Hebammenkunde Studium: Inhalte & Ablauf
6 Freie StudienplätzeIm Hebammenkunde Studium lernst du, medizinisches Fachwissen mit praktischer Betreuung zu verbinden und werdende Mütter ganzheitlich zu unterstützen. Im Folgenden zeigen wir dir jetzt genauer, welche Inhalte das Studium vermittelt, wie der Ablauf aussieht und welche beruflichen Möglichkeiten du nach dem Abschluss hast.
Was ist ein Hebammenkunde Studium?
Im Hebammenkunde Studium lernst du, werdende Mütter während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett professionell zu betreuen. Du erwirbst sowohl medizinisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten, um Frauen und ihre Familien in dieser besonderen Lebensphase zu unterstützen. Dabei steht die ganzheitliche Versorgung von Mutter und Kind im Mittelpunkt.
Hebammen wurden in Deutschland lange Zeit im Rahmen eines Ausbildungsberufs ausgebildet. Seit 2020 kam es aber zu Akademisierung des Berufs. Um Hebamme zu werden, musst du seitdem studieren.
Was lernt man im Hebammenkunde Studium?
Im Studium werden dir vielfältige Inhalte vermittelt. Die Ziele des Studiums sind dabei im Hebammengesetz (HebG) dokumentiert. Danach kannst du dich unter anderem auf folgende Module einstellen:
- Anatomie und Physiologie: Verständnis des menschlichen Körpers, insbesondere in Hinblick auf die Schwangerschaft und Geburt.
- Geburtshilfe: Betreuung und Unterstützung während der Geburt.
- Neonatologie: Pflege und Versorgung von Neugeborenen.
- Psychologie und Soziologie: Umgang mit emotionalen und sozialen Aspekten rund um Schwangerschaft und Geburt.
- Rechtskunde und Ethik: Rechtliche Grundlagen und ethische Fragestellungen im Hebammenberuf.
Die Studieninhalte im Hebammenkunde Studium bereiten dich umfassend auf die vielfältigen Aufgaben einer Hebamme oder eines Entbindungspflegers vor.
Wie läuft das Hebammenkunde Studium ab?
Das Hebammenkunde Studium ist in der Regel als Duales Studium konzipiert. Das bedeutet, du kombinierst theoretische Lernphasen an der Hochschule mit praktischen Einsätzen in Kliniken oder bei freiberuflichen Hebammen.
Die Studiendauer beträgt meist 6 bis 8 Semester und schließt mit dem Bachelor of Science ab. Darüber hinaus kommt auch das staatliche Hebammenexamen auf dich zu, das dich dazu befähigt, dich Hebamme bzw. Entbindungspfleger zu nennen.
Das Studium umfasst sowohl 2.200 Stunden im berufspraktischen Teil als auch 2.200 Stunden im theoretischen Teil an der Hochschule. Während des berufspraktischen Teils lernst du die praktischen Aufgaben in Krankenhäusern oder in ambulanten Einrichtungen kennen.
Wo kann ich Hebammenkunde studieren?
In Deutschland bieten verschiedene Hochschulen den Studiengang Hebammenkunde an. Die Bezeichnungen für den Studiengang können dabei allerdings variieren. Üblich sind unter anderem die Studiengänge (Angewandte) Hebammenwissenschaft, Midwifery und Hebammenkunde. Hier ein Überblick über mögliche Optionen:
- Jade Hochschule in Oldenburg: Hebammenwissenschaft (B.Sc.)
- Hochschule Coburg: Hebammenwissenschaft (B.Sc.)
- Hochschule Bochum: Hebammenwissenschaft (B.Sc.)
- Universität Tübingen: Hebammenwissenschaft (B.Sc.)
- TH Aschaffenburg: Hebammenkunde (B.Sc.)
- Hochschule Osnabrück: Midwifery (B.Sc.)
- Hochschule Bielefeld: Angewandte Hebammenwissenschaft (B.Sc.)
Bitte beachte: Um den passenden Studienort für dich zu finden, lohnt es sich, sich vorab über die Unterschiede sowie verschiedenen Inhalte zu informieren.
Du weißt noch nicht genau, was du studieren willst? Dann schau dir doch noch andere Studiengänge mit Medizin an oder verschaffe dir einen Überblick über verschiedene medizinische Berufe.
Welche Voraussetzungen braucht man für ein Hebammenkunde Studium?
Um das Hebammenkunde Studium zu beginnen, musst du bestimmte gesetzliche Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören:
- mindestens zwölfjährige allgemeine Schulausbildung (z. B. Abitur oder Fachhochschulreife) oder verwandte, abgeschlossene Ausbildung
- gesundheitliche Eignung
- gute Deutschkenntnisse, um sicher mit Patientinnen und im Studium arbeiten zu können.
