Als Fachkraft für Metalltechnik heißt es: Schutzbrille aufsetzen, Sicherheitsschuhe und Handschuhe anziehen. Denn bevor du die Produktionshalle betrittst, kümmerst du dich um deine eigene Sicherheit. Bei der Arbeit mit großen Maschinen und Metall sind die Stahlkappen in deinen Schuhen unerlässlich. Heute erstellst du Prototypen für ein neues Produkt. Bevor die Großproduktion startet, legst du die Arbeitsschritte fest und dabei hilft dir die Herstellung der Prototypen. Als Grundlage nutzt du die technische Zeichnung des Produkts. Gemeinsam mit deinen Kollegen planst du die Arbeitsschritte und führst diese aus. Daran erkennst du gut, wo Nachbesserungen nötig sind.
Berufsbild Fachkraft für Metalltechnik
Was macht eine Fachkraft für Metalltechnik (m/w/d)?
Als Fachkraft für Metalltechnik vereinst du seit 2013 11 verschiedene Berufe in einem. Denn seitdem ersetzt dieser Beruf diese 11 bisherigen Metallberufe:
- Drahtwarenmacher
- Drahtzieher
- Federmacher
- Fräser
- Gerätezusammensetzer
- Kabeljungwerker
- Maschinenzusammensetzer
- Metallschleifer
- Revolverdreher
- Schleifer
- Teilezurichter
Jetzt kannst du für deine Ausbildung aus 4 Fachrichtungen wählen. Je nach Fachgebiet erwarten dich andere Aufgaben. Diese Fachrichtungen stehen für dich zur Verfügung:
- Konstruktionstechnik
- Montagetechnik
- Umform- und Drahttechnik
- Zerspanungstechnik
Für dich bedeutet das, dass du einen vielfältigen Aufgabenbereich übernimmst. In der Konstruktionstechnik bearbeitest und verarbeitest beispielsweise Bleche, Rohre und Profile. Daraus stellst du Maßkonstruktionen für verschiedene Anwendungsbereiche her. Für die perfekten Maße schneidest du Bleche zurecht, biegst sie und setzt Bohrungen. Entscheidest du dich für die Zerspanungstechnik, stellst du mithilfe von Maschinen und Werkzeuge Bauteile und funktionsfähige Baugruppen her. Diese baust du für Maschinen oder Fahrzeuge.
Wie sieht der Berufsalltag als Fachkraft für Metalltechnik aus?
Dein Berufsalltag als Fachkraft für Metalltechnik hängt stark von deiner Fachrichtung ab. Daher solltest du vorab gut auswählen, welche Fachrichtung die richtige für dich ist. Doch egal für welche Fachrichtung du dich entscheidest, in jeder arbeitest du handwerklich. Dein Hauptarbeitsmittel ist Metall. Im Berufsalltag triffst du natürlich auch auf andere Werkstoffe, die du für deine Arbeit benötigst. Du stellst Bauteile her, fügst diese zusammen und nutzt dafür Maschinen und Werkzeuge.
In der Konstruktionsmechanik erwarten dich Maßkonstruktionen aus Blechen, Rohren und Profilen. Die Montagetechnik produziert ganze Maschinen oder andere Produkte. Als Hauptaufgabe in der Umform- und Drahttechnik erwartet dich die Herstellung von Draht und das Umformen von Metall. Und in der Zerspanungstechnik produzierst du Bauteile durch Drehen, Fräsen oder Schleifen.
Wo arbeitet man als Fachkraft für Metalltechnik?
Nach deiner Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik arbeitest du häufig in Industriebetrieben. Das betrifft den Maschinen- und Fahrzeugbau und metallverarbeitende Unternehmen. Auch im Baugewerbe kannst du mit deinen Fähigkeiten arbeiten. Dein Einsatzort sind Produktionshallen und Werkstätten. Manchmal arbeitest du auch vor Ort bei Kunden.
Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik
Was lernt man in der Ausbildung zur Fachkraft Metalltechnik?
