Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer / Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin
Ausbildung & Beruf
1 freie Stelle
Es ist 8 Uhr am Morgen, du fährst mit deinen Kollegen zur Großbaustelle. Dort wird eine kältetechnische Anlage gebaut und alle Kaltwasserleitungen müssen isoliert werden. Schließlich soll sich kein Kondenswasser daran bilden. Als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer schrecken dich auch kilometerlange Leitungen nicht ab. Denn du weißt genau, welche Dämmstoffe und Abdichtungen du einsetzen musst.
Berufsbild Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer / Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin
Was macht ein Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer (m/w/d)?
Beim Beruf Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer bzw. Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin dreht sich alles ums Dämmen. Die Aufgaben von WKS-Isolierern sind dabei vielfältig: Sie bauen Dämmschichten in Fassaden, Wände und Decken ein oder dichten Leitungen ab. Kaltwasserleitungen werden mit Abdichtungen und Dämmstoffen vor Kondenswasser geschützt, bei Heißwasser- und Dampfleitungen wird der Wärmeverlust durch eine Ummantelung verhindert.
Darüber hinaus gehört die Schalldämmung zum Aufgabenfeld. Geeignete Dämmstoffe sollen die Raumakustik verbessern oder den Schall isolieren.
Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer montieren außerdem Leichtbauwände und andere Trockenbaukonstruktionen. Bei brandgefährdeten Bauteilen wird mit feuerhemmenden oder nicht brennbaren Dämmungen gearbeitet.
Wie sieht der Berufsalltag als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer aus?
Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer arbeiten mit Maschinen und Handwerkzeugen, um die Isolier- und Dämmmaterialien zu verbauen. Bleche zur Abdeckung der Isolierung bearbeiten sie beispielsweise mit der CNC-Maschine. Die Ummantelungen werden allerdings auch in Handarbeit eingebaut. Dabei findet die Arbeit teilweise auch in gebückter Haltung oder auf den Knien statt.
Der Beruf WKS-Isolierer ist mit wechselnden Arbeitsorten verbunden. Man ist in Werkstätten und auf Baustellen – drinnen und draußen – tätig
Bei der Arbeit mit mineral- oder glashaltigen Dämmstoffen, Isoliermaterialien oder Dichtungsmitteln kommen Rauch, Staub, Gase und Dämpfe ins Spiel. Auch die Arbeitsbedingungen wechseln: Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft und Lärm – all das kann auf Baustellen vorkommen.
Bei der Arbeit tragen Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Schutzkleidung wie Helm, Sicherheitsschuhe und Gehörschutz.
Wo arbeiten Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer?
Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer arbeiten zumeist auf Baustellen innerhalb von Gebäuden oder im Freien sowie in Werkstätten.
Ihre Arbeitgeber sind in der Regel Isolierbaubetriebe, Versorgungs- und Installationsbetriebe und Brandschutzbetriebe.
Ausbildung zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer / zur Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin
Wie läuft die Ausbildung zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer ab?
Die Ausbildung zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer ist eine 3-jährige duale Ausbildung. Dual bedeutet, dass du dich sowohl in der Berufsschule als auch in einem Ausbildungsbetrieb befindest. Den praktischen Bezug bekommst du im Betrieb, z. B. einem Isolierbaubetrieb. Natürlich bist du dann auch auf den jeweiligen Baustellen unterwegs.
Die theoretischen Grundlagen lernst du wiederum in der Berufsschule. Der Unterricht kann an 2 bis 3 Tagen pro Woche oder in Form von Blockunterricht stattfinden.
Während deiner Ausbildung als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer führst du ein Berichtsheft. Darin hältst du deine Ausbildungsinhalte protokollarisch fest. Dein Ausbilder kontrolliert das Heft regelmäßig und du musst es als Ausbildungsnachweis vor deinem Abschluss einreichen.
Die Ausbildung als WKS-Isolierer kann in 2 Stufen erfolgen. Am Ende des 1. Ausbildungsjahres steht immer eine Zwischenprüfung an. Hier musst du unter Beweis stellen, was du bisher gelernt hast.
- Am Ende des 2. Ausbildungsjahres wartet dann entweder eine weitere Zwischenprüfung auf dich – oder deine Abschlussprüfung bzw. Gesellenprüfung als Ausbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt Wärme-, Kälte- und Schallschutzarbeiten.
- In der 2. Stufe folgt dann die Gesellenprüfung als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer am Ende des 3. Ausbildungsjahres.
Was lernt man in der Ausbildung zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer (m/w/d)?
Bei einer dualen Ausbildung lernst du Theorie und Praxis abwechselnd in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb. Im Betrieb erlebst du den Arbeitsalltag als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer hautnah. Du lernst, wie einfache Holzverbindungen, Schalungen und Formen gebaut werden. Außerdem übst du, Dämmungs-, Dichtungs- und plastische Massen oder Schutzmäntel herzustellen. Nicht zuletzt lernst du auch den Umgang mit Geräten zur Blech-, Schaumkunststoff- und Kunststofffolienbearbeitung.
In der Berufsschule erlernst du das fachspezifische Hintergrundwissen. Der Unterricht behandelt Lernfelder wie Ausbauen eines Kühlraumes oder Einrichten einer Baustelle. Außerdem stehen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde auf dem Stundenplan.
