Berufe » Handwerkliche Berufe für Frauen
Heutzutage sind nur etwa 10 Prozent der Erwerbstätigen in Handwerksberufen Frauen. Auch der Anteil an weiblichen Auszubildenden im Handwerk liegt ähnlich niedrig bei etwas mehr als 15 Prozent. Denn leider gelten handwerkliche Berufe immer noch als typische Männerberufe. Dabei ist dieses Klischee längst veraltet und Handwerksberufe können von allen, unabhängig vom Geschlecht, ausgeübt werden. Was für handwerkliche Berufe für Frauen es gibt und warum Frauen im Handwerk so wichtig sind, das zeigen wir dir jetzt.
Welche handwerklichen Berufe für Frauen gibt es?
Im Handwerksbereich gibt es mehr als 130 Ausbildungsberufe, aus denen du wählen kannst, in den verschiedensten Branchen. Handwerkliche Berufe findest du unter anderem in den Bereichen:
- Technik
- Mode
- Bau
- Holz
- Metall
- Gesundheit
- Keramik
- Ernährung
Eine genaue Auflistung der verschiedenen Berufe im Handwerk findest du übrigens in unserem Artikel Handwerksberufe.
Die handwerklichen Berufe sind dabei alle natürlich auch für Frauen geeignet, doch es gibt so einige Berufe, in denen der Frauenanteil überdurchschnittlich hoch oder niedrig ist. Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe für Frauen im Handwerk sind dabei:
Zwar sind diese Berufe bei Frauen besonders beliebt, doch das bedeutet nicht, dass sie einen hohen Frauenanteil haben. Unter den Azubis in den Ausbildungen Tischler, Maler und Lackierer und Kraftfahrzeugmechatroniker sind weniger als 20 Prozent Frauen. Handwerkliche Berufe, in denen der Frauenanteil besonders hoch ist, sind unter anderem:
- Textilgestalterin im Handwerk
- Modistin
- Maskenbildnerin
- Kosmetikerin
- Polster- und Dekorationsnäherin
Wie du also sehen kannst, sind Frauen vor allem in handwerklichen Berufen im Kosmetik- und Textilbereich vertreten.
Doch es gibt auch handwerkliche Berufe, in denen der Frauenanteil besonders niedrig ist. Zum Beispiel in den Ausbildungsberufen:
- Straßenbauer
- Estrichleger
- Gerüstbauer
- Heizungsinstallateur
- Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik
In all diesen Berufen sind weniger als 5 Prozent der Azubis weiblich. Wie bereits erwähnt, bedeutet das dennoch längst nicht, dass sich diese handwerklichen Berufe nicht für Frauen eignen, im Gegenteil: Die Anzahl an Frauen im Handwerk steigt stetig.
Warum sind Frauen im Handwerk so wichtig?
Leider besteht bis heute noch das Stereotyp, dass handwerkliche Berufe Männerberufe sind. Doch das stimmt nicht. Frauen können einen Handwerksberuf natürlich genauso gut ausüben wie Männer. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass es mehr Frauen im Handwerk gibt, damit Klischees und Stereotypen aufgebrochen werden.
Damit handwerkliche Berufe für Frauen immer attraktiver werden, gibt es Initiativen wie den Girls’ Day. Das Ziel des Girls’ Day ist es, Frauen für Ausbildungsberufe und Studiengänge zu motivieren, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt. Zu diesen Berufen gehören auch viele Handwerksberufe, beispielsweise die Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker und Mechatroniker für Kältetechnik.
Welche Vorteile hat es, wenn Frauen im Handwerk arbeiten?
Es gibt so einige Vorteile, wenn Frauen im Handwerk arbeiten, denn bei vielen der Handwerksberufe handelt es sich um einen Beruf mit Zukunft. Es herrscht nämlich ein teils akuter Fachkräftemangel in vielen Berufen im Handwerk, vor allem Azubis werden hier händeringend gesucht. Das bedeutet, dass Frauen gute Chancen auf eine erfolgreiche Karriere im Handwerk haben.
Berufe im Handwerk eignen sich zudem sehr gut für eine Weiterbildung, welche die Chancen, beruflich aufzusteigen, noch mehr erhöht. Zuletzt ist es, wie bereits erwähnt, sehr wichtig, dass es mehr Frauen in den von Männern dominierten Handwerksberufen gibt, um Klischees aufzubrechen und andere Frauen zu inspirieren.
Wie hoch dein Gehalt letztendlich ausfällt, ist von einigen Faktoren abhängig. Darunter, in welchem handwerklichen Beruf du arbeitest, wie groß dein Unternehmen ist und wie viel Berufserfahrung du mitbringst. Allgemein gilt aber, dass du vor allem im handwerklich-technischen Bereich überdurchschnittlich viel verdienen kannst. Als Mechatroniker, Elektroniker in der Betriebstechnik oder Zerspanungsmechaniker erhältst du bereits in der Ausbildung ein hohes Gehalt. Wie hoch die Ausbildungsvergütung in diesen Ausbildungen ausfällt, das kannst du folgender Grafik entnehmen.
Allerdings gibt es auch bei den handwerklichen Berufen für Frauen einen Gender Pay Gap. Der Gender Pay Gap bezeichnet den geschlechtsspezifischen Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. 2022 lag er in Deutschland bei 18 Prozent.
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