Werkstudent: Verdienst und Voraussetzungen
Dual studieren » Werkstudent
Der Job als Werkstudent ist für viele Studierende die perfekte Möglichkeit, neben dem Studium Berufserfahrung zu sammeln und gleichzeitig Geld zu verdienen. Doch was genau macht einen Werkstudenten aus? Welche Voraussetzungen gelten und wie sieht der Verdienst aus? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Job als Werkstudent wissen musst.
Was ist ein Werkstudent?
Ein Werkstudent ist ein Studierender, der neben dem Studium in einem Unternehmen arbeitet und dabei hauptsächlich studiennahe Tätigkeiten ausübt. Der Fokus liegt darauf, bereits während des Studiums erste praktische Erfahrungen in der eigenen Fachrichtung zu sammeln. Im Gegensatz zu einem Praktikanten oder Minijobber hat ein Werkstudent in der Regel langfristige Aufgaben und Projekte, die auf das Studium abgestimmt sind.
Studentische Mitarbeiter arbeiten meist zwischen 10 und 20 Stunden pro Woche, sodass genug Zeit für Vorlesungen und Prüfungen bleibt. Der große Vorteil: Die Arbeit als ist oft gut bezahlt und ermöglicht es, theoretisches Wissen aus dem Studium direkt in die Praxis umzusetzen. Außerdem können häufig wertvolle Kontakte für die spätere Karriere geknüpft werden.
Was sind die Voraussetzungen für Werkstudenten?
Um als Werkstudent arbeiten zu können, musst du einige Voraussetzungen erfüllen:
- Du musst an einer Hochschule oder Universität eingeschrieben sein.
- Dein Studium muss dein Hauptfokus sein, daher darf die Arbeitszeit während der Vorlesungszeit 20 Stunden in der Woche nicht überschreiten.
- Du darfst keinen Urlaubssemester-Status haben. Während eines Urlaubssemesters zählt man nicht als ordentlicher Studierender.
- Ein Mindestalter gibt es nicht, aber die meisten Studierenden in Unternehmen sind zwischen 18 und 30 Jahren.
Zusätzlich erwarten viele Unternehmen gute Noten, erste praktische Erfahrungen oder Kenntnisse in der jeweiligen Fachrichtung. Je nach Branche und Jobprofil kann es auch Anforderungen an Softwarekenntnisse oder Sprachfähigkeiten geben.
Der Verdienst hängt stark von der Branche, dem Unternehmen und der eigenen Erfahrung ab. Im Durchschnitt liegt der Stundenlohn eines Werkstudenten in Deutschland zwischen 12 und 18 Euro. In technischen und IT-Berufen kann der Stundenlohn sogar höher sein, während in geisteswissenschaftlichen Bereichen die Bezahlung häufig etwas niedriger ausfällt.
Werkstudenten haben außerdem den Vorteil, dass sie in der Regel mehr verdienen als Minijobber, da die Arbeitszeit und der Stundenlohn flexibler gestaltet werden können. Viele Unternehmen bieten zudem Boni, Weihnachtsgeld oder andere Vergütungen wie Essensgutscheine oder Fahrtkostenzuschüsse an.
Auch wenn der Stundenlohn attraktiv klingt, gibt es dennoch einige Abzüge, die berücksichtigt werden müssen. Zu den häufigsten Abzügen zählen:
- Lohnsteuer: Werkstudenten müssen ab einem Einkommen von etwa 1.250 Euro monatlich Lohnsteuer zahlen. Diese kann jedoch über die Steuererklärung teilweise zurückgeholt werden.
- Rentenversicherung: Als Werkstudent bist du rentenversicherungspflichtig. Hier beträgt der Beitragssatz aktuell 9,3 % deines Bruttolohns.
Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung sind in der Regel nicht zu zahlen, wenn du die 20-Stunden-Grenze einhältst.
Die Sozialversicherungspflicht unterscheidet sich von der eines regulären Arbeitnehmers. Solange du nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitest, bist du von der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung befreit. Der Grund: Man geht davon aus, dass dein Hauptfokus weiterhin auf dem Studium liegt.
Arbeitest du jedoch regelmäßig mehr als 20 Stunden pro Woche, beispielsweise in den Semesterferien, kann die Befreiung von der Sozialversicherung entfallen. In diesem Fall musst du Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlen.
Viele Studierende fragen sich, ob sie als Werkstudent weiterhin Kindergeld erhalten. Grundsätzlich bleibt der Anspruch auf Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr bestehen, solange du dich in einer Erstausbildung oder einem Erststudium befindest. Deine Einkünfte beeinflussen den Anspruch auf Kindergeld nicht, was bedeutet, dass du auch bei einem höheren Verdienst als Werkstudent keine Kürzungen befürchten musst.
Wichtig ist jedoch, dass dein Studium weiterhin deine Haupttätigkeit bleibt und du die 20-Stunden-Grenze einhältst. Diese Regelung soll sicherstellen, dass das Studium nicht durch die Arbeit in den Hintergrund rückt. Solltest du die zeitlichen Vorgaben nicht einhalten, könnte dein Kindergeldanspruch entfallen, da du dann nicht mehr als „ordentlicher Studierender“ giltst.
Auch beim BAföG-Empfang spielt der Nebenjob eine wichtige Rolle. Du darfst als BAföG-Empfänger bis zu 520 Euro monatlich verdienen, ohne dass es zu Abzügen bei deinem BAföG kommt. Überschreitest du diesen Freibetrag, wird der übersteigende Betrag auf deine BAföG-Leistungen angerechnet, sodass du unter Umständen weniger Geld ausgezahlt bekommst.
