Theaterpädagoge / Theaterpädagogin
Ausbildung & Beruf
Es steht mal wieder ein Workshop an. Heute geht es darum, Jugendliche mit dem Theater und verschiedenen Spielweisen vertraut zu machen. Du hast dir bereits überlegt, welche Übungen und Spiele du mit der Gruppe durchführen möchtest, weißt aber auch, wie du spontan auf die individuellen Wünsche der Teilnehmenden eingehen kannst. Als Theaterpädagoge kennst du schließlich deinen Job und weißt genau, worauf es ankommt.
Berufsbild Theaterpädagoge / Theaterpädagogin
Was macht ein Theaterpädagoge (m/w/d)?
Als Theaterpädagoge bzw. Theaterpädagogin führst du Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in das Theater und das Theaterspielen ein. Du entwickelst verschiedene pädagogische Konzepte, die einerseits den Wissensstand der Teilnehmenden erweitern sollen, andererseits Körper und Wahrnehmung schulen.
Das Durchführen von Workshops stellt einen wichtigen Teil der Arbeit in der Theaterpädagogik dar. Durch Spiele und gemeinsame Übungen machst du die Teilnehmenden mit dem Theater vertraut und zeigst ihnen, wie sie ihren Körper einsetzen können. Damit förderst du nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern trägst auch zur Verringerung von Angst- oder Schamgefühlen bei.
Theaterpädagogen betreuen unter anderem Schultheatergruppen oder Laientheatergruppen. Sie helfen diesen bei der Auswahl von Stücken und Spielorten, beraten bei der Verteilung von Rollen und leiten die Proben. Auch der Besuch von Theateraufführungen kann zum Job gehören.
Daneben wirst du auch in der sozialen Arbeit eingesetzt. Hier arbeitest du zum Beispiel mit älteren Menschen, mit Menschen mit Behinderungen oder auch mit Suchtkranken. Durch die Theaterpädagogik förderst du die persönlichen Stärken der Beteiligten und setzt das Spielen als Mittel zur Prävention oder Rehabilitation ein.
Wie sieht der Berufsalltag als Theaterpädagoge aus?
In deinem beruflichen Alltag als Theaterpädagogin gehst du pädagogisch vor und vermittelst verschiedenen Personengruppen Inhalte rund um das Theater. Während deiner Arbeit hast du also viel Kontakt zu anderen Menschen. Je nach spezifischer Tätigkeit arbeitest du zum Beispiel mit Kindern, mit Jugendlichen oder mit Suchtkranken oder auch Strafgefangenen.
In diesen Situationen musst du also Einfühlungsvermögen beweisen, aber auch Durchsetzungsvermögen, Selbstsicherheit und Kommunikationsstärke zeigen. Teilweise kann die Arbeit auch psychisch belastend sein, vor allem, wenn es um die Aufarbeitung der Vergangenheit mittels Theaterspiel geht. Während deines Jobs trägst du außerdem auch Verantwortung für Menschen – auch darauf solltest du dich also einstellen.
Daneben hast du als Theaterpädagoge teilweise unregelmäßige Arbeitszeiten. Besuchst oder leitest du zum Beispiel Aufführungen, finden diese häufig am Abend, am Wochenende oder auch an Feiertagen statt.
Wo arbeiten Theaterpädagogen?
Theaterpädagogen steht eine Vielzahl an Arbeitsbereichen offen. Beispielsweise können sie an Schauspielhäusern und Theaterstätten tätig werden, aber auch in sozialen Einrichtungen, in kommunalen Kulturreferaten oder Einrichtungen der Erwachsenenbildung arbeiten. Auch der Bundesverband für Theaterpädagogik stellt einen potenziellen Arbeitgeber für dich dar. Daneben sind Theaterpädagoginnen auch in Vorsorge- und Rehabilitationskliniken oder Justizvollzugsanstalten beschäftigt.
Den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen sie dann in Proberäumen und auf Probebühnen, in Veranstaltungsräumen wie Theatersälen sowie in Unterrichtsräumen oder in Büroräumen.
Ausbildung zum Theaterpädagogen / zur Theaterpädagogin
Wie läuft die Ausbildung zum Theaterpädagogen ab?
Theaterpädagoge kannst du in der Regel über 2 verschiedene Wege werden: Entweder absolvierst du ein Studium der Theaterpädagogik oder aber du machst eine Weiterbildung zum Theaterpädagogen bzw. zur Theaterpädagogin.
Das Studium an einer Hochschule dauert meistens 6 bis 8 Semester. Entscheidest du dich für die Weiterbildung, dann variiert die Länge, je nachdem, bei welchem Bildungsanbieter du die Ausbildung machst. Meistens dauert sie in Vollzeit aber 1 bis 4 Jahre, in Teilzeit 2 bis 4 Jahre. Die Weiterbildung wird unter anderem von Theaterakademien oder Schauspielschulen, aber auch vom Bundesverband Theaterpädagogik angeboten.
Was lernt man in der Ausbildung zum Theaterpädagogen (m/w/d)?
