YouTuber / YouTuberin
Ausbildung & Beruf
Es ist Samstagmorgen, 08:02 Uhr – für deine Freunde ist jetzt Wochenende, aber gerade ist dein vorgeplantes Video auf YouTube online gegangen und du musst natürlich schauen, wie es ankommt. Kommentare wollen gesichtet und beantwortet werden, außerdem musst du noch bei Instagram und TikTok auf den neuen Film hinweisen. Und danach geht es direkt weiter mit der nächsten Idee, denn ein anderer YouTuber ist nur heute in der Stadt und ihr wollt ein gemeinsames Video aufnehmen. Also raus aus den Federn!
Berufsbild YouTuber / YouTuberin
Was macht ein YouTuber (m/w/d)?
YouTuber produzieren Videos und kurze Filme für die Plattform YouTube. Sie können den Kanal alleine oder im Team betreiben. Meist fokussieren sie sich auf ein Thema wie Beauty, Gaming, Fitness oder Outdoor.
Dabei kommen diese Aufgaben als YouTuber auf dich zu:
- Ideen für Videos entwickeln
- Videos drehen
- Videomaterial bearbeiten und schneiden
- Kontakt zu Followern pflegen: über die Kommentare, Social Media, etc.
- Inhalte bewerben
Viele YouTuber übernehmen all diese Aufgaben dauerhaft selbst, andere Kanäle erreichen irgendwann die Größe, um Mitarbeiter für bestimmte Tätigkeiten einstellen zu können.
Was ist der Unterschied zwischen YouTuber und Influencer?
Sobald du dir sicher bist, dass du eine Tätigkeit im Social Media Bereich ausüben willst, kommen dir bestimmt viele Begriffe in den Sinn: YouTuber, Vlogger, Influencer, Social Influencer … Doch wo liegt überhaupt der Unterschied bei diesen Berufen?
Der Begriff „Vlog“ setzt sich aus den Worten Video und Blog zusammen. Demnach ist Vlogger ein Synonym für YouTuber, mit dem Unterschied, dass sich Vlogger darauf konzentrieren, eine Art Videotagebuch von ihren Erlebnissen hochzuladen.
Influencer hingegen spezialisieren sich meist auf Instagram, wo sie ihre Erlebnisse in Schnappschüssen oder kurzen Videos festhalten, hochladen und so mit ihren Followern teilen. Dabei dreht sich bei ihnen meist alles um die Themen Reisen, Essen oder Fitness.
Genauso wie YouTuber verdienen Influencer an ihren Follower und den sogenannten Views. Sprich, umso mehr sie davon haben, desto mehr verdienen sie daran und bekommen Kooperationsanfragen von Firmen. Die Ausbildung zum Influencer gibt es übrigens genauso wenig wie die Ausbildung zum YouTuber oder zur YouTuberin. Auch hier musst du deinen Account starten und pflegen, um immer mehr Interesse zu wecken.
Wie sieht der Berufsalltag als YouTuber aus?
Im Normalfall bist du als YouTuber bzw. YouTuberin selbstständig. Es gibt zwar Netzwerke, die YouTuber in ein Angestelltenverhältnis übernehmen, hierfür sind aber normalerweise schon hohe Abonnentenzahlen und viele Zugriffe erforderlich. Das bedeutet für dich, dass du dir deine Arbeitszeit frei einteilen kannst – kannst du nachts besser arbeiten als tagsüber? Als YouTuber kein Problem! Dabei musst du aber immer wirtschaftlich agieren und dafür Sorge tragen, dass dein Kanal so viel Geld abwirft, dass du davon leben kannst. Schließlich musst du auch deine Krankenversicherung selbst zahlen.
Wichtig als YouTuber bzw. YouTuberin ist, dass du regelmäßig neue Inhalte produzierst und dafür sorgst, dass sie verbreitet werden. YouTube alleine reicht dazu oft nicht aus: Du musst auch auf anderen Plattformen präsent sein. Dazu kommen möglicherweise Verpflichtungen aus Kooperationen mit Unternehmen auf dich zu: Du sollst beispielsweise Produkte einer Firma in deinen Videos vorstellen oder T-Shirts deines Sponsors tragen. Dafür musst du die rechtlichen Gegebenheiten kennen und bist vermutlich häufig mit deinem Steuerberater oder sogar Anwalt im Gespräch.
Du siehst also, dass die Tätigkeit als YouTuber bzw. YouTuberin viel mehr umfasst, als „nur“ das Produzieren ansprechender Videos. Feierabend kannst du erst dann machen, wenn du das Gefühl hast, alles erledigt zu haben – und manchmal bedeutet „selbstständig“ eben tatsächlich „selbst und ständig“.
Wo arbeitet man als YouTuber?
