Auf dem Weg zur Arbeit begrüßt dich die Kälte des Winters. Seit deiner Arbeit als Verfahrenstechnologe Metall kannst du der Kälte nichts mehr abgewinnen. Du hast dich an deinen warmen Arbeitsplatz gewöhnt und freust dich auf dem Weg dorthin schon. Im Betrieb angekommen begibst du dich als Erstes in deine Schutzkleidung. Diese ist zwar nicht besonders modisch, schützt dich aber vor der enormen Hitze der Hochöfen. Du öffnest den Hochofen und die Hitze begrüßt dich. Das ist deutlich besser als die Kälte draußen.
Berufsbild Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin Metall
Was macht ein Verfahrenstechnologe Metall (m/w/d)?
Was du als Verfahrenstechnologe Metall bzw. Verfahrenstechnologin Metall machst, hängt von deiner Fachrichtung ab. Du stellst Stahl, Eisen und Nichteisenmetalle her, die du formst, um Halbzeuge herzustellen. Für deine Ausbildung stehen dir 4 unterschiedliche Fachrichtungen zur Verfügung:
- Eisen- und Stahlmetallurgie
- Stahlumformung
- Nichteisenmetallurgie
- Nichteisenmetallumformung
In der Fachrichtung Eisen- und Stahlmetallurgie überwachst du die gesamten Prozesse rund um die Roheisen- und Stahlerzeugung. Beispielsweise beschickst du Hochöfen mit unterschiedlichen Einsatzstoffen, wie Eisenerz, Koks oder Eisenschrott. In dem von dir gesteuerten Schmelzprozess stellst du Roheisen und Schlacke her. Diese trennst du voneinander und gibst zur Eisenschmelze weitere Metalle und Mittel hinzu. Zum Schluss erhältst du fertige Stahlschmelze, die du in Formen gießt.
In der Fachrichtung Stahlumformung stellst du keinen Stahl her, sondern bearbeitest diesen. Mit Walzen, Pressen oder Schmiedeanlagen formst du den Stahl. Dadurch entstehen Bleche, Träger, Platten oder Drähte für beispielsweise die Weiterverarbeitung im Automobilbau.
Entscheidest du dich für dich Fachrichtung Nichteisenmetallurgie, stellst du beispielsweise Edelmetalle, Aluminium, Kupfer oder Zink her. Hierfür gibst du nach Vorgabe der Rezeptur die unterschiedlichen Einsatzstoffe zusammen. Anschließend steuerst du den Schmelzvorgang und überwachst dabei die Temperatur, Luftzufuhr und entnimmst regelmäßig Proben. Das Schmelzgut gibst du anschließend in die Gießeinrichtungen und gießt dieses in vorbereitete Formen.
In der Fachrichtung Nichteisenmetallumformung verarbeitest du die Produkte aus Aluminium, Edelmetall, Kupfer oder Zink weiter. Mithilfe von Walzstraßen, Tiefziehmaschinen und anderen Maschinen formst du Bleche, Bänder oder Rohre. Hierfür stellst du die Produktionsanlagen ein und montierst die benötigten Walzen oder Umformungswerkzeuge.
Wie sieht der Berufsalltag als Verfahrenstechnologe Metall aus?
Egal für welche Fachrichtung du dich als Verfahrenstechnologe Metall entscheidest, dein Berufsalltag ist von Hitze und körperlicher Arbeit geprägt. In der Herstellung arbeitest du vorrangig an den Hochöfen. Du stellst die richtige Mischung zusammen, um am Ende dein gewünschtes Material zu erhalten. Während der Hochofen läuft und die Materialien schmelzen, überwachst du den Prozess. Mit regelmäßigen Proben überprüfst du die Qualität und den Reduktionsgrad.
In der Umformung arbeitest du nicht am Hochofen, sondern bearbeitest anschließend den Stahl oder Nichteisenmetalle mithilfe von Maschinen. Dabei hantierst du nicht selten mit großen und schweren Materialien. Mithilfe von Produktionsanlagen stellst du Halbzeuge her. Du richtest die Anlage ein und überwachst den gesamten Umformprozess. Um dich selbst zu schützen, trägst du in deinem Beruf hitzebeständige Kleidung, Sicherheitshandschuhe, Atem- und Gehörschutz.
