„Guuuteeeen Morgeeeeen“ schallt es im Morgenkreis zurück. Du lächelst, ein neuer Tag mit deiner Kita-Gruppe beginnt. Die Kinder freuen sich schon auf dich – denn sie wissen, heute spielt ihr im Garten an der Matschanlage. Den Tagesablauf hast du bereits letzte Woche geplant. Heute stellst du den Kindern ein neues Lied vor: Zehn kleine Zappelfinger. Natürlich versorgst du die Kinder danach noch und sorgst dafür, dass jedes Kind essen und trinken nicht vergisst.
Berufsbild Kinderpfleger / Kinderpflegerin
Was macht ein Kinderpfleger (m/w/d)?
Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen betreuen und pflegen hauptsächlich Kleinkinder und Babys, zum Teil auch ältere Kinder und Jugendliche. Die Betreuung findet entweder elternergänzend oder elternersetzend statt und umfasst alles, was zur Kindererziehung und -versorgung dazu gehört.
Als Kinderpfleger wickelst du beispielsweise Säuglinge und Kleinkinder. Du erledigst Arbeiten, die mit der Betreuung von Kindern zusammenhängen, wie beispielsweise Mahlzeiten und Speisen zubereiten und Bettwäsche waschen.
Je nach deinem Arbeitsfeld hast du es auch mal mit kranken Kindern zu tun. Dann pflegst du sie unter Berücksichtigung verschiedener medizinischer Maßnahmen und ärztlicher Verordnungen.
Bei der Eingewöhnung von neuen Kindern in die Gruppe, hilfst du den Kindern, sich von ihren Eltern zu lösen und in die Gruppe zu integrieren.
Meist sind Kinderpfleger für eine Gruppe von Kindern zuständig. Diese werden beaufsichtigt, betreut, aber auch beim Spielen angeleitet. Darüber hinaus malst, bastelst, werkelst, musizierst und turnst du auch mit den Kindern. Du führst aber auch spielerisch-pädagogische Angebote durch, beispielsweise im Hinblick auf Spiel- und Sprachentwicklung und Sinnesschulung.
Daneben planen, organisieren und veranstalten Kinderpfleger auch gemeinsame Feste oder Gruppenaktivitäten mit den Kindern und unternehmen mit ihnen verschiedene Freizeitaktivitäten.
Du besprichst dich aber auch mit deinen Kollegen, beispielsweise reflektierst du mit anderen pädagogischen Fachkräften einzelne Entwicklungen. Darüber hinaus bist du für Planung und Organisation zuständig. Du bereitest den Tages- und Wochenablauf vor, wählst verschiedene altersgemäße Spiel- und Lernmaterialien aus. Außerdem erstellst du Konzepte für erzieherische und pädagogische Maßnahmen.
Wie sieht der Berufsalltag als Kinderpflegerin aus?
Als Kinderpflegerin kannst du in deinem Arbeitsalltag mit viel Bewegung rechnen. Du beginnst meist in der Früh und solltest dich je nach Einrichtung auch auf unregelmäßige Arbeitszeiten einstellen. Bei einigen Einrichtungen wie Heimen oder Kinderkrankenhäusern ist die Arbeit am Wochenende, in der Nacht oder in den Abendstunden nicht unüblich. Täglich verwendest du Geräte oder Hilfsmittel wie Haushaltsgeräte, Sportgeräte, Musikinstrumente oder Spielzeug, Mal- und Bastelutensilien und Kinderwäsche sowie Wasch- und Reinigungsmittel.
Kinderpfleger sollten mit Stress und Zeitdruck umgehen können. Im Kindergarten sind sie manchmal für bis zu 25 Kinder gleichzeitig zuständig. Dabei solltest du beispielsweise bei Streit oder Konfliktsituationen zwischen Kindern dazwischen gehen und schlichten können. Arbeitest du dagegen in einem Privathaushalt, betreust du meist nur die Kinder einer einzigen Familie.
Darüber hinaus solltest du bei deiner Arbeit mit Körpergeruch, Ausscheidungen sowie Lärm umgehen können. Schließlich stehst du in engem Körperkontakt zu jungen Menschen, Säuglingen und Kleinkindern – hier ist Kindergeschrei nicht zu vermeiden. Bei der Beaufsichtigung von spielenden Kindern befindest du dich oft im Freien.
Auch psychische Stabilität wird von dir erwartet – manchmal kann es zu belastenden Situationen kommen, beispielsweise bei der Betreuung von verhaltensauffälligen oder aggressiven Kindern.
Interkulturelles Wissen ist im Beruf Kinderpfleger auch relevant – bei Kindern mit Migrationshintergrund solltest du über kulturelle Gewohnheiten Bescheid wissen, beispielsweise hinsichtlich Körperpflege, Schamgefühl oder Essensgewohnheiten.
