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Zweitstudium: Finanzierung und Voraussetzungen

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Ein Zweitstudium kann dir spannende Möglichkeiten eröffnen – sei es, um beruflich voranzukommen oder einfach, weil du Lust auf ein anderes Fachgebiet hast. Doch bevor du loslegst, solltest du dir genau überlegen, was auf dich zukommt: Welche Voraussetzungen musst du erfüllen? Mit welchen Kosten musst du rechnen? Und was sind die Vor- und Nachteile? In diesem Artikel bekommst du die wichtigsten Antworten und Tipps, um gut informiert zu starten.

Was ist ein Zweitstudium?

Ein Zweitstudium bedeutet, dass du nach deinem ersten Studienabschluss noch einmal ein neues Studium beginnst. Das machst du z. B., um beruflich einen neuen Weg einzuschlagen oder dich persönlich weiterzuentwickeln. Anders als ein Masterstudium oder eine Promotion, die auf deinem ersten Studium aufbauen, startest du hier wieder bei Null in einem neuen Fachbereich.

Es kann eine tolle Chance sein, dein Wissen zu erweitern und dich gezielt auf einen neuen Beruf vorzubereiten. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, komplett neue Interessen und Themen zu entdecken.

Unterschied zwischen Zweitstudium und weiterführendem Studium

Ein Zweitstudium ist wie ein kompletter Neustart: Du beginnst ein ganz neues Fach, das nichts mit deinem ersten Studiengang zu tun haben muss. Weiterführende Studiengänge wie ein Master oder MBA sind anders. Sie vertiefen nämlich das, was du schon gelernt hast, und bauen darauf auf.

Überlege dir genau, ob du dich umorientieren oder dein Wissen erweitern möchtest – beides kann deinen beruflichen Weg auf ganz unterschiedliche Weise beeinflussen.

Gründe für ein Zweitstudium

Warum noch einmal studieren? Dafür gibt es viele gute Gründe. Manche beginnen ein weiteres Studium aus zwingenden beruflichen Gründen, etwa wenn ein bestimmter Abschluss für eine neue Position oder den angestrebten Beruf erforderlich ist. Andere haben wissenschaftliche Gründe, zum Beispiel, um ihr Wissen in der Forschung zu erweitern oder in ihrem Fachgebiet besser zu werden. Es gibt auch sonstige berufliche Gründe, wie den Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung oder besseren Karrierechancen.

Vielleicht spielen auch persönliche Gründe eine Rolle, wie der Wunsch, Interessen zu vertiefen oder sich neuen Herausforderungen zu stellen. Egal aus welchem Grund: Ein weiteres Studium kann dir neue Türen öffnen.

Voraussetzungen und Zulassung

Um ein Zweitstudium aufzunehmen, musst du zunächst einen ersten Studiengang erfolgreich abgeschlossen haben. Je nach Hochschule und Fachrichtung können zusätzliche Anforderungen gelten, wie Berufserfahrung oder besondere Qualifikationen. Besonders bei einem zulassungsbeschränkten Studiengang ist die Bewerbung oft mit strengen Vorgaben verbunden, wie einer ausführlichen Begründung oder bestimmten Nachweisen.

Die Auswahlkriterien richten sich häufig nach der Abschlussnote des Erststudiums und den angegebenen Gründen für das neue Studium. Dabei solltest du frühzeitig alle Bewerbungsfristen und Anforderungen prüfen, damit du keine wichtigen Schritte übersiehst.

Notwendige Qualifikationen und Abschlüsse

Für ein weiteres Studium ist ein erfolgreich abgeschlossenes grundständiges Studium die wichtigste Voraussetzung. Je nach Studiengang können zusätzliche Qualifikationen erforderlich sein, etwa einschlägige Berufserfahrung oder besondere Sprachkenntnisse. Einige Hochschulen verlangen auch Nachweise über bisherige wissenschaftliche oder praktische Tätigkeiten, um sicherzustellen, dass du die Anforderungen des Studiengangs erfüllst. Es ist daher ratsam, die Zulassungsvoraussetzungen genau zu prüfen und alle notwendigen Unterlagen rechtzeitig vorzubereiten.

Bewerbungsverfahren und Fristen

Die Bewerbungsfristen unterscheiden sich zwischen den Hochschulen und Studiengängen. Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen sind die Verfahren oft strenger. Häufig muss ein überzeugender Nachweis über die wissenschaftlichen oder zwingenden beruflichen Gründe für das neue Studium eingereicht werden.

Informiere dich frühzeitig über die Fristen, um alle Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen.

Besondere Anforderungen für zulassungsbeschränkte Studiengänge

Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen gibt es oft nur wenige Plätze, die speziell für Bewerber eines zweiten Studiums reserviert sind. In solchen Fällen spielen die Abschlussnote des Erststudiums und die Begründung für das neue Studium eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig sind stichhaltige Gründe, wie wissenschaftliche Ziele oder zwingende berufliche Anforderungen, die im Bewerbungsverfahren berücksichtigt werden.

Es lohnt sich, die spezifischen Anforderungen der Hochschule genau zu prüfen und alle Nachweise sorgfältig vorzubereiten, um die Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen.

Kosten und Finanzierung des Zweitstudiums

Ein Zweitstudium kann mit hohen Kosten verbunden sein. In einigen Bundesländern werden für ein Zweitstudium Gebühren erhoben, die bis zu 650 Euro pro Semester betragen können. Hinzu kommen die üblichen Studienkosten wie Semesterbeiträge, Lehrmaterialien und Lebenshaltungskosten.

In der Regel ist BAföG für Zweitstudiengänge ausgeschlossen. Nur in Ausnahmefällen – etwa bei zwingenden beruflichen Gründen – besteht eine Chance auf BAföG im Zweitstudium.

