Abschlüsse:
Bachelor, Master & Berufsabschluss
Es hat sich mit dem Bologna-Prozess vor Jahren vieles in der deutschen Studienlandschaft geändert. Dies betrifft auch das Duale Studium. Das Hauptziel ist die Vereinheitlichung der Studienabschlüsse in ganz Europa.
Konnte man früher im Rahmen eines Dualen Studiums noch ein Diplom erwerben, so ist dies seit 2010 nicht mehr möglich. Das Duale Studium endet nun in der Regel mit dem Bachelor-Abschluss.
In Deutschland sind folgende Studienabschlüsse im Rahmen eines Dualen Studiums möglich:
- Bachelor of Arts (B.A.)
- Bachelor of Science (B.Sc.)
- Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Bachelor of Laws (LL.B.)
- Bachelor of Education (B.Ed.)
- Bachelor of Fine Arts (B.F.A.)
- Bachelor of Music (B.Mus.)
Der Bachelor of Arts (B.A.) wird in den Fächergruppen Wirtschaftswissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften, Sportwissenschaft, Sozialwissenschaft und Kunstwissenschaft vergeben.
Der Bachelor of Science (B.Sc.) wird in den Fächergruppen Mathematik, Naturwissenschaften, Medizin, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Ingenieurwissenschaften vergeben. Im Studiengang der Wirtschaftswissenschaften kann je nach inhaltlicher Ausrichtung neben dem Bachelor of Arts (B.A.) auch der Bachelor of Science (B.Sc.) vergeben werden.
Den Bachelor of Engineering (B.Eng.) erlangt man im Studiengang der Ingenieurwissenschaften. Je nach inhaltlicher Ausrichtung ist für die Ingenieurwissenschaften auch der Abschluss zum Bachelor of Science (B.Sc.) möglich.
Den Bachelor of Laws (LL.B.) erlangt man im Studiengang der Rechtswissenschaften.
Der Bachelor of Education (B.Ed.) wird für den Studiengang der Erziehungswissenschaften vergeben. Der Abschluss ist eine gute Grundlage für ein anschließendes Lehramtsstudium.
Bachelor of Fine Arts (B.F.A.) ist die Abschlussbezeichnung für Studierende der Freien Kunst.
Bachelor of Music (B.Mus.) ist die Abschlussbezeichnung im Studiengang Musik.
Die Kombinationen der Fächergruppen und Abschlussbezeichnungen, z.B. das Fach Erziehungswissenschaften mit dem Bachelor of Education (B.Ed.), gelten nur für die Dualen Studiengänge. In staatlich geregelten Studiengängen sind andere Verknüpfungen möglich, z.B. statt Bachelor of Education (B.Ed.) kann auch der Bachelor of Arts (B.A.) im Studiengang Pädagogik / Erziehungswissenschaften erlangt werden.
Duale Studiengänge
{{headlineColumn1}}
{{headlineColumn2}}
{{headlineColumn3}}
{{headlineColumn4}}
Achtung: Obwohl theoretisch auch die Absolventen einer Berufsakademie Zugang zu Master-Studiengängen haben, gibt es hier in der Praxis immer wieder Probleme bei der Zulassung oder Anerkennung der Abschlüsse. Es ist ratsam, sich in diesen Fällen vorher genau über die jeweiligen Aufnahmekriterien der einzelnen Hochschulen zu erkundigen.
Im ausbildungsintegrierenden Dualen Studium wird neben dem Studienabschluss auch ein anerkannter Berufsabschluss der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer (HWK) oder einer anderen prüfenden Kammer erworben. Dieser Berufsabschluss ist in der Regel in den Ländern der EU anerkannt, das heißt, dass man diesen Beruf auch außerhalb Deutschlands ausüben darf.
Nach einem erfolgreichen Bachelor-Abschluss kann man auch im Dualen Studiensystem einen 2. akademischen Grad erwerben: den Master. In der Regel dauert ein Masterstudium zwischen 2 und 4 Semestern. Die genaue Studiendauer hängt jedoch vom jeweiligen Masterprogramm ab. Die Studien-Abschlüsse ähneln jenen der Bachelor-Abschlüsse. Auch hier gibt es eine Unterteilung in:
- Master of Arts (M.A.)
- Master of Science (M.Sc.)
- Master of Engineering (M.Eng.)
- Master of Laws (LL.M.)
- Master of Education (M.Ed.)
- Master of Fine Arts (M.F.A.)
