Zuschüsse für Studenten: BAföG, Stipendien & Wohngeld
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Studieren kann teuer sein – Miete, Lebensmittel und Studienmaterialien summieren sich schnell. Zum Glück gibt es verschiedene Zuschüsse für Studenten, die dir finanziell unter die Arme greifen. Neben dem bekannten BAföG gibt es Stipendien, Wohngeld und andere staatliche Unterstützungen. In diesem Artikel erfährst du, welche Zuschüsse für Studenten es gibt und wie du sie beantragen kannst.
Das BAföG ist die wichtigste staatliche Förderung für Studierende in Deutschland. Es soll sicherstellen, dass auch junge Menschen ohne wohlhabende Eltern ein Studium finanzieren können. Der Zuschuss setzt sich zur Hälfte aus einem zinsfreien Darlehen und zur Hälfte aus einem staatlichen Zuschuss zusammen. Ein großer Vorteil ist, dass du erst Jahre nach dem Studium mit der Rückzahlung beginnen musst. Zudem gibt es eine Obergrenze für die Rückzahlung, sodass du niemals den gesamten erhaltenen Betrag zurückzahlen musst.
Doch nicht jeder Student hat automatisch Anspruch auf BAföG – es gibt klare Voraussetzungen. Welche das sind, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Ob du BAföG bekommst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich musst du deutscher Staatsbürger oder gleichgestellt sein, etwa durch eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Dein Studium muss an einer staatlich anerkannten Hochschule stattfinden und darf eine bestimmte Altersgrenze – meist 30 Jahre bei Studienbeginn – nicht überschreiten. Zudem wird das Einkommen deiner Eltern berücksichtigt, es sei denn, du bist bereits finanziell unabhängig.
Die Höhe des BAföG richtet sich nach deinem Bedarf und der finanziellen Situation deiner Familie. Studierende, die nicht bei ihren Eltern wohnen, können bis zu 992 Euro monatlich erhalten. Die Förderung erfolgt in der Regel für die gesamte Regelstudienzeit, danach sind nur noch in Ausnahmefällen Verlängerungen möglich.
Die Rückzahlung beginnt dann fünf Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer, wobei maximal 50 Prozent des erhaltenen Betrags zurückgezahlt werden müssen. Wenn du das Darlehen besonders schnell zurückzahlst, kannst du zudem von Rabatten profitieren. Sollte dein Einkommen nach dem Studium sehr niedrig sein, gibt es außerdem Möglichkeiten zur Stundung oder sogar Teil-Erlassung der Rückzahlung.
Stipendien sind eine großartige Möglichkeit, dein Studium ohne Schulden zu finanzieren. Sie werden von verschiedenen Institutionen wie Stiftungen, Unternehmen oder dem Staat vergeben. Die Auswahlkriterien unterscheiden sich je nach Stipendiengeber – manche setzen auf Leistung, andere auf soziale oder finanzielle Bedürftigkeit. Wichtig ist, dass du dich rechtzeitig über ein Stipendium informierst, denn Bewerbungsfristen können frühzeitig enden.
Leistungsstipendien richten sich an Studierende mit sehr guten Noten oder besonderen akademischen Leistungen. Oft sind auch soziales Engagement oder besondere Talente ausschlaggebend für die Vergabe. Bekannte Programme sind das Deutschlandstipendium oder Stipendien der Begabtenförderungswerke. Ein solches Stipendium kann dir monatlich zwischen 300 und 1.500 Euro bringen – und das ganz ohne Rückzahlung.
Neben finanzieller Unterstützung profitieren Stipendiaten oft von Netzwerktreffen, Mentoring-Programmen oder Weiterbildungsangeboten. Das kann dir nicht nur während des Studiums helfen, sondern auch den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
Bedarfsstipendien unterstützen Studierende, die aufgrund finanzieller Schwierigkeiten sonst nicht studieren könnten. Hierbei spielen weniger die Noten, sondern vielmehr die Einkommensverhältnisse der Familie eine Rolle. Einige private Organisationen und soziale Träger bieten solche Stipendien speziell für Studenten aus einkommensschwachen Familien an. Besonders wichtig ist, dass du dich umfassend über die unterschiedlichen Programme informierst, da sie oft weniger bekannt sind als klassische Leistungsstipendien.
