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Orgelbauer / Orgelbauerin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Orgelbauer

Dein heutiger Arbeitsort ist eine jahrhundertealte Kirche, die imposante Orgel – das Herzstück der Kirche – klingt schief. Als Orgelbauer geht es nun für dich an die Arbeit, schnell hast du den Übeltäter gefunden: Eine der Pfeifen hat eine Delle. Zum Glück ist es für dich kein Problem, sie zu reparieren. Schon bald wird die Orgel wieder in ihrer vollen Pracht erklingen.

Berufsbild Orgelbauer / Orgelbauerin

Was macht ein Orgelbauer (m/w/d)?

Als Orgelbauer baust du Orgeln oder Orgelpfeifen nach Kundenanforderungen. Du stellst die Orgel oder Orgelpfeife je nach Anforderungen individuell in Handarbeit und mithilfe von Maschinen her und montierst abschließend die fertige Orgel in der Kirche.

Doch nicht nur Neuanfertigungen gehören zu dem Beruf des Orgelbauers, auch die Restauration, Pflege, Reinigung, Wartung und Reparatur von bestehenden Orgeln und Harmonien sind Teil deiner Arbeit. Da die Orgeln zum Teil mehrere hundert Jahre alt sein werden, ist hier viel handwerkliches Geschick gefragt.

Als Orgelbauer kannst du dich entweder auf den Orgel- oder auf den Pfeifenbau spezialisieren, je nach Fachrichtung konzentrierst du dich auf den Bau und die Reparatur der Orgel oder der Pfeifen.

Wie sieht der Berufsalltag als Orgelbauer aus?

Der Großteil deines Berufsalltags als Orgelbauer wird aus handwerklicher Arbeit bestehen. Je nach Fachrichtung wirst du hauptsächlich Holz oder Metall arbeiten. In jedem Fall wirst du außerdem mit Maschinen wie CNC-Maschinen oder Fräsen arbeiten, um deine Materialien zu verarbeiten.

Als Orgelbauer wirst du aber auch um die Handarbeit nicht drum herumkommen, du bearbeitest das Material auch mit Sägen, Bohrern, Hobeln und Pinseln – teils in filigraner Feinarbeit. Zuletzt montierst du die fertige Orgel oder die Pfeifen. Da die Instrumententeile teils sehr schwer sind, solltest du eine gewisse körperliche Fitness mitbringen.

In diesem Beruf wirst du nicht nur Orgeln bauen, auch die Restauration und Instandhaltung der historischen Instrumente gehören zu deinen Aufgaben.

Während deiner Arbeit entstehen Staub, Dämpfe und viel Lärm, deshalb wirst du als Orgelbauer auch Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und Gehörschutz tragen.

Deine Orgeln baust und restaurierst du nach Kundenwunsch. In diesem Beruf wirst du also auch viel Kundenkontakt haben.

Orgelbauer trägt Schutzkleidung Orgelbauer baut Orgel aus Holz Orgelbauer der Fachrichtung Pfeifenbau schweißen Pfeifen

Wo arbeiten Orgelbauer?

Als Orgelbauer wirst du hauptsächlich in einer Werkstatt sowie verschiedenen Kirchen und Konzerthäusern arbeiten. Aber es kann auch vorkommen, dass du in Privathaushalten deiner Kunden arbeitest oder in Verkaufsräumen zum Einsatz kommst.

Orgelbauunternehmen stellen ihre Orgeln oftmals überregional für ihre Kunden her. Das bedeutet, dass man als Orgelbauer auch außerhalb der Heimatregion oder im Ausland eingesetzt werden kann.

Ausbildung zum Orgelbauer / zur Orgelbauerin

Wie läuft die Ausbildung zum Orgelbauer ab?

Bei der Ausbildung zum Orgelbauer bzw. zur Orgelbauerin handelt es sich um eine 3,5-jährigeduale Ausbildung. Dual bedeutet, dass du die Ausbildung im Wechsel zwischen deinem Betrieb und der Berufsschule absolvierst. Somit erlernst du sowohl das benötigte theoretische als auch das praktische Wissen.

Am Ende des dritten Ausbildungsjahres musst du eine Zwischenprüfung bestehen. Abschließend gibt es dann noch die Gesellenprüfung. Hast du auch diese bestanden, dann darfst du dich offiziell Orgelbauer nennen.

Während deiner gesamten Ausbildung musst du ein Berichtsheft führen, in dem du regelmäßig deine Aufgaben und Tätigkeiten festhältst. Das Berichtsheft wird in regelmäßigen Abständen von deinem Ausbilder kontrolliert.

In dieser Ausbildung kannst du dich auf 2 Fachrichtungen spezialisieren:

  • Pfeifenbau
  • Orgelbau
Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Art der Ausbildung: Duale Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
3,5 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3,5 Jahre
Ausbildungsvergütung:
Im 1. Ausbildungsjahr: z. B. 566 bis 800 Euro
Ausbildungsvergütung: Im 1. Ausbildungsjahr: z. B. 566 bis 800 Euro

Was lernt man in der Ausbildung zum Orgelbauer (m/w/d)?

Da die Ausbildung zum Orgelbauer dual stattfindet, wirst du sowohl in der Berufsschule als auch deinem Betrieb unterrichtet.

Im Betrieb wird dir alles rund um die praktische Tätigkeit beigebracht. Je nach Fachrichtung lernst du unter anderem:

  • wie du Materialien richtig bearbeitest,
  • Skizzen erstellst,
  • Tasten baust,
  • Pfeifen gießt und
  • Orgeln montierst.