- Master of Music (M.Mus.)
Wichtig: Obwohl theoretisch auch die Absolventen einer Berufsakademie Zugang zu Master-Studiengängen haben, gibt es hier in der Praxis immer wieder Probleme bei der Zulassung oder Anerkennung der Abschlüsse. Es ist ratsam, sich in diesen Fällen vorher genau über die jeweiligen Aufnahmekriterien der einzelnen Hochschulen zu erkundigen.
Für ein Duales Masterstudium gibt es, wie auch beim Dualen Bachelorstudium, unterschiedliche Modelle. Grundsätzlich erwirbst du einen Masterabschluss, während du gleichzeitig wichtige Berufserfahrung sammelst. Das heißt du arbeitest in den Praxisphasen in einem Unternehmen, lernst aber auch neue theoretische Inhalte an einer Hochschule oder Universität kennen.
Ein ausbildungsintegrierender Dualer Master wird nicht angeboten, da Studierende auf Führungspositionen vorbereitet werden sollen und andere Tätigkeiten kennen lernen als Auszubildende. Stattdessen gibt es verschiedene praxisintegrierende Modelle:
Klarer Vorteil ist, dass du durch die Praxisphasen bereits wichtige Berufserfahrung gewinnst und dein theoretisches Wissen anwenden kannst.
Im Blockstudium wechseln sich Theorie- und Praxisphasen blockweise ab. Das heißt du arbeitest beispielsweise 3 Monate lang, danach bist du 3 Monate an deiner Hochschule oder Universität, besuchst dort Vorlesungen und Seminare und leistest anschließend Prüfungen ab.
Andererseits gibt es auch die Möglichkeit, dass sich die unterschiedlichen Phasen innerhalb deiner Arbeitswoche abwechseln. Du bist z.B. montags bis mittwochs im Unternehmen und den Rest der Woche an der Uni.
Neben den klassischen Varianten gibt es auch Hochschulen, die eine Kombination aus Praxisphasen, Präsenzseminaren und Fernstudium anbieten.
Kooperierende Unternehmen bezahlen dir während deines Dualen Masters ein Gehalt. Dazu kommen meistens noch Ausgaben für Studiengebühren, die die Firma ebenfalls trägt. Falls die Studieneinrichtung weit von deinem Arbeitsort entfernt ist, du also ein Fernstudium absolvierst, bezuschusst dich dein Arbeitgeber meist mit Fahrtgeld. Dafür, dass das Unternehmen all diese Kosten für dich übernimmt, musst du dich in vielen Fällen dazu verpflichten nach dem Studium noch ein paar Jahre dort tätig zu bleiben. Das klingt erstmal nicht negativ. Während andere Masterstudenten nach ihrem erfolgreichen Abschluss erstmal auf Jobsuche gehen, hast du dir bereits einen Arbeitsplatz gesichert.
Berufserfahrung
Klarer Vorteil ist, dass du durch die Praxisphasen bereits wichtige Berufserfahrung gewinnst und dein theoretisches Wissen anwenden kannst.
Kontakte knüpfen
Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Kontakte, die du mit anderen Branchen und Unternehmen knüpfst, wenn du andere Duale Masterstudenten kennenlernst. Das sind später schließlich Führungskräfte.
Gehalt
Gegenüber dem „normalen“ Masterstudium, steht dir beim Dualen Masterstudium ein festes monatliches Gehalt zur Verfügung.
Gesicherter Arbeitsplatz
In deinem Vertrag über das Duale Masterstudium mit deinem Arbeitgeber wird meistens eine Verpflichtung zu einer Folgetätigkeit eingeschlossen. Das heißt nach dem Studium hast du bereits einen Arbeitsplatz sicher.
Hohe Arbeitsbelastung
Vom entspannten Studentenleben und Feiern unter der Woche kriegst du als Dualer Masterstudent nichts mit. Du verbringst deine Zeit mit Arbeiten und Lernen. Doch genau das zahlt sich später aus.
Festlegung auf ein Unternehmen
Durch die Verpflichtung nach dem Studium noch bei der Firma weiterzuarbeiten bist du während und nach dem Studium festgelegt. Du kannst erstmal keine Praktika mehr absolvieren, um andere Bereiche oder Branchen kennenzulernen.
Themenvorgabe bei der Master-Thesis
Während du in einem „normalen“ Masterstudium relativ frei entscheiden kannst, welches Thema du bei deiner Abschlussarbeit bearbeiten möchtest, gibt im Dualen Master das Unternehmen ein Themengebiet oder Thema vor.
