Urban Farmer
Ausbildung & Beruf
Mit der Schaufel verteilst du das Fischfutter in die Tanks, anschließend überprüfst du die Pumpen, damit auch genug Wasser zu den Tomatenpflanzen gelangt: Aquaponik heißt dieser Kreislauf, von dem sowohl Fische als auch Pflanzen profitieren. Als Urban Farmer hast du dieses System im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses etabliert und verkaufst sowohl Fisch als auch Gemüse auf lokalen Märkten.
Berufsbild Urban Farmer
Was macht ein Urban Farmer (m/w/d)?
Als Urban Farmer bewirtschaftest du Flächen im städtischen Raum und baust hier Kräuter, Obst oder Gemüse an. Da der Platz in Ballungsgebieten bereits durch Wohn- und Geschäftshäuser besetzt ist, hast du keine großen Felder oder Wiesen, auf denen du Lebensmittel anbauen kannst, sondern musst kreativ sein und den Raum nutzen, der dir zur Verfügung steht. Das können Innenhöfe oder Gemeinschaftsgärten sein, aber auch Dachflächen oder Innenräume (Indoor Farming). Vertical Farming, also die Nutzung von Flächen an Hochhäusern, ist ebenfalls ein Trend. Auch die Tierhaltung in Städten und das Imkern fällt in den Bereich Urban Farming.
Du befasst dich als Urban Farmer aber nicht nur mit der praktischen Seite, sondern auch mit der Optimierung von Prozessen, der Kombination von Pflanzen oder mit der Erzeugung von Nutzungskreisläufen, sodass du beispielsweise Regenwasser für die Bewässerung verwendest. Wichtig in diesem Beruf: Es geht nicht um die Lebensmittelerzeugung für den Eigenbedarf, sondern in größerem Stil.
Wie sieht der Berufsalltag als Urban Farmer aus?
In landwirtschaftlichen Berufen beginnt der Tag häufig schon früh, das muss als Urban Farmerin nicht so sein. Die Bewässerung findet in den Sommermonaten zwar im Idealfall am frühen Morgen oder abends statt, bei gut geplanten Kreisläufen reicht es aber häufig, wenn du die Systeme regelmäßig kontrollierst und wartest. Natürlich trägst du auch mal Gummistiefel oder trägst bei der Ernte Handschuhe, vielleicht verpackst du auch die Lebensmittel für den Verkauf.
Doch als Urban Farmer kannst du deinen Beruf auch eher technisch ausrichten und an neuen Produktionsmethoden forschen oder daran tüfteln, den Energieverbrauch zu verringern.
Wo arbeiten Urban Farmer?
Als Urban Farmer arbeitest du im städtischen Bereich, mal in Innenräumen, mal unter freiem Himmel. Mögliche Arbeitgeber sind Initiativen für regionale Landwirtschaft, aber auch Genossenschaften oder Hochschulen mit Forschungsprojekten.
Ausbildung zum Urban Farmer
Wie läuft die Ausbildung zum Urban Farmer ab?
Urban Farmer ist kein Ausbildungsberuf, sodass du auf unterschiedliche Wege in den Job findest.
Viele Urban Farmer haben einen landwirtschaftlichen Hintergrund und möglicherweise eine Ausbildung zum Landwirt oder zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik absolviert oder ein Studium der Agrarwirtschaft abgeschlossen. Es gibt aber auch viele Quereinsteiger mit grünem Daumen und viel Engagement.
Was lernt man in der Ausbildung zum Urban Farmer (m/w/d)?
Wenn du Urban Farmer werden möchtest, solltest du dich für eine Berufsausbildung oder ein Studium entscheiden, in dem du mehr über Landwirtschaft lernst. Verschiedene Bodentypen, Anbaumethoden oder der Umgang mit Technologie und Technik sollte dabei im Vordergrund stehen.
Das Arbeitsumfeld eines Urban Farmers sagt dir zu? Dann informiere dich doch jetzt direkt, über die Voraussetzungen und Bedingungen, die in diesem Berufsfeld gelten.
- Biologie
- Chemie
- Mathe
- Gute Beobachtungsgabe
- Handwerklich-technisches Geschick
- Kreativität
- Umfeld: im Freien
- Unregelmäßige Arbeitszeiten möglich
- Arbeit mit Pflanzen und technischen Geräten
Für ein Studium benötigst du Abitur, für eine Berufsausbildung kann es oft auch ein anderer Schulabschluss sein. Möchtest du im Urban Farming durchstarten, kann es auch helfen, dich vorab ehrenamtlich in Projekten in deiner Umgebung zu engagieren. So kannst du die Möglichkeiten als Urban Farmer kennenlernen.
Freude am Umgang mit Pflanzen ist in diesem Beruf genauso wichtig wie das Netzwerken mit Gleichgesinnten. Mit Freude an Technik, Architektur oder Landschaftsplanung bist du ebenfalls gut aufgestellt. Viele Start-ups im Bereich Urban Farming suchen Allrounder mit kreativen Ideen, die neue Vertriebswege etablieren oder effizientere Bewässerungsanlagen entwerfen können.
Wie viel verdient ein Urban Farmer in der Ausbildung?
In einer dualen Ausbildung erhältst du eine Ausbildungsvergütung vom Betrieb, in dem du arbeitest. Bei einem Studium bekommst du kein Gehalt.
Urban Farmer könnte der passende Beruf für dich sein, wenn
- du dich für Unternehmertum und Innovation interessierst
- du die städtische Lebensmittelproduktion als Zukunft ansiehst
- du kreativ und technisch begabt bist
Im Urban Farming bist du weniger gut aufgehoben, wenn
- du lieber eine klassische Ausbildung absolvieren möchtest
- du dich in unbekannten Arbeitsfeldern unwohl fühlst
- du ungern mit Lebensmitteln arbeiten willst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Dein Interesse für Landwirtschaft und neue Ideen hat dich bis zum Beruf Urban Farmer gebracht. Ausgelernt hast du aber natürlich nicht. Wie du dich als Urban Farmer weiterbilden kannst und mit welchen Zukunftsaussichten zu rechnen ist, zeigen wir dir jetzt.
Da Urban Farmer kein typischer Ausbildungsberuf ist, ist hier lebenslanges Lernen angesagt. Weiterbildungen oder die Teilnahme an Konferenzen und Tagungen sollten für dich selbstverständlich sein. So kannst du dich regelmäßig mit anderen Experten im Bereich Innovation und Urban Farming austauschen und sehen, welche Möglichkeiten sich für deine Stadt oder Nutzungsflächen ergeben.
Wenn wir auch in Zukunft ausreichend Lebensmittel für immer mehr Menschen auf der Erde haben möchten, sollte das Urban Farming mitbedacht werden. Schon jetzt können viele Nahrungsmittel schon in Städten angebaut werden, um lange Fahrtwege zu vermeiden und die Bevölkerung vor Ort regional zu ernähren. Das ist durchaus nachhaltig, birgt aber auch Herausforderungen, denen du dich als Urban Farmer stellen musst, schließlich sollen die Lebensmittel frei von schädlichen Umwelteinflüssen sein.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Urban Farmer bei der Arbeit“ ©Joshua Resnick - stock.adobe.com
„Urban Farmer arbeiten in innerstädtischen Räumen“ ©Olena - stock.adobe.com