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Steuererklärung für Studenten: Ausgaben, Formulare und Tools

Frau sitzt am Laptop und macht Steuererklaerung als Student

Dual studieren » Steuererklärung für Studenten

Viele Studenten fragen sich, ob sich die Steuererklärung für sie überhaupt lohnt. Die Antwort lautet: In den meisten Fällen ja! Als Student kannst du zahlreiche Kosten, die während des Studiums entstehen, steuerlich absetzen. Ob es sich um Werbungskosten, Sonderausgaben oder die Möglichkeit handelt, dein Studium rückwirkend von der Steuer abzusetzen – eine Steuererklärung bietet dir viele Vorteile. Hier erfährst du, wie du als Student Steuern sparen kannst und welche Formulare und Tools dir dabei helfen.

Warum lohnt sich die Steuererklärung für Studenten?

Für Studenten zahlt sich die Abgabe der Steuererklärung oft mehr aus, als viele denken. Auch wenn du während des Studiums wenig oder gar keine Steuern zahlst, kannst du langfristig profitieren. Das liegt daran, dass du Studienkosten wie Semestergebühren, Fachliteratur oder Fahrtkosten absetzen und einen Verlustvortrag für Studenten nutzen kannst. So kannst du die entstandenen Verluste in zukünftigen Jahren mit deinem Einkommen verrechnen und Steuern sparen.

Ein weiterer Vorteil ist der Steuerfreibetrag für Studenten. Solange dein Jahreseinkommen unter 12.069 Euro liegt, zahlst du keine Einkommenssteuer. Trotzdem kann es sich lohnen, eine freiwillige Steuererklärung abzugeben, um gezahlte Steuern, etwa aus einem Studentenjob, zurückzuholen. In vielen Fällen bekommst du sogar die komplette Lohnsteuer erstattet.

Für Studierende mit einer doppelten Haushaltsführung oder hohen Ausbildungskosten ist die Steuererklärung besonders sinnvoll. Diese Kosten können oft steuerlich geltend gemacht werden, was die finanzielle Belastung senkt.

Muss ich als Student eine Steuererklärung abgeben?

Als Student bist du in den meisten Fällen nicht verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Das gilt besonders dann, wenn dein Einkommen unter dem Steuerfreibetrag liegt. Es kann jedoch sinnvoll sein, freiwillig eine Steuererklärung einzureichen, um gezahlte Steuern aus einem Studentenjob oder Praktikum zurückzuholen. Zusätzlich kannst du dadurch Studienkosten geltend machen und Verluste für zukünftige Einkünfte vortragen, was dir langfristig finanzielle Vorteile verschafft.

Es gibt Ausnahmen: Als Student bzw. Studentin bist du verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben, wenn dein jährliches Einkommen den Grundfreibetrag von 12.084 Euro übersteigt, oder du mehrere Arbeitgeber hast. Eine Steuererklärung musst du außerdem abgeben, wenn du Einnahmen aus Mieten oder Kapitaleinkünfte hast, die den Grundfreibetrag übersteigen.

Welche Ausgaben kannst du von der Steuer absetzen?

Als Student kannst du zahlreiche Ausgaben steuerlich geltend machen. Hierzu gehören natürlich nur Kosten, die im Zusammenhang mit deinem Studium stehen. Die wichtigsten absetzbaren Kosten sind:

  • Semesterbeiträge: Deine Studiengebühren kannst du vollständig angeben.
  • Fachliteratur und Lernmaterialien: Alles, was du für Vorlesungen oder Seminare brauchst, zählt dazu.
  • Miete und doppelte Haushaltsführung: Wenn du an deinem Studienort eine Zweitwohnung hast, kannst du diese Kosten unter bestimmten Bedingungen absetzen.
  • Fahrtkosten: Egal, ob du mit dem Auto, Bus oder Bahn zur Uni fährst – diese Ausgaben kannst du steuerlich geltend machen.
  • Arbeitsmittel: Laptop, Drucker oder Software, die du fürs Studium benötigst, sind ebenfalls absetzbar.

Zusätzlich kannst du Ausgaben für Praktika, Sprachkurse oder andere Weiterbildungen als Werbungskosten geltend machen. In vielen Fällen lohnt es sich, alle Belege zu sammeln, um später möglichst viele Kosten absetzen zu können.

Tipps und Pauschalen für deine Steuererklärung als Student

Falls dir die exakte Aufstellung aller Ausgaben zu aufwendig ist, kannst du bestimmte Pauschalen nutzen. Für Arbeitsmittel gilt eine Werbungskostenpauschale von 1.200 Euro jährlich. Auch Fahrtkosten können mit 30 Cent pro Kilometer (einfache Strecke) pauschal abgerechnet werden.

Wichtig ist, dass du die Nachweise bereithältst, falls das Finanzamt Rückfragen hat. Mit diesen Tipps kannst du deine Steuererklärung einfacher und effizienter gestalten.

Steuererklärung rückwirkend abgeben und Verluste vortragen

Als Student kannst du deine Steuererklärung bis zu vier Jahre rückwirkend abgeben und dabei von zahlreichen Vorteilen profitieren. Das ist besonders interessant, wenn während deines Studiums hohe Kosten entstanden sind, die du später mit zukünftigen Einkünften verrechnen kannst.