Ein Duales Masterstudium setzt, wie auch ein „normales“ Masterstudium, einen Bachelorabschluss im jeweiligen Fachgebiet voraus. Dabei ist es nicht notwendig den Bachelorabschluss in einem Dualen Studium erworben zu haben. Insgesamt ist das Studium konsekutiv ausgerichtet, baut also auf das Fachwissen aus dem Bachelorstudium auf.
Wie auch beim Dualen Bachelorstudium ist es wichtig, einen Arbeitgeber zu finden, der ein Duales Masterstudium unterstützt. Das geht einerseits, indem man nach ausgeschriebenen Stellen sucht und sich bewirbt. Andererseits kann man auch versuchen den momentanen Arbeitgeber vom Modell des Dualen Masterstudiums zu überzeugen.
Beide Varianten klingen ganz einfach, aber stellen doch eine größere Herausforderung dar. Denn das Duale Masterstudium ist noch nicht sehr verbreitet in der Wirtschaft. Es gibt nur sehr wenige Firmen, die das Modell bereits anbieten. Jedoch wirst du wahrscheinlich viele Konkurrenten haben, die sich ebenfalls beworben haben, da die Vorteile in einer Gesellschaft, in der immer öfter nach jungen hoch qualifizierten Arbeitskräften gesucht wird, deutlich überwiegen.
Am meisten Glück hast du wahrscheinlich, wenn du in den Fachrichtungen Technik, Wirtschaft oder Soziales suchst.
Ein Doppelabschluss Master hat zwar namentlich leichte Ähnlichkeiten mit einem Dualen Masterstudium, inhaltlich gibt es aber kaum Gemeinsamkeiten. Bei einem Doppelabschluss Master handelt es sich um eine Kooperation zweier Studieneinrichtungen, die in unterschiedlichen Ländern angesiedelt sind. Man nennt sie auch integrierte internationale Studiengänge mit Masterabschluss. Du beginnst dein Studium z.B. in Deutschland nach dem von den beiden Universitäten oder Hochschulen vereinbarten Studienverlaufsplan. Innerhalb deines Masterstudiums verbringst du dann mindestens ein Semester an der Partnerhochschule oder –Uni im Ausland. Am Ende erhältst du beide Abschlüsse. Ziel des Modells ist es, die Internationalisierung weiter voranzutreiben.
Ein Beispiel für einen Doppelabschluss Master:
Du studierst an der deutschen Hochschule „International School of Management“ im Doppelabschluss Programm „Strategic Marketing Management“ und wählst die deutsch-australische Kooperation mit der Bond University in Australien. Dafür studierst du zuerst 2 Semester an in Deutschland an der ISM. Danach gehst du für das 3. Und 4. Semester nach Australien an die Bond University. Nach deiner Rückkehr schreibst du noch die Master-Thesis und schon hast du 2 Abschlüsse in der Tasche: Master of Arts: Strategic Marketing Management (verliehen von der ISM) und Master of Business Administration (verliehen von der Bond University).
Bei einer Promotion handelt es sich wie auch schon beim Bachelor und Master um einen akademischen Grad. Man bekommt den „Doktortitel“ verliehen. Die Dauer der Promotion hängt mit der jeweiligen Studienrichtung zusammen und variiert deshalb sehr stark. Es gibt über 40 unterschiedliche Doktorgrade, wie z.B. Dr. med., Dr. phil. oder Dr. jur. Nur Universitäten besitzen bislang ein Promotionsrecht. Das heißt, Fachhochschulen oder Berufsakademien dürfen keine Doktorwürde vergeben.
-
Bachelor
- 1. akademischer Grad
- Dauer: 6 bis 10 Semester
- berufsqualifizierend
- berechtigt zum Masterstudium
-
Master
- 2. akademischer Grad
- Dauer: 2 bis 4 Semester
- berufsqualifizierend
- berechtigt zur Promotion
-
Promotion
- Höchster akademischer Grad
- Dauer: variiert
- Verleihung des Doktortitels
Diese Ausbilder suchen dich:
Das könnte dich auch interessieren
{{headlineColumn1}}
{{headlineColumn2}}
{{headlineColumn3}}
{{headlineColumn4}}
Bildnachweis: „Zwei Hochschulabsolventen“ ©Prostock-studio - stock.adobe.com