder Maßbändern. Aber auch körperliche Tätigkeiten sind Teil deines Jobs. Du arbeitest unter anderem auf Knien oder in der Hocke und hast mit großen und schweren Werkstücken zu tun.
Wo arbeiten Segelmacher?
Als Segelmacher wirst du vor allem in der Textilbranche und im Schiff- und Bootsbau Jobs finden, beispielsweise in einem Bootsbaubetrieb oder in einer Segelmacherei. Während der Arbeit befindest du dich vor allem in Werkstätten, in Lagerräumen oder in Werkhallen. Aber auch auf Schiffen und Booten bist du tätig.
Ausbildung zum Segelmacher / zur Segelmacherin
Wie läuft die Ausbildung zum Segelmacher ab?
Segelmacher wirst du über eine 3-jährige duale Ausbildung. Währenddessen befindest du dich abwechselnd in Betrieb und Berufsschule.
Im Betrieb stehen vor allem die praktischen Inhalte im Vordergrund. Du erhältst echte Einblicke in das Berufsleben und den Arbeitsalltag als Segelmacher. In der Berufsschule steht dagegen die Theorie auf dem Stundenplan. Du erwirbst wichtiges Hintergrundwissen zur Herstellung von Segeln oder zu Berechnung von Flächen.
Während der Ausbildung musst du ein Berichtsheft führen. Dieses dient als Überblick über deine Aufgaben und Tätigkeiten und wird von deinem Ausbilder regelmäßig überprüft.
Die Ausbildung zum Segelmacher schließt mit einer Abschlussprüfung bzw. Gesellenprüfung ab. Den 1. Teil dieser Prüfung absolvierst du bereits vor Ende des 2. Jahres. Der zweite Teil steht dann am Ende der Ausbildung an.
Was lernt man in der Ausbildung zum Segelmacher (m/w/d)?
Im Betrieb lernst du vor allem die Berufspraxis kennen. Dir wird gezeigt, wie du Maße aufzeichnest, wie die Maschinen funktionieren und wie du verschiedene Segel bzw. Segeltypen unterscheidest. Außerdem gehört zu den Inhalten der Ausbildung, wie du Kunden richtig berätst und wie du Störungen und Fehler ermittelst.
In der Schule steht theoretischer Unterricht an. Dir wird vermittelt, wie Vorsegel oder Zelte hergestellt werden oder wie man Werkstoffe bearbeitet. Zudem wirst du in klassischen Fächern wie Deutsch oder Sozialkunde unterrichtet.
Im Folgenden zeigen wir dir, welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen du für eine Karriere als Segelmacherin mitbringen solltest.
- Mathe
- Physik
- Werken/Technik
- Handwerkliches Geschick
- Technisches Verständnis
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Werkstätten, im Freien
- Arbeit am Wasser, bei Rauch, Staub und in Höhen
- Unfall- und Absturzgefahr
Rein rechtlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss. Die meisten Azubis bringen allerdings Abitur oder Fachabitur mit. Aber auch mit einem anderen Schulabschluss hast du gute Chancen. Mit guten Noten in Mathematik, Physik oder Werken und Technik kannst du unter anderem punkten.
Bist du beispielsweise gut in Mathe, hilft dir das bei Berechnungen von physikalischen und technischen Größen. Kennst du dich in Physik aus, fällt es dir leichter, die Funktionsweise von elektrischen und hydraulischen Antriebsmaschinen zu verstehen. Fähigkeiten im Bereich Werken und Technik helfen dir dagegen dabei, Skizzen und Zeichnungen anzufertigen und zu lesen.
Auch deine persönlichen Stärken spielen eine Rolle. Insbesondere handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind vorteilhaft. Außerdem solltest du sorgfältig und selbstständig arbeiten können. Segeln musst du zwar nicht können, aber Grundkenntnisse aus dem Bereich der Seemannsprache schaden nicht.
Wie viel verdient ein Segelmacher in der Ausbildung?
Leider liegen uns aktuell keine Informationen darüber vor, wie viel du als Segelmacher während der Ausbildung verdienen kannst. Mindestens bekommst du aber folgende Ausbildungsvergütung, wenn du die Ausbildung 2023 beginnst:
- im 1. Ausbildungsjahr: 620 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 732 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 837 Euro
Die Ausbildung zum Segelmacher ist eine gute Option für dich, wenn
- du dich für Boote und Schiffe interessierst
- du gerne handwerklich tätig bist
- du kein Problem damit hast, im Freien zu arbeiten
- du gerne mit verschiedenen Geräten und Maschinen arbeitest
Ein anderer Beruf eignet sich vermutlich besser für dich, wenn
- du ungern bei Rauch, Staub oder am Wasser arbeitest
- du große Angst vor Verletzungen und Unfällen hast
- du lieber im Büro arbeiten möchtest
- dich Segel nicht interessieren
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich der Handwerksberufe kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe aus dem Bereich Textil an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
So, der erste Schritt ist getan: Du bist Segelmacher. Jetzt hast du die Möglichkeit, verschiedenste Weiterbildungen zu absolvieren. Wir unterscheiden dabei folgende 3 Arten:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung &
- Studium
Anpassungsfortbildungen helfen dir dabei, in deinem Berufsfeld auf dem neuesten Stand zu bleiben. Als Segelmacher kannst du Entwicklungen in den Bereichen Bekleidungsherstellung, Schneiderei, Computer Aided Design (CAD) oder Kunststoffverarbeitung kennenlernen.
Entscheidest du dich dagegen für eine Aufstiegsweiterbildung, kannst du damit gut deine Karriere ankurbeln. Geeignet sind beispielsweise die Weiterbildungen zum Segelmachermeister, zum Technischen Fachwirt oder zum Industriemeister – Textilwirtschaft.
Aber auch der Weg über ein Studium eignet sich, um beruflich aufzusteigen. Mögliche Studiengänge sind:
- Textil-, Bekleidungstechnik
- Kunststofftechnik
Auch als Segelmacher kommen in der Zukunft Veränderungen sowie neue Technologien und Verfahren auf dich zu. Du kannst dich beispielsweise mit der Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) auseinandersetzen. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger: Als Segelmacherin befasst du dich beispielsweise mit umweltfreundlichen Materialien und Produktionsverfahren.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis:
„Segelmacher stellen Segel und Markisen her“ ©WestPic - Fotolia
„Segelmacher schneiden Segelteile z. T. per Hand zu“ ©DimaBerlin - stock.adobe.com
„Segelmacher arbeiten mit Nähmaschinen“ ©AntonioDiaz - stock.adobe.com
„Segelmacher lesen und fertigen Skizzen an“ ©auremar - stock.adobe.com
„Segelmacher arbeiten in Werkstätten“ ©AntonioDiaz - stock.adobe.com