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Numerus Clausus (NC): Zulassung, Wartesemester, Studiengänge

Numerus Clausus – Student am Laptop ueberprueft NC seines Wunschstudiengangs

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Der Numerus Clausus (NC) ist ein zentrales Thema für viele Studieninteressierte in Deutschland. Er beeinflusst maßgeblich die Zulassung zu zahlreichen Studiengängen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, wie wird der NC festgelegt und welche Alternativen gibt es, wenn der eigene Abiturschnitt nicht ausreicht? In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick über den Numerus Clausus, seine Bedeutung und die verschiedenen Wege, dennoch zu deinem Wunschstudienplatz zu gelangen.

Was ist der Numerus Clausus?

Der Begriff „Numerus Clausus“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich „beschränkte Anzahl“. In der Hochschulzulassung bezeichnet er die Begrenzung der Studienplätze in bestimmten Fächern. Dies geschieht, wenn die Nachfrage nach Studienplätzen höher ist als das vorhandene Angebot. In solchen Fällen wird eine Auswahlgrenze festgelegt, die sich nach den Abiturnoten der Bewerber richtet. Der NC zeigt also nach Abschluss des Vergabeverfahrens, wie stark die Konkurrenz war, aber er schließt nicht automatisch alle Bewerber aus, deren Abiturschnitt schlechter ist.

Unterschied zwischen NC und Grenznote

Oft werden die Begriffe „Numerus Clausus“ und „Grenznote“ synonym verwendet, was jedoch nicht korrekt ist. Der Numerus Clausus beschreibt die generelle Zulassungsbeschränkung eines Studiengangs. Die Grenznote hingegen ist die Abiturnote des zuletzt zugelassenen Bewerbers im Auswahlverfahren. Da sich die Bewerberlage jedes Semester ändert, kann auch die Grenznote variieren. Somit ist der NC keine feststehende Note, sondern hängt von der jeweiligen Bewerbersituation ab.

Wie wird der NC festgelegt?

Die Festlegung des Numerus Clausus erfolgt nicht zentral, sondern individuell durch die Hochschulen. Jede Universität oder Hochschule entscheidet selbst, ob und in welchem Umfang ein Studiengang zulassungsbeschränkt ist. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Einer der zentralen Aspekte ist die Anzahl der verfügbaren Studienplätze, die von der Hochschule bereitgestellt werden kann. Diese hängt wiederum von den räumlichen, personellen und organisatorischen Kapazitäten der Hochschule ab. Gibt es beispielsweise nur begrenzte Hörsäle oder Lehrkräfte für bestimmte Studiengänge, kann die Anzahl der Plätze stark begrenzt sein.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Qualifikation der Bewerber. Da viele Studiengänge besonders beliebt sind, bewerben sich oft mehr Interessenten, als Plätze vorhanden sind. Die Hochschule erstellt dann eine Rangliste der Bewerber, die sich in der Regel an den Abiturnoten orientiert.

Berechnung des NC anhand der Bewerberzahl

Der NC ergibt sich aus dem Verhältnis von verfügbaren Studienplätzen zur Anzahl der Bewerber. Je mehr Bewerbungen für einen Studiengang eingehen, desto höher kann der NC ausfallen. Die Hochschule erstellt eine Rangliste der Bewerber nach Abiturnote. Die Note des letzten zugelassenen Bewerbers bildet dann die Grenznote für dieses Semester. Da sich die Bewerberzahlen und -qualifikationen jedes Semester ändern, wird der NC jedes Mal neu berechnet.

Unterschiede in den Quoten: Abiturbestenquote und Wartesemester​

Bei der Vergabe von Studienplätzen werden verschiedene Quoten berücksichtigt:

  • Abiturbestenquote: Ein bestimmter Prozentsatz der Studienplätze wird an die Bewerber mit den besten Abiturnoten vergeben.
  • Wartesemester: Ein weiterer Teil der Plätze wird an Bewerber vergeben, die bereits mehrere Semester auf einen Studienplatz warten. Für jedes Wartesemester kann sich die Chance auf einen Studienplatz erhöhen. Allerdings verbessern Wartesemester nicht den Abiturschnitt, sondern erhöhen lediglich die Wartezeit.

Die genaue Gewichtung dieser Quoten kann je nach Bundesland und Hochschule variieren. Informiere dich daher vor deiner Bewerbung über die spezifischen Zulassungsbedingungen der jeweiligen Hochschule.

Welche Studiengänge haben einen NC?

Nicht alle Studiengänge sind zulassungsbeschränkt. Ob ein Numerus Clausus besteht, hängt von der Nachfrage und Kapazität des jeweiligen Studiengangs ab. Wenn die Zahl der Bewerber die verfügbaren Studienplätze übersteigt, wird ein Auswahlverfahren notwendig, um die Plätze gerecht zu verteilen. Hier greift dann der NC, der anhand der Abiturnoten der Bewerber festgelegt wird. Studiengänge, bei denen die Nachfrage hoch und die Kapazität begrenzt ist, werden daher häufig zulassungsbeschränkt.

Für Studieninteressierte lohnt es sich, verschiedene Hochschulen und Regionen zu vergleichen, da die Zulassungsbeschränkungen stark variieren können. Wer flexibel ist, kann so oft auch einen NC-freien Platz für seinen Wunschstudiengang finden.