Wo du als YouTuber bzw. YouTuberin arbeitest, hängt vom Thema deines Kanals ab. Bist du Mountainbiker, bist du natürlich auch draußen unterwegs, um Videomaterial zu erstellen. Ist dein Thema Food, stehst du vielleicht selbst in der Küche oder besuchst Restaurants. Es gibt aber auch YouTuber, die durch Gaming oder Reactions vor allem vor dem Bildschirm sitzen – zum Aufnehmen, Schneiden und Hochladen.
Ausbildung zum YouTuber / zur YouTuberin
Gibt es eine Ausbildung zum YouTuber (m/w/d)?
Nein, eine Ausbildung zum YouTuber gibt es nicht. Wenn du YouTuber bzw. YouTuberin werden willst, dann auf dem bewährten Weg:
- Du suchst dir ein Lifestyle-Thema, auf welches sich dein Kanal spezialisieren soll (beispielsweise Beauty, Fashion, Fitness oder Gaming),
- legst einen eigenen YouTube-Channel an und
- beschaffst dir sowohl eine gute Kamera als auch diverse Bearbeitungsprogramme, um deine Videos richtig aufnehmen und schneiden zu können.
Was lernt man in der Ausbildung zum YouTuber?
Es gibt keine Ausbildung zum YouTuber: Jeder kann sich bei YouTube einen Kanal erstellen und hier Videos hochladen. Trotzdem gibt es bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten, die dir diese Tätigkeit erleichtern und durch die du den Erfolg möglicherweise besser steuern kannst.
Du benötigst als angehender YouTuber die technischen Voraussetzungen, musst eine Kamera und Schnittprogramme, eventuell auch ein gutes Mikrofon haben. Neben technischem Verständnis und einem gewissen Sinn für Ästhetik helfen dir auch Marketingkenntnisse.
Manche YouTuber sind ausgebildete Grafikdesigner, andere haben ein BWL-Studium abgeschlossen oder sind Informatiker. Den YouTube-Kanal betreiben viele erfolgreiche Influencer zunächst neben der Schule, der Ausbildung oder dem Studium – und bei den meisten wird es nie mehr als eine Nebentätigkeit.
- Deutsch
- Informatik
- Englisch
- Gestalterische Fähigkeiten
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Kritikfähigkeit
- Du bist dein eigener Chef
- Keine geregelten Arbeitszeiten
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Als YouTuberin musst du dich in Deutsch und Englisch gut ausdrücken können. Gute Noten im Fach Informatik können dir außerdem dabei helfen, deine Videos hochzuladen oder eine Webseite einzurichten. Neben viel Kreativität solltest du auch Sorgfalt beim Dreh deiner Videos mitbringen. Kritikfähigkeit ist als YouTuber sehr wichtig, da es auch immer mal wieder negative Kommentare geben kann.
YouTuber bzw. YouTuberin ist der ideale Beruf für dich, wenn
- du Leidenschaft für ein Thema mitbringst
- du ausdauernd bist
- du gut mit Kritik umgehen kannst
- dir unsichere Zukunftsaussichten nichts ausmachen
YouTuber ist nicht der passende Beruf für dich, wenn
- du kein Interesse an Technik hast
- du dich nicht gut organisieren kannst
- du sehr ungeduldig bist
- dir geregelte Arbeitszeiten wünschst
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Eine Tätigkeit im Bereich Medien kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Welche Berufsaussichten hat ein YouTuber?
Aktuell ist YouTube eine große und wichtige Plattform, die bei entsprechenden Abonnentenzahlen und Videoaufrufen durchaus gut zahlt. Für den Erfolg müssen viele YouTuber aber lange arbeiten – und selbst dann ist er nicht gewiss. Mal gehören Glück, ein tolles Projekt oder eine spannende Nische dazu und selbst dann gibt es keine Garantie darauf, von YouTube leben zu können. Außerdem kann man keine Prognosen abgeben, wie es hier in der Zukunft aussieht. Möchtest du also YouTuber werden, solltest du in jedem Fall eine Ausbildung zur Absicherung abschließen oder ein Studium absolvieren.
Zwar gibt es keine bestimmte Ausbildung oder einen Dualen Studiengang, der sich auf YouTuber spezialisiert, dennoch ist es hilfreich, wenn du Erfahrungen für einen Beruf im Bereich Medien & Kommunikation sammelst.
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Weitere Infos
Bildnachweis: "Mädchen vor Kamera" ©paulaphoto - stock.adobe.com; „Videomaterial produzieren" ©Photographee.eu - stock.adobe.com; „Reaktionen zum neuen Video überprüfen" ©kucherav - stock.adobe.com; „Videos schneiden und Fotos bearbeiten" ©BASILICOSTUDIO STOCK - stock.adobe.com; „Kontakt zu Followern aufbauen" ©insta_photos - stock.adobe.com; „YouTuberin im Bereich Beauty" ©DisobeyArt - stock.adobe.com