Wenn du dich grundlegend dafür interessierst, woraus Dinge gemacht sind, solltest du über eine Ausbildung als Werkstoffprüfer nachdenken. Neben deinem Interesse fürs Fach spielt natürlich auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Wie hoch dein Werkstoffprüfer Gehalt in Ausbildung und Beruf ausfällt und welche Faktoren sich dabei auswirken, erfährst du jetzt im Folgenden.
Wie viel verdient man als Werkstoffprüfer (m/w/d) in der Ausbildung?
Hast du dich für die Ausbildung als Werkstoffprüfer bzw. Werkstoffprüferin entschieden, kannst du im Schnitt mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.018 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.058 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.139 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.225 Euro
Deine Ausbildungsvergütung richtet sich danach, ob dein Ausbildungsbetrieb tariflich gebunden ist, in welcher Branche und in welcher Region du beschäftigt bist. Wenn du deine Ausbildung in einem tarifgebundenen Betrieb absolvierst, ist deine Vergütung als Werkstoffprüferin vertraglich festgelegt. Abhängig von Bundesland und Branche gelten aber ganz unterschiedliche Tarifverträge.
Du möchtest gerne wissen, wie viel du in anderen Ausbildungen verdienen kannst? Dann wähle jetzt bis zu 3 Berufe und vergleiche die Gehälter der verschiedenen Ausbildungen miteinander:
Beachte, dass es sich bei diesen Beträgen um Durchschnittswerte handelt. Dein individuelles Azubi-Gehalt als Werkstoffprüfer wird daher vermutlich niedriger oder höher ausfallen! Nutze auch den Stellenmarkt, um dich über dein Gehalt in der Ausbildung zu informieren. Einige Unternehmen machen entsprechende Angaben in ihren Stellenanzeigen:
Was verdient ein Werkstoffprüfer in der Praxis?
Lukas macht eine Ausbildung zum Werkstoffprüfer in der öffentlichen Verwaltung bei einem kommunalen Materialprüfamt in Niedersachsen. Dort gilt der Tarifvertrag für Auszubildende bei Bund und Kommunen (TVAöD), der diese Vergütung vorsieht:
- im 1. Ausbildungsjahr 1.068 Euro,
- im 2. Jahr 1.118 Euro und
- im 3. Jahr 1.164 Euro.
Nach Abschluss deiner Ausbildung kannst du als Werkstoffprüfer mit einem jährlichen Einstiegsgehalt von rund 41.500 Euro rechnen. Monatlich kannst du also mit rund 3.300 Euro rechnen. Im Berufsleben hängt dein Gehalt als Werkstoffprüfer allerdings von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu gehören zum Beispiel Berufserfahrung, Branche und Arbeitsort. Eine vertragliche Regelung für dein Einkommen als Werkstoffprüfer gilt dann, wenn dein Arbeitgeber an einen Tarifvertrag gebunden ist. Welcher das in deinem speziellen Fall ist, hängt z.B. von Branche und Region ab.
Nach deiner Ausbildung zur Werkstoffprüferin wirst du in eine bestimmte Tarifgruppe eingeordnet. Diese legt unter anderem auch dein Einstiegsgehalt fest. In der Regel ist dies für ausgelernte Werkstoffprüfer die niedrigste Gruppe für Angestellte mit abgeschlossener beruflicher Ausbildung. Als Werkstoffprüfer kannst du je nach Branche beispielsweise von folgendem brutto Einstiegsgehalt ausgehen:
Beispielhafte tarifliche Einstiegsgehälter in verschiedenen Branchen:
Wie viel verdient ein Werkstoffprüfer in der chemischen Industrie?
Absolvierst du eine Ausbildung zum Werkstoffprüfer in der chemischen Industrie, kannst du nach deinem Abschluss mit einem Einstiegsgehalt von 3.200 bis 3.800 Euro brutto im Monat rechnen.
Was verdient eine Werkstoffprüferin in der Metallindustrie?
Nach deiner abgeschlossenen Ausbildung als Werkstoffprüferin kannst du in der Metallindustrie mit 3.000 bis 3.400 Euro Einstiegsgehalt rechnen.
Dies sind mögliche Gehälter für Werkstoffprüfer in einigen Branchen. Daneben gibt es aber viele weitere Tarifverordnungen und Wirtschaftsbereiche. Somit kann dein Gehalt als Werkstoffprüfer je nach Tarifvertrag, Bundesland und Branche auch unter oder über den angegebenen Beträgen liegen. Auch könntest du mit entsprechender Qualifikation in eine andere Tarifgruppe eingeordnet werden. Und mit den Berufsjahren erhöhen sich in der Regel auch die Gehälter als Werkstoffprüferin.
Dein durchschnittliches Jahresgehalt als Werkstoffprüfer liegt in Deutschland bei etwa 48.500 Euro. Wie viel du tatsächlich im Beruf erhältst, kann aber aufgrund verschiedenster Faktoren schwanken. Die übliche Gehaltsspanne reicht von 42.500 Euro bis 55.200 Euro jährlich.
