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Seltene Berufe

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Seltene Berufe – Von Wein, Edelsteinen und Schildkröten

Welche Vielfalt an Ausbildungsberufen wirklich existiert, ist uns oft nicht bewusst. Das liegt daran, dass es viele Berufe gibt, die so selten sind, dass kaum einer von ihnen weiß.

Im Folgenden erhältst du einen kleinen Einblick in interessante und besonders seltene Berufe.

Der Drechsler – hat nichts mit Dreck zu tun…

Drechsler arbeiten hauptsächlich mit Holz und Elfenbein, dessen internationaler Handel seit 1989 verboten ist. Der Drechsler schnitzt Schmuck, Schachfiguren und Knöpfe aus Elfenbein aber auch Holz und Schildpatt – Schildkrötenpanzer. Heutzutage geht die Verarbeitung von Elfenbein jedoch zurück, da nur noch Restbestände dieses Rohstoffes verarbeitet werden. Beim Fertigen der Produkte spannt der Drechsler die Materialien in eine Drehbank ein und bearbeitet die Arbeitsstoffe anschließend mit Meißel und Röhren sowie Schleifscheiben und Bohrern. Da es sich dabei meist um Sonderanfertigungen handelt, ist es wichtig genau auf die Wünsche vom Kunden einzugehen, um nicht unnötig das teure Material zu verschwenden.

Schnitzen ja – Elfenbein und Schildkrötenpanzer nein? Dann könnte der nicht so seltene Beruf des Tischlers bzw. Schreiners genau das richtige für dich sein, denn hier kannst du ohne schlechtes Gewissen deine Kreativität ausleben. Und mit dem Rohstoff Holz gibt es noch weitere spannende Berufe.

Rubine, Saphire und Diamanten – für den einen Luxus, für den Edelsteinschleifer Alltag!

Edelsteinschleifer

Sie glitzern, sind bunt und beinahe jede Frau liebt sie: Edelsteine. Und als Edelsteinschleifer sorgst dafür, dass aus trüben Rohedelsteinen klare, teure Schmuckstücke werden. Zuerst werden die Edelsteine nach Farbe, Form, Reinheit und Größe sortiert. Man muss hierbei zwischen Edelsteinen unterscheiden, die zu industriellen Zwecken geschliffen werden und solchen, die als Schmuckstücke verarbeitet werden. Dann beginnt das Schleifen: Mit rotierenden Schleifscheiben werden die kostbaren Steine in stundenlanger Präzisionsarbeit in Form gebracht und anschließend poliert. Wer sich hierbei einen Fehler erlaubt, kann, aufgrund des Wertes der Edelsteine, immense Schäden versuchen. Eine andere Option ist daneben noch die Ausbildung zum Edelsteinfasser.

Wenn du auch gerne mit schönen Materialien arbeiten möchtest, aber eine Ausbildung mit Edelsteinen doch zu „heikel" ist, dann könnten folgende Berufe interessant sein:

Der Winzer – nicht winzig, dafür rauschig!

Winzer

Denn der Winzer produziert Wein. Er pflanzt und pflegt eigene Weinstöcke und erntet die Trauben, sobald sie reif sind. Die Weinauslese findet meist per Hand statt, damit keine schlechten Trauben verarbeitet werden und die Qualität des Weins gesichert ist. Anschließend werden die Trauben zu einer Masse zerquetscht und durchlaufen die Gärung. Nun wird wiederum der gegärte Fruchtbrei ausgepresst und in Holzfässern gelagert. Die Lagerung dauert gewöhnlicherweise ein paar Monate, kann bei bestimmten Weinsorten aber auch mehrere Jahre beanspruchen. Es müssen nun die Etiketten entworfen werden und Weinproben veranstaltet werden, um Kunden zu gewinnen.

Du trinkst lieber Bier als Wein? Dann informiere dich über den Beruf des Brauer und Mälzers! Ach, du magst weder Wein noch Bier? Wie wäre es dann mit Milch? Das alles ist nicht hochprozentig genug für dich? Dann schau dir doch mal den Beruf des Brenners genauer an!

