Beim Schreiben und Aufbereiten von Inhalten für die Veröffentlichung in Presse, Radio und Fernsehen benötigst du Leidenschaft und ein Gespür für deine Zielgruppe. Doch leben willst du von deiner Leidenschaft natürlich auch. Mit welchem Redakteur Gehalt du rechnen kannst, zeigen wir dir hier im Gehaltscheck.
Wie viel verdient man als Redakteur (m/w/d) während der Ausbildung?
Für angehende Redakteure gibt es keinen einheitlichen Ausbildungsweg. In den meisten Stellenanzeigen fordern die Arbeitgeber – also Zeitungen, Verlage oder Mediengruppen – ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Während des Studiums verdienst du in der Regel kein Gehalt.
Das Studium dauert, je nach Abschluss, 3 bis 5 Jahre. Bei Auslandssemestern oder zusätzlichen Kursen verlängert sich die Studiendauer. Folgende Studiengänge sind bei Redakteuren beliebt:
- Journalismus
- Germanistik
- Anglistik
- Digitale Medien
- Politikwissenschaft
Studienfinanzierung: Während des Studiums verdienst du üblicherweise kein Geld, denn die von Redakteuren eingeschlagenen Studiengänge können kaum als Duales Studium absolviert werden. Du bist also auf eine Finanzierung durch deine Eltern oder eigenes Einkommen angewiesen. Möglich sind dabei auch ein Studienkredit oder die Förderung via BAföG.
In den meisten Studiengängen werden Praktika gefordert, um dich auf deine spätere Berufstätigkeit vorzubereiten. Wenn du Redakteur oder Redakteurin werden möchtest, solltest du diese Praktika bei unterschiedlichen Verlagen, bei der Zeitung oder bei Radiosendern machen. Studienrelevante Pflichtpraktika dauern oft 2 bis 3 Monate und müssen nicht vergütet werden. Einige Arbeitgeber bezahlen aber auch ihre Praktikanten, teilweise sogar nach Tarif.
Du möchtest gerne wissen, was du in anderen Berufen während der Ausbildung verdienst? Hier kannst du den Gehaltscheck für verschiedene Berufe machen.
Aufgepasst: Was bedeuten diese Zahlen? Diese Zahlen sind Durchschnittswerte. Dein tatsächliches Azubi-Gehalt kann also auch unter diesen Beträgen liegen! Tipp: Einige Unternehmen geben in ihren Stellenanzeigen die konkrete Ausbildungsvergütung an. Informiere dich also auch im Stellenmarkt über dein Einkommen in der Ausbildung:
Wie viel verdient ein Redakteur im Volontariat?
Um als Redakteur arbeiten zu können, ist auch ein abgeschlossenes Volontariat in der Regel wichtig. Ein Volontariat in der Presse dauert 12 bis 24 Monate und bereitet dich – ähnlich wie ein Praktikum, aber ausführlicher – auf die Arbeit in einer Redaktion vor.
Zeitschriften und Tageszeitungen haben sich auf einen Tarifvertrag geeinigt, sodass Volontäre mittlerweile nicht mehr unbezahlt oder für ein sehr geringes Gehalt arbeiten müssen.
Dein Gehalt als Redaktionsvolontär hängt von der Stelle ab, bei der du das Volontariat absolvierst. Bei einer Tageszeitung kannst du mit etwa 2.200 bis 2.500 Euro rechnen, bei Zeitschriften mit 1.650 bis 2.400 Euro. Private Sender zahlen zwischen 1.500 und 2.000 Euro, der öffentlich-rechtliche Rundfunk bezahlt Volontäre mit 1.600 bis 2.300 Euro.
Für das Volo Gehalt als Redakteur sind oft dein Alter, deine vorangehende Ausbildung und das Ausbildungsjahr entscheidend. Im zweiten Jahr verdienst du also schon mehr als zu Beginn des Volontariats.
Bewirbst du dich mit einem abgeschlossenen Volontariat auf Stellen als Redakteurin, kannst du mit einem Einstiegsgehalt von rund 3.200 Euro rechnen. Eine weite Spanne, die aber auch abhängig vom Arbeitgeber und deiner Ausbildung ist. Mit dem Abschluss einer renommierten Journalistenschule oder einer Akademie stehst du hier oft besser da als mit einer freien Mitarbeit direkt nach der Schule.
Als Nachrichtenredakteur kannst du mit einem Gehalt von 3.600 Euro bis 4.600 Euro rechnen. Bist du Redakteur beim Fernsehen, sind es zwischen 3.500 und 4.600 Euro, die du im Monat verdienst.
Einflussfaktoren: Dein Redakteur-Gehalt ist auch immer davon abhängig, ob dein Arbeitgeber an einen Tarif gebunden ist. Auch das Bundesland, in dem du arbeitest, kann sich auf dein Gehalt niederschlagen: Tendenziell liegen die Gehälter in Süddeutschland oder den alten Bundesländern höher als im Nordosten. Nicht zuletzt ist die Größe des Unternehmens ein wichtiger Punkt beim Gehalt für Redakteure.
Hier siehst du das durchschnittliche Einstiegsgehalt mit einem Tarifvertrag beim Privatrechtlichen Rundfunk. Diesen kannst du mit dem Tariflohn in anderen Branchen vergleichen.
Beispielhafte tarifliche Einstiegsgehälter in verschiedenen Branchen:
Boni: Redakteure, die nach Tarifvertrag bezahlt werden, erhalten nicht 12, sondern 13,5 Monatsgehälter. Es gibt also Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Darüber hinaus erhältst du möglicherweise ein Firmenhandy oder sogar einen Dienstwagen. Auch zusätzliche, steuerfreie Gratifikationen wie Essensgutscheine sind bei einigen Arbeitgebern üblich.
Bist du Redakteur, kannst du hier natürlich beruflich aufsteigen. Je nach Spezialisierung und Berufserfahrung sind auch Gehälter von über 5.000 Euro möglich. Als Redakteur kannst du Chefredakteur oder Textchef werden, ein Ressort leiten oder deine Beiträge frei schreiben und zur Veröffentlichung anbieten.
Wie viel verdient ein Online-Redakteur?
Als Online-Redakteur kannst du von einem Gehalt zwischen 2.800 und 3.500 Euro im Monat ausgehen.
Redakteure arbeiten nicht nur bei Printmedien, im Hörfunk und beim Fernsehen, sondern auch in Online-Redaktionen. Das Online-Redakteur Gehalt kann von den oben genannten Angaben abweichen. Oft wird hier nämlich kein Volontariat gefordert, sondern ein abgeschlossenes Studium, eine entsprechende Weiterbildung oder sonstige Vorkenntnisse.
Tarifverträge gelten in Online-Redaktionen vor allem dann, wenn sie an größere Verlage oder Mediengruppen angeschlossen sind.
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