Schutzbrille auf, Handschuhe an und ab ans Schweißgerät: Du bist Anlagenmechaniker und sorgst dafür, dass die Rohrsysteme im Schwimmbad intakt sind. Gestern ist aber ein Problem aufgetreten: Ein Rohr leckte. Du hast alles überprüft und den Fehler gefunden, dafür bist du schließlich Experte. So, noch eine letzte Naht schweißen, dann ist das Ersatzteil fertig und kann montiert werden – jetzt sollte alles wieder passen!
Berufsbild Anlagenmechaniker / Anlagenmechanikerin
Was macht ein Anlagenmechaniker (m/w/d)?
Anlagenmechaniker und Anlagenmechanikerinnen stellen Bauteile her und montieren diese zu Baugruppen und letztlich zu Anlagen. Bevor Einzelteile an CNC-Maschinen (Werkzeugmaschinen) oder in Handarbeit angefertigt werden, erfolgt eine Vorbereitung mittels technischer Zeichnungen und Anweisungen. Sind alle Einzelteile fertig, fügen Anlagenmechaniker sie zusammen. Es kann auch sein, dass die Teile erst zum tatsächlichen Einsatzort transportiert werden müssen. Dort überprüfst du dann die Vollständigkeit der Lieferung und montierst dann entsprechend der Pläne. Ist alles fertig, wird die Funktion der Apparatur geprüft und die Anlage an den Kunden übergeben.
Anlagenmechaniker können verantwortlich sein für:
- Lüftungssysteme
- Rohrleitungssysteme
- Industrieanlagen
Darüber hinaus gehören auch Wartungs- und Umbauaufgaben zu den Tätigkeiten von Anlagenmechanikern, ebenso wie Qualitätskontrolle.
In Bädern und an Heizungsanlagen findet man Anlagenmechaniker eher selten, dafür sind Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) zuständig.
Wie sieht der Berufsalltag als Anlagenmechaniker bzw. als Anlagenmechanikerin aus?
Anlagenmechaniker arbeiten mit Werkstoffen wie Metallen und Kunststoffen und nutzen zahlreiche Verfahren, um diese zu Baugruppen, Rohrsystemen oder Industrieanlagen zusammenzufügen. Schweißen, falzen oder löten: Das und noch mehr technisch-handwerkliche Arbeit erwartet dich im Alltag als Anlagenmechaniker. Oft helfen dir bei deiner Arbeit nicht nur Werkzeuge, sondern auch computergesteuerte Maschinen, die du bedienen musst.
In der Regel arbeitest du mit deinen Kollegen im Schichtdienst zusammen. Bei Montageeinsätzen kann es auch zu mehrwöchigen Dienstreisen kommen. Du arbeitest teils auf Baustellen und bist daher der Witterung ausgesetzt. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein und das Tragen von Schutzkleidung ist Pflicht. In Werkhallen kann dich Lärm erwarten, dazu kommen Metallstaub oder Rauchgase.
Je nach Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber können dich aber noch zahlreiche weitere Aufgaben erwarten. Praktika vor Beginn der Ausbildung können dir helfen, den richtigen Einsatzort für dich zu finden.
Wo arbeitet man als Anlagenmechaniker?
Anlagenmechaniker ist ein technischer Beruf, daher ist dein Arbeitsumfeld größtenteils eine Fertigungshalle, beispielsweise in einem Unternehmen der Metallindustrie. Aber auch andere Bereiche (Verkehrsbetriebe, Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke, Betriebe des Elektroanlagenbaus, Raffinerien, Unternehmen für Erdöl- und Erdgasförderung) bieten Beschäftigungsmöglichkeiten.
Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du Anlagenmechaniker wirst, was du als Anlagenmechanikerin machst und wie viel Geld du verdienst. Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 15.03.24
Ausbildung zum Anlagenmechaniker / zur Anlagenmechanikerin
Was lernt man in der Ausbildung zum Anlagenmechaniker?
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker ist eine duale Ausbildung, d.h. die Theorie findet in der Berufsschule statt und die Praxis im Betrieb. In der Ausbildung lernst du die Eigenschaften von Werkstoffen kennen und wie du Werkzeuge und Maschinen richtig bedienst. Ein weiterer Kern thematisiert die Anlagen und deren Bestandteile: Dazu gehören Inspektion, Wartung sowie Instandsetzung.
In der Berufsschule stehen sowohl berufsspezifische Lernfelder auf dem Stundenplan als auch allgemeinbildende Fächer. Du hast also Unterricht in Deutsch, Englisch oder Sport, aber auch in Herstellen von einfachen Baugruppen oder Planen und Realisieren von Systemen der Anlagentechnik.
Wie läuft die Ausbildung zum Anlagenmechaniker ab?
Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann stellst du dir bestimmt die Frage: Wie werde ich Anlagenmechaniker? In deiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker bzw. zur Anlagenmechanikerin bist du abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes und übernimmst konkrete Aufgaben. Das theoretische Hintergrundwissen wird dir in der Berufsschule vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker lernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Deine Abschlussprüfung besteht aus 2 Teilen. Vor Ende des 2. Ausbildungsjahres legst du Teil I der Abschlussprüfung ab. Teil II der Abschlussprüfung wird am Ende der Ausbildung abgelegt. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Anlagenmechaniker nennen.
Im Folgenden zeigen wir dir, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um die Ausbildung als Anlagenmechaniker zu starten.
Anlagenmechanikerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die Mehrheit der Azubis hat einen Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit Hauptschulabschluss und ein kleinerer Teil mit (Fach-)Abitur. Es beginnen kaum Azubis ohne Abschluss die Ausbildung.
- Werken
- Physik
- Mathe
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Selbstorganisation
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Schichtarbeit
- Mehrwöchige Dienstreisen
Gute Noten und Kenntnisse in Mathe und Physik zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir z.B. beim Berechnen von Materialbedarf. Auch gute Kenntnisse in Werken können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise bei Metallbearbeitungs- und -verbindungstechniken.
Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am Wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Anlagenmechaniker bzw. zur Anlagenmechanikerin mitbringst. Neben einer guten Selbstorganisation ist in diesem Beruf vor allem eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise sowie handwerkliches Geschick von Vorteil, zum Beispiel beim Schweißen von Blechen und Rohren. Zudem solltest du über Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein verfügen, da du z.B. Schweißnähte genau überprüfen musst, damit es im Nachhinein zu keiner Gefahr kommt.
Anlagenmechaniker ist ein technisch-handwerklicher Beruf, daher ist dein Arbeitsumfeld größtenteils eine Fertigungshalle, z.B. in einem Unternehmen der Metallindustrie. In der Regel arbeitest du mit deinen Kollegen im Schichtdienst zusammen. Auch kann es zu mehrwöchigen Dienstreisen kommen, z.B. bei Montageeinsätzen.
Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. Du arbeitest auch auf Baustellen und bist daher der Witterung ausgesetzt. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein und das Tragen von Schutzkleidung ist Pflicht. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Anlagenmechaniker in der Ausbildung?
In deiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker bzw. zur Anlagenmechanikerin kann dein Gehalt je nach Betrieb und Bundesland unterschiedlich hoch sein. Im Schnitt erhalten Azubis:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.018 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.093 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.178 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 1.259 Euro
Du möchtest gerne mehr über den Lohn als Anlagenmechaniker bzw. als Anlagenmechanikerin erfahren? Hier geht es zur Seite Anlagenmechaniker Gehalt.
Anlagenmechaniker ist der passende Beruf für dich, wenn
- du gerne Verantwortung übernimmst
- du sauber und präzise arbeitest
- du gerne handwerklich tätig bist
- du mit Metallen und Kunststoffen arbeiten willst
Ein anderer Beruf als Anlagenmechaniker passt besser zu dir, wenn
- du kein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast
- du Angst vor der Arbeit mit Maschinen und Werkzeugen hast
- du kein technisches Verständnis mitbringst
- du nicht gerne im Team arbeitest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im technischen Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Industriemeister für Metall oder zum Techniker für Metallbautechnik. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Maschinenbau, Versorgungstechnik oder Verfahrenstechnik. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Anlagenbau, Blechbearbeitung und Behälterbau, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken, NC-, CNC- Techniken, Wartung und Instandhaltung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Prüfung zum Industriemeister im Bereich Metall oder eine Weiterbildung als Techniker im Bereich Maschinentechnik oder Maschinenbau. Auch ein Studium ist anschließend möglich.
Passende Studiengänge sind beispielsweise:
Der Beruf des Anlagenmechanikers ist stark handwerklich geprägt, trotzdem unterstützen dich Werkzeuge und CNC-Maschinen bei der Arbeit. Du kannst hier vielfältige Aufgaben übernehmen und dich auf deine Kollegen verlassen. Das macht Spaß und kann auch nachhaltig sein: Du sorgst dafür, dass Anlagen lange und gut laufen und mit Wartungsarbeiten vermeidest du teure Reparaturen und eine frühzeitige Verschrottung. In Zukunft können dich neben technischen Neuerungen auch andere Werkstoffe erwarten – Anlagenmechaniker sind definitiv auch in vielen Jahren noch gefordert.
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Bildnachweis:
"Mechaniker mit Schweißerhelm" © industrieblick - Fotolia,
"Anlagenmechaniker prüft Dichtungen" ©Dan Race - stock.adobe.com,
"Anlagenmechaniker bei der Bestandsaufnahme" ©www.industrieblick.net - stock.adobe.com,
"Anlagenmechaniker schließt Rohre an" ©Kzenon - stock.adobe.com,
"Anlagenmechaniker arbeitet an Anlagenzeichnung" ©DragonImages - stock.adobe.com,
"Anlagenmechaniker schweißt überstehende Ränder der Rohre ab" ©bogdanhoda - Fotolia