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Tierpfleger / Tierpflegerin
Ausbildung & Beruf

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Ausbildung Tierpfleger

Draußen ist es noch dunkel. Du kommst ganz verschlafen im Tierheim an, doch hast keine Zeit, dich noch ein paar Minuten zu entspannen, denn von allen Seiten hörst du bereits die hungrigen Tiere, die sich auf ihre erste Mahlzeit des Tages freuen. Dafür heißt es erst einmal die schweren Futterbeutel aus der Lagerhalle holen. Zuerst versorgst du die Hunde und Katzen, die sich morgens immer freuen dich zu sehen. Nach ein paar kurzen Streicheleinheiten ist aber endlich Essenszeit, die Kleintiere warten nämlich auch schon ungeduldig in den Käfigen.

Berufsbild Tierpfleger / Tierpflegerin

Was macht ein Tierpfleger (m/w/d)?

Als Tierpfleger bzw. Tierpflegerin versorgst du Tiere jeder Art. Das ist abhängig von der Einrichtung, in der du beschäftigt bist. Häufig kümmerst du dich um Tiere, die aus schlechter Haltung kommen und an Traumata oder Verhaltensstörungen leiden. Um dies zu therapieren oder vorzubeugen, ist es wichtig das Verhalten der Tiere zu beobachten und dabei viel Geduld zu beweisen. Auch das Füttern ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags eines Tierpflegers bzw. einer Tierpflegerin.

Um die Tiere in artgerechten Unterbringungen zu halten, müssen diese regelmäßig gereinigt werden. Beratungen für beispielsweise Haustierbesitzer gehören ebenso zu deinen Aufgaben. Wenn du in einem Tierheim oder einer Tierpension beschäftigt bist, kümmerst du dich auch um Verwaltungsaufgaben wie die Vermittlung herrenloser Tiere. Aber auch Futterbesorgung oder Budgetplanung solltest du stets im Blick haben.

Wie sieht der Berufsalltag eines Tierpflegers aus?

Der Berufsalltag als Tierpflegerin ist vielseitig, aber kann auch körperlich belastend sein. Es müssen beispielsweise schwere Futtersäcke oder Reinigungsgeräte von einem Gehege zum nächsten getragen werden. Du bist sowohl im Freien tätig und so den Witterungen ausgesetzt als auch in Innenräumen. Vor allem hier kann es zu beißendem Geruch durch Ausscheidungen oder Futter und Desinfektionsmitteln kommen. Du kommst außerdem täglich mit Tierhaaren in Berührung und solltest keine Scheu vor dem körperlichen Umgang mit Tieren aller Art haben.

Du musst außerdem mit Wochenend- sowie Feiertagsdiensten rechnen, denn die Tiere müssen regelmäßig versorgt werden. Auch Schichtarbeit ist keine Seltenheit. Außerdem ist bei Aufgaben wie Instandhaltungen der Unterbringungen handwerkliches Geschick erforderlich. Du solltest verantwortungsvoll mit Medikamenten und Futterdosierung umgehen und dabei auf den Zustand und das Verhalten des Tieres achten.

Tierpfleger mit Hund Tierpfleger hört Hund ab Tierpflegerin untersucht Hund Tierarzt und Tierpfleger Tierpfleger überprüfen Röntgenbild

Wo arbeitet ein Tierpfleger?

Als Tierpfleger bzw. als Tierpflegerin kannst du im Tierheim oder einer Tierpension, im Zoo oder auch in Kliniken und Forschungseinrichtungen beschäftigt sein. In jedem Fall verbringst du deinen Arbeitsalltag häufig in Stallungen, Freigehegen oder Tierkrankenstationen. Wenn du für Futterlagerung oder Reinigung der Unterbringungen zuständig bist, sind auch Lagerräume dein Arbeitsumfeld. Kranke oder verletzte Tiere versorgst du in Untersuchungs- oder Behandlungsräumen. Darüber hinaus sind Tierpfleger und Tierpflegerinnen auch für Verwaltungsaufgaben zuständig, die in Büroräumen erledigt werden.

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Veröffentlicht am: 13.05.2023

Ausbildung zum Tierpfleger / zur Tierpflegerin

Was lernt man in der Ausbildung zum Tierpfleger?

