Webdesigner / Webdesignerin
Ausbildung & Beruf
Oje, die Mail mit den Fotos, die du von deinem Kunden erhalten hast, ist ganz schön ernüchternd: Nicht nur, dass die Bildgröße für eine Webseite absolut nicht ausreicht – dazu gibt es keine klare Bildsprache, keine einheitlichen Hintergründe bei den Teamfotos … Aber das Kundenbudget gibt gerade keine neuen Fotos her. Du überlegst dir, wie du dieses Problem löst. Als Webdesigner musst du dir eine Lösung überlegen – Tag für Tag, immer wieder. Wie wäre es, wenn du bei den Teambildern den Hintergrund ausschneidest …? Das könnte klappen!
Berufsbild Webdesigner / Webdesignerin
Was macht ein Webdesigner (m/w/d)?
Als Webdesigner bzw. Webdesignerin sorgst du dafür, dass die Webseiten von Firmen eine ansprechende Gestaltung und informativen Inhalt besitzen. Sie entwickeln aber nicht nur Internetseiten, sondern auch andere Multimedia-Anwendungen.
Um beides nach den Wünschen des Kunden gestalten zu können, ist es wichtig, dass du serviceorientiert arbeitest. Als Webdesigner musst du sowohl offen für Vorschläge sein als auch proaktiv Ideen einbringen. Doch nicht nur Bild- und Textrecherche zählen zu deinen Aufgaben, sondern auch das Erstellen von Navigationen, Linkverknüpfungen und Layouts.
Webdesigner müssen sich an Budgets halten und bei ihrer Arbeit die technischen Möglichkeiten einbeziehen. Für ihre Arbeit achten sie auf die Corporate Identity ihres Kunden und nutzen die richtigen Farben und Schriftarten, damit der Auftritt im Internet oder Intranet unverwechselbar wird. Im Endeffekt stellen sie die richtigen Fragen, um herauszufinden, was der Kunde will und braucht.
Wie sieht der Berufsalltag als Webdesigner aus?
Webdesigner arbeiten oft auf Projektbasis – unabhängig davon, ob sie selbstständig tätig oder angestellt sind. Zuerst besprechen sie mit dem Kunden, was er sich wünscht und welches Budget und welcher Zeitraum dafür zur Verfügung stehen. Dabei steht dir oft eine Projektleitung zur Seite, die alle Phasen koordiniert.
Danach beginnt die Entwurfsphase, wobei du in ständigem Kontakt mit dem Kunden stehst. Oft gibt es Nachfragen, mal muss er noch Inhalte wie Texte oder Bilder liefern, die du dann nach Absprache anpasst und einarbeitest. Ist alles so umgesetzt, wie es sein soll, übergibst du deine Arbeit an die Programmierer – oder nutzt spezielle Software, um dein Design selbst ins Web zu bringen. Einige Aufgaben gliederst du vielleicht auch aus, beispielsweise das Schreiben neuer Texte.
Ab und zu bist du auch tatsächlich beim Kunden und präsentierst dort deine Entwürfe oder Arbeitsergebnisse. Viel kann aber auch remote, also aus der Entfernung, stattfinden: Telefon- und Videokonferenzen können ebenfalls zu deinem Alltag als Webdesigner gehören. Kunden können übrigens Fremdfirmen oder dein eigener Arbeitgeber sein.
Wo arbeitet man als Webdesigner?
Webdesigner sind hauptsächlich bei Software- oder Multimediaunternehmen tätig. Dort findet man sie vorrangig in Büro- oder Konferenzräumen. Der Arbeitsplatz von Webdesignern ist fast immer der Computer. Klar, mal musst du auch das Handy zücken oder die Arbeitsergebnisse am Tablet kontrollieren – aber Bildschirmarbeit ist das A und O.
Ausbildung zum Webdesigner / zur Webdesignerin
Wie läuft die Ausbildung zum Webdesigner ab?
Die Weiterbildung zum Webdesigner / zur Webdesignerin findet meistens an Fachschulen statt, weshalb du damit rechnen musst, dafür zahlen zu müssen. Auch solltest du beachten, dass die Inhalte und Dauer der Ausbildung somit von Schule zu Schule verschieden sind.
Welche Voraussetzungen gibt es? Vorab musst du wissen, dass es sich hier um keine Ausbildung im klassischen Sinn handelt. Vielmehr ist es eine Weiterbildung, für welche du schon eine abgeschlossene Ausbildung oder praktische Erfahrung mitbringen musst.
Als Webdesigner / Webdesignerin ist es wichtig, dass du eine kreative Ader besitzt und eigenständiges Arbeiten für dich selbstverständlich ist. Ebenso solltest du keine Scheu davor haben mit Menschen zu kommunizieren, da du besonders bei Beratungsgesprächen die Fähigkeiten haben musst, mit deinen Kunden umgehen zu können. Ebenso wichtig ist es natürlich, dass du sorgfältig arbeitest und eine gewisse Lernbereitschaft besitzt.