Im Betrieb lernst du die verschiedenen Aufgaben entsprechend deiner Fachrichtung. Das kann beispielsweise die Herstellung von Baugruppen sein, wie du die Maschinen bedienst und welche Verfahren du wann wählst. Durch die Arbeit im Betrieb erlernst du die praktischen Fähigkeiten für deinen Berufsalltag.
In der Berufsschule wartet auf dich eine Kombination aus berufsspezifischen und allgemeinbildenden Fächern. Beispielsweise lernst du das theoretische Wissen über die Montage von Metallkonstruktionen. Zusätzlich stehen Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde auf deinem Stundenplan.
Wie werde ich Fachkraft für Metalltechnik?
Rechtlich ist für diese Ausbildung kein Schulabschluss vorgeschrieben. Da dieser Ausbildungsberuf erst seit August 2013 angeboten wird, liegen derzeit noch keine Daten zu den tatsächlichen Schulabschlüssen der Bewerber vor.
Quelle: Datensystem Auszubildende (https://www.bibb.de/dazubi)
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Fachkräfte Metalltechnik.
Die meisten Fachkräfte für Metalltechnik arbeiten in Industriebetrieben, z. B. in metallverarbeitenden Unternehmen oder im Maschinen- und Fahrzeugbau. Dort sind sie vor allem in Produktionshallen und Werkstätten, aber teilweise auch vor Ort beim Kunden tätig.
Wie viel verdient man als Fachkraft für Metalltechnik in der Ausbildung?
Als Fachkraft für Metalltechnik kommt es darauf an, ob dein Vertrag tariflich gebunden ist und in welchem Bundesland du beschäftigt bist. Hier zeigen wir die durchschnittlichen tariflichen Ausbildungsvergütungen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.004 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.065 Euro
Du willst mehr wissen? Hier geht es zur Fachkraft für Metalltechnik Gehaltsseite.
Du bist gut geeignet für den Beruf Fachkraft Metalltechnik, wenn du
- dich für den Werkstoff Metall interessierst
- mit Lärm umgehen kannst
- gerne handwerklich arbeitest
- ein technisches Verständnis besitzt
Du bist eher weniger geeignet, wenn du
- Schichtarbeit scheust
- nicht mit großen Maschinen arbeiten möchtest
- handwerklich nicht begabt bist
- lieber im Büro arbeitest
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Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Du hast deine Gesellenprüfung erfolgreich abgelegt und strebst nun eine Weiterbildung an? Kein Problem, dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Denkbar wäre beispielsweise eine Weiterbildung in der Metallbearbeitung. Mit der (Fach-)Hochschulreife in der Tasche kommt vielleicht auch ein Studium der Konstruktionstechnik infrage.
Bei Weiterbildungen wird zwischen 3 verschiedenen Wegen unterschieden:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Mit Anpassungsfortbildungen kannst du dein Wissen aktuell halten. Eine Anpassungsfortbildung kannst du in folgenden Bereichen absolvieren:
- Metallbe- und -verarbeitung
- Konstruktion
- Produktions-, Fertigungstechnik
- Maschinen-, Anlagenbau
- Schweiß-, Füge- und Trenntechniken
- Qualitätsprüfung, -technik
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir im Beruf voranzukommen und Karriere zu machen. Möglich ist beispielsweise eine Ausbildung in einem zweiten Ausbildungsberuf oder einem Fortbildungsberuf:
- Anlagenmechaniker
- Konstruktionsmechaniker
- Techniker - Maschinentechnik
- Techniker - Metallbautechnik
- Technischer Fachwirt
Auch hier kannst du nach deiner Ausbildung einen Studiengang wahrnehmen. Mögliche Studiengänge sind:
- Konstruktionstechnik
- Maschinenbau
- Fahrzeugtechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Auch wenn du in deinem Berufsalltag viel mit Maschinen arbeitest, ist dein Einsatz als Fachkraft für Metalltechnik weiterhin erforderlich. Du übernimmst beispielsweise den Feinschliff nach der Arbeit mit der Maschine. Kommt es zum Einsatz von Robotern an deinem Arbeitsplatz, kannst du mithilfe von Umschulungen und Lehrgängen den neuen Fortschritt begleiten. Dadurch bietet der Beruf dir eine gute Zukunft im Bereich Metalltechnik.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
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