Daher lohnt es sich, den Verdienst als Werkstudent genau zu planen, um finanzielle Nachteile zu vermeiden. Wichtig ist außerdem, dass dein Einkommen aus allen Jobs zusammengerechnet wird – hierzu zählen beispielsweise auch Einnahmen aus Minijobs oder Ferienjobs. Um Überraschungen zu vermeiden, solltest du deine Einkünfte regelmäßig prüfen und gegebenenfalls mit deinem BAföG-Amt Rücksprache halten.
Ein Werkstudentenjob bietet sowohl für Studierende als auch für Unternehmen zahlreiche Vorteile. Diese Möglichkeit ermöglicht es beiden Seiten, voneinander zu profitieren: Studierende sammeln wertvolle Berufserfahrung und finanzielle Mittel, während Unternehmen engagierte, junge Talente gewinnen können, die frische Ideen einbringen.
Ein Job bringt viele Vorteile mit sich, die Studierenden dabei helfen, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.
- Praxisnähe: Du kannst dein theoretisches Wissen aus dem Studium direkt in die Praxis umsetzen. Du arbeitest an echten Projekten und sammelst wichtige Erfahrungen, die dir bei späteren Bewerbungen zugutekommen. Die praktische Arbeit verschafft dir Einblicke in die Arbeitsweise deines Wunschberufs und hilft dir, deine Fähigkeiten gezielt weiterzuentwickeln.
- Netzwerk: Durch deine Tätigkeit als Werkstudent lernst du viele Menschen kennen, die in deiner Branche tätig sind. Diese Kontakte können sich als äußerst wertvoll erweisen, wenn es um deinen Berufseinstieg geht. Personalverantwortliche, Teamleiter oder erfahrene Kollegen können dir nicht nur wertvolle Tipps geben, sondern auch potenzielle Mentoren sein, die dir in deiner Karriere weiterhelfen.
- Finanzielle Unabhängigkeit: Du verdienst du in der Regel mehr als in einem Minijob oder einem unbezahlten Praktikum. Mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 12 bis 18 Euro kannst du nicht nur deine Studiengebühren und Lebenshaltungskosten decken, sondern auch finanzielle Rücklagen für spätere Ausgaben schaffen. Dadurch bist du weniger auf finanzielle Unterstützung durch Eltern oder BAföG angewiesen.
- Karrierechancen: Viele Unternehmen nutzen die Werkstudentenstelle als eine Art „Probezeit“, um potenzielle zukünftige Mitarbeiter kennenzulernen. Wenn du während deiner Tätigkeit gute Arbeit leistest, steigen deine Chancen, nach dem Studium ein festes Jobangebot zu erhalten. Einige Studierende werden sogar direkt nach ihrem Abschluss übernommen und starten so ohne Umwege in ihre Karriere.
Auch für Unternehmen sind Werkstudenten eine wertvolle Ressource. Sie bringen frisches Wissen aus der Universität mit und unterstützen die Teams bei vielfältigen Aufgaben.
- Junge Talente: Studierende sind oft hochmotiviert und bringen aktuelles Wissen aus ihrem Studium mit. Sie sind offen für neue Technologien und Methoden, was sie zu einer Bereicherung für jedes Team macht. Besonders in Bereichen wie IT, Ingenieurwesen oder Marketing profitieren Unternehmen von der modernen Ausbildung der Studierenden.
- Geringere Kosten: Im Vergleich zu festangestellten Mitarbeitern sind Werkstudenten für Unternehmen oft günstiger. Das liegt daran, dass diese von bestimmten Sozialabgaben befreit sind, solange sie nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Gleichzeitig erhalten Unternehmen dennoch qualifizierte Arbeitskräfte, die sie flexibel einsetzen können.
- Flexibilität: Werkstudenten sind meist flexibel einsetzbar und können besonders während der Semesterferien mehr Stunden arbeiten. Das ist ideal für Unternehmen, die saisonal verstärkt Unterstützung benötigen oder kurzfristige Projekte zu bewältigen haben. Die Zusammenarbeit ist zudem oft unkompliziert und lässt sich an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen.
- Mitarbeiterbindung: Unternehmen haben die Chance, Studierende frühzeitig an sich zu binden und potenzielle Fachkräfte auszubilden. Durch die intensive Zusammenarbeit lernen die Studierenden die Unternehmenskultur kennen und können sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren. Das steigert die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach dem Studium als festangestellte Mitarbeiter bleiben möchten.
Die gesetzlichen Regelungen sind klar definiert, um sicherzustellen, dass das Studium nicht vernachlässigt wird:
- Arbeitszeit: Maximal 20 Stunden pro Woche während der Vorlesungszeit, um den Studierendenstatus zu behalten.
- Lohnsteuer und Abgaben: Ab einem gewissen Verdienst sind Lohnsteuer und Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen.
- Urlaub: Werkstudenten haben Anspruch auf bezahlten Urlaub. Die Anzahl der Urlaubstage richtet sich nach der Anzahl der Arbeitstage pro Woche.
- Kündigung: Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel vier Wochen, es sei denn, es ist vertraglich anders geregelt.
Es ist wichtig, die gesetzlichen Vorgaben genau zu kennen, um keine Nachteile zu erleiden und das Studium erfolgreich zu beenden.
Das könnte dich auch interessieren
{{headlineColumn1}}
{{headlineColumn2}}
{{headlineColumn3}}
{{headlineColumn4}}
Bildnachweise:
„Werkstudent – Student lächelt am Laptop im Büro“ ©Suteren Studio – stock.adobe.com; „Studierende lacht mit Kollegen im Büro bei ihrer Tätigkeit als Werkstudent“ ©Stock Rocket – stock.adobe.com