Wie du siehst, können die Verdienstmöglichkeiten in diesem Berufsfeld unterschiedlich gut sein. Inwiefern sich die Region beispielsweise auswirkt, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Nicht überall in Deutschland erhältst du dasselbe Werkstoffprüfer Gehalt. Vielmehr schwanken die Gehälter unter anderem stark, je nach deinem Standort. In Deutschland bestehen hier deutlich regionale Unterschiede hinsichtlich der verschiedenen Bundesländer. Hier ein kurzer Überblick über die möglichen Gehälter als Werkstoffprüfer:
- Das höchste Werkstoffprüfer Gehalt erwartet dich in der Regel in Baden-Württemberg und Hessen. 50.000 bis 51.000 Euro kannst du hier im Schnitt erwarten.
- In der Mitte liegen die Gehälter in Bundesländern wie Niedersachsen oder Berlin. Als Werkstoffprüfer kannst du hier mit rund 46.000 bis 47.000 Euro jährlich rechnen.
- Am wenigsten verdienst du als Werkstoffprüferin vermutlich in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt. Üblicherweise liegen die Gehälter im Schnitt bei ca. 42.000 Euro im Jahr.
Du siehst: Besonders in den südlichen Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg sind die Gehälter höher. Im Gegensatz dazu sind die Gehälter in den neuen Bundesländern meist niedriger, was aber durch geringere Lebenshaltungskosten teilweise ausgeglichen wird.
Neben deinem Standort wirken sich noch weitere Faktoren auf die Höhe deines Gehalts aus. Darunter beispielsweise:
- Berufserfahrung
- Arbeitsort: Unternehmensgröße und Branche
- Qualifikation und Weiterbildung
Inwiefern diese Faktoren dein Gehalt als Werkstoffprüfer beeinflussen, zeigen wir dir jetzt im Folgenden.
Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel auch das Gehalt. Als Werkstoffprüfer ist beispielsweise folgende Gehaltsentwicklung denkbar:
- weniger als 3 Jahre Berufserfahrung: ca. 41.500 Euro jährlich
- 3 bis 6 Jahre Berufserfahrung: ca. 43.000 Euro jährlich
- 7 bis 9 Jahre Berufserfahrung: ca. 44.500 Euro jährlich
- mehr als 9 Jahre Berufserfahrung: ca. 50.000 Euro jährlich
Je mehr Erfahrung du im Beruf sammelst, desto verantwortungsvollere Aufgaben kannst du übernehmen. Übernimmst du beispielsweise die Leitung von Projekten oder die Schulung neuer Mitarbeiter, macht sich das finanziell bezahlt.
Entscheidend für die Höhe deines Gehalts ist auch dein genauer Arbeitsort. So wirken sich hier unter anderem die Branche sowie das Unternehmen, in dem du tätig bist, aus. Hinsichtlich des Unternehmens gilt
- Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern: ca. 43.000 Euro jährlich
- Unternehmen mit 101 bis 1.000 Mitarbeitern: ca. 49.000 Euro jährlich
- Unternehmen mit 1.001 bis 20.000 Mitarbeitern: ca. 53.500 Euro jährlich
- Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern: ca. 63.500 Euro jährlich
Großunternehmen bieten in der Regel bessere Gehälter und zusätzliche Sozialleistungen. Werkstoffprüfer, die in spezialisierten Nischen oder innovativen Bereichen tätig sind, profitieren ebenfalls von höheren Gehältern. Im industriellen Sektor, insbesondere in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, sind die Gehälter tendenziell höher. Im Bauwesen und in kleineren Handwerksbetrieben sind die Gehälter dagegen oft niedriger.
Ähnlich wie die Berufserfahrung spielt auch deine Qualifikation eine große Rolle, wenn es um dein Gehalt geht. Dabei gilt grundsätzlich: Zusätzliche Qualifikationen und Weiterbildungen können dein Gehalt als Werkstoffprüferin erheblich verbessern.
Diese Qualifikationen kannst du als Werkstoffprüfer beispielsweise durch Fortbildungen zum Industriemeister oder Techniker erwerben. Eine weitere Möglichkeit ist daneben ein Studium. Studiengänge wie Werkstofftechnik oder Materialwissenschaften können dabei deutliche Gehaltssteigerungen nach sich ziehen.
Weitere wichtige Qualifikationen sind beispielsweise spezialisierte Kenntnisse in Bereichen wie Wärmebehandlungstechnik oder Systemtechnik. Du siehst also: Je spezialisierter und qualifizierter du als Werkstoffprüfer bist, desto höher sind die Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen in diesem Berufsfeld.
Als Werkstoffprüfer hast du verschiedene Möglichkeiten, um dein Gehalt zu erhöhen und beruflich aufzusteigen. Neben Gehaltsverhandlungen können unter anderem Weiterbildungen zu einem Anstieg des Gehalts führen. Hilfreich sind dabei beispielsweise die Weiterbildungen zum Industriemeister oder Techniker oder der Weg über ein Studium der Werkstofftechnik oder Materialwissenschaften.
Allgemein führen Positionen mit mehr Verantwortung zu einem besseren Werkstoffprüfer Gehalt. Innerhalb des Unternehmens kannst du mit dem passenden Wissen und Engagement in im besten Fall in Führungspositionen aufsteigen.
Zusätzlich dazu gibt es aber auch spezifische Fachrichtungen, wie die Wärmebehandlungstechnik oder Systemtechnik, in denen du deutlich besser verdienen kannst.
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