Bautechnischer Assistent / Bautechnische Assistentin
Ausbildung & Beruf
Dein Arbeitstag als Bautechnischer Assistent startet im Büro. Du checkst Mails, kommunizierst mit Lieferanten und arbeitest am Detailplan deines aktuellen Bauprojekts. Später fährst du noch zur Baustelle und besprichst mit dem Bauleiter die Fortschritte der Woche. Am Nachmittag bist du noch mal im Büro und konzipierst eine Ausschreibung – denn das nächste Bauvorhaben steht schon vor der Tür.
Berufsbild Bautechnischer Assistent / Bautechnische Assistentin
Was macht ein Bautechnischer Assistent (m/w/d)?
Ein Bautechnischer Assistent bzw. eine Bautechnische Assistentin betreut alle Bereiche der Baustellenorganisation. Dabei fertigen sie Entwurfs-, Ausführungs- und Detailpläne an. Des Weiteren gehören organisatorische Aufgaben zum Berufsbild, beispielsweise im Bereich Bauplanung und -überwachung sowie bei Ausschreibungen und Abrechnungen von Baumaßnahmen. Letzteres übernehmen Bautechnische Assistenten vor allem in Architekturbüros.
Sind sie in einem Bauunternehmen tätig, kümmern sich Bautechnische Assistenten um die Beschaffung, Prüfung und Lagerung von Baumaterialien. Sie berechnen den Materialbedarf und sind im Einkauf tätig.
Wie sieht der Berufsalltag als Bautechnischer Assistent aus?
Bautechnische Assistenten arbeiten in Büros. Dort fertigen sie Entwurfs-, Ausführungs- und Detailpläne am Computer an und benutzen dafür spezielle Software. Darüber hinaus benutzen sie auch Prüf- und Vermessungsgeräte, um Messdaten zu erheben.
Wenn sie nicht im Büro arbeiten, sind Bautechnische Assistenten auf Baustellen unterwegs. Dort kontrollieren sie verschiedenste Bauprozesse und tragen dabei Helm und Sicherheitsschuhe. Sorgfältiges Arbeiten und genaue Kontrollen sind bei solchen Bauvorhaben unerlässlich.
Zum Teil findet die Arbeit sogar in größeren Höhen auf Leitern und Gerüsten statt. Außerdem sind sie bei der Arbeit im Freien jeglicher Witterung ausgesetzt.
Wo arbeiten Bautechnische Assistenten?
Ein Bautechnischer Assistent arbeitet vor allem in Büroräumen, auf Baustellen und bei Materialprüfungen gegebenenfalls auch in Laboren. Teilweise ist die Arbeit auch aus dem Homeoffice bzw. mobil möglich.
Jobs finden Bautechnische Assistenten hauptsächlich in Architektur- und Ingenieurbüros, bei Baubehörden oder bei Bauträgern sowie Bauunternehmen.
Ausbildung zum Bautechnischen Assistenten / zur Bautechnischen Assistentin
Wie läuft die Ausbildung zum Bautechnischen Assistenten ab?
Möchtest du Bautechnischer Assistent werden, musst du eine schulische Ausbildung in der Berufsfachschule bzw. am Berufskolleg absolvieren. Diese dauert in der Regel 24 bis 39 Monate. Du erlernst die Grundlagen des Berufs hauptsächlich in der Berufsfachschule, doch die Ausbildung besteht trotzdem aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.
In Form von Betriebspraktika lernst du die praktischen Inhalte des Berufs kennen. Diese absolvierst du beispielsweise in einem Ingenieurbüro oder bei einer Baubehörde.
Was lernt man in der Ausbildung zum Bautechnischen Assistenten (m/w/d)?
In der Berufsschule lernst du die Grundlagen für den Beruf als Bautechnischer Assistent. Dazu gehört, wie Bauvorhaben geplant, vorbereitet, durchgeführt, abgenommen und überwacht werden. Du erarbeitest Finanzierungskonzepte und lernst die wirtschaftlichen Faktoren kennen, die bei der Planung und Realisierung eines Bauprojekts eine Rolle spielen. Zur Ausbildung gehört auch, wie man Aufträge für Bauvorhaben ausschreibt, vergibt und abrechnet.
Ebenso zum Beruf gehören statische und mechanische Berechnungen sowie Entwurfs-, Ausführungs- und Detailzeichnungen. Wie du letztere mit CAD-Programme anfertigst, wird dir auch beigebracht.
Im praktischen Teil werden die theoretischen Inhalte dann bei echten Bauprojekten umgesetzt. Dein Betriebspraktikum machst du z. B. in einem Planungsbüro, in Handwerks- bzw. Industriebetrieben des Baugewerbes, in Architekturbüros oder bei Baubehörden. Darüber hinaus erhältst du dort Einblicke in das Betriebsgeschehen.
Du denkst, der Beruf als Bautechnischer Assistent könnte genau richtig für dich sein? Wenn auch die Voraussetzungen für die Ausbildungen passen, steht deinem Traumberuf nichts mehr im Weg.
