Als Verwaltungsfachangestellter arbeitest du in einem Büro und kümmerst dich gewissenhaft um die dir übertragenen Aufgaben. Je nachdem, ob du beim Bund, der Kirche oder in einer Gemeindeverwaltung arbeitest, unterscheiden sich die Tätigkeiten von Verwaltungsfachangestellten. Möchtest du beruflich aufsteigen oder dich neuen Herausforderungen im öffentlichen Dienst stellen, hilft dir eine Verwaltungsfachangestellter Weiterbildung dabei.
Hast du die Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter bzw. Verwaltungsfachangestellte erfolgreich abgeschlossen, kannst du dich entsprechend deiner Fachrichtung auf freie Stellen als Sachbearbeiter oder Fachassistent bewerben. Wenn du später eine Weiterbildung machen möchtest, musst du dich zunächst entscheiden, welches Ziel sie haben soll. Es gibt hier zwei Möglichkeiten der Weiterbildung als Verwaltungsfachangestellter:
- Anpassungsfortbildungen und
- Aufstiegsfortbildungen.
Anpassungsfortbildung: Bei einer Anpassungsfortbildung handelt es sich um eine Weiterbildungsmöglichkeit, die es dir ermöglicht, dein bisher erworbenes Wissen zu vertiefen oder dich zu spezialisieren. Gerade auch bei der Anpassung an technische Neuerungen und die Modernisierung von Abläufen werden solche – eher kurzen – Weiterbildungen angeboten. Hier kannst du dich beispielsweise in Korrespondenz, Akteneinsicht, Verwaltungsrecht oder Betriebliches Sozial- und Personalwesen weiterbilden.
Aufstiegsfortbildung: Möchtest du Karriere machen, bringt dich eine Aufstiegsfortbildung dahin. So eine Weiterbildung für Verwaltungsfachangestellte ist in der Regel langwierig und kostenpflichtig, bringt dir aber viele neue Möglichkeiten. Für Verwaltungsfachangestellte sind der Fachwirt oder der Betriebswirt typische Aufstiegsweiterbildungen.
Als Verwaltungsfachangestellter gibt es zwei Fachwirt-Weiterbildungen, die thematisch zu deinem Arbeitsbereich passen:
- Fachwirt für Verwaltung und
- Fachwirt für Büro- und Projektorganisation.
Verwaltungsfachwirte sind organisatorisch tätig und übernehmen so betriebswirtschaftliche Aufgaben. Je nach Einsatzort kannst du für das Kassenwesen verantwortlich sein, aber auch Personalangelegenheiten wie Beförderungen oder Anträge von Bürgern entsprechend der Gesetzeslage bearbeiten.
Für die Weiterbildung müssen Verwaltungsfachangestellte meist über mindestens 3 Jahre Berufserfahrung verfügen. Die Weiterbildung selbst ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt, dauert aber maximal 3 Jahre. Die Kosten dafür – oft 6.000 bis 10.000 Euro – trägt oft der Arbeitgeber, da diese Verwaltungsfachangestellter Weiterbildung meist betrieblich bedingt ist.
Möchtest du Fachwirt für Büro- und Projektorganisation werden, werden entsprechende Lehrgänge sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend angeboten. Wichtig ist am Ende aber die IHK-Prüfung. Mindestens 5 Jahre Berufspraxis sind hier wichtig, um zugelassen zu werden. Bist du nach rund 1,5 Jahren Geprüfter Fachwirt für Büro- und Projektorganisation, kannst du Management-Aufgaben übernehmen und Prozesse koordinieren, steuern und verbessern.
Kann man als Verwaltungsfachangestellter die Betriebswirt-Weiterbildung machen?
Als weitergehende Weiterbildung für Verwaltungsfachangestellte bietet sich der Betriebswirt an. Hier kannst du entweder den Betriebswirt für Verwaltung oder für Kommunikation und Büromanagement machen.
Beide Lehrgänge werden an Fachschulen durchgeführt und können üblicherweise berufsbegleitend absolviert werden. Nach 1,5 bis 4 Jahren hast du den Abschluss in der Tasche und kannst organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben übernehmen.
Beliebt bei Verwaltungsfachangestellten ist auch die Weiterbildung zum Sekretär bzw. zur Sekretärin. Hier kannst du selbstständig oder nach Anweisung Routinetätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung übernehmen.
Diese Fortbildung kannst du berufsbegleitend oder in Vollzeit absolvieren. Auch Fernlehrgänge gibt es mittlerweile häufig. Nach etwas über 1 Jahr und erfolgreich abgeschlossener Prüfung erwirbst du den Abschluss Geprüfter Sekretär und kannst nun weitere Aufgaben bei deinem Arbeitgeber übernehmen.
Kann man als Verwaltungsfachangestellter Beamter werden?
Verwaltungsfachangestellte übernehmen zwar Aufgaben, die denen von Beamten ähneln, sind aber meist nicht verbeamtet. Um Beamter werden zu können, musst du zusätzlich weitere Voraussetzungen erfüllen. Es gibt zum Beispiel ein Höchstalter, außerdem darfst du nicht vorbestraft und musst gesundheitlich geeignet sein. Zudem musst du die Voraussetzungen für die jeweilige Beamtenlaufbahn erfüllen, die aus einem bestimmten Schulabschluss und der Ausbildung an einer Verwaltungsakademie bestehen können.
Teilweise ist es aber als Verwaltungsfachangestellter sogar so, dass du dich in Absprache mit deinem Dienstherrn auf Beamtenstellen bewerben kannst.
Hast du die Hochschulzugangsberechtigung erworben, kannst du als Verwaltungsfachangestellter auch ein Studium als Weiterbildung aufnehmen.
Welche Studiengänge eignen sich als Verwaltungsfachangestellter Weiterbildung?
Je nach Berufsziel eignen sich hier die folgenden Studiengänge:
- Staats- und Verwaltungswissenschaft
- Verwaltungsmanagement
- Rechtswissenschaften / Jura
- Öffentliches Recht
- Betriebswirtschaftslehre
Möchtest du später im Berufsleben umsatteln und Verwaltungsfachangestellter werden, geht das auch über eine Fortbildung oder Umschulung. Statt der üblichen 3 Jahre dauert diese Verwaltungsfachangestellter-Umschulung meist nur 2 Jahre. Das geht aber nur, wenn du bereits einen anerkannten Ausbildungsberuf erlernt hast.
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Bildnachweis: „Verwaltungsfachangestellte sitzt an Schreibtisch" © Rostislav Sedlacek - stock.adobe.com