Bewerbung » Sprachkenntnisse im Lebenslauf
In deinem Lebenslauf sollten neben persönlichen Informationen auch deine Sprachkenntnisse nicht fehlen. Angaben wie „7 Jahre Schulunterricht“ oder „8 Wochen Auslandsaufenthalt“ sagen jedoch wenig darüber aus, wie gut oder schlecht du eine Sprache tatsächlich beherrschst. Um deine Sprachkenntnisse besser einordnen zu können, haben wir dir im Folgenden eine Übersicht erstellt.
Muss ich Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben?
Ja, in der Regel solltest du neben deinen persönlichen Angaben auch deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf unbedingt angeben. Für viele Stellen werden von Unternehmen Kenntnisse in mindestens einer Fremdsprache vorausgesetzt. Gibst du deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf an, kannst du direkt zeigen, dass du qualifiziert für die ausgeschriebene Stelle bist, und deine Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöhen.
Versuche, deine Kenntnisse im Lebenslauf so ehrlich wie möglich anzugeben, dabei solltest du weder über- noch untertreiben.
Bewertung deiner Sprachkenntnisse
Du möchtest deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben, bist aber nicht sicher, nach welchem Muster du deine Fähigkeiten bewerten sollst? Ob du eine Sprache gut beherrschst, hängt davon ab, wie fähig du in den Bereichen Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören bist. Für die Bewertung deiner Sprachkenntnisse gibt es verschiedene Möglichkeiten und Abstufungen. Wie du dabei vorgehen kannst, zeigen wir dir hier.
Wie gibt man Sprachkenntnisse im Lebenslauf an?
Deine Fremdsprachenkenntnisse solltest du im Lebenslauf an der passenden Stelle angeben. Am besten, du erstellst für die Sprachen einen eigenen Abschnitt in deinem Lebenslauf. Diesen kannst du beispielsweise „Sprachkenntnisse“ oder „Fremdsprachenkenntnisse“ nennen. Unter diesem Abschnitt gibst du alle Sprachen, die du beherrschst, stichwortartig an. In dieser Liste solltest du auch immer dein Sprachniveau mit angeben.
Natürlich solltest du eine Sprache im Lebenslauf nur angeben, wenn du in Wort und Schrift einfach kommunizieren kannst. Es ist nicht sinnvoll, eine Sprache aufzulisten, in der du nur gebrochene Kenntnisse hast, beispielsweise nur Wörter wie „Hallo“ und „Danke“ kennst.
Sind deine Kenntnisse für die Ausbildung bzw. den Job oder das Unternehmen nicht relevant, kannst du die Informationen alternativ auch in einem anderen Bereich im Lebenslauf angeben.
Welche Stufen von Sprachkenntnissen gibt es?
Bei der Angabe deiner Sprachkenntnisse solltest du immer auch dein Sprachniveau mit angeben. Es gibt jedoch nicht die eine Regel, wie man sein Niveau angibt. Vielmehr gibt es verschiedene Möglichkeiten und unterschiedliche Vorgaben. Oftmals unterscheidet man 4 Kategorien, in die du deine Sprachkenntnisse einordnen kannst:
- Grund-/Basiskenntnisse,
- gute Kenntnisse,
- fließend bzw. verhandlungssicher oder
- Muttersprache.
Üblich ist es außerdem, Sprachkenntnisse im Lebenslauf nach dem Referenzrahmen der Europäischen Union anzugeben. Insbesondere wenn du dich außerhalb von Deutschland bewirbst, macht es Sinn, deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf nach diesen Vorgaben anzugeben. Bei dem EU-Referenzrahmen handelt es sich um folgende sechsstufige Skala, auf die sich die EU-Länder verständigt haben: A1, A2, B1, B2, C1 und C2. A1 bedeutet, dass du erste Grundkenntnisse erlangt hast, mit C2 befindest du dich dagegen auf Muttersprachler-Niveau.
Was bedeutet „Grundkenntnisse“ im Lebenslauf?
Grundkenntnisse bedeutet, dass du einfache fremdsprachige Unterhaltungen führen kannst oder den Inhalt eines einfachen Textes verstehst. Hast du beispielsweise in der Schule Grundkenntnisse in Spanisch sammeln können und der potenzielle Arbeitgeber betreibt eine Geschäftsstelle in Spanien, dann beschreibe deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf mit „Grundkenntnisse“ oder „Basiskenntnisse“. Auch wenn du nur „Grundkenntnisse“ einer Sprache vorweisen kannst, kann dies für deinen zukünftigen Arbeitgeber von Interesse sein.
Was sind „gute Sprachkenntnisse“?
Der Ausdruck „gute Sprachkenntnisse“ bedeutet, dass du dich auf der fremden Sprache in Wort und Schrift gut ausdrücken kannst, d.h. du kannst längere Gespräche führen, einfachere Texte verfassen oder den Inhalt eines Textes wiedergeben. Meist erreichst du ein gutes Niveau, wenn du die Sprache über längere Zeit gelernt hast, beispielsweise in der Schule. Für die Ausbildung oder deinen Job bedeutet das, dass du Kunden in der Fremdsprache unterstützen oder einfache Telefonate führen kannst.
Kurz und knapp: Wenn du dich schriftlich nicht immer grammatikalisch richtig ausdrücken, du aber eine Unterhaltung mit kleinen Fehlern führen kannst, beherrschst du eine Sprache „gut“.
Welches Sprachniveau ist „verhandlungssicher“?
