Tobias' Erfahrung als Seiler
Tobias (34)
Ausbildung als Seiler bei der Seilflechter Tauwerk GmbH„Seiler zu sein, ist etwas Besonderes!“
Tobias (34) hat den traditionsreichen Beruf des Seilers 2014 von Grund auf bei der Seilflechter Tauwerk GmbH gelernt. Heute ist er europaweit für technisches Tauwerk in den Bereichen Forst und Offroad verantwortlich. Von seinen Eindrücken und Erfahrungen hat er Azubiyo berichtet.
Die Ausbildung zum Seiler war für mich eine der lehrreichsten und spannendsten Erfahrungen.
Vom Herstellen eines Garns – der kleinsten Faser eines Seils – über Materialkunde bis hin zum Umgang mit Stahlseilen: Die Vielfalt der Themen hat mich sofort begeistert. In der Berufsschule in Münchberg, wo der Unterricht blockweise stattfindet, wurde uns ein breites Wissen vermittelt. Besonders spannend fand ich die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis.
Nach meiner Ausbildung konnte ich Kleidung nicht mehr „normal“ betrachten, ohne die Nähte und Materialien genau unter die Lupe zu nehmen. Schnell erkennt man, ob etwas hochwertig oder eher minderwertig verarbeitet ist – ein spannender Effekt, der aus der Ausbildung bleibt!
In den Praxisstunden haben wir das Gelernte direkt angewendet. Ob Knotenlehre, das Knüpfen einer Hängematte oder das sogenannte Spleißen – also das Herstellen von Endverbindungen an Textilien und Stahlseilen – es war immer etwas Neues dabei.
Abwechslung garantiert – Ein Einblick in die Ausbildung:
Bei Seilflechter durchläuft man in der Ausbildung nahezu alle Abteilungen des Unternehmens.
- Maschinenpark: Hier lernt man die Materialien und Maschinen kennen.
- Konfektionierung: Wie werden Seile passend für Kundenwünsche zugeschnitten?
- Logistik & Büro: Auch Lager, Versand und Organisation gehören dazu.
Es wird schnell klar: Alles hängt zusammen. Schließlich wäre es nicht ideal, wenn ein Kunde 200 Meter Seil bestellt und am Ende 2000 Meter geliefert bekommt. 😉
Und danach?
Nach der Ausbildung hat mir mein Wissen als Seiler enorm weitergeholfen – auch im kaufmännischen Bereich. Heute bin ich im Vertrieb tätig und stehe meinen Kunden Rede und Antwort. Dabei hilft es, die Produkte und deren Herstellung genau zu kennen.
Besonders spannend finde ich es immer, wenn mich Freunde fragen, was ich beruflich mache. Auf die Antwort „Seiler“ kommen oft erstaunte Blicke. „Wofür braucht man denn heute noch Seile?“ höre ich dann häufig. Meine Antwort: „Schau mal auf deine Schuhe, an deine Jacke mit dem Gummizug oder die Kordeln an deinem Pullover.“ Seile sind überall – und das macht meinen Beruf so besonders.
Wenn du Lust hast, etwas Einzigartiges zu lernen, kann ich dir die Ausbildung zum Seiler wirklich ans Herz legen!
Mein Tipp für euch
Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen ist das A und O. Alle müssen an einem Strang ziehen – im wahrsten Sinne des Wortes – damit am Ende ein perfektes Produkt entsteht. Geh offen und ehrlich auf deine Kollegen zu, wenn du Fragen hast. Bei uns hilft man sich gegenseitig! Ein weiterer Tipp: Hör während der Einarbeitung aktiv zu, schreib dir Dinge auf und hinterfrage Prozesse. Es geht nicht nur darum, eine Maschine einfach weiterlaufen zu lassen, sondern auch zu verstehen, welches Material verarbeitet wird und warum. Unser Ausbildungsleiter, Herr Rainer Sattler, unterstützt dich dabei gern.Mein Job auf einen Blick
- Art der Ausbildung: Dual
- Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
- Fachbereich: Handwerk
- Arbeitsumfeld: Produktion, Werkstatt
- Arbeitszeiten: Feste Zeiten
- Höhe der Vergütung während der Ausbildung: 1.200 € bis 1.388 €
- Anzahl Urlaubstage: 30