Es ist 04:43 Uhr und dein Telefon klingelt. Ein Baum liegt auf der Bundesstraße! Schnell ziehst du dich an und springst in dein Fahrzeug. Das Fahrzeug ist mit allem ausgestattet, was du für die Absicherung der Unfallstelle benötigst. An der Unfallstelle angekommen, sicherst du als Straßenwärter mit Leitkegeln die Straße ab, sodass die Verkehrsteilnehmer die Unfallstelle wahrnehmen. Noch ist es dunkel draußen, daher entscheidest du dich für weitere beleuchtete Signale. Bei den Aufräumarbeiten unterstützt du ebenfalls, indem du kleinere Verschmutzungen beseitigst. Sobald die Straße wieder frei ist, packst du die Leitkegel und Leuchtsignale ein. Der Verkehr kann wieder ungehindert rollen.
Berufsbild Straßenwärter / Straßenwärterin
Was macht ein Straßenwärter (m/w/d)?
Als Straßenwärter bzw. Straßenwärterin kümmerst du dich um die Verkehrswege, wie Straßen, Autobahnen und Parkplätze. Du kontrollierst die Verkehrswege in deinem Gebiet regelmäßig auf Schäden, wartest sie und hältst sie auch instand. Stellst du bei deiner Kontrolle Schlaglöcher oder fehlende Markierungen fest, übernimmst du die Instandsetzung. Um die Sicherheit zu garantieren, müssen Verkehrsschilder sauber sein. Mit der Zeit verschmutzen diese jedoch. Du übernimmst dann die Reinigung der Schilder und Leitpfähle, damit Verkehrsteilnehmer diese wieder klar wahrnehmen.
Weiterhin beseitigst du Verschmutzungen und befreist die Wege im Herbst beispielsweise von Laub. Im Winter kümmerst du dich um den Räum- und Streudienst, damit die Wege sicher sind. Dies machst du beispielsweise mit einem Dreiachser, der 28 Tonnen wiegt. Des Weiteren sicherst du Baustellen und Unfallstellen ordnungsgemäß ab.
Wie sieht der Berufsalltag als Straßenwärter aus?
Der Beruf Straßenwärterin ist vielseitig und damit gleicht kaum ein Arbeitstag dem anderen. Während du an einem Tag die Strecken in deinem Gebiet kontrollierst, kannst du am nächsten Tag die Reparaturen auf der Strecke durchführen. Steht die Erneuerung einer Straßenmarkierung an, nutzt du dafür eine selbstfahrende Markierungsmaschine. Vorab sicherst du als Straßenwärter die Arbeiten ab, mit einer Ampel oder anderen gut sichtbaren Verkehrszeichen. Damit schützt du dich und andere Verkehrsteilnehmer und machst auf die Arbeiten aufmerksam. Wenn nötig, entfernst du die alte Markierung und bringst die neue Markierung mithilfe der Maschine auf.
In diesem Beruf bist du zwar viel draußen unterwegs, aber befindest dich hauptsächlich in Fahrzeugen. Die Fahrzeuge variieren, schützen dich aber vor Wind und Wetter. Für die Absicherung der Baustellen und bei Unfällen verlässt du dein Fahrzeug hingegen. Kümmerst du dich auch um die Grünflächen, führst du die Arbeiten ebenfalls im Freien durch.
Wo arbeiten Straßenwärter?
Beschäftigung als Straßenwärter bzw. Straßenwärterin findest du vorrangig im Öffentlichen Dienst bei der Straßenbauverwaltung. Die kann bei der Stadt, Gemeinde oder beim Landkreis sein. Auch eine Anstellung in den Straßen- und Autobahnmeistereien der Bundesländer ist möglich.
Ausbildung zum Straßenwärter / zur Straßenwärterin
Was lernt man in der Ausbildung als Straßenwärter?
Straßenwärter wirst du über eine duale Ausbildung. Dein Ausbildungsbetrieb vermittelt dir, wie du die Kontrollen ausführst, Schäden erkennst und Baustellen richtig absicherst. Dazu gehört natürlich auch die Verkehrssicherheit und wie du Ampeln schaltest. Auch die Beseitigung der Schäden und Maßnahmen zur Beseitigung von Verschmutzungen erlernst du im Betrieb.
In der Berufsschule stehen verkehrs- und wegerechtliche Bestimmungen ganz oben auf deinem Stundenplan. In weiteren berufsspezifischen Fächern lernst du die Instandhaltung der Fahrbahnen und Bauwerke. Neben diesen Fächern erhältst du Unterricht in allgemeinbildenden Fächern wie beispielsweise Deutsch.
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Straßenwärter?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Straßenwärter. In der Vergangenheit hatten fast alle Azubis den Real- oder Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein sehr geringer Prozentsatz der Ausbildungsanfänger wurde ohne Schulabschluss eingestellt.
Wie viel verdient man als Straßenwärter in der Ausbildung?
Als Straßenwärterin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.053 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.104 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.152 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Straßenwärter Gehaltsseite.
Du bist gut geeignet für den Beruf Straßenwärter, wenn du
- gut beobachten kannst
- körperlich fit bist
- gute Reaktionsfähigkeiten hast
- handwerklich geschickt bist
Du bist eher weniger geeignet als Straßenwärterin, wenn du
- keinen Schichtdienst möchtest
- lieber im Büro arbeitest
- ungern Maschinen bedienst
- keine Verantwortung übernehmen möchtest
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Eine Tätigkeit in den Bereichen Ordnung, Schutz & Sicherheit oder Bau & Vermessung kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Straßenbau, Pflasterbau, Baumpflege oder Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz, Unfallverhütung - allgemein kennenzulernen.
Aufstiegsfortbildungen helfen dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Passende sind unter anderem die Weiterbildungen zum Straßenwärtermeister, Polier - Tiefbau oder zum Bautechniker.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Typische Studiengänge sind:
- Bauingenieurwesen
- Verkehrsingenieurwesen
Du möchtest in deinem Berufsalltag das Thema Nachhaltigkeit einbringen? Durch Lehrgänge und Seminare lernst du, wie du Straßen nachhaltig sanierst. Das ist beispielsweise durch den Einsatz hochwertiger Produkte möglich, die zu einer langen Nutzung beitragen. Der Beruf Straßenwärter bietet dir gute Zukunftsaussichten, da der Bedarf immer weiter wächst. Das liegt teilweise daran, dass viele den Beruf nicht kennen und der Nachwuchs fehlt. In den nächsten Jahren entsteht deswegen ein Bedarf von mehreren tausend Arbeitskräften. Ein Beruf mit Zukunft? Definitiv.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Straßenwärter bei der Arbeit" © photoschmidt - stock.adobe.com; „Straßenwärter bringen Verkehrsschild an" ©Andres Victorero - stock.adobe.com; „Straßenwärter bei der Arbeit" ©Carmen Cristino - stock.adobe.com; „Straßenwärter bringen Straßenmarkierung an" ©Vitantonio Caporusso - stock.adobe.com; „Straßenwärter kümmert sich um Straßenrand" ©Alexey Ivanov - stock.adobe.com; „Straßenwärter in Straßenreinigungsfahrzeug" ©Jaroslav Moravcik - stock.adobe.com