Durch die Möglichkeit des Verlustvortrags sparst du langfristig Steuern, selbst wenn du im Studium wenig oder gar keine Steuern gezahlt hast. Wichtig ist, dass du alle Belege sammelst und die absetzbaren Ausgaben in deiner Steuererklärung vollständig angibst.

Steuer rückwirkend absetzen

Wenn du während deines Studiums keine Steuererklärung abgegeben hast, kannst du diese in vielen Fällen noch rückwirkend einreichen. Das lohnt sich besonders, da du entstandene Studienkosten, wie Semesterbeiträge, Fahrtkosten oder Fachliteratur, auch nachträglich steuerlich geltend machen kannst. Für die Abgabe hast du bis zu vier Jahre Zeit, was dir genügend Spielraum gibt, deine Belege zu sammeln und die Steuererklärung vorzubereiten.

Besonders interessant ist das rückwirkende Absetzen für Masterstudenten oder andere Zweitausbildungen, da diese Ausgaben als Werbungskosten absetzbar sind. Mit einer rückwirkenden Steuererklärung sicherst du dir die Möglichkeit, bereits gezahlte Steuern zurückzuerhalten oder Verluste in die Zukunft zu übertragen, um später Steuern zu sparen.

Verlustvortrag für spätere Einkünfte nutzen

Ein Verlustvortrag ist eine wertvolle Möglichkeit, um die im Studium entstandenen Kosten in späteren Jahren steuerlich zu berücksichtigen. Wenn deine Ausgaben für das Studium, wie Semestergebühren oder Fahrtkosten, deine Einkünfte übersteigen, wird der Verlust ins nächste Jahr übertragen. Dadurch mindert sich dein zu versteuerndes Einkommen in den Folgejahren, was besonders nach dem Einstieg ins Berufsleben von Vorteil ist. Bei hohen Berufseinstiegsgehältern sorgt der Verlustvortrag dafür, dass du deutlich weniger Steuern zahlen musst, da er mit deinem Einkommen verrechnet wird.

Um den Verlustvortrag optimal zu nutzen, solltest du deine Steuererklärung sorgfältig ausfüllen, alle relevanten Belege sammeln und die Kosten vollständig angeben.

So erstellst du deine Steuererklärung als Student

Die Erstellung deiner Steuererklärung als Student ist einfacher, als du vielleicht denkst. Der erste Schritt ist, alle relevanten Belege wie Quittungen für Studiengebühren, Fahrtkosten und Arbeitsmittel zu sammeln. Anschließend benötigst du die passenden Formulare, die du beim Finanzamt oder online über das Elster-Portal erhältst. Mithilfe digitaler Tools wie WISO Steuer oder Taxfix kannst du deine Steuererklärung effizient und fehlerfrei erstellen, da sie dich Schritt für Schritt durch den Prozess führen. Sobald alles ausgefüllt ist, reicht es, die Unterlagen entweder elektronisch oder in Papierform beim zuständigen Finanzamt einzureichen.

Wichtige Formulare und hilfreiche Tools​

Die Steuererklärung mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, doch mit den richtigen Formularen und Hilfsmitteln wird der Prozess deutlich einfacher. Als Student benötigst du nur eine Handvoll Formulare, die du beim Finanzamt oder online über das Portal Elster herunterladen kannst. Diese Formulare helfen dir dabei, alle relevanten Angaben zu deinem Einkommen, deinen Ausgaben und deinem Studienalltag zu machen.

Wichtig ist, dass du die Formulare korrekt ausfüllst und Belege für alle angegebenen Ausgaben bereithältst. Besonders hilfreich ist es, sich vorab über die benötigten Unterlagen zu informieren, um Zeit und Stress zu sparen.

Für Studenten sind insbesondere folgende Formulare relevant:

  • Hauptvordruck bzw. Mantelbogen (ESt 1A): Hier trägst du grundlegende Informationen ein.
  • Anlage N: Für Einnahmen aus Nebenjobs oder Praktika.
  • Anlage Werbungskosten: Hier gibst du deine Studienkosten an.
  • Anlage Sonderausgaben: Für Ausgaben, die nicht unter Werbungskosten fallen.
Mann nutzt Tools für Steuererklaerung als Student

Es gibt auch zahlreiche Tools, die dir die Steuererklärung erleichtern. Kostenlose Programme wie Elster oder kostenpflichtige Anbieter wie WISO Steuer oder Taxfix sind ideal, um deine Steuererklärung digital einzureichen. Diese Tools führen dich Schritt für Schritt durch die Abgabe und bieten viele Hilfestellungen.

Fazit: Steuererklärung für Studenten lohnt sich

Eine Steuererklärung lohnt sich für die meisten Studierenden, besonders wenn sie ihre Studienkosten absetzen oder einen Verlustvortrag nutzen möchten. Mit den richtigen Tipps, der Übersicht über absetzbare Kosten und hilfreichen Tools kannst du schnell und einfach Steuern sparen. Auch rückwirkend ist es möglich, das Studium von der Steuer abzusetzen und finanzielle Vorteile zu sichern. Egal, ob du deine erste Steuererklärung abgibst oder deine Verluste für später geltend machen willst – der Aufwand zahlt sich oft aus.

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Bildnachweis: „Frau sitzt am Laptop und macht Steuererklärung als Student“ ©shurkin_son – stock.adobe.com; „Mann nutzt Tools für Steuererklärung als Student“ ©Prostock-studio – stock.adobe.com