- Mathe/Physik
- Werken/Technik
- Informatik
- Technisches Verständnis
- Räumliches Denken
- Fähigkeit zum Planen & Organisieren
- Umfeld: Büro & Baustelle
- Ggf. Tragen von Schutzkleidung
- Kontakt mit Kunden, Lieferanten & Bauleitern
Die meisten angehenden Bautechnischen Assistenten bringen eine mittlere Reife mit. Gute Noten in Mathe und Physik, Werken bzw. Technik und Informatik helfen dir bei der Ausbildung. Dein Schulabschluss spielt auch eine Rolle bei der Dauer der Ausbildung:
- Absolvierst du die Ausbildung mit einem mittleren Schulabschluss, dauert sie in der Regel 36 Monate.
- Startest du mit der (Fach-)Hochschulreife, bist du schon innerhalb von 24 Monaten fertig. Die Dauer variiert jedoch von Bundesland zu Bundesland.
Ebenso wichtig wie die schulischen Vorkenntnisse sind deine Soft Skills. Technisches Verständnis und räumliches Denken sind wichtig für deine Arbeit als Bautechnischer Assistent. Um Fehler in der Ausführung einer Bauleistung zu erkennen, musst du genau beobachten können. Organisationstalent ist wichtig zur Planung der Bauvorhaben. Gute Kommunikationsfähigkeiten helfen dir im Umgang mit Kunden, Lieferanten und Bauleitern.
Wie viel verdient ein Bautechnischer Assistent in der Ausbildung?
Die Höhe des Ausbildungsgehalts von Bautechnischen Assistenten hängt vor allem vom Bundesland ab. Die Ausbildung ist landesrechtlich geregelt, weshalb es Unterschiede hinsichtlich der Ausbildungsvergütung geben kann.
Es handelt sich hierbei allerdings um eine schulische Ausbildung, weshalb du in der Regel kein Gehalt erhältst. Oft wirst du zumindest in den Praxisphasen bezahlt, doch das hängt vom Ausbildungsbetrieb ab.
Teilweise ist die Ausbildung übrigens noch mit Kosten verbunden. An öffentlichen Schulen fallen gegebenenfalls Aufnahme- und Prüfungsgebühren an, private Schulen erheben sogar Lehrgangsgebühren.
Die Ausbildung zum Bautechnischer Assistent könnte eine gute Wahl für dich sein, wenn
- du im Büro und auf der Baustelle arbeiten willst
- du auch unter Lärm und Staub arbeiten kannst
- du gerne in Gruppen oder im Team arbeitest
- du gerne planst und organisierst
Du solltest dich lieber nach anderen Ausbildungen umsehen, wenn
- es dir schwerfällt, dich auf neue Arbeitsumgebungen einzustellen
- du nicht gern Auto fährst
- du am liebsten allein arbeitest
- du kein technisches Verständnis besitzt
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung bist du Bautechnischer Assistent. Das ist dir noch nicht genug? Kein Problem, mit einer Weiterbildung stehen dir weitere Karrieremöglichkeiten offen. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen 3 Arten der Weiterbildung:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Mit einer Anpassungsweiterbildung hältst du dein Wissen aktuell und stets auf dem neuesten Stand. Als Bautechnischer Assistent könntest du dich beispielsweise in den Bereichen Bautechnik, Bauzeichnen, CAD und Baurecht weiterbilden.
Aufstiegsweiterbildungen bringen dich beruflich noch weiter voran und geben dir sogar die Möglichkeit, Führungspositionen zu übernehmen. Infrage kommen z. B. eine Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Bautechnik oder eine Prüfung als Baufachwirt.
Ein Studium hält dir weitere Karrierewege offen. Du könntest z. B. einen Bachelor in Studiengängen wie Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft bzw. Baumanagement oder Architektur (grundständig) absolvieren.
Nachhaltige und klimaneutrale Bauweisen sind in Verbindung mit neuen Designformen und digitalen Technologien zu einem wichtigen Thema für Bautechnische Assistenten geworden. Außerdem hält der Trend in Richtung serielles und modulares Bauen an.
Die fortschreitende Digitalisierung hat ebenso Einfluss auf deinen Arbeitsalltag als Bautechnischer Assistent. Neue Technologien, Verfahren und Systemen erleichtern deine Arbeit. Autonome Bauroboter können z. B. Planungen und Kontrollen auf einer Baustelle übernehmen, mithilfe von Drohnen kann man Bauvorhaben aus der Luft überblicken. Beim Building Information Modeling (BIM) werden Gebäudedaten digital erfasst. In der Verwaltung werden zunehmend Vertragsgeneratoren zur Vertragsgestaltung mit Subunternehmern eingesetzt.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Bautechnischer Assistent“ ©shintartanya - stock.adobe.com
„Bautechnische Assistentin bearbeitet den Detailplan“ ©Wayhome Studio - stock.adobe.com
„Bautechnischer Assistent arbeitet mit CAD-Programm“ ©Gorodenkoff - stock.adobe.com
„Bautechnischer Assistent nimmt Maße am Modell“ Halfpoint - stock.adobe.com
„Bautechnische Assistenten kontrollieren auf der Baustelle“ ©NDABCREATIVITY - stock.adobe.com