In den meisten Fällen besteht die Ausbildung oder Weiterbildung aus theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten. Oftmals kommen dann auch noch Praxisprojekte oder Praktika dazu.
Zu Beginn der Weiterbildung erlernst du Grundlagen der Theaterpädagogik. Des Weiteren kommen Inhalte wie die Erstellung theaterpädagogischen Begleitmaterials, die Vor- und Nachbereitung von Proben und Aufführungen oder themenorientierte Theaterpädagogik auf dich zu.
Daneben wird dir auch beigebracht, welche spielerischen Methoden es für Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren gibt, wie Workshops geplant und durchgeführt werden oder welche Wege der Inszenierung es gibt. Natürlich lernst du auch, wie Stimme, Gesang und Sprache eingesetzt werden können oder welche Schauspielmethoden und Stilrichtungen es gibt.
Was man als Theaterpädagoge macht und wie die Ausbildung abläuft, haben wir dir jetzt bereits erklärt. Bisher weißt du aber noch nichts über die Voraussetzungen, die du für diesen Job mitbringen solltest. Welche das sind, erfährst du hier.
- Pädagogik
- Deutsch
- Kunst
- Einfühlungsvermögen
- Selbstsicherheit
- Sinn für Ästhetik
- Umfeld: In Proberäumen, in Theatersälen, in Unterrichtsräumen
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
- Arbeit mit problembehafteten Menschen
Welchen Schulabschluss du mitbringen musst, um die Weiterbildung zum Theaterpädagogen zu starten, hängt vom konkreten Bildungsanbieter ab. Manchmal wird nur die Mittlere Reife gefordert, manchmal aber auch die Hochschulreife. Teilweise musst du sogar bereits eine pädagogische Ausbildung abgeschlossen haben. Außerdem kann auch noch ein Aufnahmeworkshop oder eine Eignungsprüfung anstehen. Willst du an einer Hochschule studieren, dann brauchst du in der Regel Abitur.
Hattest du in der Schule gute Noten in Deutsch, Pädagogik und Kunst, ist das schon einmal ein gutes Zeichen. Schließlich bist du künstlerisch tätig und hast viel mit Stücktexten zu tun. Wichtig sind aber auch Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein. Ebenso solltest du ein selbstsicheres Auftreten haben.
Wie viel verdient ein Theaterpädagoge in der Ausbildung?
Während der Aus- oder Weiterbildung zum Theaterpädagogen erhältst du keine Vergütung. Stattdessen musst du mit Kosten rechnen. Meistens musst du den Besuch der Lehrgänge sowie die Teilnahme an Prüfungen bezahlen.
Die Ausbildung zum Theaterpädagoge eignet sich gut für dich, wenn
- du eine Leidenschaft für das Theater hast
- du gerne mit Menschen arbeitest
- du großes Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein besitzt
- dich pädagogische Arbeit interessiert
Schau dich vielleicht doch nach einem anderen Beruf um, wenn
- du keine unregelmäßigen Arbeitszeiten möchtest
- du lieber einen Bürojob hättest
- du nicht mit problembelasteten Menschen arbeiten willst
- dich das Theater nicht interessiert
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Die Weiterbildung zum Theaterpädagogen bzw. zur Theaterpädagogin ist geschafft – und was nun? Wenn dir das noch nicht genug ist, dann hast du 3 verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung zur Auswahl:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Anpassungsfortbildungen kannst du in ganz verschiedenen Bereichen absolvieren – zum Beispiel in Tanz, in Erwachsenenbildung oder in Rhetorik. Auf diese Weise hältst du dein Wissen auf diesen Gebieten aktuell.
Willst du beruflich hoch hinaus, solltest du über eine Aufstiegsfortbildung nachdenken. Für Theaterpädagogen ist das dann meistens ein Studium.
Wenn du dich für Theaterpädagogik interessiert, dann ist vielleicht auch einer dieser Studiengänge spannend für dich:
- Theaterwissenschaft
- Schauspiel
- Musiktheater, Musical
Oder aber du absolvierst nach der Weiterbildung direkt auch noch ein Studium der Theaterpädagogik.
Du willst neue technologische Entwicklungen in deinen Berufsalltag integrieren? Dann hast du als Theaterpädagoge verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise kannst du virtuelles Training und VR-Brillen nutzen, um Kindern und Jugendlichen unterschiedliche Situationen zu veranschaulichen. Du kannst aber auch Lernplattformen oder Apps gebrauchen, um dort Material hochzuladen – damit verzichtest du außerdem auf Papier und trägst so zur Nachhaltigkeit bei.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Theaterpädagoge“ ©Nikita - stock.adobe.com
„Theaterpädagogen erarbeiten Konzepte in der Gruppe“ ©WavebreakmediaMicro - stock.adobe.com
„Theaterpädagogen geben Kindern Tanzunterricht“ ©Svitlana - stock.adobe.com
„Theaterpädagogen betreuen Schultheatergruppen“ ©Monkey Business - stock.adobe.com