Wo arbeitet ein Kinderpfleger?
Nach deiner abgeschlossenen Kinderpfleger-Ausbildung arbeitest du in verschiedenen sozialen Einrichtungen der Kinderpflege, wie zum Beispiel in Kindergärten, -krippen oder Kinderheimen, Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen oder Jugendheimen, aber auch in Kinderkliniken oder Privathaushalten. Teilweise bist du auch im Freien tätig, zum Beispiel bei Freizeitaktivitäten mit Kindern, bei Verwaltungsaufgaben auch im Büro.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Kinderpfleger wirst, was man als Kinderpflegerin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 07.06.23
Ausbildung zum Kinderpfleger / zur Kinderpflegerin
Wie läuft die Ausbildung zum Kinderpfleger ab?
Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Kinderpflegerin? Wie genau deine Ausbildung abläuft, ist je nach Bundesland unterschiedlich. Die Ausbildung zum Kinderpfleger ist deutschlandweit nicht einheitlich geregelt. Deine Ausbildung zum Kinderpfleger findet an einer Berufsfachschule statt und wird durch Praktika, z. B. in Kindergärten oder Kinderheimen, ergänzt. Dies kann entweder in Blöcken oder in Form von unterrichtsbegleitenden Tagespraktika organisiert sein. Je nach Bundesland kann zudem ein einjähriges Berufspraktikum im Anschluss an die Ausbildung gefordert sein.
In der Fachschule erlernst du das theoretische Hintergrundwissen hinsichtlich Sozialpädagogik, Bewegungserziehung, Ernährung und Hauswirtschaft. In den Praxisphasen wendest du das erlernte Wissen direkt bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen an.
Die Praxisphase gibt dir somit die Chance, einen Blick hinter die Theorie zu werfen und verschiedene erzieherische Einrichtungen kennenzulernen.
Am Ende deiner Ausbildung zur Kinderpflegerin bzw. zum Kinderpfleger wartet eine Abschlussprüfung auf dich, die je nach Bundesland anders aufgebaut ist. In der Regel musst du eine schriftliche, eine mündliche und eine praktische Prüfung ablegen. Nach Bestehen bist du je nach Bundesland staatlich anerkannter bzw. staatlich geprüfter Kinderpfleger.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in den Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen der einzelnen Bundesländer.
Was lernt man in der Ausbildung zum Kinderpfleger?
In deiner Ausbildung lernst du auch, wie man Kinder in ihrer Sprachentwicklung unterstützen kann, welche Bedeutung Erziehung bei der Persönlichkeitsentwicklung hat und was bei der Ernährung von Kindern zu beachten ist.
Du erwirbst während des theoretischen und praktischen Unterrichts unter anderem Kenntnisse in den Bereichen Sozialpädagogik, Erziehungslehre, Gesundheitslehre, Bewegungserziehung, Naturwissenschaftliche Erziehung und musisch-kreative Erziehung. Unterrichtet wirst du zudem in allgemeinen Fächern wie Deutsch, Wirtschaft und Sozialkunde.
In außerschulischen Praktika erhältst du Einblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche von Kinderpflegern. Du lernst den Berufsalltag in Familienhaushalten, aber auch in Krankenhäusern und Kindertagesstätten kennen. Mit der Zeit erlernst du die Aufgaben und kannst diese zunehmend selbstständig ausführen.
Die Ausbildung zur Kinderpflegerin kannst du nicht mit jedem Schulabschluss machen. Du brauchst mindestens den Hauptschulabschluss oder einen mittleren Abschluss. Je nach Bildungseinrichtung und Bundesland werden auch Vorkenntnisse im sozialpflegerischen oder hauswirtschaftlichen Bereich vorausgesetzt.
In einigen Bundesländern gelten weitere Aufnahmevoraussetzungen,
- wie zum Beispiel ein bestimmtes Höchstalter,
- eine gesundheitliche Eignung oder
- ein erweitertes Führungszeugnis.
- So wird oft auch ein Nachweis über einen ausreichenden Masernimpfschutz verlangt.
Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Kunst / Musik
- Werken / Technik
- Biologie
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Gestalterische Fähigkeiten
- Konfliktlösungsfähigkeit
- Umfeld: Pflege & Betreuung
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
- Viel Kontakt mit Menschen
Mit guten Noten in Musik, Kunst und Werken, aber auch Bio, bringst du sehr gute Voraussetzungen für diesen Beruf Kinderpfleger / Kinderpflegerin mit. Aber auch mit schlechteren Noten hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Kinderpfleger. Am wichtigsten ist dein Interesse an der Ausbildung und dass du die passenden Stärken mitbringst: Im Umgang mit Kindern solltest du verantwortungsbewusst sein und eine ausgeprägte Konfliktlösungsfähigkeit besitzen. Daneben sind gestalterische Fähigkeiten von Vorteil, zum Beispiel beim Basteln und Spielen.
