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Winzer / Winzerin
Ausbildung & Beruf

20 freie Stellen
Ausbildung Winzer

Eine Flasche jungen Weins steht vor dir, jetzt folgt eine Kontrolle des Säuregehalts. So kannst du schon abschätzen, welche Endsäure der Wein später haben wird. Das ist immer wieder spannend, wie deine ganze Arbeit. Als Winzer begleitest du den Wein von der Traube bis in die Flasche – und heute Abend steht ja noch eine Weinprobe an! Hier kannst du dein ganzes Wissen zeigen und Liebhabern deine Produkte präsentieren.

Berufsbild Winzer / Winzerin

Was macht ein Winzer (m/w/d)?

Als Winzer bzw. Winzerin produzierst du Wein bei einem Weingut. Du bist also zuständig für alle Arbeitsschritte des Weinbaus, von Weinberg bis Verkauf im Weinkeller lernst du alle Tätigkeiten kennen. Die Produktion des Weins beginnt am Weinberg. Der Winzer ist zuständig für die Bearbeitung des Bodens des Weinbergs und pflanzt und pflegt dort seine eigenen Weinstöcke.

Die Trauben der Weinstöcke erntet er, sobald sie reif sind. Bei der Traubenlese gehst du als Winzer meist per Hand vor, damit keine schlechten Trauben verarbeitet werden und somit die Qualität des Weins gesichert wird. Manchmal werden neben der Weinlese aber auch Traktoren oder landwirtschaftliche Maschinen benötigt, beispielsweise um Schädlinge zu bekämpfen oder um zu düngen.

Außerdem gehören zu den Aufgaben eines Winzers:

  • Trauben pressen und filtern
  • Fruchtbrei gären
  • Erzeugnisse fachgerecht lagern
  • Wein abfüllen und verkaufen

Auch das Marketing ist eine wichtige Aufgabe, die Winzern zukommt.

Wie sieht der Berufsalltag als Winter bzw. Winzerin aus?

Winzer pflegen ihre Weinreben, kümmern sich um die Traubenlese und die Erzeugung unterschiedlicher Weine, beispielsweise Rotwein, Weißwein oder Sekt, aber auch Fruchtsäfte. Dabei fallen unterschiedliche Aufgaben an, bei denen du oft mit der Hand arbeitest, aber auch Maschinen zum Einsatz kommen.

Nicht vergessen darfst du aber als Winzer die organisatorischen Tätigkeiten und die Büroarbeit. Auf dich kommen Kontrollen zu, außerdem musst du deine Arbeit sorgfältig dokumentieren. Ein geschicktes Marketing gehört ebenfalls dazu, um Erfolg zu haben: Als Winzer veranstaltest du zum Beispiel Weinproben, um Kunden zu gewinnen oder berätst Kunden vor Ort. Du lässt sie probieren, gibst Tipps, welcher Wein am besten zu verschiedenen Gerichten oder Menüs passt.

Da du mit Pflanzen arbeitest, ist der Beruf des Winzers auch ein Stück weit Saisonarbeit: Während der Weinlese hast du oft sehr lange Arbeitstage – das restliche Jahr über kannst du aber vielleicht auch einmal früher Schluss machen. Du bist hier körperlich gefordert und musst bereit sein, sowohl drinnen als auch draußen unter unterschiedlichen Bedingungen zu arbeiten.

Winzer entnimmt Qualitätsprobe Winzer prüft Weinlager Winzerin erntet Trauben Winzer prüft optische Qualität des Weins

Wo arbeitet man als Winzer?

Als Winzer bzw. Winzerin findet man dich oft draußen auf den Weinbergen. Hier bist du bei Wind und Wetter unterwegs, kontrollierst die Reben und musst im Spätsommer oder Herbst an langen Tagen die Trauben lesen. Die Weiterverarbeitung der Trauben findet im Weinkeller, Lagerhallen oder in Verkaufsräumen statt, du arbeitest also auch in Innenräumen. Nicht zuletzt fällt häufig Büroarbeit an, auch das ist als Winzer üblich.

Wenn du nicht gerade einen eigenen Weinberg hast und selbstständig bist, werden Winzer auch in Kellereien oder auf Weingütern angestellt.

Ausbildung zum Winzer / zur Winzerin

Wie werde ich Winzer bzw. Winzerin?

In deiner dualen Ausbildung zum Winzer bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Die praktische Seite des Berufsbildes lernst du im Betrieb kennen, indem du konkrete Aufgaben übernimmst. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung führst du über deine Aufgaben und Tätigkeiten ein Berichtsheft. Es dient als Ausbildungsnachweis und wird regelmäßig von deinem Ausbilder kontrolliert.

Am Ende des 2. Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Abschluss-/ Gesellenprüfung folgt am Ende deiner Ausbildung und besteht aus mehreren Prüfungsbereichen. Nach Bestehen deiner Prüfung bist du ganz offiziell Winzer bzw. Winzerin.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Ausbildungs­vergütung:
688 € – 882 €
Ausbildungs­vergütung: 688 € – 882 €

Was lernt man in der Ausbildung zum Winzer?

Die Winzer-Ausbildung ist eine duale Ausbildung, die Theorie und Praxis miteinander verbindet. In deiner Ausbildung durchläufst du den Lebenszyklus des Weinstocks mehrfach, um vom Anbau bis zur Abfüllung den Weg des Weins zu begleiten. Vom Laubschneiden, dem Kürzen der Triebe, per Maschine bis hin zur manuellen Traubenlese und der Beobachtung der Gärung lernst du im Ausbildungsbetrieb alle Aufgaben. Du lernst von Beginn an, dass jedes Jahr anders ist und wie du auf die Natur reagieren kannst, um eine hohe Qualität zu gewährleisten.

