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Urologe / Urologin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Urologe

Das Wartezimmer ist voll, in 5 Minuten beginnt die Sprechstunde. Männer, Frauen, Kinder – Menschen jeden Alters brauchen deinen Rat als Urologe. Sicher wirst du einige Ultraschalluntersuchungen machen und Urinproben anfordern, zwischendurch schreibst du Untersuchungsberichte. Am Nachmittag stehen noch zwei operative Eingriffe auf dem Plan. Die Abwechslung im Beruf gefällt dir besonders gut. Los geht's!

Berufsbild Urologe / Urologin

Was macht ein Urologe (m/w/d)?

Urologen sind nicht, wie oft angenommen, das Gegenstück zum Gynäkologen und somit ausschließlich für Männer zuständig. Sie befassen sich zwar mit Penis, Hoden und Prostata, aber auch mit Erkrankungen der Nieren, Harnleiter und Harnröhren. Zu den typischen Behandlungsfeldern gehören auch die Tumorbildung dieser Organe, Nieren- und Blasensteine, Harninkontinenz oder Geschlechtskrankheiten bei Männern.

Ein Facharzt für Urologie führt Untersuchungen der Körperteile und Organe durch, ordnet Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen an und diagnostiziert anhand der Ergebnisse Erkrankungen. Er erstellt einen Therapieplan oder führt operative Eingriffe durch.

Wie sieht der Berufsalltag als Urologe aus?

Deine Patienten sind Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche: Sie alle können Beschwerden haben, die einen Urologen betreffen. Die Andrologie dagegen ist die Männerheilkunde.

Deine Termine laufen so ab, dass du zunächst in einem Gespräch in der urologischen Praxis feststellst, welche Beschwerden vorliegen. Im Anschluss folgt meist eine körperliche Untersuchung. Teils setzt du hier selbst schon Ultraschall- oder Röntgengeräte ein, manchmal ist aber auch zuerst eine Blutabnahme oder Urinuntersuchung erforderlich, bevor weitere Schritte der Diagnostik möglich sind.

Sind operative Eingriffe nötig, gibt es gerade für Urologen schon häufig die Möglichkeit, minimalinvasive Verfahren mit nur kleinen Hautschnitten zu nutzen. Interessant ist auch, dass zum Beispiel Nierensteine durch Ultraschall zertrümmert werden können, also keine OP an der Niere mehr nötig ist. Einen weiteren Schwerpunkt deiner Arbeit machen Vorsorgeuntersuchungen aus, um beispielsweise Prostatakrebs beim Mann frühzeitig zu erkennen oder vorzubeugen.

Je nachdem, wo du als Urologin arbeitest, können dich auch Schicht- und Bereitschaftsdienste erwarten.

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Wo arbeiten Urologen?

Urologen können als niedergelassener Arzt oder in einer Klinik bzw. in einem Krankenhaus tätig sein. Häufig kann man dich hier in Behandlungs- und Untersuchungsräumen antreffen, operierende Urologen sind aber auch im OP-Saal unterwegs.

Nicht vergessen darf man das Büro: Hier erstellst du Gutachten und Berichte, dokumentierst deine Arbeit und bereitest Abrechnungen vor.

Ausbildung zum Urologen / zur Urologin

Wie läuft die Ausbildung zum Urologen ab?

Für die Arbeit als Urologe musst du nach dem Studium der Humanmedizin eine Facharztausbildung anhängen.

Nachdem du bereits 6 Jahre Medizin studiert und hier vielleicht schon in Praktika und im praktischen Jahr Erfahrungen in der Urologie sammeln konntest, hast du dich für eine Facharztausbildung zum Urologen entschieden. Die Weiterbildung zum Facharzt dauert 5 Jahre und kann entweder komplett in der Urologie absolviert werden oder bis zu 12 Monate Ausbildung in einer anderen medizinischen Fachrichtung beinhalten. Am Ende steht die Facharztprüfung.

Was lernt man in der Ausbildung zum Urologen (m/w/d)?

Einen Teil der Ausbildung als Urologin machen allgemeine Inhalte aus, wie die Aufklärung von Patienten, die Dokumentation von Befunden oder lebensrettende Sofortmaßnahmen.

Neben diesen allgemeinen Ausbildungsinhalten, die alle Fachärzte lernen müssen, erwarten dich als Urologe zahlreiche spezifische Ausbildungsfelder. Das ist sowohl das Wissen über Blasenfunktionsstörungen, Tumorerkrankungen und deren Diagnostik und Therapie als auch Notfallwissen oder das Durchführen von urologischen Früherkennungsuntersuchungen.