Bekannte bedarfsorientierte Stipendien sind beispielsweise das „Aufstiegsstipendium“ für Berufserfahrene oder das „Studienförderwerk Klaus Murmann“ der Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Auch kirchliche Organisationen oder Gewerkschaften vergeben Stipendien für Studierende mit finanziellen Engpässen. Die monatlichen Beträge variieren je nach Programm, können aber einen erheblichen Teil deiner Lebenshaltungskosten decken. Ein Vorteil ist, dass du diese Zuschüsse nicht zurückzahlen musst.
Neben regelmäßigen Förderungen gibt es auch einmalige Zahlungen, die Studierenden helfen sollen. Besonders in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie oder der Energiekrise stellt der Staat zusätzliche Zuschüsse bereit. Diese Einmalzahlungen können mehrere hundert Euro betragen und sind oft unkompliziert zu beantragen. Sie sind jedoch zeitlich begrenzt und nicht dauerhaft verfügbar.
Informationen findest du auf der offiziellen Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) oder des Studierendenwerks. So erfährst du rechtzeitig, welche Zuschüsse gerade verfügbar sind und wie du sie beantragen kannst. Auch Hochschulen und Studierendenvertretungen informieren oft über aktuelle finanzielle Hilfen. Einmalzahlungen können eine gute Möglichkeit sein, kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken.
Damit du eine Einmalzahlung erhältst, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese unterscheiden sich je nach Art der Zahlung. Meistens musst du zum Zeitpunkt der Auszahlung an einer deutschen Hochschule immatrikuliert sein. Manche Zuschüsse richten sich gezielt an BAföG-Empfänger oder Studierende mit geringem Einkommen.
In den letzten Jahren gab es beispielsweise eine Energiepreispauschale von 200 Euro, die an alle Studierenden ausgezahlt wurde. Während der Corona-Pandemie konnten Studierende mit finanziellen Notlagen zeitweise Überbrückungshilfen beantragen. Je nach politischer Lage kann es in Zukunft weitere Einmalzahlungen geben. Deshalb solltest du dich regelmäßig informieren, ob es neue Förderprogramme gibt.
Die Beantragung von Einmalzahlungen erfolgt meist online über eine spezielle Plattform oder über die Webseite deiner Hochschule. In der Regel benötigst du eine gültige Immatrikulationsbescheinigung, eine Bankverbindung und manchmal eine steuerliche Identifikationsnummer. Der Antrag ist oft einfach auszufüllen, aber Fristen müssen unbedingt eingehalten werden.
Nach erfolgreicher Antragstellung erfolgt in der Regel die Auszahlung innerhalb weniger Wochen. In manchen Fällen kann es jedoch zu Verzögerungen kommen, wenn viele Studierende gleichzeitig Anträge stellen. Falls du nach mehreren Wochen keine Zahlung erhalten hast, lohnt es sich, beim zuständigen Amt nachzufragen.
Da solche Zuschüsse meist nur einmal gewährt werden, solltest du die erhaltene Unterstützung gut einplanen.
Die steigenden Energiepreise belasten viele Studierende stark. Deshalb gibt es spezielle Heizkostenzuschüsse für Menschen mit geringem Einkommen. Diese Zuschüsse sollen sicherstellen, dass auch Studenten ihre Heizkosten bezahlen können. Doch nicht jeder hat automatisch Anspruch auf diesen Zuschuss.
Heizkostenzuschüsse werden oft nur an BAföG-Empfänger oder Wohngeldberechtigte ausgezahlt. Studierende ohne BAföG oder Wohngeld gehen daher oft leer aus. In manchen Bundesländern gibt es jedoch spezielle Programme für Studierende mit niedrigem Einkommen. Es lohnt sich, sich beim zuständigen Amt oder auf den Webseiten der Hochschulen zu informieren.
