Spielzeughersteller / Spielzeugherstellerin
Ausbildung & Beruf
Kuscheltiere und Spielzeugautos herstellen, klingt wie ein Traum für dich? Das muss es nicht sein! Als Spielzeughersteller ist nämlich genau das dein Job. Du bist dabei in alle wichtige Schritte involviert: Du gestaltest das Spielzeug, entwirfst Skizzen, wählst Stoffe aus und bedienst verschiedenste Maschinen. Und am Ende kümmerst du dich sogar noch um eine passende Verpackung.
Berufsbild Spielzeughersteller / Spielzeugherstellerin
Was macht ein Spielzeughersteller (m/w/d)?
Als Spielzeughersteller ist es dein Job, verschiedenstes Spielzeug anzufertigen. Je nach Job bist du für die Gestaltung und Produktion von Holzfahrzeugen, Plüschtieren oder Puppen zuständig. Darüber hinaus kann es auch deine Aufgabe sein, Bausteine oder Zubehör für Modelleisenbahnen herzustellen.
Im ersten Schritt geht es an den Zuschnitt. Materialien wie Kunststoff, Metall, Plüsch, Leder oder Textilien bearbeitest du dabei mit der Hand oder mithilfe von Maschinen und Werkzeugen.
Danach geht es dann an die Bearbeitung und Gestaltung der Oberflächen. Hier verwendest du die unterschiedlichsten Techniken: Du schleifst, feilst, raspelst oder wachst und ölst. Darüber hinaus lackierst, bemalst oder bedruckst du Oberflächen auch.
Sind die einzelnen Teile fertig, geht es an das Zusammennähen oder Montieren der Teile. Darüber hinaus stopfst du Puppen oder Kuscheltiere aus oder bringst Verschlüsse oder Applikationen an. Kunststoffteile werden oftmals geklebt, Holzteile dagegen meist mit Schrauben oder Nägeln verbunden.
Am Ende geht es dann an den Feinschliff. Puppen stattest du mit Haaren oder Zähne aus, Plüschtiere erhalten Augen oder auch Schleifen. Bevor das Spielzeug dann verpackt und versandfertig gemacht wird, überprüfst du noch einmal die Qualität.
Wie sieht der Berufsalltag als Spielzeughersteller aus?
Der Arbeitstag von Spielzeugherstellern besteht zu großen Teilen aus Hand- sowie Maschinenarbeit. Du arbeitest mit Näh- und Zuschneidemaschinen, Bohrmaschinen sowie mit Werkzeugen wie Sägen und Feilen. Hier kann es oftmals auch laut werden.
Je nach Spielzeug arbeitest du auch mit den verschiedensten Materialien – beispielsweise Metallen, Kunststoffen, Textilien oder Holz. Damit das Spielzeug am Ende auch so aussieht, wie du es dir vorstellst, hältst du dich außerdem an Schablonen, Qualitätsvorgaben und Skizzen.
Da du vor allem in Werkstätten und Produktionshallen unterwegs bist, kommt auf dich auch die Arbeit bei Dämpfen, Rauch und Gasen zu. Damit du dich bei der Arbeit mit den Maschinen nicht verletzt, trägst du Schutzkleidung, beispielsweise Handschuhe, Gehörschutz oder Arbeitskittel.
Manchmal kann es auch zu unregelmäßigen Arbeitszeiten kommen, gerade zu Weihnachten können mitunter Überstunden anfallen.
Wo arbeiten Spielzeughersteller?
Als Spielzeughersteller arbeiten vor allem in Betrieben der Spielzeugindustrie. Deinen Arbeitsalltag verbringst du dabei in Lagerräumen und Produktionshallen.
Ausbildung zum Spielzeughersteller / zur Spielzeugherstellerin
Wie läuft die Ausbildung zum Spielzeughersteller ab?
Spielzeughersteller wirst du über eine 3-jährige duale Ausbildung. Während der Ausbildungszeit wechselst du zwischen Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb wird dir die praktische Seite des Berufs nähergebracht. Du befindest dich dabei in Produktionshallen und Lagerräumen. Die Theorie dagegen erwartet dich in der Berufsschule. In Unterrichtsräumen wird dir das fachliche Hintergrundwissen nähergebracht.
Während deiner Ausbildung ist es deine Aufgabe als Azubi, ein Berichtsheft zu führen. Du notierst darin deine Tätigkeiten, dein Ausbilder kontrolliert regelmäßig, ob alles passt.
Bevor das 2. Ausbildungsjahr vorbei ist, findet eine Zwischenprüfung statt. Diese verfolgt das Ziel, einen Überblick über deinen Ausbildungsstand zu erhalten. Am Ende der Ausbildung steht dann die Abschlussprüfung an.
Was lernt man in der Ausbildung zum Spielzeughersteller (m/w/d)?
In der Ausbildung zur Spielzeugherstellerin kommen sowohl Theorie als auch Praxis auf dich zu. Im Betrieb werden dir natürlich die verschiedenen Arbeitstechniken nähergebracht. Du lernst zum Beispiel, wie man Maß nimmt, schneidet, spannt, bohrt und fräst.
Außerdem werden dir die Maschinen und Anlagen gezeigt, sodass du diese auswählen, bedienen und überwachen kannst. Schließlich eignest du dir auch an, wie man Zuschnittschablonen herstellt oder wie man Effekt- und Bewegungsmechanismen richtig einbaut.