Im Ausbildungsbetrieb lernst du praktische Inhalte wie Tier- und Artenschutzbestimmungen oder auch die richtige Haltung und Versorgung von Tieren aller Art. Zudem ist es Teil der Ausbildung, den richtigen Umgang mit trächtigen und neugeborenen Tieren zu erlernen. Wenn es zu Krankheitsfällen kommt, werden dir die entsprechenden Maßnahmen nähergebracht. Du lernst verschiedene Rassen und Tierarten kennen, wie du sie bestimmen kannst und wo sie ursprünglich angesiedelt sind. Auch Anatomie und typische Verhaltensweisen sind Inhalte, die du während deiner Ausbildung zum Tierpfleger bzw. zur Tierpflegerin lernst. Außerdem erlernst du den richtigen Umgang mit Tierhaltern und wie du ihnen das nötige Wissen zu Haltung, Lebensweise und Herkunft des Tiers vermittelst.

In der Berufsschule werden deine praktischen Kenntnisse durch theoretische Inhalte ergänzt. Hierbei werden berufsspezifische Fächer wie die Verwaltung von Tierheimen- und Pensionen oder Öffentlichkeitsarbeit behandelt, aber auch Fächer wie Deutsch, Wirtschaft oder Sozialkunde stehen auf dem Lehrplan.

Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das Azubiyo-Ausbildungslexikon. Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Tierpfleger.

  • H wie Hygiene: Dreck macht Speck – aber manchmal auch krank. Als Tierpflegerin lernst du, wie du die Gesundheit von Mensch und Tier durch Hygienemaßnahmen sicherstellst und Krankheiten vorbeugst.
  • P wie Pflege: Von Raubtier bis Insekt: Jedes Tier braucht eine spezielle Art der Pflege und hat spezielle Bedürfnisse. Nach der Ausbildung weißt du, wie du Mäusen, Giraffen und Co. ein artgerechtes Leben ermöglichst.
  • T wie Tierzucht: Die künstliche Zucht von Tieren kann gefährdete Arten vor dem Aussterben retten. Aber auch Versuchstiere für die Forschung müssen künstlich gezüchtet werden.

Wie läuft die Ausbildung zum Tierpfleger ab?

In deiner dualen Ausbildung zum Tierpfleger bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Tierpfleger und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.

In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine schriftliche Zwischenprüfung, am Ende der Ausbildung warten 3 schriftliche (in der Fachrichtung Tierheim und Tierpension 4 schriftliche) und eine mündliche Abschlussprüfung auf dich. Nach Bestehen bist du staatlich anerkannter Tierpfleger.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Ausbildungs­vergütung:
1.005 € – 1.122 €
Ausbildungs­vergütung: 1.005 € – 1.122 €

Tierpfleger: Voraussetzungen für die Ausbildung

Tierpflegerin bzw. Tierpfleger kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Ungefähr die Hälfte der Azubis hat aber einen mittleren Schulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Die andere Hälfte der Azubis startet mit Hauptschulabschluss oder Abitur in die Lehre. Und ein kleiner Teil beginnt die Ausbildung ohne Schulabschluss.

Quelle: Datensystem Auszubildende (https://www.bibb.de/dazubi)

Mit guten Noten in Bio kannst du in dieser Ausbildung auf jeden Fall punkten. Auch gute Mathe- und Deutschkenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und Neugierde für die Ausbildung zur Tierpflegerin mitbringst.

Weitere Stärken, die man beim Umgang mit Tieren haben sollte, sind Verantwortungsbewusstsein und eine genaue, sorgfältige Arbeitsweise. Die Tierpflegerin ist ein pflegerischer Beruf, sodass dein Arbeitsumfeld in der Regel die Pflege & Betreuung ist, also zum Beispiel Tierheime oder Zoos.

Dienstreisen kommen in der Regel nicht vor, der Kontakt mit Menschen steht als Tierpflegerin auf der Tagesordnung.

Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem Zoo bist du auch viel im Freien unterwegs und kümmerst dich um die unterschiedlichsten Tiere, in einer Tierpension für Hunde bist du ausschließlich für die Vierbeiner da und in einer Forschungseinrichtung nimmst du an Tierversuchen teil oder züchtest und betreust Versuchstiere. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Schulfächer
  • Mathe
  • Biologie
  • Deutsch
Stärken
  • Sorgfalt & Genauigkeit
  • Neugierde & Lernbereitschaft
  • Verantwortungs- & Gefahrenbewusstsein
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Pflege & Betreuung
  • Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
  • Viel Kontakt mit Menschen

Wie viel verdient man als Tierpfleger in der Ausbildung?

Dein Gehalt als Tierpfleger kann je nach Betrieb und Bundesland unterschiedlich ausfallen.

  • Im Schnitt verdienst du im ersten Ausbildungsjahr etwa 1.005 Euro brutto im Monat.
  • Im zweiten Ausbildungsjahr kannst du mit 1.064 Euro brutto im Monat rechnen.
  • Im dritten Ausbildungsjahr beträgt dein Gehalt bereits 1.122 Euro brutto im Monat.

Weitere Infos zum Einstiegsgehalt findest du auf der Gehaltsseite Tierpfleger.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Melina - Azubi bei der Stadt Ulm K.d.ö.R.
Melina Stadt Ulm K.d.ö.R.

Was mir an meiner Ausbildung besonders gefällt, ist die enorme Abwechslung im Arbeitsalltag, mein großartiges Kollegium und natürlich – ganz besonders – der tägliche Kontakt mit den Tieren. Bereits seit dem ersten Lehrjahr lerne ich die vier großen Tierbereiche unseres Tiergartens kennen, die wir "Reviere" nennen: die Aquaristik, die Terraristik, das Tropen...

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Jan Heidemark GmbH

Jan (29) absolviert eine Ausbildung zum Tierwirt – Geflügelhaltung bei der Heidemark GmbH. AZUBIYO hat er von seinen Eindrücken berichtet. „Für den Beruf als Tierwirt habe ich mich durch in meinem Auslandsaufenthalt in Kanada, wo ich die Landwirtschaft kennen und lieben gelernt habe, entschieden. Bei der Suche nach meinem Ausbildungsplatz wurde ich von m...

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Lukas Heidemark GmbH

Lukas (18) macht eine Ausbildung zum Tierwirt – Geflügelhaltung bei der Heidemark GmbH in Ahlhorn. AZUBIYO hat er von seinen Eindrücken berichtet. „Ich bin nun im 2. Lehrjahr und habe in dieser Zeit mehr gelernt als ich gedacht habe, das heißt nicht nur Tiere versorgen. In diesem Beruf steckt mehr dahinter. Man lernt viel über andere Dinge wie Desinfektio...

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Passt die Ausbildung zum Tierpfleger / zur Tierpflegerin zu mir?

Du bist geeignet für die Tierpfleger-Ausbildung, wenn du

  • Tiere liebst
  • dir auch der Umgang mit verletzten oder kranken Tieren nichts ausmacht
  • gerne im Freien arbeitest
  • verantwortungsbewusst bist

Du bist weniger als Tierpfleger geeignet, wenn du

  • gerne zu festen Zeiten arbeiten willst
  • körperliche Arbeit scheust
  • empfindlich auf Gerüche reagierst
  • eine Tierhaarallergie hast

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit in den Bereichen Medizin & Pflege oder Garten, Landwirtschaft & Natur kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung als Tierpfleger hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen: Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung & Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Tierpfleger / zur Tierpflegerin

Durch die Anpassungsfortbildung erlernst du neues theoretisches Wissen und festigst bereits gelernte Inhalte. Vor allem die Bereiche Tierpflege und Tierhaltung werden hier behandelt.

Die Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, in Führungspositionen zu gelangen. Hierfür kannst du beispielsweise eine Weiterbildung zum Tierpflegemeister absolvieren.

Typische Studiengänge für ausgebildete Tierpfleger sind:

  • Biologie
  • Tiermedizin
  • Agrarbiologie
  • Agrarwissenschaft

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Tierpfleger

Der Beruf des Tierpflegers weist viele Neuerungen und Modernisierungen auf. Die Ausbildungsverordnung hat sich durch Trends wie Digitalisierung und Klimaschutz gewandelt und Bereiche wie Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht, Sicherheit und Gesundheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie digitalisierte Arbeitswelt wurden aufgenommen.

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