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Das Bewerbungsgespräch ist für viele der schwierigste Teil im gesamten Bewerbungsprozess. Aber keine Angst – mit guter Vorbereitung meisterst du das Gespräch mit links. In diesem Artikel bekommst du viele Infos zum Ablauf des Job-Interviews und Tipps zur Kleidung im Vorstellungsgespräch.

Ablauf des Vorstellungsgesprächs

Wie läuft ein Bewerbungsgespräch eigentlich ab? In der Regel nach folgendem Muster:

  • Begrüßung und Smalltalk mit dem Personaler
  • Personaler gibt Infos zu Firma und Stelle
  • Selbstpräsentation des Bewerbers
  • Personaler stellt Fragen an den Bewerber
  • Personaler beantwortet offene Fragen des Bewerbers
  • Verabschiedung und Infos zum weiteren Ablauf
Vorstellungsgespräch

Dieser Ablauf spiegelt jedoch nur die Phase des Gesprächs selbst wider – zum gesamten Prozess des Bewerbungsgesprächs gehören ebenso die Vorbereitung und die Nachbereitung des Interviews. Im Folgenden stellen wir dir jede Phase noch einmal genauer vor und geben dir hilfreiche Tipps an die Hand.

Phase 1: Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Egal ob du noch dabei bist, dein Bewerbungsschreiben zu formulieren, oder ob du dich schon auf dein Bewerbungsgespräch vorbereitest – dein erster Schritt sollte es immer sein, dich ausführlich über die Stelle und deinen zukünftigen Arbeitgeber zu informieren. Oft wird dieser Punkt vernachlässigt, unterschätzt oder schlicht und einfach vergessen. Eine gute Vorbereitung nimmt dir die Nervosität im Bewerbungsgespräch.

Vorstellungsgespräch: Was muss ich über das Unternehmen wissen?

Damit du im Bewerbungsgespräch mit Know-how zur Firma glänzen kannst und auf Rückfragen reagieren kannst, solltest du über die folgenden Punkte informiert sein:

  • Was für ein Unternehmen ist es?
  • Wo sitzt die Firma?
  • Wie groß ist das Unternehmen?
  • Was wird im Unternehmen produziert bzw. Angeboten?
  • Wer gehört zur Geschäftsführung?

Hilfreich ist auch, wenn du dir im Vorfeld des Bewerbungsgesprächs einen Überblick über die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens verschaffst und dir eine eigene Meinung bildest. Des Weiteren solltest du auch über das Ausbildungsprogramm informiert sein.

Wo kann ich mich über ein Unternehmen informieren?

Am einfachsten gestaltet sich die Recherche über das Internet. Neben Suchmaschinen bietet dir AZUBIYO die Möglichkeit, dich schnell und unkompliziert über dein zukünftiges Ausbildungsunternehmen zu informieren. Parallel zur Stellenausschreibung erfährst du bereits wichtige Fakten und Infos in den Präsentationen der Ausbildungsbetriebe, Hochschulen und Berufsfachschulen. Du kannst dich auch bequem auf die Homepage des Unternehmens weiterleiten lassen. Suche dir dort die nötigen Infos dort raus.

Weitere Informationen findest du hier:

  • In Erfahrungsberichten von anderen Azubis
  • Auf der Firmenhomepage, oft bei „Über uns“, „Firmenportrait“ oder „Über [Firmenname]“
  • In Berichten in der Tages- oder Fachzeitung
  • In Nachrichten im Internet: In Suchmaschine „Firmenname + News“ eingeben und aktuelle Nachrichten anzeigen lassen
  • In Firmenbroschüren
  • Bekannte oder Verwandte befragen, die in dem Unternehmen arbeiten

Hast du darüber hinaus noch Fragen, kannst du dir in größeren Unternehmen oft bei Presseabteilungen Infos anfordern. Auch auf Jobmessen oder beim „Tag der offenen Tür“ kannst du dich im Vorfeld vom Vorstellungsgespräch informieren. Oft ist es hier auch möglich, erste persönliche Gespräche zu führen, auf die du dich im Einleitungssatz deiner Bewerbung beziehen kannst.

