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Duale Ausbildung

Die duale Ausbildung (auch betriebliche Ausbildung genannt) ist in Deutschland die häufigste Form der Berufsausbildung.

Das Modell, das es in vergleichbarer Form zum Beispiel auch in Österreich, der Schweiz, Dänemark und den Niederlanden gibt, wird weltweit bewundert und für immer mehr Länder zum Vorbild. Auch China, die USA, Spanien und Indien interessieren sich für das duale System.

Von der Übernahme der dualen Ausbildung erhoffen sich die Regierungen eine bessere Qualifizierung ihrer Azubis und damit auch eine Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit.

Was ist eine duale Ausbildung?

Die meisten staatlich anerkannten Ausbildungsberufeaktuell über 450 – sind nach dem dualen System aufgebaut. „Dual“ beschreibt eine zweigeteilte Form der Ausbildung an 2 verschiedenen Ausbildungsorten: In der Berufsschule erlernst du das theoretische Fachwissen, im Betrieb praktische Kenntnisse und Fertigkeiten. Doch was bietet das Ausbildungssystem? Das Besondere an der dualen Berufsausbildung ist die Kombination aus theoretischer Bildung in der Berufsschule und praktischer Ausbildung im Betrieb. Dadurch erwerben die Azubis eine praxisorientierte Qualifikation und damit auch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Der Berufsschulunterricht findet normalerweise an 1 bis 2 Tagen pro Woche neben der betrieblichen Arbeit statt. Bei einigen Ausbildungen wird der Schulunterricht in Blockform abgehalten: Hier bist du abwechselnd für einige Wochen am Stück in der Schule und dann wieder im Ausbildungsbetrieb.

Ein weiterer Vorteil der dualen Ausbildung liegt in der einheitlichen Regelung: Bundesweit geltende Ausbildungsordnungen sorgen dafür, dass jeder angehende Maurer während seiner Ausbildung dasselbe Wissen und Können erwirbt und am Ende die gleiche Qualifikation hat. So können sich auch Arbeitgeber auf gut ausgebildete Fachkräfte verlassen.

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Andere Ausbildungsarten

Neben der dualen Ausbildung gibt es noch diese Ausbildungsarten:

Schulische Ausbildung: Damit ist die Ausbildung an einer Berufsfachschule oder Fachakademie gemeint. Als schulische Ausbildungen werden vor allem Berufe im Gesundheitsbereich angeboten. Beispiele: Altenpfleger, Assistent für Informatik, Erzieher

Beamtenausbildung: Die Ausbildung im öffentlichen Dienst ist je nach Laufbahn (einfacher Dienst oder mittlerer Dienst) in verschiedenen Ausbildungsberufen möglich: z.B. Beamter Allg. Innere Verwaltung, Beamter Bundesbank, Beamter Feuerwehr

Abiturientenausbildung: Bei der Abiturientenausbildung handelt es sich um spezielle Ausbildungsgänge für Schüler mit (Fach-)Abitur, bei denen meist ein Berufsabschluss mit einer beruflichen Zusatzqualifikation erworben wird: z.B. Eurokaufmann, Finanzassistent, Handelsfachwirt

Duales Studium: Für die Kombination aus beruflicher Ausbildung und Studium benötigst du je nach Studiengang Abitur, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife. Hier gibt's weitere Infos zum Dualen Studium.

Rechtliche Regelungen

Die duale Ausbildung ist durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) sowie die einzelnen Ausbildungsverordnungen der jeweiligen Berufe geregelt. Darin sind die Rahmenbedingungen der Ausbildung festgelegt, wie etwa die Rechte und Pflichten von Azubi und Ausbilder oder die Ausbildungsinhalte.

Wie die Ausbildung im Einzelfall geregelt ist, legt der Ausbildungsvertrag fest. Die zuständigen Stellen (z.B. IHK oder HWK) kontrollieren die Ausbildung und führen beispielsweise Prüfungen durch.

Welche Ausbildungsbereiche und Berufe gibt es?

Wer kann eine duale Ausbildung machen?

Rein rechtlich gibt es keine bestimmten Voraussetzungen, wenn man einen Beruf nach dem dualen System erlernen möchte. Prinzipiell kann laut BBiG jeder jede beliebige duale Ausbildung absolvieren, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Schulabschluss. In der Praxis legen viele Betriebe bestimmte Mindestanforderungen fest, die Bewerber erfüllen sollen, wie etwa einen bestimmten Abschluss oder gute Noten in einzelnen Fächern.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Je nach Ausbildungsberuf dauert eine duale Ausbildung meist zwischen 2 und 3,5 Jahren. Dein Schulabschluss und deine Leistungen während der Ausbildung können sich auf die Dauer auswirken und auch zu einer Ausbildungsverkürzung oder -verlängerung führen.

Wird die Ausbildung bezahlt?

Jeder Azubi hat nach § 17 BBiG Anspruch auf eine „angemessene Vergütung“. Diese Ausbildungsvergütung, ist je nach Branche, Ausbildungsberuf und Ausbildungsbetrieb unterschiedlich hoch.

Seit 2020 gibt es jedoch den Anspruch auf eine Mindestausbildungsvergütung. Bei einem Ausbildungsstart im Jahr 2021 liegt die Vergütung für das erste Lehrjahr zum Beispiel bei mindestens 550 Euro, im Jahr 2022 bei mindestens 585 Euro. Wenn die Arbeitgeber mit den Gewerkschaften allerdings einen Tarifvertrag geschlossen haben, ist die Höhe der Löhne dort fest vorgeschrieben.

Prüfungen und Abschluss

Während der dualen Ausbildung finden im Normalfall 2 wichtige Prüfungen statt, die man als Azubi bestehen muss: Die Zwischenprüfung wird in der Mitte der Ausbildung abgelegt und soll zeigen, dass der Auszubildende gute Fortschritte macht und die bisherigen Inhalte erfasst hat. Mit Bestehen der Abschlussprüfung (im Handwerk: Gesellenprüfung) ist die Ausbildung beendet.

Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in der Tasche muss nicht Schluss sein. In vielen Bereichen kann man Weiterbildungen absolvieren und damit auch auf der Karriereleiter aufsteigen, im Handwerk zum Beispiel mit einem Meisterbrief. Daneben gibt es viele weitere Möglichkeiten, die sich nach der Ausbildung eröffnen, z.B. Weiterbildungen, Zweitausbildungen oder ein Aufbaustudium.

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