Azubi-Wissen » Überbetriebliche Ausbildung
Was ist eine überbetriebliche Ausbildung?
Die überbetriebliche Ausbildung ist eine Erweiterung der dualen Ausbildung, welche vor allem Azubis aus kleinen Unternehmen die Chance ermöglicht, ebenso in allen Bereichen geschult zu werden wie Auszubildende aus größeren Firmen.
Bei vielen Unternehmen kommt es vor, dass sie während der Ausbildung nicht die Möglichkeiten haben, ihre Azubis in allen Bereichen zu schulen. Aus diesem Grund gibt es die überbetriebliche Ausbildung. Sie ermöglicht es den Azubis fehlendes Wissen anderweitig zu erlernen, indem sie diverse Werkstätten und Schulungen besuchen.
Neben der überbetrieblichen Ausbildung gibt es noch diese Ausbildungsarten:
Duale Ausbildung: Die duale Ausbildung (auch betriebliche Ausbildung genannt) ist in Deutschland die häufigste Form der Berufsausbildung. Sie besteht aus zwei Aufgabenbereichen – zum einen wirst du in der Schule in theoretischen Dingen gelehrt und zum anderen übst du in deinem Ausbildungsbetrieb den praktischen Teil aus. Hier gibt's weitere Infos zur dualen Ausbildung.
Schulische Ausbildung: Mit einer schulischen Ausbildung ist die Ausbildung an einer Berufsfachschule oder Fachakademie gemeint. Als schulische Ausbildungen werden vor allem Berufe im Gesundheitsbereich angeboten. Beispiele: Altenpfleger, Assistent für Informatik, Erzieher
Beamtenausbildung: Die Ausbildung im öffentlichen Dienst ist je nach Laufbahn (einfacher Dienst oder mittlerer Dienst) in verschiedenen Ausbildungsberufen möglich: z. B. Beamter Allg. Innere Verwaltung, Beamter Bundesbank, Beamter Feuerwehr
Abiturientenausbildung: Bei der Abiturientenausbildung handelt es sich um spezielle Ausbildungsgänge für Schüler mit (Fach-)Abitur, bei denen meist ein Berufsabschluss mit einer beruflichen Zusatzqualifikation erworben wird: z. B. Eurokaufmann, Finanzassistent, Handelsfachwirt
Duales Studium: Für die Kombination aus beruflicher Ausbildung und Studium benötigst du je nach Studiengang Abitur, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife. Hier gibt's weitere Infos zum Dualen Studium.
Die rechtlichen Regelungen der überbetrieblichen Ausbildung sind im Berufsbildungsgesetzes (§ 5) und der Handwerksordnung (§ 26) festgehalten. Dort steht, dass „Teile der Berufsausbildung in geeigneten Einrichtungen außerhalb der Ausbildungsstätten durchgeführt werden, wenn und soweit es die Berufsausbildung erfordert“.
Wie viel Zeit beansprucht die überbetriebliche Ausbildung?
Die Elemente der überbetrieblichen Ausbildung nehmen meistens zwischen 3 und 4 Wochen im Jahr in Anspruch. In der Regel finden die Schulungen während der Zeit im Betrieb statt, was bedeutet, dass die Berufsschulzeit weniger bis gar nicht davon betroffen ist.
Im Vergleich zu anderen Ergänzungen der dualen Ausbildung zeigt sich, dass sich die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung bei den Auszubildenden deutlicher Beliebtheit erfreut. Laut einer Studie, welche sich mit den gesamten durchschnittlichen Bildungsleistungen in den überbetrieblichen Bildungsstätten im Jahr 2011 befasste, betrug die Teilnehmerzahl der überbetrieblichen Ausbildung 60,4 % wohingegen die Meistervorbereitung von 9,2 % und die Auftragsmaßnahme von 11,0 % aller Teilnehmer gewählt wurden. Die restlichen 19,5 % entschiedenen sich für sonstige Fort- und Weiterbildungen.*
Alle anfälligen Kosten, die während einer überbetrieblichen Ausbildung auftreten, werden üblicherweise von dem ausbildenden Betrieb übernommen.
Da die überbetriebliche Ausbildung Teil einer dualen Ausbildung sein kann, ist der Abschluss derselbe.
Das bedeutet, dass während der dualen Ausbildung im Normalfall 2 wichtige Prüfungen stattfinden, die man als Azubi bestehen muss: Die Zwischenprüfung wird in der Mitte der Ausbildung abgelegt und soll zeigen, dass der Auszubildende gute Fortschritte macht und die bisherigen Inhalte erfasst hat. Mit Bestehen der Abschlussprüfung (im Handwerk: Gesellenprüfung) ist die Ausbildung beendet.
Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in der Tasche muss nicht Schluss sein. In vielen Bereichen kann man Weiterbildungen absolvieren und damit auch auf der Karriereleiter aufsteigen, im Handwerk zum Beispiel mit einem Meisterbrief. Daneben gibt es viele weitere Möglichkeiten, die sich nach der Ausbildung eröffnen, z. B. Weiterbildungen, Zweitausbildungen oder ein Aufbaustudium.
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Bildnachweis: „Azubis auf der Baustelle“ © oksix - stock.adobe.com
*Quelle: Christiane Köhlmann-Eckel: „Vielfältige Zielgruppen – ein Lernort“, BWP, 01/2015.