Wo arbeitet man als Verfahrenstechnologe Metall?
Als Verfahrenstechnologe bzw. Verfahrenstechnologin Metall arbeitest du beispielsweise in Gießereien, Umformbetrieben, Schmiedebetrieben oder bei Zulieferern.
Ausbildung zum Verfahrenstechnologen / zur Verfahrenstechnologin Metall
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Verfahrenstechnologe Metall?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin Metall. In der Vergangenheit hatten etwa zwei Drittel der Azubis den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Die anderen Azubis hatten entweder einen Hauptschulabschluss oder (Fach-)Abitur. Nur ein sehr geringer Prozentsatz wurde ohne Schulabschluss eingestellt.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Was lernt man in der Ausbildung als Verfahrenstechnologe Metall?
Während deiner Ausbildung im Betrieb erlernst du in Abhängigkeit deiner Fachrichtung die Aufgaben als Verfahrenstechnologe Metall. Dein Ausbildungsbetrieb vermittelt dir die Aufgaben, sodass du beispielsweise Stahl herstellst oder diesen mithilfe von Maschinen umformst.
In derBerufsschule lernst du in den berufsspezifischen Fächern das theoretische Wissen entsprechend deiner Fachrichtung. Zusätzlich stehen allgemeinbildende Fächer auf deinem Stundenplan, wie beispielsweise der Deutschunterricht.
Im Berufsbild Verfahrenstechnologin Metall können aber ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Fachrichtung, Betrieb und beruflicher Position. Welche Aufgaben du in deiner Ausbildung erlernst, regelt die Ausbildungsverordnung zum Verfahrenstechnologen Metall.
Wie viel verdient man als Verfahrenstechnologe Metall in der Ausbildung?
Als Verfahrenstechnologe Metall bzw. Verfahrenstechnologin Metall kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.035 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.089 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.167 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 1.263 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Verfahrenstechnologe Metall-Gehaltsseite.
Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, da ich großes Interesse daran hatte, mit Maschinen zu arbeiten. Des Weiteren hat mich das technische Wissen und die Handhabung der Maschinen interessiert. Mithilfe eines einwöchigen Praktikums habe ich erste Einblicke in den Beruf erhalten. In der Schule habe ich im Werkunterricht bereits sehr gerne mit Metall ge...
Du bist gut geeignet für den Beruf, wenn
- du technisch interessierst bist
- du dich für Stahl oder Nichtmetalle interessierst
- du dich für Chemie interessierst
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du körperliche Arbeit scheust
- du ein Problem mit Hitze hast
- handwerkliche Arbeit dich nicht interessiert
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Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Hütten-, Gießereitechnik und Umformtechnik, Metallbearbeitung oder Produktions-, Fertigungstechnik kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Industriemeister - Hüttentechnik, zum Industriemeister - Gießerei, zum Techniker - Werkstofftechnik oder zum Techniker - Gießereitechnik anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Metallurgie, Hüttenwesen
- Materialwissenschaft
- Werkstoffwissenschaft, -technik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Für mehr Nachhaltigkeit im Beruf Verfahrenstechnologe Metall vermeidest du in der Produktion beispielsweise einen hohen Energieverlust. Dadurch ermöglichst du eine effiziente Produktion und schonst die Ressourcen.
Und die Zukunftsaussichten? Nach deiner Ausbildung bist du eine gefragte Fachkraft. Durch die Bedienung der modernen Maschinen passt du dich an die Digitalisierung an und sicherst dir einen Beruf mit Zukunft.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Baustahl" © mhp / Fotolia; „Arbeit bei Hitze" ©ArhendriX - stock.adobe.com; „Vorgehen mit Kollegen besprechen" ©eakgrungenerd - stock.adobe.com; „Werkstücke erhitzen" ©artfocus - stock.adobe.com; „Verschiedene Anlagen steuern" ©SUBIN PUMSOM - stock.adobe.com; „Wartungsarbeiten in der Werkhalle abstimmen" ©Kzenon - stock.adobe.com