Heute stellst du deine Software fertig, an der du bereits viele Wochen arbeitest. Mit einem abschließenden Test überprüfst du nochmals die Funktionsfähigkeit. Zum Glück tritt kein Fehler mehr auf, denn von denen hattest du in den letzten Tagen alle beseitigt. Morgen übergibst du das fertige Programm dem Kunden und du bist gespannt, ob das Programm alle Anforderungen erfüllt. In der nächsten Woche fährst du sogar zum Kunden vor Ort. In den Tagen weist du die Mitarbeiter des Kunden in das Programm ein und erklärst Schritt für Schritt die Bedienung.
Berufsbild Mathematisch-technischer Softwareentwickler / Mathematisch-technische Softwareentwicklerin
Was macht ein Mathematisch-technischer Softwareentwickler (m/w/d)?
Als Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. Mathematisch-technische Softwareentwicklerin besteht deine Hauptaufgabe darin, dass du Softwareprogramme entwirfst und programmierst. Die Programme schreibst du für verschiedene Einsatzbereiche, sodass du für viele Anwendungsgebiete eine Lösung schaffst. Mathematische Modelle bilden dabei häufig die Basis deiner Systeme und mit deinen Kenntnissen löst du auch schwierige Aufgabenstellungen. Beispielsweise programmierst du ein Programm für die Buchhaltung. Um die weiteren Schritte im Unternehmen zu erleichtern, baust du auch Schnittstellen ein. Dadurch übermittelt das Programm beispielsweise die Werte direkt an die Software des Steuerberaters.
Bei deinen Programmen triffst du auf viele Probleme, deren Lösung du über verschiedene Ansätze findest. Denn deine Programme kommen in zahlreichen Bereichen zum Einsatz. Ein Programm, das wissenschaftliche Versuche simuliert? Für dich kein Problem. Genauso ist eine große Datenbank für dich ein Kinderspiel, in die beispielsweise eine Bank ihre Kundendaten eingibt.
Wie sieht der Berufsalltag als Mathematisch-technischer Softwareentwickler aus?
In deinem Berufsalltag als Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. Mathematisch-technische Softwareentwicklerin arbeitest du viel am Computer. Jeder Auftrag bietet dir ein anderes Problem. Daher analysierst du jeden Auftrag individuell und dokumentierst die Ergebnisse. Dabei beachtest du alle Vorschriften zum Datenschutz und der Datensicherung. Anschließend erarbeitest und entwickelst du passende Lösungsansätze. Das klappt nicht immer auf Anhieb, sodass ein neues Programm durchaus viel Zeit in Anspruch nimmt.
Für die Lösung setzt du dein gesamtes mathematisches Wissen ein. Auch wenn ein Programm für dich intuitiv ist, gilt das nicht für alle anderen Benutzer. Daher sorgst du für eine nutzerfreundliche Oberfläche, die eine Bedienung ohne große Vorkenntnisse ermöglicht. Mithilfe von verschiedenen Programmiersprachen, wie C++ oder Java und dem vorhandenen Kundenwunsch entsteht am Ende ein fertiges Programm. Dieses Programm testest du in verschiedenen Durchläufen sorgfältig und übergibst dies anschließend dem Kunden. Danach ist für dich noch nicht Schluss. Du arbeitest die Mitarbeiter in die neue Software ein und stehst auch weiterhin bei Fragen und Problemen zur Verfügung.
Wo arbeitet man als Mathematisch-technischer Softwareentwickler?
Mit deiner Ausbildung als Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. Mathematisch-technische Softwareentwicklerin arbeitest du in Software- und Systemhäusern. Auch in den Softwareabteilungen größerer Unternehmen findest du Lösungen für das eigene Unternehmen. Außerdem stehen dir Hochschulen und Forschungseinrichtungen als mögliche Arbeitgeber offen.
Ausbildung zum Mathematisch-technischer Softwareentwickler / zur Mathematisch-technischen Softwareentwicklerin
Wie läuft die Softwareentwickler-Ausbildung ab?
In der Ausbildung befindest du dich abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb lernst du die praktische Seite des Berufsbildes Mathematisch-technischer Softwareentwickler kennen und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Über deine Aufgaben und Tätigkeiten während deiner Ausbildung führst du ein Berichtsheft. Dieses dient als Ausbildungsnachweis und wird von deinem Ausbilder regelmäßig kontrolliert.
In der Mitte des 2. Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Abschlussprüfung, die aus mehreren Prüfungsbereichen besteht folgt am Ende deiner Softwareentwickler-Ausbildung. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. staatlich anerkannte Mathematisch-technische Softwareentwicklerin nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler?
Während deiner Ausbildung im Betrieb lernst du, wie du Software mithilfe deines mathematischen Fachwissens programmierst. Dazu gehören beispielsweise mathematische Methoden und Algorithmen. Außerdem lernst du, wie du deine Programme überprüfst und mit verschiedenen Fehlerarten umgehst.
In der Berufsschule lernst du das theoretische Wissen für deinen Berufsalltag. In berufsspezifischen Fächern lernst du komplexe Softwaresysteme kennen, wie du eigene Softwarelösungen realisierst und Datenbanken modellierst. Außerdem stehen allgemeinbildende Fächer, wie der Deutschunterricht, auf deinem Stundenplan.
