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Braucht man noch ein Bewerbungsfoto?
Die korrekte Antwort lautet: Es kommt drauf an! Ein Bewerbungsfoto ist nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) keine Pflicht. Das Gesetz soll verhindert werden, dass Menschen aufgrund ihres Aussehens diskriminiert werden. Wenn der Arbeitgeber nicht explizit wünscht, dass du deine Bewerbung ohne Foto einreichst, dann darfst du selbst entscheiden, ob du ein Bewerbungsfoto mitschickst oder nicht.
Stell dir vor, 6 Schülerinnen und Schüler mit den gleichen Qualifikationen bewerben sich um eine Ausbildungsstelle. Bei 4 Bewerbungen sind Bewerbungsfotos drauf und davon sind nur 2 Bewerbungsfotos wirklich professionell vom Fotografen gemacht. Wer macht einen guten Eindruck und wird der Personalerin in Erinnerung bleiben?
Warum ist ein Bewerbungsfoto wichtig?
Der erste Eindruck zählt, ein sympathisches Lächeln auf deiner Bewerbung kommt immer gut. Dein Foto hat einen größeren Emotionsgehalt als deine restlichen Unterlagen: Deine Haltung, der Blick in die Kamera, dein Lächeln, angemessene Kleidung und gepflegte Haare: all diese Details liefern dem Personaler Informationen über dich.
Sympathie und der erste Eindruck sind neben den Qualifikationen wichtige Punkte, die den Personaler für oder gegen einen Bewerber bzw. eine Bewerberin entscheiden lassen.
Allgemeine Tipps für dein Bewerbungsfoto
Entscheidest du dich für ein Foto, dann nimm dir folgende Tipps zu Herzen und nutze das Bewerbungsfoto, um deiner Bewerbung eine individuelle Note zu geben.
Worauf sollte ich beim Bewerbungsfoto achten?
Dein Bewerbungsfoto muss nicht künstlerisch perfekt sein, sondern soll vor allem folgende Fragen beantworten: Habe ich mir mit meiner Bewerbung Mühe gegeben? Wie repräsentiere ich meinen zukünftigen Arbeitgeber?
Muss das Bewerbungsfoto vom Fotografen gemacht werden? Im besten Fall: JA! Die Wahl sollte definitiv auf einen Fotografen fallen, der Erfahrungen mit Bewerbungsfotos hat.
Keinesfalls solltest du Urlaubsbilder, Ganzkörperbilder, Selfies vom Smartphone oder Automatenbilder für Bewerbungsfotos verwenden!
Je nach Branche kannst du die Bewerbungsfotos auch in schwarz-weiß machen lassen.
Als Brillenträger solltest du auch auf dem Foto für deine Bewerbung eine Brille tragen.
Du solltest mit einem natürlichen und freundlichen Lächeln in die Kamera blicken. Kein krampfhaftes Lächeln – bleib natürlich, zeig dich so wie du bist.
Heller Hintergund, natürliches Licht, offene Pose, freundliches Lächeln und gepflegte Kleidung – dann kann nichts mehr schief gehen.
Vorab kannst du dir auch Arbeitsproben zeigen lassen und dem Fotografen mitteilen, in welchem Berufsfeld du dich mit dem Bewerbungsfoto bewerben möchtest.
Lass dich auch vor Ort beraten, ob ein Farb- oder Schwarzweißbild passender für deine Bewerbung ist. Auch bei Format und Größe gibt ein guter Fotograf gerne Tipps. Es empfiehlt sich eine Größe von ungefähr 4,5 × 6,5 cm.
Kann ich mein Bewerbungsfoto selbst machen?
Zuerst einmal: Der Fotograf macht immer bessere Bilder als du selbst. Lass dich also fürs Bewerbungsbild lieber professionell fotografieren.
Mit einer sehr guten Kamera kannst du dein Bewerbungsfoto eventuell auch selbst machen bzw. dich von einem Freund fotografieren lassen. Aber dafür solltest du schon Ahnung vom Fotografieren haben. Du musst darauf achten, dass das Foto am Ende eine Auflösung von 300 dpi hat. Benutze dazu am besten eine Kamera mit mindestens 12 Megapixeln und nicht dein Smartphone – und vor allem ein Stativ. Auch Hintergrund und Licht müssen für dein Bewerbungsbild stimmen.
Hier findest du weitere Tipps, wie du dein Bewerbungsfoto selber machen kannst.
Tipps zu Outfit, Frisur & Hintergrund
Nun geht es an die Feinplanung für dein Bewerbungsbild: Was ziehe ich an? Worauf musst du bei der Kleidung achten? Und welchen Hintergrund soll ich wählen? Tipps zu Outfit, Frisur, Make-up und Hintergrund bekommst du hier.
Was ziehe ich auf dem Bewerbungsfoto an?