Um den Heizkostenzuschuss zu erhalten, musst du in der Regel nachweisen, dass du selbst für deine Heizkosten aufkommst. Falls deine Wohnung über die Nebenkostenabrechnung deiner Eltern abgerechnet wird, erhältst du möglicherweise keinen Zuschuss. Der Antrag wird meist online gestellt, und die Auszahlung erfolgt direkt auf dein Konto. Wichtig ist, sich rechtzeitig um die Antragstellung zu kümmern, da die Mittel oft begrenzt sind.
Wohngeld ist eine finanzielle Unterstützung des Staates für Menschen mit niedrigem Einkommen. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du auch als Student Wohngeld erhalten. Es handelt sich dabei um einen Mietzuschuss, der helfen soll, die Wohnkosten zu senken. Doch nicht jeder Student hat automatisch Anspruch darauf.
Ob du Wohngeld erhältst, hängt von deinem Einkommen und deiner Wohnsituation ab. In der Regel gilt: Studierende, die BAföG ohne elternabhängigen Zuschuss erhalten, haben keinen Anspruch. Wer jedoch keinen BAföG-Anspruch hat und ein eigenes Einkommen unter einer bestimmten Grenze liegt, kann Wohngeld beantragen. Es lohnt sich, einen Wohngeldrechner zu nutzen, um eine erste Einschätzung zu bekommen.
Die Höhe des Wohngeldes hängt von deiner Miete, deinem Einkommen und der Anzahl der Haushaltsmitglieder ab. In teuren Städten kann der Zuschuss höher ausfallen als in günstigeren Regionen. Falls du in einer WG wohnst, zählt meist nur dein eigener Mietanteil. Ein Antrag kann sich besonders dann lohnen, wenn du knapp über der BAföG-Einkommensgrenze liegst, aber dennoch finanzielle Unterstützung benötigst.
Viele Studierende erhalten Kindergeld, das ihre Eltern für sie beziehen. Der Anspruch auf Kindergeld besteht in der Regel bis zum 25. Lebensjahr, solange du dich in einer Ausbildung oder einem Studium befindest. Die Höhe des Kindergeldes liegt derzeit bei 255 Euro pro Monat. Da es unabhängig vom Einkommen der Eltern gezahlt wird, ist es eine verlässliche Unterstützung.
Wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst, kannst du mit ihnen vereinbaren, dass sie dir das Kindergeld direkt überweisen. Alternativ können Eltern das Kindergeld auch nutzen, um Mietkosten oder andere Ausgaben zu unterstützen. Falls du nach deinem Bachelor weiterstudierst, bleibt der Kindergeldanspruch bestehen, solange du unter 25 Jahre alt bist. Auch ein Wechsel zwischen Studiengängen beeinflusst deinen Anspruch auf Kindergeld als Student nicht, sofern keine längeren Pausen entstehen.
Falls BAföG und Stipendien nicht ausreichen, kann ein Studienkredit eine Lösung sein. Studienkredit werden von Banken, der KfW oder anderen Institutionen angeboten. Sie sollen Studierenden helfen, die Finanzierungslücke während des Studiums zu schließen. Allerdings sollten sie mit Vorsicht genutzt werden, da sie nach dem Studium zurückgezahlt werden müssen.
Die Konditionen der Studienkredite variieren stark. Der KfW-Studienkredit ist eine der bekanntesten Optionen und bietet flexible Rückzahlungsmodelle. Private Banken verlangen oft höhere Zinsen, weshalb du die Angebote genau vergleichen solltest. Es ist wichtig, sich vorab über die Rückzahlungsmodalitäten zu informieren, um nicht in eine Schuldenfalle zu geraten.
Als Student hast du viele Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu erhalten. BAföG, Stipendien, Wohngeld oder Kindergeld können dir helfen, dein Studium zu finanzieren. Zusätzlich gibt es einmalige Zahlungen und Heizkostenzuschüsse, die entlastend wirken. Informiere dich frühzeitig über deine Möglichkeiten und nutze die Zuschüsse, die dir zustehen!
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Bildnachweise:
„Junge Frau freut sich über Zuschüsse für Studenten“ ©Drobot Dean – stock.adobe.com; „Zuschüsse für Studenten – Junger Mann informiert sich über Stipendium“ ©Krakenimages.com – stock.adobe.com