Im Berufsbild Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. Mathematisch-technische Softwareentwicklerin können aber ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position. Welche Aufgaben du in deiner Softwareentwickler-Ausbildung erlernst, regelt die Ausbildungsverordnung für Mathematisch-technische Softwareentwickler.
Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Mathe
- Englisch
- Informatik
- Analytische Fähigkeiten
- Neugierde & Lernbereitschaft
- Selbstorganisation
- Umfeld: Büro
- Flexible Zeiten
- Gelegentliche Dienstreisen
Mathematisch-technischer Softwareentwickler kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die große Mehrheit der Azubis besitzt das (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein sehr kleiner Teil startet mit Realschulabschluss in die Ausbildung.
Für die Ausbildung Softwareentwickler sind gute Noten in Mathe und Informatik von Vorteil, da du in deiner Ausbildung unter anderem mit Programmierung und der Entwicklung von Softwaresystemen zu tun hast. Außerdem kannst du mit guten Leistungen in Englisch auf alle Fälle punkten, da viele Softwareprogramme auf Englisch sind. Aber auch wenn du in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringst, kannst du dich natürlich trotzdem auf einen Ausbildungsplatz bewerben. Am wichtigsten bei diesem Beruf ist, dass du analytische Fähigkeiten besitzt, z.B. beim Konzipieren von Softwaresystemen. Weitere Stärken, die sich Arbeitgeber von angehenden Mathematisch- technischen Softwareentwicklern wünschen, sind eine gute Selbstorganisation sowie Neugierde und Lernbereitschaft, da es immer wieder neue Kenntnisse über programmtechnische Entwicklungen gibt.
Mathematisch-technische Softwareentwicklerin ist ein IT-Beruf, sodass dein Arbeitsumfeld in der Regel ein Büro ist, z.B. in der Softwareabteilung eines Unternehmens. Du hast meist flexible Zeiten bzw. Gleitzeit und gelegentlich fallen Dienstreisen an, z.B. um vor Ort Kunden zu beraten.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem Software-Unternehmen bist du z.B. bei Kunden vor Ort, um Fehler in einem Softwareprodukt zu beheben oder um diese zu beraten. Du kannst natürlich auch in einer Forschungseinrichtung arbeiten, wo du mit anderen Fachspezialisten zusammen arbeitest. Du solltest dir daher genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Mathematisch-technischer Softwareentwickler in der Ausbildung?
Als Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. Mathematisch-technische Softwareentwicklerin kannst du in deiner Ausbildung mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.019 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.075 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.136 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Mathematisch-technischer Softwareentwickler Gehaltsseite.
Passt die Ausbildung zum / zur Mathematisch-technischen Softwareentwickler / Softwareentwicklerin zu mir?
Du bist gut geeignet für den Beruf Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. Mathematisch-technische Softwareentwicklerin, wenn
- du über eine schnelle Auffassungsgabe verfügst
- du für Probleme gerne Lösungen findest
- du fasziniert von Mathematik bist
- du gerne am Computer arbeitest
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du schnell deine Konzentration verlierst
- Logikaufgaben dir überhaupt nicht liegen
- du dich nicht für Programmiersprachen interessierst
- du nicht den ganzen Tag am Computer sitzen möchtest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich IT, Informatik und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Softwareentwickler-Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Techniker für Informatik oder zum Fachwirt für Computer-Management. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Informatik, Softwaretechnik oder Mathematik. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Weiterbildung nach der Ausbildung zum / zur Mathematisch-technischen Softwareentwickler / Softwareentwicklerin
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Angewandte Mathematik, Softwareentwicklung, Netzwerkadministration oder IT-Anwendungsberatung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Komponentenentwickler, zum IT-Lösungsentwickler oder zum Softwareentwickler. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Technomathematik
- Informatik
- Datenwissenschaft, Data Science
Du möchtest in deinem Beruf als Mathematisch-technischer Softwareentwickler bzw. Mathematisch-technische Softwareentwicklerin einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten? Tatsächlich spielt das Thema Umweltschutz auch für Softwareentwickler eine immer größere Rolle. Durch ihre Software und Lösungen sparen Unternehmen beispielsweise Ressourcen ein. Das geschieht, indem beispielsweise die Netzlast reduziert wird und der Speicher- und Rechenzeitbedarf sinkt.
Zusätzlich sicherst du dir mit deiner Ausbildung gute Zukunftsaussichten, da der Bedarf an mathematischen Lösungen weiter steigt. Mit deinen Fähigkeiten giltst du als Spezialist und verfügst über sehr gute Jobchancen.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Gruppe von jungen Menschen arbeitet an Laptops" © Georgii - stock.adobe.com; „Im Büro Anwendungen entwickeln" ©BalanceFormCreative - stock.adobe.com; „Tests im Serverraum durchführen" ©Seventyfour - stock.adobe.com; „Fehler in Softwareprodukten beheben" ©Seventyfour - stock.adobe.com; „Komplexe Softwaresysteme am Computer programmieren" ©JutH@Photo - stock.adobe.com; „Mit anderen Fachspezialisten zusammenarbeiten" ©Pixel-Shot - stock.adobe.com