Azubiyo Logo

Studentenversicherung: Welche Versicherungen sind wichtig?

Dual studieren » Studentenversicherung

Die Zeit des Studiums ist eine spannende Phase, aber auch eine Zeit, in der der richtige Versicherungsschutz nicht fehlen darf. Als Student hast du verschiedene Optionen, dich gegen gesundheitliche, finanzielle oder andere Risiken abzusichern. In diesem Artikel erfährst du, welche Studentenversicherung du brauchst, worauf du achten musst und wie du optimal abgesichert bist – egal ob du einen Nebenjob hast oder ein Studium im Ausland anstrebst.

Welche Studentenversicherung gibt es?

Studenten können verschiedene Versicherungen in Anspruch nehmen, die auf ihre besonderen Lebensumstände zugeschnitten sind. Zu den wichtigsten gehören:

  • Krankenversicherung: gesetzlich oder privat
  • Pflegeversicherung: ergänzend zur Krankenversicherung
  • Unfallversicherung: gesetzlich und privat
  • Haftpflichtversicherung: Schutz bei Schäden gegenüber Dritten
  • Arbeitslosenversicherung: nur in bestimmten Fällen relevant
  • Rentenversicherung: für die Altersvorsorge

Nicht alle dieser Versicherungen sind verpflichtend. Einige, wie die Haftpflichtversicherung, sind jedoch dringend zu empfehlen, da sie im Schadensfall vor hohen Kosten schützen. Auch die Kombination aus gesetzlichen und privaten Angeboten kann je nach Situation sinnvoll sein.

Nebenjob und Studentenversicherung: Was muss ich beachten?

Viele haben einen Studenten Nebenjob, um die Kosten fürs Studium oder den Lebensunterhalt zu decken. Dabei gibt es wichtige Regeln, die den Versicherungsschutz betreffen:

  • Krankenversicherung: Solange dein monatliches Einkommen unter 556 Euro liegt, kannst du über die kostenfreie Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkasse der Eltern versichert bleiben. Überschreitest du diese Grenze regelmäßig, musst du dich selbst versichern, z. B. über die studentische Krankenversicherung (KVdS) oder, nach dem 30. Lebensjahr, über eine freiwillige gesetzliche oder private Krankenversicherung. Die Wahl der passenden Option hängt von deiner Studiensituation und deinen finanziellen Möglichkeiten ab.
  • Rentenversicherung: Bei einem Minijob für Studenten (bis 556 Euro pro Monat) bist du zwar rentenversicherungspflichtig, kannst dich jedoch auf Antrag befreien lassen. Hast du einen Werkstudentenjob oder verdienst mehr als 556 Euro, musst du Rentenversicherungsbeiträge zahlen. Die Befreiung ist hier nicht möglich.
  • Arbeitslosenversicherung: Als Werkstudent bist du von der Arbeitslosenversicherung befreit. Bei anderen Beschäftigungsarten, wie z. B. einem Vollzeitjob oder einem Praktikum mit vollem Gehalt, musst du jedoch Beiträge leisten.

Kann ich mich als Student freiwillig versichern?

Ja, Studierende haben die Möglichkeit, sich freiwillig zu versichern – das gilt vor allem für die Krankenversicherung. Es gibt mehrere Optionen:

  • Freiwillige gesetzliche Krankenversicherung: Wenn du nach deinem 30. Lebensjahr oder nach Überschreiten der Fachsemestergrenze nicht mehr studentisch gesetzlich versichert bist, kannst du dich freiwillig gesetzlich versichern. Die Beiträge liegen in der Regel höher und richten sich nach deinem Einkommen.
  • Private Krankenversicherung: Du kannst dich zu Beginn des Studiums von der Versicherungspflicht befreien lassen und in eine private Krankenversicherung für Studierende wechseln. Dies solltest du jedoch gut überdenken, da ein späterer Wechsel zurück zur gesetzlichen Krankenversicherung schwierig sein kann. Die Beiträge hängen von deinem Alter und Gesundheitszustand ab.
  • Freiwillige Zusatzversicherungen: Zusätzlich kannst du freiwillige Versicherungen, wie eine Unfall-, Pflege- oder Haftpflichtversicherung, abschließen. Diese sind nicht verpflichtend, aber oft sinnvoll.

