Der Herbst naht und damit ist die nächste Grippewelle nicht weit. Der Ansturm auf die Apotheke ist absehbar und kein Kunde soll auf der Suche nach seinen Medikamenten vor leeren Regalen stehen. Damit steht deine Aufgabe für diese Woche fest: Die Vorräte der Medikamente für den Herbst planen und bestellen. Mit der richtigen Planung musst du keinen Kunden vertrösten oder zu einer anderen Apotheke schicken. Doch zu viel darfst du nicht bestellen, denn der Lagerplatz und die begrenzte Haltbarkeit spielen eine wichtige Rolle. Eine genaue Planung ist deshalb entscheidend und das weißt du.
Berufsbild Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter / Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA)
Was macht ein PKA (m/w/d)?
Als pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter (PKA) bist du für die Verfügbarkeit der Medikamente in Apotheken und Drogerien zuständig. Dazu gehören das Bestellen fehlender Arzneimittel und die richtige Lagerung. Schließlich benötigen die Medikamente unterschiedliche Lagerungen, die du beachtest. Darüber hinaus übernimmst du verschiedene Bürotätigkeiten, wie die Buchhaltung. Ein Kunde wünscht eine Beratung über freiverkäufliche Arzneimittel? Das übernimmst du gerne.
In manchen Fällen unterstützt du die Apotheker und Pharmazeutisch-technischen Assistenten bei der Herstellung von Medikamenten. Du verfügst über eine kreative Ader? Perfekt. Diese kannst du bei der Erstellung der verschiedenen Werbemittel für den Verkaufsraum und die Schaufenster ausleben. Saisonal abgestimmt weist du auf verschiedene Aktionen oder Sonderangebote hin.
Wie sieht der Berufsalltag als Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter (PKA) aus?
In der Apotheke beginnt dein Berufsalltag als PKA mit der Überprüfung des Lagerbestands. Sind noch alle Arzneimittel verfügbar oder ist eine Bestellung nötig? Neigt sich der Vorrat dem Ende, gibst du eine neue Bestellung beim Großhandel auf. Im Lager beachtest du die aktuelle Jahreszeit. Im Frühling und Sommer sind Arzneimittel gegen Allergien gefragt. Dies berücksichtigst du, damit jeder Kunde seine gewünschten Produkte erhält. Damit das möglich ist, treffen nahezu täglich neue Lieferungen ein. Diese sortierst und lagerst du gemäß den Vorschriften.
Anschließend steht für dich die Buchhaltung an. Du erfasst die Belege für die Finanzbuchhaltung und erstellst Rechnungen. Auch die Abrechnung der Apothekendienstleistungen gehört zu deinen Aufgaben als PKA.
Nach dem Papierkram kannst du deine Kreativität ausleben. Den Verkaufsraum gestaltest du entsprechend der Saison. Da gerade der Herbst vor der Tür steht, dekorierst du mit verschiedener Deko die Apotheke und die Schaufenster. Für einen größeren Kaufanreiz rückst du passende Produkte wie Heiße Zitrone oder Wärmflaschen in den Fokus.
Zwischendurch führst du Beratungen durch und unterstützt die Kunden mit den richtigen Produkten.
Wo arbeitet man als PKA?
Als PKA kommst du vorrangig in Apotheken oder Drogerien mit freiverkäuflichen Arzneimitteln zum Einsatz. Auch die Arbeit im pharmazeutischen Großhandel oder der pharmazeutischen Industrie ist mit deiner Ausbildung als pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter möglich. In Apotheken und Drogerien kannst du mit geregelten Arbeitszeiten rechnen. Im Großhandel und der Industrie arbeitest du häufig in Schichten.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du PKA wirst, was man als PKA macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 30.08.2023
Ausbildung zum / zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten
Wie läuft die Ausbildung zum Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten ab?
Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich PKA? In deiner Ausbildung zum Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter bzw. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Am Anfang des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine schriftliche Zwischenprüfung, am Ende der Ausbildung wartet die Abschlussprüfung mit 3 schriftlichen Prüfungsteilen (Geschäfts- und Leistungsprozesse in der Apotheke, Warensortiment, Wirtschafts- und Sozialkunde), und 2 praktischen Prüfungen (Warenwirtschaft & Beratungsgespräch) auf dich. Nach Bestehen bist du staatlich anerkannter Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für PKA.
Was lernt man in der Ausbildung als PKA?
In deiner Ausbildung zum pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellten bzw. zur pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten erlernst du im Betrieb die Durchführung von Bestellungen und die Überprüfung des Lagers. Auch die Unterschiede der gebräuchlichen Arzneiformen und deren Anwendung gehört zu deinen Lehrinhalten. Um Teile der Buchhaltung zu übernehmen, stellst du Rechnungen und Belege aus. Zum Bereich der Buchhaltung gehört auch die Preisgestaltung der Produkte.