Was lernt man in der Ausbildung zum Webdesigner?
Eine richtige Ausbildung zum Webdesigner bzw. zur Webdesignerin gibt es nicht. Stattdessen handelt es sich um eine Weiterbildung, deren Dauer und Inhalte sich je nach Bildungsanbieter unterscheiden können. Mit großer Wahrscheinlichkeit beschäftigst du dich mit dem Erlernen verschiedener Techniken des Webdesigns (verschiedene Arten von Layouts, Bildern, etc.) und allen Aspekten der Gestaltung wie Farb- und Schriftwahl.
Doch nicht nur kreative Aspekte werden gelehrt – auch wirst du Einblicke ins Online-Marketing bekommen (Suchmaschinenoptimierung "SEO", Suchmaschinenmarketing "SEM" etc.) und lernen, wie man bei der Planung von Konzepten vorgeht.
Auch Urheberrecht und technische Punkte der Arbeit als Webdesigner können zu den Inhalten deiner Webdesign-Ausbildung gehören.
Wie viel verdient ein Webdesigner in der Ausbildung?
Bei der Ausbildung zum Webdesigner bzw. zur Webdesignerin handelt es sich nicht um eine klassische duale Ausbildung. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Weiterbildung. Deswegen musst du unter Umständen damit rechnen, keine Ausbildungsvergütung zu erhalten.
Webdesigner bzw. Webdesignerin ist der passende Beruf für dich, wenn
- du gerne gestaltest und auf Kundenwünsche eingehst
- du gerne am Bildschirm und im Büro arbeiten möchtest
- du kommunikativ bist
- du ausdauernd und ehrgeizig bist
Webdesigner ist nicht der richtige Beruf für dich, wenn
- du nicht kreativ bist
- du ungern mit Kunden kommunizierst
- du kein Interesse an Technik hast
- du nicht im Sitzen arbeiten willst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Webdesigner bzw. zur Webdesignerin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Webentwicklung, Mediengestaltung, Computeranimation oder Farblehre kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt - Medien. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge für Webdesigner sind:
- Informatik
- Kommunikationsdesign, visuelle Kommunikation
- Mediendesign, -kunst
- Medieninformatik
Es gibt immer neue Trends im Design oder technische Neuerungen, durch die Webdesigner zum Einsatz kommen. Arbeit ist genug da, wichtig ist aber, dass du sie richtig erledigst. Du bist dafür da, die Probleme deiner Kunden zu lösen und dich stetig weiterzuentwickeln. Wenn du dich für den Beruf Webdesigner entscheidest, hast du dich bereits für eine Weiterbildung nach deiner Ausbildung entschieden und so den Grundstein für deine Karriere gelegt. Nachhaltigkeit ist übrigens auch im Webdesign möglich: Seiten, die schnell laden und schlanker aufgebaut sind, sind umweltfreundlicher und produzieren weniger CO2.
Alternativen zur Webdesign-Ausbildung
Du liebst es vor dem Bildschirm zu sitzen, mit Computern zu arbeiten oder dich einfach nur kreativ entfalten zu können, aber Webdesigner ist nicht genau die Ausbildung, die du dir vorstellst? Das ist kein Problem, denn in diesem Bereich gibt es noch weitere Ausbildungsberufe, mit welchen du dich befassen kannst:
Kaufleute für IT-System-Management informieren und beraten ihre Kunden bei der Anschaffung diverser IT-Produkte. Dazu analysieren sie deren Anforderungen und erstellen dementsprechend passende Angebote. Außerdem gehören aber auch das Beschaffen von Hard- und Software, das Durchführen von Werbemaßnahmen sowie das Installieren von IT-Systemen zu ihren Aufgaben. Erfahre mehr über die Ausbildung zum Kaufmann für IT-System-Management.
Das Berufsbild Mediendesigner befasst sich ganz allgemein mit der Gestaltung und Bearbeitung von medialen Produkten für Print, TV oder Internet. Dabei beschäftigst du dich mit verschiedenen Elementen wie Text, Bild, Grafik, Ton und Bewegtbild. Angestellt sind Mediendesigner bzw. Mediendesignerinnen dabei sowohl in Werbe-, Grafik- oder Medienagenturen, als auch in Verlagen, beim Fernsehen, in IT-Unternehmen oder Werbeabteilungen größerer Firmen. Weitere Informationen findest du im Berufsbild Mediendesigner.
Bist du vor allem an kreativen Tätigkeiten interessiert, kannst du dir auch den Beruf des Kunstmalers anschauen.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Mann am PC mit Farbpalette und Monitoren" © Pixel-Shot - stock.adobe.com; „Leistungen und Preise für Kundenangebote zusammenstellen" ©klepach - stock.adobe.com; „Aufgaben mit Kollegen besprechen" ©REDPIXEL - stock.adobe.com; „Designwünsche und Anforderungen mit Kunden besprechen" ©Panumas Yanuthai - stock.adobe.com; „Gestaltung von Websites" ©Andrey Popov - stock.adobe.com