Du lernst in der Ausbildung zum Winzer bzw. zur Winzerin auch, wie du Wein beschreibst. In der Berufsschule gehören aber vor allem Kellerwirtschaft, Weinbautechnik oder Betriebliches Rechnen zum Stundenplan. Dazu kommen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Sozialkunde, Religion oder Sport.

Ausbildungsbetrieb wechseln: Tatsächlich kommt es in dieser Branche häufig vor, dass du innerhalb der Ausbildung den Ausbildungsbetrieb wechselst, um unterschiedliche Betriebe und ihre Arbeitsweise kennenzulernen.

Winzer: Voraussetzungen für die Ausbildung

Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:

Schulfächer
  • Mathe
  • Chemie
  • Biologie
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Sorgfalt & Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Weinberge, Weinkeller, Büros
  • Lange Arbeitstage
  • Körperliche Beanspruchung

Winzer kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die Mehrheit der Azubis besitzt das (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit einem Realschulabschluss und ein kleinerer Teil mit einem Hauptschulabschluss. Nur sehr wenige beginnen die Ausbildung ohne Schulabschluss.

Für die Ausbildung sind gute Noten in Mathe von Vorteil, z.B. bei Berechnungen der Mostgewichte oder bei Abrechnungsarbeiten. Außerdem kannst du mit guten Leistungen in Chemie und Bio auf alle Fälle punkten, da Kenntnisse der Gärprozesse der Maische- und Mostbehandlung oder des Weinausbaus notwendig sind. Aber auch wenn du in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringst, kannst du dich natürlich trotzdem auf einen Ausbildungsplatz bewerben. Am wichtigsten bei diesem Beruf ist, dass du über eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise verfügst, vor allem um Hygienestandards einzuhalten. Weitere Stärken, die sich Arbeitgeber von angehenden Winzern wünschen, sind ein handwerkliches-technisches Geschick sowie Sorgfalt und Genauigkeit für diese Tätigkeit.

Winzer ist ein technischer Beruf, sodass dein Arbeitsumfeld z.B. in einem Weinkeller oder an einem Weingut ist. Du kannst im Schichtdienst arbeiten und bist teilweise körperlicher Beanspruchung ausgesetzt.

Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In erster Linie arbeitest du an Weingütern und kannst dort an unterschiedlichen Bereichen unterwegs sein, z.B. am Weinberg, im Weinkeller oder in Verkaufshallen. Du solltest dir daher genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Wie viel verdient man als Winzer in der Ausbildung?

Als Winzer bzw. Winzerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 688 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 797 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 882 Euro

Du möchtest gerne mehr über das Winzer Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Leonhard - Azubi bei der Württembergische Weingärtner- Zentralgenossenschaft e. G.
Leonhard Württembergische Weingärtner- Zentralgenossenschaft e. G.

Hallo, ich bin Leonhard und mache aktuell meine Ausbildung zum Weintechnologen in der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G.. Ich befinde mich im 3. Lehrjahr und beende voraussichtlich 2022 erfolgreich meine Ausbildung. Ich arbeite sehr gerne im Keller, weil mir die Verfahrenstechniken und alles rund um die Weinherstellung viel Spaß berei...

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Passt die Ausbildung zum Winzer / zur Winzerin zu mir?

Winzer ist der ideale Ausbildungsberuf für dich, wenn

  • du geduldig und ausdauernd bist
  • du eine Leidenschaft für Wein hast
  • du unterschiedliche Aufgaben magst
  • dir Verkauf und Marketing leicht fallen

Du bist nicht optimal zum Winzer geeignet, wenn

  • du keine saisonal schwankenden Arbeitszeiten möchtest
  • du nicht im Freien arbeiten willst
  • du dir einen Beruf ohne Handarbeit wüschst
  • du keine Ahnung von Biologie und Chemie hast

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Garten, Landwirtschaft & Natur kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung zum Winzer hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Winzermeister oder zum Staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Weinbau und Kellerwirtschaft. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Weinbau, Lebensmitteltechnologie, Ernährungswissenschaft oder Brauerei- und Getränketechnologie. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Winzer / zur Winzerin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Weinbau, Pflanzenschutz oder Weinseminare kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Prüfung zum Winzermeister oder Weinküfermeister. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Passende Studiengänge sind:

  • Weinbau
  • Agrarmanagement
  • Agrarwissenschaften
  • Landschaftsökologie

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten

In einem landwirtschaftlichen Beruf wie Winzer ist Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung für dich: Du möchtest, dass deine Weinreben auch in einigen Jahren noch gute Trauben abwerfen. Auch, wenn du viele Prozesse selbst steuern kannst, bist du aber doch Wind, Wetter und Klima ein Stück weit ausgeliefert und musst das Beste daraus machen. Viele Winzer sind außerdem daran interessiert, mit möglichst wenigen Pestiziden zu arbeiten oder vielleicht auch vegane Weine zu produzieren. Hier hast du also viele Möglichkeiten, dich von der Masse abzusetzen.

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Bildnachweis: "Frau in weißem Kittel hält Weinglas" © Tatsiana Yatsevich (Caftor) - stock.adobe.com, "Qualitätsprobe entnehmen" ©rh2010 - Fotolia, "Weinlager prüfen" ©Jean-Philippe WALLET - stock.adobe.com, "Trauben ernten" ©Phovoir - Shutterstock.com, "Optische Qualität des Weins prüfen" ©Iakov Filimonov - stock.adobe.com