Weintechnologe / Weintechnologin
Ausbildung & Beruf

Alles von der Qualitätsprüfung der Trauben über die maschinelle Zerkleinerung und Verarbeitung zu Traubenmost, bis zur Überwachung des Gärprozesses und schließlich der Abfüllung in Flaschen, fällt in deinen Aufgabenbereich. Außerdem prüfst du den fertigen Wein auf Geschmack, Farbe und Bukett und kümmerst dich um die fachgerechte Lagerung sowie die Vorbereitung auf den Versand. Weintechnologen bieten auch Weinproben an und vermarkten ihre Erzeugnisse.

Weintechnologe oder Winzer: Sowohl als Weintechnologe als auch als Winzer verarbeitest du Trauben zu Wein – wo also liegt der Unterschied? Weintechnologen arbeiten stärker im Keller mit dem Endprodukt und sind insgesamt weniger auf dem Weinberg unterwegs. Das bringt Vorteile bei der Vermarktung, aber vor allem auch bei der Arbeit in größeren Betrieben.

Je nachdem, in welchem Betrieb du später arbeiten wirst, hast du auch mit der Vermarktung der Weine an die Kunden zu tun. Hier kommt es besonders auf eine gute Kommunikationsfähigkeit, beispielsweise für das Erläutern von Weinsorten bei Verkostungen, an. Ebenfalls ist die Kunden- und Serviceorientierung wichtig, um Kunden kompetent zu beraten und auf ihre Wünsche einzugehen.

In der Berufsschule ist der Unterricht in berufsspezifische Lernfelder und in allgemeinbildende Fächer aufgeteilt. Neben Deutsch, Sozialkunde oder Religion lernst du vor allem die Beurteilung der Traubenqualität, die Steuerung der alkoholischen Gärung oder die Behandlung von Jungwein. Auch Marketing gehört dazu.

Weitere Inhalte deiner Weintechnologen-Ausbildung haben wir im Azubiyo-Ausbildungslexikon zusammengefasst:

• G wie Gärung: Erfahre, wie du die alkoholische Gärung steuerst und wie du Jungwein mit verschiedenen Verfahren behandelst.
• L wie Lagerung: Als Weintechnologe weißt du, wie du die Erzeugnisse für die Abfüllung vorbereitest, sie abfüllst und richtig lagerst.
• M wie Maische und Most: Lerne, die Qualität von Trauben zu beurteilen und erfahre, wie Trauben zu Maische und Most verarbeitet werden.

Naturwissenschaftlich-technisches Verständnis ist einerseits aufgrund des ständigen Umgangs mit großen Anlagen und Maschinen wichtig, andererseits brauchst du grundlegende Kenntnisse in Chemie und Biologie, um den gesamten Gärungsprozess zu steuern und zu überprüfen.

Für diesen Beruf wird kein bestimmter Schulabschluss verlangt, ein Realschulabschluss ist jedoch von Ausbildungsbetrieben gerne gesehen.

Um Weintechnologe bzw. Weintechnologin zu werden, solltest du gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Physik, Mathematik und Chemie haben. Ein gutes Verständnis dieser Fächer wird in diesem Beruf vorausgesetzt, da sie einen wesentlichen Teil deiner täglichen Arbeit ausmachen.

Im Umgang mit den Anlagen und Maschinen für die Weinproduktion benötigst du zudem ein gewisses handwerklich-technisches Geschick sowie ein Auge fürs Detail, denn bei dieser Arbeit ist viel Sorgfalt gefragt.

Natürlich ist es für diesen Beruf sehr wichtig, dass du Freude an Wein hast und dessen Geschmack gerne magst. Ein ausgeprägter Geschmacks- und Geruchssinn sowie Interesse an der Lebensmittelverarbeitung sind ebenfalls von Vorteil. Auch solltest du über eine gute körperliche Konstitution verfügen, da die physische Beanspruchung in diesem Beruf nicht zu unterschätzen ist.

Die Arbeit als Weintechnologe bzw. Weintechnologin passt zu dir, wenn

• du gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern hast
• du eine Leidenschaft für Wein mitbringst
• du unterschiedliche Aufgaben schätzt
• du einen guten Geruchs- und Geschmackssinn hast

Ein anderer Beruf als Weintechnologe wäre die bessere Wahl, wenn

• du keine saisonal schwankenden Arbeitszeiten magst
• dir unterschiedliche Temperaturen etwas ausmachen
• du nicht mit Maschinen arbeiten willst
• du lieber viel im Freien arbeiten willst

Eine Tätigkeit im Bereich Garten, Landwirtschaft & Natur kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

• Ernährungsberater
• Fachmann Systemgastronomie
• Restaurantfachmann
• Umweltschutztechnischer Assistent
• Winzer
• Sommelier

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Getränkeherstellung, Lebensmittelhygiene, Wein oder Lebensmittelrecht kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Weinküfermeister oder zum Kellermeister. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Passende Studiengänge sind:

• Weinbau, Önologie
• Brauerei-, Getränketechnologie

Da du mit Naturprodukten arbeitest, deren Anbau stark von Wetter und Klima beeinflusst wird, ist für dich als Weintechnologe Nachhaltigkeit kein Fremdwort. Deine Arbeitsabläufe sind so geplant, dass aus den diesjährigen Trauben teils erst in einigen Jahren ein besonderer Wein wird – zukunftsgerichtetes Denken liegt dir also. Du musst dich regelmäßig weiterbilden, um auch bei neuen Weintrends vorne mit dabei zu sein: Biologischer Anbau oder ein Vegan-Label können das Marketing unterstützen, also solltest du solche Faktoren nicht unterschätzen.