Folgende Fragen solltest du nach deiner Recherche beantworten können:

  • Firmenname + Rechtsform (z. B. GmbH, AG)
  • Anzahl der Mitarbeiter
  • Standorte bzw. Filialen
  • Branche (z. B. Technologie, Medizin)
  • Kerngeschäft der Firma (z. B. Möbelherstellung)
  • Unternehmensgeschichte
  • Firmenphilosophie, soziales Engagement
  • Aktuelles (z. B. Eröffnung der 50. Filiale, Auszeichnung zum Handwerksbetrieb 2021)

Phase 2: Der perfekte Auftritt

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Beim Vorstellungsgespräch sind die ersten 3 Sekunden entscheidend, denn hier entsteht der erste Eindruck. Ein unangebrachtes Outfit oder Verhalten könnte ein Knock-out-Kriterium sein und befördert dich als Bewerber schnell ins Aus.

Dresscode – Was ziehe ich im Vorstellungsgespräch an?

Überleg dir genau, was du zum Bewerbungsgespräch anziehen willst. Die Grundregeln für die Kleidung im Vorstellungsgespräch sind:

  • Lieber etwas zu schick angezogen als underdressed, also zu locker angezogen.
  • Mit einem schönen Hemd bzw. einer schönen Bluse und einer Stoffhose kann man nichts falsch machen. Wähle keine knalligen, sondern eher dunkle Farben im Kontrast mit einem weißen oder hellen Oberteil.
  • Vor allem gut sitzen sollte dein Outfit – nicht zu groß und nicht zu eng sein. Passende Kleidung ist das A und O.
  • Sauber und gebügelt muss auch alles sein – ungeputzte Schuhe oder gar Flecken und Löcher in deinen Klamotten machen gegenüber dem Personaler keinen guten Eindruck.
  • Auch von zu viel Bling Bling wird abgeraten, da dies zu sehr von deiner Person abgelenkt. Möchtest du mit Accessoires Akzente setzen, so raten Bewerbungsexperten zu einer klassischen Uhr oder einer modischen, jedoch dezenten Brille.

Grundsätzlich sollten sich Bewerber entsprechend dem Dresscode der jeweiligen Branche kleiden. Ein Blick auf die Website des Unternehmens kann bei der Frage helfen, welcher Kleidungsstil angemessen ist. Handelt es sich um eine klassisch-konservative Branche, sind Anzug oder Kostüm angebracht. Doch auch bei der Wahl des Anzugs können Bewerbern große Fehler unterlaufen. So tragen männliche Bewerber oft den zu klein gewordenen Konfirmationsanzug.

Tipp: Investiere in einen gutsitzenden Anzug oder Kostüm. Mit Blau, Schwarz oder Grau liegst du richtig. Da du dich in dem Unternehmen bewirbst, in der dieser Dresscode angemessen ist, kannst du den Anzug bzw. dein Kostüm dann auch öfter tragen.

Wichtig: Verkleide dich nicht! Wenn dir das Tragen eines Anzugs zuwider ist und du dich absolut unwohl fühlst, dann lass es. Einen Look fürs Bewerbungsgespräch zu wählen, der nur gut aussieht und der Branche entspricht, aber dir absolut nicht gefällt, wäre falsch. Wichtig ist, dass du dich beim Bewerbungsgespräch in deiner Haut wohlfühlst – nur dann hast du eine gute Ausstrahlung und kannst andere im Gespräch von dir überzeugen.

Tipp: Verzichte vor dem Interview lieber auf Speisen mit Knoblauch oder Zwiebeln. Ansonsten greif zum Kaugummi, vergiss aber nicht, ihn vor dem Vorstellungsgespräch zu entsorgen.

Pünktlichkeit ist beim Vorstellungsgespräch Pflicht!

Plane genug Zeit für den Weg ein und kalkuliere einen Stau oder die Unpünktlichkeit von Bus und Bahn mit ein. Unpünktlichkeit ist ein echtes No-Go für Personaler – sei lieber ein paar Minuten früher da und atme noch mal tief durch!

Tipp: Nimm ein Handy und die Telefonnummer vom Personaler mit. So kannst du Bescheid geben, falls du dich trotz allem fürs Job-Interview verspäten solltest. Denk aber daran, es vor dem Gespräch auszuschalten!

Was muss ich zum Bewerbungsgespräch mitnehmen?

Mit vorbereiteten Unterlagen machst du einen guten Eindruck. Am besten nimmst du zum Gespräch deine vollständige Bewerbungsmappe (Lebenslauf, Zeugnisse, Arbeitsproben) mit, das Bewerbungsanschreiben, das du der Firma geschickt hast, sowie dein Einladungsschreiben, sofern du eins bekommen hast. Dann noch Block und Stift, und du bist bestens gewappnet für ein gutes Vorstellungsgespräch.