- Je nach Hochschule können weitere Voraussetzungen hinzukommen, wie beispielsweise ein Vorpraktikum, ein Numerus Clausus oder ein Auswahlverfahren.
Daneben solltest du auch Einfühlungsvermögen sowie Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeit mitbringen, um die werdenden Mütter bestmöglich zu unterstützen. Praktische Erfahrungen, beispielsweise durch ein Praktikum in einer Geburtsklinik, können dir darüber hinaus den Einstieg ins Studium erleichtern.
- Biologie
- Mathematik
- Chemie
- Abitur
- Berufserfahrung
- Wartesemester
- Auswahlverfahren
- Vorpraktikum
- NC
Mit einem Abschluss in Hebammenkunde stehen dir zahlreiche berufliche Möglichkeiten offen. Arbeiten kannst du als angestellte Hebamme in Krankenhäusern, Geburtshäusern oder Kliniken, wo du werdende Mütter während der Geburt begleitest und medizinisch betreust. Eine weitere Möglichkeit ist die freiberufliche Tätigkeit. Hier kannst du Frauen individuell betreuen, Hausgeburten begleiten oder Rückbildungskurse anbieten.
Neben der direkten Arbeit mit Müttern und Neugeborenen gibt es auch alternative Karrierewege. So kannst du in der Schwangerschaftsvorsorge, Geburtsvorbereitung oder Nachsorge tätig werden und Frauen bereits vor der Geburt unterstützen.
Auch im Bereich Gesundheitsmanagement oder Beratung gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Organisationen, die sich mit Frauengesundheit und Familienplanung befassen.
Wie sind die Berufsaussichten im Hebammenwesen?
Die Berufsaussichten für Hebammen sind derzeit sehr gut. In Deutschland besteht ein hoher Bedarf an qualifizierter Betreuung während Schwangerschaft und Geburt. Immer mehr Kliniken und Geburtshäuser suchen dringend Hebammen, um die Versorgung von Müttern und Neugeborenen sicherzustellen. Besonders in ländlichen Regionen ist die Nachfrage groß, da dort oft weniger Hebammen tätig sind als in städtischen Gebieten.
Auch durch Weiterbildungen oder Spezialisierungen, etwa im Bereich Pränataldiagnostik oder alternative Geburtshilfe, kannst du deine Karrierechancen weiter verbessern.
Das Gehalt im Hebammenwesen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Art der Anstellung, die Berufserfahrung und der Arbeitsort. Wer als angestellte Hebamme in einer Klinik oder einem Geburtshaus arbeitet, wird meist nach Tarif bezahlt. Das Einstiegsgehalt liegt dabei im Durchschnitt zwischen 3.000 und 3.500 Euro brutto im Monat. Mit steigender Erfahrung und zusätzlichen Qualifikationen kann das Gehalt weiter wachsen.
Freiberufliche Hebammen haben die Möglichkeit, ihr Einkommen selbst zu gestalten. Ihr Verdienst hängt unter anderem von der Anzahl der betreuten Frauen, der Art der angebotenen Leistungen und der Region ab. Allerdings müssen sie auch Kosten für Versicherungen, Praxisräume und Materialien einkalkulieren.
Passt das Hebammenkunde Studium zu mir?
Um als Hebamme arbeiten zu können, solltest du bestimmte Stärken mitbringen. Folgende Punkte sollten dabei bestenfalls auf dich zutreffen:
- Interesse an Medizin und Pflege: Freude am Umgang mit gesundheitlichen Themen.
- Empathie und Kommunikationsstärke: Fähigkeit, auf Menschen einzugehen und sie zu unterstützen.
- Belastbarkeit und Flexibilität: Umgang mit unvorhersehbaren Situationen und Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten.
Wenn du dich in diesen Punkten wiederfindest, könnte das Hebammenkunde Studium gut zu dir passen.
Mit dem Hebammenkunde Studium erhältst du eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Ausbildung, die dich optimal auf die Arbeit als Hebamme vorbereitet. Du lernst, Frauen während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett professionell zu begleiten und medizinisch zu betreuen.
Dank der hohen Nachfrage nach Hebammen stehen dir nach dem Studium vielfältige Berufsmöglichkeiten offen. Ob in Kliniken, Geburtshäusern oder als freiberufliche Hebamme – du kannst den Beruf an deine individuellen Wünsche anpassen und Frauen in einer besonderen Lebensphase unterstützen.
Das könnte dich auch interessieren
{{headlineColumn1}}
{{headlineColumn2}}
{{headlineColumn3}}
{{headlineColumn4}}
Bildnachweise: „Hebammenkunde – Hebamme untersucht Schwangere” ©Iryna Inshyna – stock.adobe.com, „Hebammenkunde – Studierende macht ein Praktikum im Krankenhaus” ©sushytska – stock.adobe.com