Da Kinderpflegerin ein sozialer Beruf im Bereich Kinderpflege ist, bist du bei deiner Tätigkeit vor allem im Umfeld Pflege & Betreuung tätig, also in Kitas, Kinder- und Jugendheimen oder Heimen für Menschen mit Behinderungen. Dieser Beruf bringt es mit sich, dass du sehr viel Kontakt mit Menschen, vor allem Kindern und Jugendlichen hast. Dienstreisen sind die Ausnahme.
Aber Kinderpfleger ist nicht gleich Kinderpfleger. Wie deine Arbeitsbedingungen wirklich aussehen, hängt ganz davon ab, in welcher Einrichtung und in welchem Bereich du arbeitest. In einem kleinen Kinderhort betreust du in der Regel immer dieselbe Gruppe an Kindern, in einem Ferienheim hast du mit immer anderen Kindern und Jugendlichen zu tun. Und wenn du bei in einer Kinderklinik arbeitest, betreust du speziell Kinder mit Erkrankungen. Daher solltest du dir genau überlegen, welche Berufsfachschule und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient ein Kinderpfleger in der Ausbildung?
In der Ausbildung zum Kinderpfleger erhältst du in der Regel kein Azubi-Gehalt. Die Ausbildung zum Kinderpfleger bzw. zur Kinderpflegerin ist eine schulische Ausbildung, die du an einer speziellen Berufsfachschule bzw. -akademie absolvierst. Anders als bei einer klassischen dualen Ausbildung besteht bei einer schulischen Ausbildung nicht immer ein Anspruch auf Ausbildungsvergütung. Für das an den schulischen Teil anschließende Berufspraktikum wirst du in der Regel jedoch vergütet.
Du möchtest gerne noch mehr erfahren? Hier geht es zur Kinderpfleger Gehaltsseite.
Kinderpfleger bzw. Kinderpflegerin ist der richtige Beruf für dich, wenn
- du gerne mit Kindern zusammen bist
- dich Pädagogik interessiert
- du gut und gerne beobachtest
- du psychisch belastbar und stabil bist
Ein anderer Beruf passt besser zu dir, wenn
- du lieber nicht mit Kindern arbeitest
- du lieber im Büro arbeitest
- dir handwerkliche Tätigkeiten mehr liegen
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Pädagogik, Pflege & Gesundheit kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung Kinderpflegerin hast du zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Beispielsweise kannst du die Ausbildung fortsetzen und Erzieher oder Erzieher für Jugend- und Heimerziehung oder Heilerziehungspfleger werden. Oder du machst eine Fortbildung zum Betriebswirt für Sozialwesen. Aber auch ein Studium im Bereich Erziehungswissenschaft oder Pädagogische Psychologie sind denkbar.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Pädagogik, Ernährung und Hauswirtschaft oder Sprachentwicklung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du deine Ausbildung durch die Ausbildung zum Erzieher oder zum Erzieher – Jugend- und Heimerziehung fortsetzen. Möglich ist auch die Weiterbildung zum Fachwirt – Erziehungswesen oder zum Haus- und Familienpfleger.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Erziehungs-, Bildungswissenschaft
- Soziale Arbeit
- Pädagogische Psychologie
- Waldorfpädagogik
- Kindheitspädagogik
Als Kinderpflegerin nimmst du eine wichtige Rolle im Leben der kleinen Menschen ein. Du betreust sie in ihren frühen Jahren und kannst ihnen wichtiges Wissen zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz mitgeben. Beispielsweise kannst du ihnen zeigen, wie sie den Müll richtig trennen und wie man auf die eigene Gesundheit achtet.
In letzter Zeit wird auch darauf Wert gelegt, Kinder mit Fluchterfahrungen sprachlich besonders zu fördern. Hierzu führt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bis 2022 das Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ durch. Dabei wird auch Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien gefördert.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Kinderpflegerin spielt mit zwei Kindern" © Evgeny Atamanenko / Fotolia; „Teamsitzung mit Kolleginnen" ©Pavel Vladychenko vk.com/altern - stock.adobe.com; „Kinderpflegerin geht mit Kindern spazieren" ©Animaflora PicsStock - stock.adobe.com; „Kinderpfleger übt das ABC in der Vorschule" ©KENJI_KAGAWA - stock.adobe.com; „Kinder hämmern Steckbausatz mit Kinderpflegerin" ©matka_Wariatka - shutterstock.com; „Im Morgenkreis wird der Tag besprochen" ©Robert Kneschke - stock.adobe.com