Beliebte Fächer mit hohem NC (z. B. Medizin, Psychologie)

Besonders begehrte Studiengänge wie Medizin, Psychologie oder Pharmazie haben häufig einen hohen NC. So liegt der NC für Medizin an vielen Universitäten bei 1,0 oder 1,1. Auch für Psychologie sind die Anforderungen oft ähnlich hoch. Diese hohen Grenznoten resultieren aus der großen Anzahl an Bewerbern und der begrenzten Anzahl an Studienplätzen.

Einige der häufig zulassungsbeschränkten Studiengänge sind:

  • Medizin: Besonders hohe Anforderungen mit NC-Werten zwischen 1,0 und 1,2.
  • Psychologie: Ebenfalls sehr beliebt, mit NC-Grenzen von meist 1,1 bis 1,5.
  • Zahnmedizin: Ähnlich wie bei Humanmedizin liegen die Grenzwerte oft zwischen 1,0 und 1,3.
  • Pharmazie: Hohe Nachfrage bei begrenzten Kapazitäten, NC oft zwischen 1,3 und 1,8.
  • BWL (Betriebswirtschaftslehre): Besonders an großen Universitäten beliebt; NC oft zwischen 1,7 und 2,5.
  • Jura (Rechtswissenschaften): An vielen Universitäten ist Jura zulassungsbeschränkt, NC überwiegend zwischen 1,5 und 2,5.
  • Kommunikationswissenschaften: Ein gefragtes Fach, häufig mit NC-Werten zwischen 1,5 und 2,0.
  • Lehramt für Grundschulen: Besonders für Fächer wie Deutsch oder Mathematik häufig beschränkt (NC ca. 1,7 bis 2,3).
Medizinstudierende im Hoersaal – Nachfrage und Numerus Clausus sind hier sehr hoch

Der hohe NC in diesen Fächern zeigt, wie stark die Nachfrage im Vergleich zu den verfügbaren Studienplätzen ist. Es lohnt sich daher, nach alternativen Studienorten zu suchen oder verschiedene Hochschulen miteinander zu vergleichen, um die besten Zulassungschancen zu finden. Wer flexibel ist, kann oft einen Studienplatz ergattern, ohne direkt die höchsten Anforderungen erfüllen zu müssen.

Regionale Unterschiede bei NC-Studiengängen​

Der NC kann je nach Bundesland und Hochschule variieren. Ein Studiengang kann an einer Universität zulassungsbeschränkt sein, während er an einer anderen frei zugänglich ist. Zudem können die Grenznoten für denselben Studiengang an verschiedenen Hochschulen unterschiedlich ausfallen. Es lohnt sich daher, die NC-Werte der einzelnen Hochschulen zu vergleichen und gegebenenfalls auch weniger stark nachgefragte Universitäten in Betracht zu ziehen.

Wege zum Studium trotz hohen NCs

Ein hoher NC muss nicht das Ende deiner Studienpläne bedeuten. Es gibt verschiedene Alternativen, um dennoch einen Studienplatz zu erhalten. Auch wenn dein Abiturschnitt nicht den Anforderungen eines Studiengangs entspricht, hast du Möglichkeiten, deine Chancen auf einen Studienplatz zu verbessern oder alternative Wege einzuschlagen. Wichtig ist, dass du dich frühzeitig informierst und Flexibilität zeigst, um die für dich beste Lösung zu finden.

Wartesemester als alternative Zulassung

Wenn du die erforderliche Abiturnote nicht erreichst, kannst du durch Wartesemester deine Chancen auf einen Studienplatz erhöhen. Jedes Halbjahr, das du nach dem Abitur nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist, zählt als Wartesemester. Allerdings ist die maximale Anzahl der anrechenbaren Wartesemester oft begrenzt. Informiere dich daher über die spezifischen Regelungen der gewünschten Hochschule.

Auswahlverfahren und andere Kriterien wie Berufserfahrung​

Viele Hochschulen berücksichtigen neben der Abiturnote weitere Kriterien im Auswahlverfahren:

  • Eignungstests: Zusätzliche Prüfungen wie der Medizinertest (TMS) können deine Chancen verbessern.
  • Berufserfahrung: Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder praktische Erfahrungen im relevanten Bereich können positiv bewertet werden.
  • Motivationsschreiben: Ein überzeugendes Schreiben kann deine Eignung für den Studiengang unterstreichen.

Diese zusätzlichen Kriterien bieten die Möglichkeit, auch mit einem nicht perfekten Abiturschnitt einen Studienplatz zu erhalten.

Fazit: Numerus Clausus (NC) – Chancen und Alternativen

Der Numerus Clausus stellt für viele Studieninteressierte auf den ersten Blick eine große Hürde dar. Besonders bei beliebten Studiengängen wie Medizin, Psychologie oder BWL scheint die Zulassung fast unmöglich, wenn der eigene Abiturschnitt nicht den Anforderungen entspricht. Doch der NC ist keine unüberwindbare Barriere. Mit einem guten Verständnis des Systems und einer gezielten Strategie kannst du dennoch einen Weg zu deinem Wunschstudium finden.

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Bildnachweise:
„Numerus Clausus – Student am Laptop überprüft NC seines Wunschstudiengangs“ ©Seventyfour – stock.adobe.com; „Medizinstudierende im Hörsaal – Nachfrage und Numerus Clausus sind hier sehr hoch“ ©Matej Kastelic/kasto – stock.adobe.com