Je nach Branche gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Mit Kleidung in gedeckten und eher dunkleren Farben bist du für dein Bewerbungsfoto in der Regel gut beraten. Sag dem Fotografen, wofür du dich bewerben willst. Bei einer Bewerbung für eine kaufmännischen Ausbildung ist ein Bewerbungsfoto mit Hemd bzw. Bluse vorteilhaft (lieber overdressed als underdressed), in handwerklichen Berufen wirkt ein schöner Pullover authentischer als Anzug und Krawatte.
Ein richtig elegantes Business Outfit mit Anzug und Krawatte oder Kostüm brauchst du nur noch in sehr wenigen Berufsfeldern, meist reicht ein Hemd bzw. eine schöne Bluse.
Auf keinen Fall solltest du für dein Bewerbungsbild einen zu tiefen Ausschnitt tragen – dies gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Zuviel Make-up und stark geschminkte Augen auf dem Bild könnten je nach Berufsfeld schwierig sein. Bei einer Bewerbung für eine Kosmetiker-Ausbildung ist ein starkes Make-up sicherlich ein Pluspunkt. Bei einer Bewerbung als Beamtin in der Bundesbank wirkt wiederum ein dezentes Make-up authentischer.
Kombinierst du dein Business Outfit mit Schmuck, dann wähle bitte nur dezenten Schmuck – zu viel Bling-Bling wirkt aufdringlich.
Mach es von der Branche abhängig, wie du dich auf dem Bewerbungsfoto kleidest, schminkst und deine Haare trägst.
Darf man Tattoos auf dem Bewerbungsfoto sehen?
Grundsätzlich gilt: Besonders in Szene setzen solltest du deinen Körperschmuck nicht, aber sichtbare Tattoos zu verstecken, wäre auch falsch. Am Wichtigsten ist, für welches Berufsfeld und bei welchem Unternehmen du dich bewirbst. Hast du im Job zum Beispiel viel Kundenkontakt, sind Tattoos noch immer nicht gerne gesehen. Versteckst du deine Tattoos aber fürs Bewerbungsfoto, gibt es später beim Vorstellungsgespräch vielleicht eine böse Überraschung.
Trage für dein Bewerbungsbild ähnliche Kleidung wie später im Beruf – dann sind auf deinem Foto auch die Tattoos oder Piercings sichtbar, die Kollegen oder Kunden später tagtäglich sehen. In kaufmännischen Berufen gibt es zum Beispiel striktere Regeln zur Kleidung, aber du wirst oft eine Bluse oder ein Hemd mit langen Ärmeln tragen, mit denen Tattoos auf deinem Arm gar nicht zu sehen sind.
In handwerklichen Berufen spielt es oft eine geringe Rolle, ob du Tattoos oder Piercings hast. Sind sie an sehr offensichtlichen Körperstellen wie dem Gesicht, solltest du sie aber fürs Bewerbungsfoto keinesfalls kaschieren.
Welche Frisur sollte ich auf dem Bewerbungsfoto tragen?
Deine Haare sollten auf dem Bild gepflegt sein, die Frisur zu dir passen und natürlich wirken. Vor allem sollten deine Haare gewaschen sein und dir beim Foto nicht im Gesicht hängen. Ob du sie offen trägst, einen Zopf machst oder etwas Gel zum Stylen verwendest, bleibt dir überlassen. Das Wichtigste ist: Du musst dich wohlfühlen, das sieht man auf dem Bild! Das gleiche gilt übrigens fürs Vorstellungsgespräch.
Tipp: Lass dir zwischen dem Friseurtermin und Fototermin am besten einige Tage Zeit, um dich an deine Frisur zu gewöhnen.
Welchen Hintergrund nehme ich für das Bewerbungsfoto?
Machst du dein Bewerbungsbild selbst – das funktioniert aber nur mit einer hochwertigen Kamera – solltest du einen möglichst hellen und neutralen Hintergrund mit viel Licht wählen. Verzichte in deinem Bild auf knallige Farben oder ein wildes Muster an der Wand hinter dir.
Der perfekte Hintergrund wäre eine helle, einfarbige Wand – eine große Leinwand hinter dir tut's aber auch.
Natürliches Licht wirkt am besten, schieße deine Fotos also tagsüber. Benutzt du mehrere Lichtquellen, vermeidest du Schatten im Bild.
Lässt du dein Bewerbungsfoto von einem Fotografen machen, brauchst du dir über den Hintergrund keine Gedanken zu machen. Der Fotograf hat ein professionelles Fotostudio und weiß, wie Hintergrund, Licht und Pose für das perfekte Foto sein müssen.
Wie alt darf ein Bewerbungsfoto sein?
Verwende für deine Bewerbung ein aktuelles Bewerbungsfoto. Es sollte nicht älter als 1 bis 1,5 Jahre sein. Man sollte dich auf jeden Fall wiedererkennen – gerade wenn du jung bist, verändert sich dein Gesicht innerhalb weniger Jahre noch stark.