Dich erwarten zudem:

  • Andrologische Krankheitsbilder: Störungen der Sexualität und der Fortpflanzungsfähigkeit bei Männern
  • Kinderurologie: Fehlbildungen der Genitalien oder Behandlung beim Einnässen
  • Steintherapie: Das Vorbeugen, Erkennen und die Behandlung von Harnsteinen

Was genau zur Urologenausbildung gehört, ist in der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer geregelt. Da nicht alle Urologen operieren, kann es für angehende Urologen erforderlich sein, während der Ausbildung in anderen Einrichtungen eingesetzt zu werden, damit alle Inhalte erlernt werden können.

Urologe schreibt Untersuchungsbericht Urologin untersucht mikrobiologische Aufnahme Urologen führen operative Eingriffe durch

Urologe: Voraussetzungen für die Ausbildung

Urologe ist ein spannender Beruf. Ob du dafür geeignet bist und alle erforderlichen Voraussetzungen mitbringst, erfährst du im Folgenden.

Schulfächer
  • Biologie
  • Chemie
  • Deutsch
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Einfühlungsvermögen
  • gute Beobachtungsgabe
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Praxen, in Krankenhäusern
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Schichtdienst

Wer sich zur Urologin ausbilden lässt, muss dafür bereits eine ärztliche Vorbildung mitbringen: ein abgeschlossenes Medizinstudium und die Approbation, die Erlaubnis, als Arzt zu arbeiten. Nur dann kannst du eine Facharztausbildung machen.

Du solltest gut und einfühlsam auf Patienten eingehen können und ihre Sorgen ernst nehmen. Die Beratung und Aufklärung nimmt neben den körperlichen Untersuchungen einen wichtigen Teil deiner Arbeitszeit ein. Du solltest dir Dinge gut merken können, um einen Überblick über Patienten und ihre Krankheiten zu behalten. Außerdem ist eine gute Beobachtungsgabe wichtig, um kleine Anzeichen für Veränderungen des Körpers zu erkennen. Für Operationen solltest du ruhige und geschickte Hände haben.

Wie viel verdient ein Urologe in der Ausbildung?

Wie hoch das Gehalt ist, das du in der Urologie-Ausbildung erhältst, ist tariflich geregelt. Im ersten Ausbildungsjahr bekommst du etwa 5.100 Euro monatlich. In jährlichen Schritten findet dann eine Steigerung auf rund 6.550 Euro statt.

Passt die Ausbildung zum Urologen zu mir?

Du könntest ein guter Urologe werden, wenn du

  • gerne einen Beruf mit viel Verantwortung ausüben willst
  • belastbar bist und kein Problem mit Bereitschaftsdiensten hast
  • dich für den Einsatz moderner Technik begeistern kannst
  • lieber Generalist als Spezialist sein möchtest

Vielleicht passt ein anderer Beruf als Urologe besser zu dir, wenn du

  • dich bei der Untersuchung von Prostata oder Hoden unwohl fühlst
  • lieber einen Job ohne viele Sozialkontakte ausüben möchtest
  • wenig Handgeschick mitbringst
  • nur wenig Geduld hast

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Du bist noch nicht sicher, welchen medizinischen Beruf du genau ergreifen willst? Dann schau dir noch die folgenden verwandten Berufe genauer an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Ein abgeschlossenes Medizinstudium und eine Facharztausbildung als Urologe reichen dir noch nicht? Kein Problem. Auch in der Urologie stehen dir noch einige Möglichkeiten der Weiterbildung offen.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Urologen / zur Urologin

Nach der abgeschlossenen Ausbildung der Urologie und der Anerkennung durch die Landesärztekammer kannst du im Beruf als Urologin oder Urologe voll durchstarten. Bist du in einem Krankenhaus tätig, kannst du in den kommenden Jahren beispielsweise zum Oberarzt oder Chefarzt aufsteigen.

Du kannst dich aber auch fachlich weiterbilden. Erfahrene Urologen empfehlen besonders jungen Kollegen Auslandsaufenthalte (Fellowships), um mehr über Formen der Therapie und Diagnostik zu erfahren.

Möglich ist auch der Fokus auf Onkologische Urologie (Krebserkrankungen) oder Transplantationsurologie (Nierentransplantationen).

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Urologe

Wenn du dich für das Fachgebiet Urologie entscheidest, kannst du mit sehr guten Chancen rechnen: Der Bedarf an Fachleuten ist groß, was sich aktuell jedoch auch auf die Arbeitsbelastung von Urologen niederschlägt. Der Trend zu einer besseren Work-Life-Balance ist aber da und kann besonders mit einer eigenen Praxis als niedergelassener Urologe umgesetzt werden. An einem Mangel an Patienten leidet dieses Fach jedenfalls nicht. Denkbar ist sogar eher noch eine stärkere Spezialisierung von Urologen, um der Vielzahl an Erkrankungen besser begegnen zu können.

Spannend ist sicherlich auch der technologische Fortschritt, beispielsweise der Einsatz von Hightech-Robotern bei Operationen.

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