In der Berufsschule stehen die berufsspezifischen Lernfelder für den Beruf PKA auf dem Lehrplan. Das können beispielsweise das Marketing sein oder wie du die Liquidität des Betriebs sicherst. Zusätzlich erhältst du Unterricht in allgemeinbildenden Fächern. Dazu gehören beispielsweise Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.
Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das Azubiyo-Ausbildungslexikon:
- A wie Arzneimittel: Ob Magentablette, Hustensaft oder Blutdrucksenker: Arzneimittel sind als PKA dein tägliches Geschäft. In der Ausbildung lernst du alles über die Anwendung und Zusammensetzung von Medikamenten und Heilmitteln.
- C wie Chemikalien und Gefahrstoffe: Glycerol, Propanol oder Salicylsäure: Als Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter lernst du, wie man sorgfältig mit Chemikalien und Gefahrstoffen umgeht und sie ordnungsgemäß lagert.
- L wie Liquidität sichern: Nein, das ist kein Name für ein neues Medikament, sondern ein wichtiger kaufmännischer Begriff. Damit deine Apotheke zahlungsfähig bleibt, musst du als PKA darauf achten, dass Lieferanten und Kunden pünktlich zahlen.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Mehr als die Hälfte der Azubis hat einen mittleren Schulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit Hauptschulabschluss und ein kleiner Teil hat die Hochschulreife. Nur wenige Azubis starten ohne Schulabschluss in die Ausbildung.
- Physik
- Mathe
- Chemie
- Selbstorganisation
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Labor, Forschungseinrichtung
- Schichtarbeit
- Entwicklung von neuen Technologien
Mit guten Noten in Chemie kannst du in dieser Ausbildung auf jeden Fall punkten. Auch gute Mathe- und Deutschkenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und Neugierde für die Ausbildung zum Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten mitbringst. Weitere Stärken, die man in diesem Beruf haben sollte, sind Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein und eine genaue, sorgfältige Arbeitsweise.
PKA ist ein kaufmännischer Beruf, sodass dein Arbeitsumfeld in der Regel ein Laden oder Geschäft ist, also zum Beispiel Apotheken. Typisch für diesen Beruf sind feste Arbeitszeiten, der Kontakt mit Menschen steht als Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter auf der Tagesordnung.
Deine Arbeitsbedingungen können ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einer Apotheke bist du viel im Kundenkontakt, d.h. Kunden beraten und die Ware richtig präsentieren, im pharmazeutischen Großhandel ermittelst du zum Beispiel den Warenbedarf, prüfst Lagerbestände und bestellst Arzneimittel. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter in der Ausbildung?
Als PKA kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 787 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 844 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 894 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur PKA Gehaltsseite.
Du bist gut geeignet für den Beruf PKA, wenn du
- gerne mit Menschen Kontakt hast
- Kundengespräche führen möchtest
- dich für die Wirkung der Arzneimittel interessierst
- sorgfältig und gewissenhaft arbeitest
Du bist eher weniger geeignet, wenn du
- Probleme hast, vor Menschen zu sprechen
- keine Verantwortung übernehmen möchtest
- dich nicht für Chemie und Physik interessierst
- keine Schichtarbeit möchtest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im kaufmännischen Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Handelsfachwirt oder Handelsbetriebswirt. Du könntest aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Pharmazie, Pharmatechnik oder BWL.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Groß- und Einzelhandel, Waren-, Produkt-, Verkaufskunde, Marketing oder Verkaufstraining kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Passend sind als PKA die Weiterbildungen zum Fachwirt - Handel oder zum Pharmareferenten.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Typische Studiengänge sind:
- Pharmazie
- Pharmatechnik
- Handelsbetriebswirtschaft
- Betriebswirtschaftslehre
Auch in der Apotheke und in Drogerien wünschen sich immer mehr Kunden nachhaltigere Angebote. Dadurch ist für dich als PKA das Thema Nachhaltigkeit wichtig. Dabei liegt der Fokus auf nachhaltigen Produkten wie Naturkosmetik, pflanzlichen Präparaten und regionalen Produkten. Mit deinen Aufgaben als pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter kannst du das Sortiment mit beeinflussen und für mehr Nachhaltigkeit im Betrieb sorgen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte steht vor Regal" © bnenin - stock.adobe.com; „PKA gibt Bestellung telefonisch auf" ©Gerhard Seybert - stock.adobe.com; „PKA sortiert Medikamente ein" ©Aliaksandr - stock.adobe.com; „PKA verkauft Kunde das passende Medikament" ©lev dolgachov - stock.adobe.com; „PKA ermittelt Warenbedarf" ©Dragana Gordic - stock.adobe.com; „PKA berät Kundin" ©Karanov images - stock.adobe.com