Eine Ausbildung als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer könnte etwas für dich sein? Dann schau dir noch mal genau an, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung mitbringen musst.
- Mathe
- Physik
- Werken/Technik
- Handwerkliches Geschick
- Rechenfertigkeiten
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Umfeld: Werkstätten, Baustellen
- Arbeit mit Maschinen und Handarbeit
- Arbeit bei Staub, Lärm, Hitze, Kälte
Für die Ausbildung als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer wird kein bestimmter Schulabschluss erwartet, du kannst dich also z. B. mit einem Hauptschulabschluss oder einem Realschulabschluss bewerben. Viel wichtiger als der Abschluss sind nämlich deine Interessen und Soft Skills. Bist du in der Schule gut in Mathe, Physik und Werken bzw. Technik, kommt dir das zugute.
Wichtige Soft Skills für den Beruf als WKS-Isolierer sind vor allem handwerkliches Geschick und Genauigkeit. Diese Fähigkeiten brauchst du beispielsweise beim Zuschneiden von Dämmstoffen oder beim Einbau von Ummantelungen. Für die Berechnungen des Materialbedarfs sind Rechenfertigkeiten wichtig.
Wie viel verdient ein Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer in der Ausbildung?
Wirst du nach dem Tarifvertrag im Baugewerbe (neue Bundesländer) bezahlt, kannst du in deiner Ausbildung als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Jahr: 880 Euro
- im 2. Jahr: 1.095 Euro
- im 3. Jahr: 1.305 Euro
Dein Ausbildungsgehalt kann aber auch höher oder niedriger ausfallen. Abhängig ist das von deinem Ausbildungsunternehmen, dem Bundesland und ob überhaupt ein Tarifvertrag für deine Ausbildung besteht.
Die Ausbildung als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer könnte passend für dich sein, wenn
- du in unterschiedlichen Umgebungen arbeiten kannst
- Lärm, Staub und Temperaturwechsel dir nichts ausmachen
- du körperlich fit bist
- du eine gute Hand-Auge-Koordination hast
Eventuell kommt die Ausbildung doch nicht für dich infrage, wenn
- du nicht körperlich arbeiten willst
- du nicht mit technischen Geräte und Maschinen umgehen kannst
- du keinesfalls auf Baustellen arbeiten möchtest
- dir keine Schutzkleidung bei der Arbeit tragen willst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Du hast sowohl die Gesellenprüfung als Ausbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt Wärme-, Kälte- und Schallschutzarbeiten absolviert als auch den Gesellenbrief als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer in der Tasche. Aber das reicht dir noch nicht? Kein Problem. Mit Weiterbildungen kannst du auf der Karriereleiter noch weiter aufsteigen. Folgende 3 Arten gibt es:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer / zur Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin
Mit einer Anpassungsweiterbildung hältst du dein fachliches Wissen aktuell und informierst dich über die neuesten Trends in der Branche. Fortbildungen gibt es in Bereichen wie Isolierung, Dämmung, Baulicher Brandschutz, Blechbearbeitung oder Trockenbau.
Eine Aufstiegsweiterbildung ermöglicht es dir, beruflich richtig voranzukommen. Du könntest z. B. die Prüfung als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierermeister oder als Industriemeister der Fachrichtung Isolierung ablegen und sogar in eine Führungsposition kommen.
Auch ein Studium steht dir nach deiner Ausbildung offen. Infrage kommen folgende Studiengänge:
- Bauphysik
- Bauingenieurwesen
- Gebäudetechnik, Gebäudeenergietechnik
- Umwelttechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Auch das Berufsfeld von Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierern verändert sich durch die Digitalisierung. Neue Technologien und Verfahren halten Einzug und erleichtern den Arbeitsalltag. So werden beispielsweise Stütz- und Tragkonstruktionen mit 3D-Druckern hergestellt oder Aufmaße mithilfe von mobilen Geräten und Apps genommen. Auch Augmented Reality Operation spielt eine Rolle, wenn mit Tablet Isometrien erstellt werden können. Im Allgemeinen werden Gebäude immer smarter und technische Anlagen, Werkzeuge und Maschinen immer stärker vernetzt.
Als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer setzt du dich generell für Nachhaltigkeit ein. Schließlich sorgst du mit deiner täglichen Arbeit dafür, dass so wenig Energie wie möglich verloren geht. Darüber hinaus wird ständig an ressourcenschonenderen Dämm- und Schallschutzmaterialien geforscht.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis:
„Wärme-Kälte-Schallschutzisolierer“ ©Liudmila - stock.adobe.com
„Wärme-Kälte-Schallschutzisolierer bedient CNC-Maschine“ ©Gorodenkoff - stock.adobe.com
„Wärme-Kälte-Schallschutzisolierer dämmt Fassade mit Dämmwolle“ ©NAZAR GUMENUIK - stock.adobe.com
„Wärme-Kälte-Schallschutzisolierer sprüht PU-Schaum“ ©brizmaker - stock.adobe.com
„Wärme-Kälte-Schallschutzisolierer isolieren Rohre“ ©Predrag Paunovic - stock.adobe.com