Alternative Finanzierungsmöglichkeiten sind:

  • Stipendien: Einige Organisationen fördern gezielt Studierende mit einem Stipendium, die eine neue berufliche Situation anstreben.
  • Studienkredite: Studienkredite helfen, die finanzielle Belastung zu verteilen, erfordern jedoch eine sorgfältige Planung.
  • Nebenjobs: Jobs für Studenten können dabei helfen, die Lebenshaltungskosten zu decken, ohne die Studienzeit erheblich zu verlängern.

Vor- und Nachteile eines Zweitstudiums

Ein weiteres Studium kann dir völlig neue Möglichkeiten eröffnen, sowohl beruflich als auch persönlich. Es ist eine Chance, dich mit einem neuen Fachgebiet auseinanderzusetzen und deinen Horizont zu erweitern. Gleichzeitig gibt es dir die Möglichkeit, aus deinen Erfahrungen im ersten Studium zu lernen und deinen Weg gezielter zu gestalten. Dennoch solltest du dir bewusst sein, dass ein Zweitstudium viel Einsatz und oft auch finanzielle Opfer erfordert. Bevor du dich entscheidest, solltest du also genau überlegen, wie dieses Studium in dein Leben passt und ob es wirklich zu deinen langfristigen Zielen beiträgt.

Vorteile: Karrierechancen, Wissenserweiterung

Mit einem zweiten Studium kannst du deine beruflichen Perspektiven deutlich erweitern und dich gezielt auf deinen Traumjob vorbereiten. Es hilft dir, dein Wissen zu vertiefen und neue Kompetenzen zu erlernen, die im angestrebten Beruf gefragt sind. In Bereichen wie Wissenschaft und Forschung kann es dir Türen öffnen, die dir zuvor verschlossen waren. Außerdem kannst du damit neue Interessen entdecken und deine persönliche Weiterentwicklung fördern.

Nachteile: Zeitaufwand, finanzielle Belastung

Ein Zweitstudium erfordert nicht nur viel Zeit, sondern auch Durchhaltevermögen. Besonders wenn du als Student arbeitest oder familiäre Verpflichtungen hast, kann die Doppelbelastung anstrengend sein. Auch die finanziellen Aspekte sollten nicht unterschätzt werden: Gebühren, Materialkosten und ein möglicher Verzicht auf Einkommen können eine Herausforderung darstellen. Daher ist es wichtig, dir vorab einen realistischen Plan zu machen, wie du Zeit und Geld managen kannst.

Alternativen zum Zweitstudium

Ein neues Studium ist nicht immer die beste Lösung, um deine beruflichen Ziele zu erreichen. Es gibt zahlreiche Alternativen, die weniger zeitaufwendig und kostspielig sind. Diese Optionen helfen dir, gezielt Kompetenzen zu entwickeln, die in deinem angestrebten Beruf gefragt sind. Oft sind solche Alternativen auch flexibler, da sie sich leichter in deinen Alltag integrieren lassen – besonders, wenn du bereits arbeitest. Außerdem kannst du mit Weiterbildungen, Zertifikatskursen oder berufsbegleitenden Programmen schnell Erfolge sehen und deine Karriere effektiv vorantreiben. Im Folgenden gehen wir genauer auf die Alternativen ein.

  • Weiterbildungen: Sie bieten dir die Möglichkeit, in kurzer Zeit neues Wissen in einem bestimmten Bereich zu erwerben. Häufig sind sie praxisnah und direkt auf deinen angestrebten Beruf zugeschnitten. Weiterbildungen sind ideal, wenn du schnell auf dem neuesten Stand sein möchtest oder dich in einem Spezialgebiet weiterentwickeln willst.
  • Zertifikatskurse: Diese Kurse sind oft flexibel und können online oder berufsbegleitend absolviert werden. Sie vermitteln dir spezifische Fähigkeiten, die in deinem Beruf gefragt sind, und enden meist mit einem anerkannten Nachweis. Mit einem Zertifikat kannst du gezielt deine Qualifikationen erweitern und deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
  • Aufbaustudiengänge: Diese Programme bauen auf deinem ersten Studienabschluss auf und helfen dir, dein Wissen weiter zu vertiefen. Sie sind besonders geeignet, wenn du eine Spezialisierung anstrebst oder in einem Fachgebiet mehr Verantwortung übernehmen möchtest. Aufbaustudiengänge sind oft praxisorientiert und bereiten dich gezielt auf höhere Positionen vor.
  • Berufsbegleitende Programme: Diese Studienmodelle kombinieren Arbeit und Weiterbildung perfekt. Sie sind darauf ausgelegt, dir neue Qualifikationen zu vermitteln, ohne dass du deinen Job aufgeben musst. Ein Berufsbegleitendes Studium ist besonders sinnvoll, wenn du deine Karriere voranbringen möchtest, ohne längere Pausen in deinem Berufsleben einzulegen.

Fazit: Ist ein Zweitstudium das Richtige für mich?

Ob ein weiteres Studium der richtige Weg für dich ist, hängt von deinen Zielen ab. Es kann eine tolle Chance sein, dein Wissen zu erweitern und deine Karriere deutlich voranzubringen. Aber vergiss nicht: Es braucht viel Zeit, Energie und Geld.

Überlege daher auch, ob Alternativen wie Zertifikatskurse oder berufsbegleitende Programme besser zu deinem Leben passen könnten – sie bieten oft schnellere und flexiblere Wege zu deinen beruflichen Zielen.

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Bildnachweise:
„Studentin im Zweitstudium am Laptop“ ©GaudiLab – stock.adobe.com; „Student im Zweitstudium sitzt im Hörsaal“ ©Yuri Arcurs, peopleimages.com
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