Jetzt passende Ausbildung oder Duales Studium finden

O’zapft is! – nicht ohne den Böttcher

Böttcher

Denn ein Fass muss erst einmal hergestellt werden. Und das macht der Böttcher folgendermaßen: Zuerst müssen anhand der Kundenwünsche Skizzen erstellt werden und Materialien ausgewählt werden. Diese Auswahl ist sehr wichtig, da beispielsweise Weine teils Farbe und Aroma der verschiedenen Hölzer annehmen. Die Holzteile, oder auch Dauben, werden erhitzt und gebogen, damit die typische gebauchte Form entsteht. Anschließend werden Stahlreifen fest um die Dauben befestigt, damit das Fass dicht ist. Zum Schluss wird noch der Boden eingesetzt, Zapflöcher gebohrt und, falls es der Kunde wünscht, das Fass lackiert. Böttcher gehen aber auch auf andere sehr spezielle Kundenwünsche ein und fertigen beispielsweise Holzbadewannen oder Saunabottiche.

Die Lagerung in Fässern ist dir zu altmodisch? Dann schau doch mal beim Behälter- und Apparatebauer vorbei oder informiere dich über die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik, bei der moderne Techniken der Lagerung Inhalt sind.

Diese seltenen Berufe waren dir zu speziell? Dann schau doch mal in Berufe A-Z vorbei, dort findest du viele Berufe, die heutzutage üblicher sind als die vorher beschriebenen. Oder mach den kostenlosen Berufswahltest und finde heraus, welcher Ausbildungsberuf am besten zu dir und deinen Stärken passt.

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Seltene Berufe durch ein Studium

Du würdest gerne studieren, aber trotzdem einen seltenen, nicht alltäglichen Beruf erlernen? Kein Problem! Welche Möglichkeiten du hier zum Beispiel hast, zeigen wir dir jetzt:

Was macht ein Kriminologe?

Kriminologe

Als Kriminologe bist du der Experte bei Verbrechen. Einerseits versuchst du durch wissenschaftliche Studien kriminelles Verhalten zu vermeiden. Andererseits untersuchst du Gründe, Ursachen und Muster von bereits begangenen Straftaten. Du erstellst Täterprofile, sammelst Daten und rekonstruierst Abläufe. Um diesen Beruf zu ergreifen, kannst du ein Studium der Rechtswissenschaft und abschließend den Master in Kriminologie absolvieren. Weitere Möglichkeiten sind auch die Studiengänge Psychologie, Rechtspsychologie oder Sozialwissenschaften.

Was macht ein Restaurator?

Restaurator

Der Restaurator kümmert sich um die Konservierung und Restaurierung von Kunst und Kultur. So sollen geschichtliche Zeugnisse und Originale geschützt und bewahrt werden. Um Alter und Geschichte eines Objektes einschätzen zu können, ist hier viel Wissen gefragt.

Nach konservatorischen und wiederherstellenden Maßnahmen spielt auch die Dokumentation eine große Rolle und muss sorgfältig durchgeführt werden. Mögliche Studiengänge sind hier Konservierung und Restaurierung oder Denkmalpflege.

Was macht ein Anthropologe?

Anthropologe

Als Anthropologe liegt die biologische, kulturelle und soziale Entwicklung des Menschen in deinem Forschungsbereich. Du versuchst die Vielfalt und Biologie des Menschen und seine Vorfahren zu erforschen. So beschreibst, analysierst und untersuchst du Skelette oder Knochen sowie Haar- und Blutproben. Um Anthropologe zu werden, hast du nun die Möglichkeit Biologie und anschließend den Master in Anthropologie, Kulturanthropologie oder Sozialanthropologie zu studieren.

Was macht ein Hoteltester?

Hoteltester

Hotels besuchen und dafür bezahlt werden? Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Als Hoteltester gehört das zu deinem Alltag. Es ist deine Aufgabe, die Qualität und den Service verschiedener Hotels und anderen Übernachtungsmöglichkeiten zu bewerten. Um das zu tun, verhältst du dich wie ein Gast und überprüfst dein Hotelzimmer, Essen und Wellnessbereich und vieles mehr. Beachte jedoch, dass du darüber auch Bericht ablegen und deinen Auftraggeber informieren musst. Hier hast du die Wahl zwischen Studium und Ausbildung. Einerseits kannst du eine Ausbildung als Tourismus-, Hotel- oder Reisekaufmann absolvieren, andererseits steht dir auch die Möglichkeit offen, Tourismusmanagement, Tourismuswirtschaft oder Hotelmanagement zu studieren.

Weitere Berufe und Infos

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