Kosten, Größe & Position vom Bewerbungsfoto
Fotos vom Fotografen wirken professioneller als selbstgemachte. Doch wie viel verlangt ein Fotograf für Bewerbungsbilder? Und an welcher Stelle füge ich das Bewerbungsfoto letztendlich in meiner Bewerbung ein? Antworten gibt's hier.
Was kosten Bewerbungsfotos beim Fotografen?
Einfache Bewerbungsfotos vom Fotografen kosten zwischen 20 und 30 Euro. Dafür bekommst du meist 4 ausgedruckte Bilder im richtigen Format und eine dezente Nachbearbeitung ist teilweise sogar im Preis inbegriffen. Soll dir der Fotograf auch eine digitale Version deines Fotos mitgeben, musst du meist noch einmal 5 Euro drauflegen.
Werden Bewerbungsfotos vom Jobcenter bezahlt? Für Bewerbungen kannst du finanzielle Unterstützung vom Arbeitsamt bekommen – dazu zählen auch die Bewerbungsfotos vom Fotografen. Normalerweise werden pauschal 5 Euro für jede schriftliche Bewerbung erstattet.
Wichtig ist, dass du vorher deine Ansprechperson beim Jobcenter oder der Agentur für Arbeit fragst, ob und in welcher Höhe die Kosten für die Fotos in deinem Fall übernommen werden. In der Regel musst du nämlich vorher einen Antrag auf Erstattung der Bewerbungskosten stellen. Reiche also keinesfalls einfach danach die Rechnung vom Fotografen ein, ohne dich vorher informiert zu haben.
Welches Foto ist das richtige?
Bitte den Fotografen um eine Voransicht und sucht gemeinsam das beste Bewerbungsfoto für die Ausbildung aus. Das Foto dient dazu, mit deiner Bewerbung einen sympathischen ersten Eindruck zu hinterlassen. Entscheide dich also für das Bild, das für dich am freundlichsten wirkt. Am Ende musst vor allem du mit dem Bewerbungsbild zufrieden sein.
Lass dir das Foto digitalisiert mitgeben oder per E-Mail zuschicken. Das kann zwar etwas mehr kosten, lohnt sich aber, denn du kannst das Bewerbungsfoto leicht nachbestellen oder bei Online-Bewerbungen direkt in deine Bewerbung einfügen.
Informiere dich, ob beim Kauf auch die Nutzungsrechte zur Veröffentlichung der Bilder dabei sind. Nur so darfst du das Foto auch in Onlineportalen wie Xing oder LinkedIn verwenden.
Welche Größe hat ein Bewerbungsfoto für den Lebenslauf?
Dein Bewerbungsfoto auf dem Lebenslauf sollte ungefähr 4,5 x 6,5 cm groß sein. Platziere es rechts oder links oben auf deinem Lebenslauf, direkt neben deinen persönlichen Daten.
Welche Größe hat ein Bewerbungsfoto für das Deckblatt?
Auf deinem Deckblatt darf das Bewerbungsfoto größer sein als auf dem Lebenslauf. Hier gibt es keine Norm, das Deckblatt kannst du ganz individuell gestalten. Als kleine Orientierung: 6,5 x 9,0 cm wirken gut auf dem Deckblatt deiner Bewerbung.
Wo kommt das Bewerbungsfoto hin?
Schickst du deine Bewerbung per Post, dann klebe dein Bewerbungsfoto oben rechts auf die erste Seite deines Lebenslaufs. Auf die Rückseite des Bewerbungsfotos gehören dein Name und deine Adresse. Sollte es vom Lebenslauf abfallen, kann man es deiner Bewerbung leicht wieder zuordnen.
Auch für deine Online-Bewerbung solltest du das Bewerbungsfoto oben rechts auf deinem Lebenslauf einfügen. Erstellst du deinen Lebenslauf zum Beispiel in Word, kannst du deine Fotodatei ganz einfach an der richtigen Stelle platzieren.
Möchtest du deinen Lebenslauf ohne Foto senden, kannst du es alternativ auf deinem Deckblatt einfügen. Hier gelten andere Maße und du kannst dich mehr in Szene setzen.
Auf dein Bewerbungsschreiben kommt auf keinen Fall ein Bild, nur auf deinen Lebenslauf oder dein Deckblatt.
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Bildnachweis:
„Junge Frau mit Kamera vor pinkem Hintergrund“ © Tierney - stock.adobe.com
„Fotografin schießt Bewerbungsfotos“ ©Jacob Lund - stock.adobe.com
„Freundlich in die Kamera lächeln“ ©Minerva Studio - Fotolia
„Bewerbungsfoto Mann mit Oberkörper“ ©Rido - stock.adobe.com
„Vor hellen Hintergründen fotografieren“ ©Wayhome Studio - stock.adobe.com
„Bewerbungsfoto draußen machen“ ©sewcream - stock.adobe.com