Tipp: Vor einem Wechsel in eine freiwillige Versicherung solltest du dich umfassend beraten lassen, da sich langfristige Kostenunterschiede ergeben können.

Krankenversicherung für Studenten

Die Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung für alle Studierenden und sichert medizinische Leistungen wie Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte ab. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du krankenversichert sein kannst: Du kannst entweder über die kostenfreie Familienversicherung deiner Eltern, die studentische Krankenversicherung (KVdS) oder – je nach Situation – über eine freiwillige gesetzliche oder private Krankenversicherung versichert sein. Welche Option für dich infrage kommt, hängt von deinem Alter, deinem Einkommen und der Dauer deines Studiums ab.

Familienversicherung

Bis zum Alter von 25 Jahren kannst du kostenfrei über die Familienversicherung deiner Eltern gesetzlich versichert bleiben. Voraussetzung ist, dass dein monatliches Einkommen 556 Euro nicht übersteigt und du an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule immatrikuliert bist. Leisten deine Eltern freiwilligen Wehrdienst oder einen ähnlichen Dienst, verlängert sich die Familienversicherung um die entsprechende Zeit.

Also: Bist du über deine Eltern mitversichert, musst du gar nichts zahlen. Überschreitest du jedoch die Einkommensgrenze oder das Alter, musst du dich eigenständig versichern.

Studentische Krankenversicherung (KVdS)

Nach dem Ende der Familienversicherung kannst du dich in der sogenannten Krankenversicherung der Studenten (KVdS) versichern. Der Beitrag liegt zwischen 130 und 150 Euro pro Monat, abhängig von der Krankenkasse. Die KVdS endet in der Regel mit dem 30. Lebensjahr oder nach dem 14. Fachsemester.

Freiwillige gesetzliche Krankenversicherung

Nach der KVdS kannst du dich freiwillig gesetzlich versichern. Die Beiträge liegen dann höher und richten sich nach deinem Einkommen, mit einem Mindestbeitrag von etwa 200 bis 250 Euro monatlich. Dies ist eine wichtige Option für ältere Studierende oder solche, die die Fachsemestergrenze überschritten haben.

Private Krankenversicherung

Falls du dich von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien lässt, kannst du in die private Krankenversicherung wechseln. Die Beiträge variieren je nach Anbieter und sind oft günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung. Allerdings können sie im Alter steigen, und ein Wechsel zurück zur gesetzlichen Krankenversicherung ist später oft schwierig.

Pflegeversicherung für Studenten

Die Pflegeversicherung ist in Deutschland verpflichtend und an die Krankenversicherung gekoppelt. Wenn du gesetzlich krankenversichert bist, bist du automatisch auch in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die Beiträge betragen etwa 30 bis 35 Euro pro Monat. Studierende ohne Kinder zahlen ab einem Alter von 23 Jahren höhere Beiträge.

Privat krankenversicherte Studierende sind ebenfalls in der privaten Pflegeversicherung versichert. Die Pflegeversicherung deckt Kosten ab, die bei Pflegebedürftigkeit entstehen, z. B. für Pflegeleistungen oder Betreuung. Auch im Studium sollte man diese Absicherung nicht unterschätzen.

Unfallversicherung im Studium

Unfälle können jederzeit passieren, sei es während der Vorlesung, auf dem Weg zur Uni oder in der Freizeit. Die Unfallversicherung bietet Schutz vor den finanziellen Folgen eines Unfalls, die z. B. durch Krankenhausaufenthalte, Reha-Maßnahmen oder langfristige Einschränkungen entstehen können. Studierende sind während aller studienbezogenen Tätigkeiten durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, während für Unfälle in der Freizeit eine private Unfallversicherung sinnvoll sein kann.