In der Berufsschule wird dir hingegen das benötigte theoretische Wissen beigebracht. Du lernst zum Beispiel, wie du Orgelpfeifen intonierst, Orgeln richtig pflegst und was du bei denkmalgeschützten Instrumenten beachten musst.

Orgelbauer: Voraussetzungen für die Ausbildung

Dir hat es also der Beruf Orgelbauer bzw. Orgelbauerin angetan? Dann interessiert es dich bestimmt, welche Anforderungen du erfüllen solltest, um den Beruf auszuüben. Aufgepasst, denn das zeigen wir dir jetzt.

Schulfächer
  • Musik
  • Mathe
  • Werken/Technik
Stärken
  • Gutes musikalisches Gehör
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Sinn für Ästhetik
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Werkstatt, Kirchen, Konzerthäuser
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Viel Kundenkontakt

Die meisten Ausbildungsanfänger im Orgelbau haben einen Hauptschulabschluss, allerdings ist es letztendlich dem Betrieb überlassen, welchen Schulabschluss er fordert.

Ob deine Bewerbung erfolgreich ist, entscheiden letztendlich auch deine Noten in bestimmten Fächern. Für diesen Ausbildungsberuf sind vor allem gute Noten in Werken und Technik, Musik und Mathe wichtig. Werken, Technik und Mathe helfen dir bei den handwerklichen Aufgaben, Musik hingegen beim Stimmen und Intonieren der Orgel.

Doch schulische Leistungen sind nicht alles, du solltest außerdem gewisse persönliche Stärken und Soft Skills mitbringen. Besonders wichtig für diesen Beruf sind ein gutes musikalisches Gehör, ein Sinn für Ästhetik sowie handwerklich-technisches Geschick.

Wie viel verdient ein Orgelbauer in der Ausbildung?

Bei der Ausbildung zum Orgelbauer handelt es sich um eine duale Ausbildung. Das bedeutet: Du bekommst auch ein Gehalt. Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt allerdings von einigen Faktoren ab, zum Beispiel in welchem Bundesland du bist oder welchem Tarifvertrag dein Unternehmen angehört.

Wenn dein Betrieb nach dem Tarifvertrag für das Tischlerhandwerk zahlt, dann wird deine Vergütung, je nach Bundesland, wie folgt aussehen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 566 bis 800 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 701 bis 900 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 837 bis 1.000 Euro
  • im 4. Ausbildungsjahr: 868 bis 1.100 Euro

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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Passt die Ausbildung zum Orgelbauer zu mir?

Die Ausbildung zur Orgelbauerin könnte bestens zu dir passen, wenn

  • du einen handwerklichen Beruf machen willst
  • du dich für Musik und Instrumente interessierst
  • du sehr präzise und sorgfältig arbeitest
  • du einen kreativen Beruf suchst

Ein anderer Beruf eignet sich eher für dich, wenn

  • du musikalisch nicht begabt bist
  • du keinen Kundenkontakt möchtest
  • du nicht mit deinen Händen arbeiten willst
  • du mit Orgeln nichts am Hut hast

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nur weil du deine Ausbildung zum Orgelbauer bzw. zur Orgelbauer abgeschlossen hast, bedeutet das noch lange nicht, dass du ausgelernt hast. Es gibt viele verschiedene Weiterbildungen, die du absolvieren kannst, wir unterscheiden dabei zwischen folgenden 3 Möglichkeiten:

  • Anpassungsweiterbildung,
  • Aufstiegsfortbildung und
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Orgelbauer / zur Orgelbauerin

Eine Anpassungsweiterbildung bedeutet, dass du dein berufliches Wissen vertiefst. Als Orgelbauer kannst du zum Beispiel deine Kenntnisse in Holzkunde, Restaurierung, Musik oder Metallverarbeitung erweitern.

Eine Aufstiegsweiterbildung hingegen, hilft dir dabei, deine Karriere auf das nächste Level zu bringen. Du könntest zum Beispiel eine Weiterbildung zum Orgel- und Harmoniumbauermeister, zum Techniker Holztechnik oder zum Restaurator machen.

Zuletzt kannst du natürlich auch ein Studium absolvieren, als Orgelbauer solltest du dir zum Beispiel folgende Studiengänge genauer anschauen:

  • Kirchenmusik
  • Konservierung und Restaurierung
  • Musikinstrumentenbau
  • Holztechnik
  • Metalltechnik

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Orgelbauer

Die Digitalisierung wirkt sich auch auf den Beruf des Orgelbauers aus. Vor allem im Bereich der 3D-Technik bieten neue Technologien viele Chancen. So können zum Beispiel 3D-Laserscanner benutzt werden, um Schäden an einer Orgel zu visualisieren und identifizieren. Auch 3D-Drucker können den Berufsalltag erleichtern, beispielsweise können Ersatzteile damit gedruckt werden.

Du suchst einen bestimmten Beruf?

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Bildnachweis:

„Orgelbauer“ ©Gundolf Renze - Fotolia

„Orgelbauer trägt Schutzkleidung“ ©industrieblick - stock.adobe.com

„Orgelbauer baut Orgel aus Holz“ ©guruXOX - stock.adobe.com

„Orgelbauer der Fachrichtung Pfeifenbau schweißen Pfeifen“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com