Als „verhandlungssicher“ beschreibst du deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf, wenn du bereits über komplexe Themen diskutieren kannst. Du beherrschst die Fremdsprache in diesem Falle in Wort und Schrift sicher und nahezu fehlerfrei. Verhandlungssicher bedeutet, dass du die Sprache fast wie eine zweite Muttersprache sprichst – du solltest diese Angabe also nur machen, wenn du nicht nur alltägliche Situationen, sondern auch komplexen Inhalt verstehst und geschäftliche sowie berufliche Herausforderungen in der Fremdsprache meistern kannst.
Auslandserfahrungen werden bei diesem Bewertungsniveau oft vorausgesetzt!
Fließend ist nicht gleich verhandlungssicher: Du beherrschst Sprachen fließend, wenn du neben der Grammatik auch ein umfangreiches Vokabular beherrschst, es dir leichtfällt, Texte zu lesen und du über eine längere Zeit Gespräche zu verschiedenen Themen führen kannst.
Muttersprache: Hierbei handelt es sich nur um die Sprache, mit der du aufgewachsen bist. Wenn deine Muttersprache Deutsch ist und du dich in Deutschland um einen Ausbildungsplatz bewirbst, brauchst du deine Muttersprache nicht unter Sprachkenntnisse im Lebenslauf aufführen.
Bist du mehrsprachig (bilingual) aufgewachsen, hast also bereits als Kind 2 Sprachen oder sogar 3 Sprachen erlernt, dann erwähne dies unbedingt im Lebenslauf. Hier ein Muster:
- Deutsch und Türkisch (Muttersprache)
oder
- Ungarisch, Finnisch und Deutsch (Muttersprache)
oder
- Deutsch (1. Muttersprache)
- Englisch (2. Muttersprache)
Beim letzten Beispiel beherrschst du Deutsch ein klein wenig besser als Englisch, daher ist die Einordnung 1. und 2. Muttersprache angegeben. Sind beide Sprache gleichwertig, dann schreibst du einfach nur „Muttersprache" ohne Zahl hin.
Beispiel Sprachkenntnisse im Lebenslauf
Du bist nicht sicher, wie du deine Kenntnisse im Lebenslauf angibst? Hier zeigen wir dir, wie du zum Beispiel im Lebenslauf Informationen zu deinen Sprachkenntnissen darstellen kannst:
Sprachkenntnisse
Englisch – Verhandlungssicher (xy-Zertifikat)
Spanisch – Grundkenntnisse
Wann wird „deutsch" groß- und wann kleingeschrieben?
Am Satzanfang wird Deutsch immer großgeschrieben. Steht das Wort „deutsch“ bzw. „Deutsch“ in der Mitte des Satzes, kommt es darauf an, ob es sich um ein Nomen bzw. Namen oder ein Adjektiv handelt. Nomen und Namen werden immer großgeschrieben, Adjektive dagegen klein.
Beziehst du dich mit „deutsch“ auf die deutsche Sprache, wird „Deutsch“ großgeschrieben: z.B. Ich kann mich auf Deutsch gut ausdrücken.
Ist „deutsch“ Bestandteil eines Namens, wird es großgeschrieben: z.B. Tag der Deutschen Einheit.
Auch das Schulfach Deutsch wird immer großgeschrieben.
„Deutsch“ wird kleingeschrieben, wenn es als Adjektiv verwendet wird: z.B. die deutsche Sprache.
Kleingeschrieben wird „deutsch“ auch in Verbindung mit Verben, wenn es mit „wie?“ erfragt werden kann: z.B. Ich spreche deutsch, nicht englisch.
Muss ich meine Sprachkenntnisse im Lebenslauf nachweisen können?
Du musst keinen Nachweis für deine Sprachkenntnisse erbringen. Hast du jedoch die Möglichkeit, dem Unternehmen zu zeigen, dass die Angaben zu deinen Kenntnissen stimmen, solltest du das unbedingt tun. Für den Fall, dass du schon offizielle Sprachprüfungen abgelegt hast – zum Beispiel den TOEFL-Test, den TCF-Französisch-Test oder das Cambridge Certificate, solltest du dies in deinem Lebenslauf und ggf. im Anschreiben erwähnen. Hast du hier eine Note oder Punktzahl erhalten, gib auch diese unter Sprachkenntnisse im Lebenslauf an.
Alternativ kannst du deine Angaben auch durch andere Informationen unterstützen. Hast du beispielsweise eine längere Zeit im Ausland verbracht, beispielsweise ein Auslandsjahr oder einen Schulaustausch gemacht, solltest du dies im Lebenslauf angeben und dem Unternehmen damit deine Fremdsprachenkenntnisse in der Sprache nachweisen.
Weitere Infos
Du brauchst noch Hilfe bei deiner Bewerbung? Unter Download findest du unter anderem kostenlose Vorlagen, Muster für Word und Beispiele zu den Themen Lebenslauf, Anschreiben und Deckblatt. Tipps zu Design und Layout findest du beispielsweise unter Layout und Beispiele Lebenslauf.
Du bist nicht sicher, ob du ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf einfügen sollst? Dann informiere dich gerne unter Bewerbungsfoto oder Bewerbungsfoto selber machen.
Zum nächsten Schritt
Das könnte dich auch interessieren
{{headlineColumn1}}
{{headlineColumn2}}
{{headlineColumn3}}
{{headlineColumn4}}
Bildnachweis: „Schüler mit verschiedenen Länderflaggen vor orangener Wand“ © Prostock-studio - stock.adobe.com