Gesetzliche Unfallversicherung

Studierende sind über die gesetzliche Unfallversicherung versichert, wenn sie an einer Hochschule eingeschrieben sind. Der Schutz gilt für alle studienbezogenen Aktivitäten, wie Vorlesungen, Seminare, Praktika und den direkten Weg zur Hochschule. Die Beiträge werden vom Staat oder der Hochschule übernommen.

Private Unfallversicherung

Die gesetzliche Unfallversicherung greift jedoch nicht bei Unfällen in der Freizeit. Deshalb kann eine private Unfallversicherung sinnvoll sein. Diese deckt auch Unfälle während sportlicher Aktivitäten oder Reisen ab. Die Beiträge sind oft individuell anpassbar und hängen von der gewünschten Deckungssumme ab.

Haftpflichtversicherung für Studenten

Die private Haftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen, da sie Schäden gegenüber Dritten abdeckt. Ein Schaden an fremdem Eigentum oder ein Unfall mit Personenschaden kann schnell hohe Kosten verursachen.

Studierende sind oft noch über die Familienhaftpflichtversicherung der Eltern abgesichert. Dies gilt jedoch meist nur bis zum 25. Lebensjahr oder solange sie in der Erstausbildung sind. Danach ist der Abschluss einer eigenen Haftpflichtversicherung notwendig. Die Beiträge liegen oft zwischen 30 und 80 Euro im Jahr und sind damit relativ günstig.

Arbeitslosenversicherung bei studentischen Tätigkeiten

Studierende mit einem Werkstudentenstatus sind in der Regel von der Arbeitslosenversicherung befreit. Erst bei einem regulären Beschäftigungsverhältnis, wie einem Teilzeit- oder Vollzeitjob, fallen Beiträge zur Arbeitslosenversicherung an. Auch freiwillige Praktika oder Tätigkeiten mit hoher wöchentlicher Stundenzahl können zur Versicherungspflicht führen.

Nach dem Studium oder im Übergang zum Berufseinstieg kann eine freiwillige Arbeitslosenversicherung sinnvoll sein. Sie bietet Schutz, falls du nach dem Abschluss kurzfristig ohne Job dastehst.

Rentenversicherung für Studenten

Auch während des Studiums ist die Rentenversicherung ein Thema, das nicht ignoriert werden sollte.

Minijobber zahlen normalerweise Beiträge zur Rentenversicherung, können sich aber davon befreien lassen. Bei Werkstudentenjobs oder regulären Beschäftigungsverhältnissen besteht hingegen eine Rentenversicherungspflicht. Die gezahlten Beiträge fließen in die gesetzliche Rentenkasse ein und können sich später positiv auf die Rentenhöhe auswirken.

Neben der gesetzlichen Rentenversicherung kannst du privat vorsorgen, z. B. über eine private Rentenversicherung oder Sparpläne. Wer früh anfängt, hat später mehr Vorteile.

Fazit: Wichtige Versicherungen für Studenten

Der richtige Versicherungsschutz ist während des Studiums essenziell. Die Kranken- und Pflegeversicherung sind Pflicht, aber auch eine Haftpflichtversicherung und Unfallversicherung sollten nicht fehlen. Für Studierende mit Nebenjobs ist es wichtig, die Auswirkungen auf die Renten- und Arbeitslosenversicherung zu kennen.

Wer in der gesetzlichen Krankenkasse bei den Eltern familienversichert ist, spart ordentlich. Fällst du aus der Familienversicherung, solltest du rechtzeitig prüfen, welche Optionen es für die studentische oder freiwillige Versicherung gibt. Mit dem richtigen Versicherungsschutz kannst du dein Studium sorgenfrei genießen und finanziellen Risiken vorbeugen.

Das könnte dich auch interessieren

Diese Seite empfehlen

Bildnachweise:
„Junge Frau ist zufrieden mit Studentenversicherung“ ©contrastwerkstatt – stock.adobe.com; „Junger Mann holt sich Studentenversicherung Tipps“ ©LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com