Körpersprache im Bewerbungsgespräch – darauf musst du achten

Während des gesamten Vorstellungsgesprächs solltest du auf deine Körpersprache achten: Dinge wie Nasebohren, mit dem Kugelschreiber klicken, Arme vor der Brust verschränken oder breitbeinig auf dem Stuhl sitzen sind tabu. Stattdessen solltest du lächeln, deinen Gesprächspartner ausreden lassen, aktiv zuhören, Fragen stellen und ehrlich sein.

Mit einem freundlichen und selbstbewussten Auftreten überzeugst du deinen zukünftigen Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch

Am Ende des Vorstellungsgesprächs macht es einen guten Eindruck, wenn du dich für das nette Gespräch bedankst und freundlich verabschiedest.

Achtung: Bitte nicht zu kumpelhaft begrüßen und verabschieden (zum Beispiel mit Hallöle, Moin oder Servus), sonst könntest du mit einem Wort deinen positiven Eindruck zunichte machen.

Welche Fragen werden im Bewerbungsgespräch gestellt?

In einem Job-Interview werden dir viele Fragen gestellt. Das können interessante Fragen zum Kennenlernen sein, fachliche Fragen, solche zum Unternehmen oder deiner Eignung oder auch fiese Fangfragen. Im Folgenden haben wir dir ein paar Beispiele (jeweils mit Fragesituation und Beispielfragen) aufgelistet, damit du nicht unvorbereitet ins Bewerbungsgespräch gehst.

Smalltalk bzw. Kennenlernen

  • Haben Sie gut hergefunden?
  • Wie geht es Ihnen?
  • Möchten Sie etwas trinken?

Selbstpräsentation

  • Stellen Sie sich doch bitte kurz vor.
  • Was können Sie uns über sich erzählen?

Eignung für den Job / die Ausbildung

  • Warum sind Sie für diesen Job / diese Ausbildung geeignet?
  • Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
  • Welche Fähigkeiten haben Sie, die andere nicht haben?

Hintergrund zur Firma

  • Wie gut kennen Sie unser Unternehmen?
  • Warum haben Sie sich bei uns beworben?

Stärken und Schwächen

  • Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben?
  • Was können Sie besonders gut?
  • Worin liegen Ihre Schwächen?

Lustige Fragen

  • Welche Superkraft hätten Sie gerne?
  • Wenn Sie ein Tier wären, welches wäre es?

Eigene Rückfragen im Vorstellungsgespräch

  • Wie groß ist das Team, in dem ich arbeiten werde?
  • Wie sind die Arbeitszeiten geregelt?
  • Wie hoch ist mein Gehalt / die Ausbildungsvergütung?
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Phase 3: Nachbereitung des Vorstellungsgesprächs

Du hast dein erstes Bewerbungsgespräch gemeistert. Wie war es? Mach dir Notizen über den Ablauf des Vorstellungsgesprächs. Schreib dir die Fragen auf, die dir gestellt wurden und reflektiere, wie du dich im Gespräch gefühlt hast. Dies ist eine gute Vorbereitung für ein weiteres Bewerbungsgespräch oder eine Hilfe für Freunde, die ihr Job-Interview noch vor sich haben. Falls du dich von anderen Bewerbern abheben möchtest, kannst du auch ein Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch schreiben

Falls es mit der Stelle nicht geklappt hat, steck den Kopf nicht in den Sand, sondern frag telefonisch oder per E-Mail nach, woran es gelegen hat. Manchmal springt ein Bewerber ab und die Firma entscheidet sich für den nächsten Kandidaten. Wäre da nicht der Bewerber geeignet, der sich noch einmal bei der Firma gemeldet hat?

Du hast die Stelle bekommen? Herzlichen Glückwunsch! Du kannst sehr stolz auf dich sein und wirst nun einen neuen spannenden Lebensabschnitt beginnen. Bei Azubi-Wissen findest du viele hilfreiche Infos für Azubis.

Tipp: Im Download-Bereich findest du hilfreiche Vorlagen fürs Vorstellungsgespräch!

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Bildnachweis: „Junge Menschen warten auf ihr Vorstellungsgespräch“ © CHRIS JOUBERT – stock.adobe.com, „Vorstellungsgespräch“ © Djordje Radosevic - stock.adobe.com