Daniels Erfahrung als Notarfachangestellter
Daniel (26)
Ausbildung als Notarfachangestellter bei der Notarkasse A.d.ö.R.„Jeder Tag bietet neue Erfahrungen und Eindrücke.“
Daniel (26) ist als Inspektor in einem pfälzischen Notariat beschäftigt. Von seiner Zeit in der Ausbildung bis hin zur Übernahme in den Dienst der Notarkasse A.d.ö.R berichtete er AZUBIYO.
Der Beruf des/r Notarfachangestellten (m/w/d) war mir bis zum Zeitpunkt einer Erzählung eines Familienmitglieds nicht bekannt. Dieses berichtete von einem Wohnungskauf, mit deren Abwicklung ein Notar aus meinem Wohnort beauftragt wurde. Durch die Aktivität und meine Begeisterung zum Fußball, die auch mein Beschäftigungsnotar bis heute teilt, waren sich unsere Familien bereits bekannt. Mit der Frage des Notars, welche schulischen und/oder beruflichen Pläne ich habe, bot er mir eine Ausbildungsstelle in dem von ihm geführten Notariat an. Ich befand mich währenddessen auf dem Weg zum Abschluss der mittleren Reife. Der Wechsel auf ein Gymnasium oder einer Fachhochschule war für mich nicht interessant; vielmehr plante ich mit dem Beginn einer Ausbildung. Die Begegnung mit dem Notar und die Anfrage kam mir demnach sehr gelegen, sodass ich wenige Wochen später zunächst ein persönliches Gespräch mit dem Notar führen und alsbald meinen Ausbildungsvertrag unterzeichnen durfte. Durch ein Wochen-Praktikum in den Schulferien und eine Ein-Tages-Beschäftigung wöchentlich bis zum Beginn der Ausbildung konnte ich bereits erste Eindrücke gewinnen.Zu Beginn der Ausbildung beschäftigte ich mich täglich mit dem Ablegen und Ausfertigen (kopieren, nähen und siegeln) von Urkunden, mit dem Führen des Archives sowie der Entgegennahme telefonischer Anfragen und deren Weiterleitung an den zuständigen Sachbearbeiter. Auch büroorganisatorische Tätigkeiten wie das Auffüllen von Kopierpapier und Bestandsaufnahmen von Büromaterialen zählten zu meinen Aufgaben.
Zur Aneignung der erforderlichen Theorie besuchte ich neben der praktischen Tätigkeit im Notariat die Städtische Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe in München via Blockunterricht. Durch die Entfernung zu meinem Wohnort in der Pfalz konnte ich mich persönlich entfalten und menschlich weiterentwickeln. Darüber hinaus habe ich viele neue Kontakte knüpfen dürfen, was ich neben der beruflichen Laufbahn auch auf zwischenmenschlicher Ebene sehr zu schätzen weiß.
Nach der erfolgten Zwischenprüfung wurde ich im Notariat verstärkt für die Vorbereitung von Urkunden und deren Abwicklung betraut. Auch persönliche Besprechungstermine und die Beratung anfragender Mandanten wurden zu meiner Tagesroutine. Durch diese Aufgaben konnte ich bereits während meiner Ausbildung einen tiefen Einblick in die rechtliche Materie gewinnen. Hierbei unterstützte mich der Notar, der im Notariat beschäftigte Notarassessor (= angehender Notar) und alle Kolleginnen und Kollegen. Bei aufkommenden Fragen hatten diese stets ein offenes Ohr, wofür ich bis heute sehr dankbar bin.
Das Ausbildungsende nahte und mir wurde die Gelegenheit geboten, mich gut auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Mit erfolgreichem Bestehen freute ich mich, von meinem Ausbildungsnotar fest angestellt und weiter beschäftigt worden zu sein.