In der Berufsschule kommen ebenfalls berufsspezifische Inhalte auf dich zu. Du erlernst zum Beispiel, wie man Arbeitsabläufe richtig plant und vorbereitet oder wie man Spielzeuge und Verpackungen gestalten. Daneben hast du auch klassische Fächer wie Wirtschaft, Sozialkunde und Deutsch.
Spielzeughersteller zu werden, hört sich gut für dich an? Dann wirf jetzt mal einen Blick auf die Anforderungen. Wir zeigen dir, mit welchen persönlichen und schulischen Voraussetzungen du dir einen Ausbildungsplatz sichern kannst.
- Mathe
- Werken/Technik
- Kunst
- Handwerklich-technisches Geschick
- Sinn für Ästhetik
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Umfeld: Produktionshalle, Werkstatt
- Arbeit mit Maschinen und Geräten
- z. T. unregelmäßige Arbeitszeiten
Rein rechtlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss für die Ausbildung. Das heißt, du kannst grundsätzlich mit jedem Abschluss Spielzeughersteller werden. Punkten kannst du mit guten Noten in Mathe, Werken und Technik und Kunst. Gerade für die Berechnung von Materialbedarf oder die Kalkulation von Kosten brauchst du ein gewisses Zahlenverständnis. Hast du dagegen zeichnerisch und handwerklich was drauf, hilft dir das bei der Gestaltung und Produktion von Spielzeugen.
Natürlich zählen nicht nur deine schulischen Leistungen. Wichtig ist auch, dass du die passenden Stärken und Fähigkeiten mitbringst. Für die Arbeit mit den verschiedenen Maschinen, beispielsweise bei der Wartung oder beim Erkennen von Störungen, hilft dir technisches Verständnis. Für die Fertigung von Spielzeugen, beispielsweise beim Anbringen von Verschlüssen, brauchst du dagegen handwerkliches Geschick. Grundsätzlich solltest du auch ein Auge für Details und Ästhetik sowie eine sorgfältige und selbstständige Arbeitsweise mitbringen.
Wie viel verdient ein Spielzeughersteller in der Ausbildung?
Wie viel du als Spielzeugherstellerin verdienen kannst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von Tarifverträgen, deinem Ausbildungsbetrieb oder deinem Ausbildungsort.
Wirst du nach dem Tarifvertrag für die Holz verarbeitende Industrie bezahlt, kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 835 bis 1.060 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 920 bis 1.111 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 970 bis 1.170 Euro
Die Hilfsbereitschaft unter den VIVAWEST-Kolleg:innen ist sehr ausgeprägt. Ich finde es gut, dass wir einen Einblick in andere Gewerke erhalten. Außerdem haben wir hier viele Aufstiegsmöglichkeiten.
Die Ausbildung zum Spielzeughersteller könnte eine Top-Wahl für dich sein, wenn
- du kein Problem damit hast, Schutzkleidung zu tragen
- du gerne handwerklich arbeitest
- du gerne Zeichnungen erstellst
- du sorgfältig und genau arbeiten kannst
Schau lieber nochmal nach anderen Ausbildungen, wenn
- du auf keinen Fall mit Maschinen oder Handwerkzeugen arbeiten möchtest
- Ästhetik ein Fremdwort für dich ist
- Dämpfe und Lärm während der Arbeit für dich nicht infrage kommen
- du nicht in einer Werkstatt arbeiten möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Spielzeughersteller abgeschlossen, stehen dir vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Folgende 3 Formen der Weiterbildung unterscheiden wir:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen hältst du dein berufliches Wissen auf dem neuesten Stand. Als Spielzeughersteller hast du so die Möglichkeit, Entwicklungen in Bereichen wie Schneiderei, Lederverarbeitung oder Kunststoffkunde kennenzulernen.
Aufstiegsweiterbildungen dagegen helfen dir dabei, deine Karriere anzukurbeln. Weiterbilden kannst du dich beispielsweise zum Gestalter – Spielzeug oder zum Drechsler- und Holzspielzeugmachermeister.
Eine andere Option ist daneben das Studium. Passende Studiengänge sind zum Beispiel:
- Holztechnik
- Textil-, Bekleidungstechnik
- Produkt-, Industriedesign
Die Digitalisierung sorgt auch in der Spielwarenindustrie für spannende Entwicklungen und neue Trends. Spielzeughersteller können sich dies zunutze machen und zum Beispiel 3-D-Druck nutzen, um kleinere Teile für die Spielzeuge herzustellen. Darüber hinaus lassen sich mithilfe von 3D-Laserscanning auch ganze Entwürfe einscannen, was wiederum die Weiterverarbeitung erleichtern kann.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Spielzeughersteller fertigen unter anderem Kuscheltiere an“ ©exclusive-design - stock.adobe.com
„Spielzeughersteller arbeiten mit Holz“ ©Seventyfour - stock.adobe.com
„Spielzeughersteller tragen Schutzkleidung“ ©guruXOX - Fotolia
„Spielzeughersteller arbeiten unter anderem mit Nähmaschinen und Stoffen“ ©AntonioDiaz - stock.adobe.com
„Spielzeughersteller stellen verschiedenste Arten von Spielzeug her“ ©avtk - stock.adobe.com