Nach Abschluss der Ausbildung bestand die Möglichkeit, eine Fortbildung zum Inspektor zu absolvieren. Hierzu musste zunächst ein Auswahlverfahren durchlaufen werden, da lediglich eine bestimmte Anzahl an Inspektoranwärtern übernommen werden konnten. Mit erfolgreichem Bestehen und dem Erreichen der benötigten Platzziffer dienten entsprechende Kurse zur optimalen Vorbereitung auf die Inspektorenprüfung. Die Kurse wurden in dem idyllischen Fischbachau (Bayern) durch Notarinnen und Notare, Notarassessoren und Notarassessorinnen sowie Angestellte/n der Notarkasse durchgeführt. Hierdurch konnte ich meinen Wissensstand stetig erweitern, was sich in der täglichen Arbeit im Notariat positiv bemerkbar machte.
Die Inspektorenprüfung konnte ich mit Bravour absolvieren. Mit der Ernennung zum Inspektor und der Übernahme in den Dienst der Notarkasse A.d.ö.R erwarb ich als Beschäftigter den Status eines fachkundigen und qualifizierten Mitarbeiters mit beamtenähnlicher Einstufung. Das Notariat, in dem ich beschäftigt werde, darf zwei Mitarbeiter der Notarkasse solcher Art beschäftigen. Ich hatte Glück: Mein Notariat hatte noch eine freie Stelle zu besetzen.
Jeder Tag bietet neue Erfahrungen und Eindrücke; die Sachverhalte unterscheiden sich ständig, was die tägliche Arbeit sehr interessant gestaltet.
Bis zum heutigen Tag konnte ich von der Ausbildung ab bis zur Anstellung als Inspektor alle Bereiche des Notariats kennenlernen und die Abteilungen durchlaufen. Diese Erfahrungen darf ich als Praktikums- und Ausbildungsbetreuer mit voller Freude den Praktikanten und Auszubildenden weitergeben. Dadurch erkenne ich Parallelen zu meiner Ausbildungszeit. Ich versuche, den Auszubildenden durch Ratschläge den Alltag im Notariat sowie in der Berufsschule zu erleichtern und die Persönlichkeitsentwicklung zu schulen.
Gefällt mir besonders
- Selbstständiges Arbeiten, Kontakt und Austausch mit Mandanten, positives Ansehen des Berufs, angemessene Vergütung, sicherer Beruf
Mein Tipp für euch
Ein/e Notarfachangestellte/r beschäftigt sich alltäglich mit der Bearbeitung (teilweise komplexer) rechtlicher Sachverhalte sowie schriftlicher und telefonischer Beantwortung notariell spezifischer Angelegenheiten. Hinreichende deutsche Sprachkenntnisse sowie eine gute Rechtsschreibung werden oftmals als Einstellungskriterium herangezogen und für eine Anstellung vorausgesetzt. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und Bearbeitung sämtlicher Vorgänge mit den zur Verfügung stehenden EDV-Programmen sollte ein Grundverständnis für Word und Excel vorhanden sein. Hilfreich ist hierbei auch das Beherrschen des Zehn-Finger-Systems.Mein Job auf einen Blick
- Art der Ausbildung: dual
- Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, kann mit Abitur oder Fachhochschulreife auf 2 Jahre verkürzt werden
- Fachbereich: Recht, Wirtschaft, Verwaltung, Dienstleistung
- Erwünschter Schulabschluss: Mittlere Reife, Abitur
- Arbeitsumfeld: Büro
- Arbeitszeiten: 40h/Woche, i.d.R. von 8 - 17 Uhr
Mein Arbeitstag auf einen Blick
- 08:00: Bearbeitung/Beantwortung des Mail-Eingangs
- 08:30: Ausdruck und letzte Prüfung vorbereiteter Entwürfe vor anstehender Beurkundung am Tag
- 09:00: Telefonanfragen beantworten, Entwürfe vorbereiten, Posteingang bearbeiten, Notar bei Beurkundungen unterstützen, Betreuung von Auszubildenden und Praktikanten
- 12:00: Mittagspause
- 14:00: Telefonanfragen beantworten, Entwürfe vorbereiten, Posteingang bearbeiten, Notar bei Beurkundungen unterstützen, Betreuung von Auszubildenden und Praktikanten
- 18:00: Feierabend